Johannes der Täufer
Johannes der Täufer war ein Mann, der in der Bibel vorkommt. Er ist wichtig für das Christentum, weil er Jesus getauft haben soll. Johannes ist ein bekannter Vorname. Er bedeutet „Gott ist gnädig“. Neben dem Täufer trug einer der zwölf Apostel Jesu diesen Namen. Johannes ist außerdem der beliebteste Name der Päpste. 23 Chefs der katholischen Kirche nannten sich so.
Eine Geschichte im Neuen Testament erzählt, dass die Eltern Zacharias und Elisabeth lange keine Kinder hatten. Eines Tages sagte ihnen ein Engel voraus, dass Elisabeth einen Sohn namens Johannes gebären werde. Ein halbes Jahr später wurde auch ihre jüngere Verwandte Maria schwanger und besuchte Elisabeth. So sollen sich Johannes und Jesus schon vor ihrer Geburt begegnet sein. In der katholischen Kirche wird die Geburt von Johannes dem Täufer am 24. Juni gefeiert, sechs Monate vor Weihnachten, der Geburt Jesu.
Selbst wenn dies eine erfundene Legende ist, könnte es in der Geschichte einen Mann gegeben haben, der schon vor Jesus in einem Teil des heutigen Israel Leute angezogen und Predigten über den kommenden Messias gehalten hat. Er wäre einer der Propheten, wie es sie im Judentum häufig gab. Auch im Islam kennt man Johannes den Täufer übrigens als ein Prophet, der vor Jesus und Mohammed gekommen ist.
Nachdem er Jesus im Fluss Jordan getauft hat, kommt Johannes laut der Bibel ins Gefängnis. Damals war Herodes Antipas, der Sohn des Herodes aus der Weihnachtsgeschichte, einer der Könige der Juden unter der Herrschaft der Römer. Er ließ Johannes verhaften und später auch hinrichten, da die Tochter seiner Geliebten sich seinen Kopf als Belohnung für einen Tanz gewünscht habe.
Wofür ist Johannes wichtig geworden?
Wegen der Taufe sind viele Baptisterien nach ihm benannt worden. Ein Baptisterium ist ein kleines, meist rundliches Gebäude, in dem ein Taufbecken mit Wasser steht. Meistens werden Kinder aber in einer Kirche neben einem Taufstein mit nur wenig Wasser getauft.
In vielen Ländern feiert man um den Tag des Johannesfestes am 24. Juni den Beginn des Sommers. Das ist die Zeit im Jahr, in der die Sonne am längsten scheint. Ähnlich ist es bei Weihnachten, wenn die Tage am kürzesten sind und der Winter beginnt. Das Fest hat alte Bräuche zum Sommerbeginn abgelöst, die es schon vor dem Christentum gab. Ein Beispiel ist das Johannisfeuer. Mit dem Feuer sollte wohl die Gefahr durch Hagel im Sommer abgewendet werden. Besonders in Schweden wird der Sommerbeginn groß im Freien gefeiert. An diesem Fest, das Mittsommer heißt, werden Baumstämme mit Blumen geschmückt. Um den 24. Juni können die Johannisbeeren geerntet werden. Auch sie sind nach dem Mann aus der Bibel benannt.
Im Mittelalter gründeten Mönche in Jerusalem ein Krankenhaus zu Ehren von Johannes dem Täufer. Zur Zeit der Kreuzzüge entstand zum Schutz dieses Hospitals und der Pilger nach Jerusalem ein Ritter-Orden, die Johanniter. Als Adlige besaßen sie viele Ländereien in Europa. Als die Muslime die Stadt Jerusalem eroberten, kämpften die Johanniter-Ritter weiter und eroberten andere Orte am Mittelmeer. So gehörte etwa die Insel Malta lange den katholischen Johannitern, die sich danach Malteser nannten. Malteser und Johanniter gibt es noch heute als Hilfsorganisationen, die mit der katholischen und der evangelischen Kirche zusammenarbeiten.
Jesus und Johannes der Täufer als kleine Jungen
Ein Johannisfeuer bei Freiburg im Breisgau