Wüste

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Die Sahara in Afrika ist eine der größten Wüsten der Welt. Dieses Foto wurde in Marokko aufgenommen und zeigt eine Karawane.

Eine Wüste ist eine Landschaft, in der es keine oder fast keine Pflanzen gibt. Dafür gibt es zwei Hauptgründe. Der eine Hauptgrund ist fehlender Regen. Solche Wüsten gibt es außer in den Tropen nur in wenigen anderen Gebieten. Es sind Sand-, Kies-, Stein- oder Felswüsten. Es gibt sogar Salzwüsten, wenn ein Meer eingetrocknet ist und nur noch Salz übrigbleibt.

Der zweite Hauptgrund für Wüsten ist die Kälte. Solche Wüsten gibt es in der Arktis und in der Antarktis. Man nennt sie Kältewüsten, Eiswüsten oder Polarwüsten. Im Osten der Antarktis hat man schon minus 98 Grad Celsius gemessen. Der heißeste Ort der Welt liegt hingegen in der Wüste Dascht-e Lut im Iran in Asien. Dort hat man mal 70 Grad Celsius gemessen.

Gibt es in Wüsten Pflanzen und Tiere?

Eine Kältewüste in Alaska. Wenn Eis und Schnee auftauen, kommt der Erdboden zum Vorschein. Darauf können Pflanzen wachsen und eine Tundra entstehen lassen.

Wer ein Mikroskop mitbringt, kann fast überall Leben finden. Damit sieht man kleinste Lebewesen wie Bakterien. Ansonsten kann in einer Eiswüste nichts leben, denn dort gibt es nur Eis und kein flüssiges Wasser. Somit ist eine Eiswüste viel trockener als jede andere Wüste.

Lebewesen wie Vögel, Eisbären oder Pinguine leben nur am Rande von Arktis und Antarktis. Pinguine zum Beispiel fressen Fische und Krill, das sind kleine Krebstiere. Die finden sie nur im Wasser am Rande der Eiswüste Antarktis. Am Südpol, weit im Landesinneren, würden Pinguine verhungern.

In einer Sandwüste sieht es schon deutlich anders aus. Ab und zu findet man dort Sträucher, Gras und bestimmte Arten von Bäumen, die wenig Wasser brauchen. Die meisten Tiere in solchen Wüsten sind Insekten, es gibt aber auch Eidechsen, Schlangen und andere Reptilien. Säugetiere wie Kamele sind dort selten und dann meistens Haustiere.

Können Menschen in einer Wüste leben?

Menschen in der Thar-Wüste. Sie liegt in Indien und Pakistan.

Menschen können in einer Wüste normalerweise nicht überleben. In einer Eiswüste fehlt es an flüssigem Wasser, und es ist sehr kalt. Auch in einer Sandwüste kann es in der Nacht sehr kalt werden. Tagsüber wiederum wird es in der Sandwüste unerträglich heiß.

Wenn Menschen in der Wüste überleben wollen, müssen sie sich also um Wasser, Nahrung und Wärme kümmern. Je nach Wüste sind auch Schatten und ein kühler Ort wichtig. Besonders schwierig ist es, am Südpol zu überleben: Dort gibt es die Amundsen-Scott-Station für Forschende aus vielen Ländern. Wenn es keine Flugzeuge gäbe, die Nahrung und alles andere mitbringen, könnten diese Menschen nicht lange dort leben.

Doch schon vor Jahrtausenden haben Menschen in der Wüste oder in der Nähe der Wüste gelebt. Sie haben gelernt, wie man überlebt. Ein Beispiel ist die Sahara. Heute wohnen dort fünf Millionen Menschen. Das klingt nach einer hohen Zahl. Aber es ist wenig, wenn man bedenkt, wie riesig die Sahara ist.

Etwas mehr als die Hälfte der Menschen in der Sahara lebt in Oasen. Dort kommt Wasser aus der Erde. Man kann es nicht nur trinken, sondern auch für die Landwirtschaft nutzen. Neben den Oasenbauern kennt die Sahara auch Nomaden, die von Ort zu Ort ziehen. Dann gibt es noch Menschen, die teilweise umherziehen, aber manchmal auch an einem Ort leben.

Je nach Art der Wüste kann man Vieh halten oder findet Pflanzen, die man essen kann. Nomaden wissen, wo sie graben müssen, um an Grundwasser zu kommen, und sie kämen nicht auf die Idee, in der Hitze des Tages zu reisen. Stattdessen machen sie in der Mittagshitze eine Rast und halten sich in Zelten auf, die sie mitgebracht haben. Am Tag kann es über 50 Grad Celsius heiß werden und in der Nacht auf minus 16 Grad abkühlen, das hängt vom Ort der Messung ab.

Werden die Wüsten kleiner oder größer?

In Ägypten liegt der Canyon namens Wadi Degla. Weil es hier weniger Wasser gibt als früher, wird die Gegend langsam zur Wüste.

Die Polarwüsten werden kleiner. Wegen des Klimawandels taut in der Nähe der Pole fortwährend Eis und Schnee ab. Die Polarwüsten verkleinern sich deshalb . Im Norden kommt dadurch der Erdboden zum Vorschein. Die Tundra, die südlich davon liegt, breitet sich deshalb gegen Norden aus.

Die Wüsten in den heißen Gebieten werden immer größer. Dies hängt ebenfalls zum Teil mit dem Klimawandel zusammen. Viele Gebiete erhalten weniger Regen als früher. Dadurch können wichtige Pflanzen nicht mehr wachsen.

Oft trägt aber auch der Mensch die Schuld daran. Er holzt Wälder ab, um Ackerland zu gewinnen. Oft schwemmt dann der Regen die Erde weg, bis nichts mehr wachsen kann. Manchmal führen die Menschen aber auch zu viel Vieh in die Steppe, bis keine Pflanzen mehr nachwachsen können. Oft trägt dann der Wind weiteren Sand in diese Gebiete. Diese Dünen können auch Ortschaften und Städte bedrohen oder sogar zuschütten, wenn der Mensch den Sand nicht wegbaggert.

Wenn ein fruchtbares Gebiet zur Steppe wird, spricht man von „Versteppung“. Wenn aus der Steppe Wüste wird, nennt man diesen Vorgang „Verwüstung“ oder „Wüstenbildung“. Jedes Jahr verschwindet auf der Welt etwa so viel Ackerboden, wie es in ganz Deutschland gibt.

Was ist eine Wüstung?

Die Wüstung Söllnitz im Landkreis Leipzig: Reste einer Kirche. Man vermutet, dass das Dorf am Ende des Mittelalters zerstört wurde.

Wüstung nennt man einen Ort, den es nicht mehr gibt. Die Menschen, die im Ort gelebt haben, hatten einen Grund, ihn zu verlassen. Vielleicht hatten sie keine Arbeit mehr, oder Feinde haben das Dorf in einem Krieg zerstört. Daher kommt auch ein Wort wie Verwüstung. Auch ein nicht mehr genutzter Acker kann eine Wüstung sein.

Bei einer Wüstung geht es um Dörfer, also um mehrere Häuser, nicht um eine einzelne Burg, die aufgegeben wurde. Woher weiß man, dass es dort einmal eine Siedlung gegeben hat? Man hat Ruinen oder Reste im Erdboden gefunden. Oder man kann in einer alten Urkunde lesen, dass es den Ort gegeben hat. Manchmal erinnert der Name einer Straße oder einer Gegend, ein Flurname, an den Ort. Eine verlassene Stadt kann auch eine Geisterstadt sein. Damit meint man meist eine Siedlung, von der es noch Gebäude gibt.




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