Hasen: Unterschied zwischen den Versionen
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Hasen sind [[Säugetier]]e. Wie die [[Kaninchen]] gehören auch die Hasen zur [[Tierart|Familie]] der „Hasenartigen“. [[Wissenschaft]]lich gesehen sind Hasen und Kaninchen schlecht auseinander zu halten. [[Bei uns]] ist es jedoch einfach: In [[Europa]] lebt nur der Feldhase, in den [[Alpen]] und in [[Skandinavien]] auch der Schneehase. Die übrigen sind Wildkaninchen. | |||
Außer in Europa lebten auch schon immer Hasen in [[Nordamerika]], [[Asien]] und [[Afrika]]. Heute leben sie auch in [[Südamerika]] und [[Australien]], weil der [[Mensch]] sie dahin mitgenommen hat. Der Schneehase kann von den [[Norden|nördlich]]en Gebieten bis in die Nähe der [[Arktis]] leben. | |||
Feldhasen leben allein. Sie fressen Gras, Blätter, [[Wurzel]]n und | Feldhasen erkennt man sehr gut an ihren langen [[Ohr]]en. Auf dem [[Rücken]] ist ihr [[Fell]] gelblich-braun, auf dem [[Bauch]] weiß. Ihr kurzer Schwanz ist schwarz und weiß. Mit ihren langen [[Bein|Hinterbeinen]] sind sie sehr schnell und können hoch springen. Außerdem können sie sehr gut riechen und sehen. Sie leben in ziemlich offenen [[Landschaft]]en, also in lichten [[Wald|Wäldern]] sowie auf [[Wiese]]n und [[Acker|Feldern]]. Auf großen offenen [[Fläche]]n sind Hecken, Sträucher und kleine Bäume wichtig, damit sie sich wohl fühlen. | ||
Lange Zeit zählten die Hasen und auch die Kaninchen zu den [[Nagetiere]]n. Heute gehören beide vor allem deshalb zur Familie der Hasenartigen, weil sie anders als die Nagetiere ein zusätzliches kleines [[Zahn]]paar hinter den oberen Nagezähnen haben. Im Gegensatz zu Nagetieren können die Hasenartigen nicht mit den [[Pfote|Vorderpfoten]] greifen. | |||
==Wie leben Feldhasen?== | |||
[[Datei:01-sfel-08-009a.jpg|mini|Üblicherweise meiden Hasen solch offenes Gelände, weil sie dort keine Deckung finden. Somit ist s für sie zu gefährlich.]] | |||
Feldhasen leben allein. Sie sind meist in der [[Tag und Nacht#Was liegt zwischen Tag und Nacht?|Dämmerung]] und nachts unterwegs. Sie fressen [[Gras]], [[Blätter]], [[Wurzel]]n und [[Getreide]], also Körner aller Art. Im [[Winter]] fressen sie auch die [[Rinde]] von [[Baum|Bäumen]]. | |||
Feldhasen bauen keine [[Höhle]]n. Sie suchen sich Erdmulden, die man „Sassen“ nennt. Das kommt vom [[Verb]] sitzen und der Form „er saß“. Idealerweise sind diese Sassen von Grünzeug bedeckt, sodass sie ein gutes Versteck bilden. Ihre Feinde sind [[Rotfuchs|Rotfüchse]], [[Wölfe]], [[Wildkatze]]n, [[Luchs]]e und Raubvögel wie [[Eule]]n, Habichte, [[Bussard]]e, [[Adler]] und [[Falke]]n. Auch [[Jäger]] schießen sehr gerne mal einen Hasen. | |||
Bei einem Angriff ducken sich Feldhasen erst mal in ihre Sasse und hoffen, nicht entdeckt zu werden. Dabei hilft ihnen auch ihre bräunliche [[Tarnung|Tarnfarbe]]. Wenn das nicht hilft, fliehen sie. Dabei können sie bis zu 70 [[Stundenkilometer]] schnell werden, so schnell wie ein besonders gutes Rennpferd. Die Feinde erbeuten deshalb vor allem Jungtiere. | |||
==Wie vermehren sich Hasen?== | |||
[[Datei:Young-hare-hiding FI-EU 2007-Aug-09 RAM.jpg|mini|Dieses Jungtier hat sich gut versteckt.]] | |||
Feldhasen [[Sexualität|paaren]] sich bei uns von Januar bis Oktober. Eine [[Schwangerschaft]] dauert nur etwa sechs [[Woche]]n. Meist trägt die Mutter eins bis fünf oder sogar sechs Jungtiere im [[Bauch]]. Nach etwa sechs [[Woche]]n kommt es zur [[Geburt]]. Besonders ist bei den Feldhasen, dass sie während einer Schwangerschaft erneut schwanger werden können. Die werdende Mutter trägt dann also Jungtiere mit unterschiedlichem Alter in sich. Ein Weibchen kriegt pro [[Jahr]] bis zu drei Mal Junge. Man sagt dazu, dass es bis zu drei Mal „wirft“. | |||
Die Neugeborenen haben bereits ein [[Fell]]. Sie können sehen und wiegen etwa 100 bis 150 [[Gramm]]. Das ist so viel oder etwas mehr als eine [[Tafel]] [[Schokolade]]. Sie können sofort fortlaufen, deshalb nennt man sie „[[Nest]]flüchter“. Sie verbringen den Tag meist allein, bleiben aber in der Nähe. Die Mutter besucht sie nämlich zweimal täglich und gibt ihnen ihre [[Milch]] zu trinken. Sie werden also gesäugt. | |||
Feldhasen vermehren sich zwar sehr stark, trotzdem ist ihr Bestand bei uns [[Ausrotten|gefährdet]]. Dies kommt unter anderem von der [[Landwirtschaft]], die dem Hasen die [[Biotop|Lebensräume]] streitig macht. Hasen brauchen Sträucher und ungepflegte [[Fläche]]n. In einem riesigen [[Weizen]]feld können sie nicht leben und sich vermehren. Auch das [[Gift]], das viele [[Bauer]]n einsetzen, macht die Hasen [[Krankheit|krank]]. [[Straße]]n sind eine weitere große Gefahr für die Hasen: viele Tiere werden von [[Auto]]s überfahren. Hasen können bis zu 12 Jahre alt werden, etwa die Hälfte der Hasen wird jedoch nicht älter als ein Jahr. | |||
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File:Lepus europaeus (Uitkerke).jpg|Ein Europäischer Feldhase in den [[Niederlande]]n, in einem Wiesengebiet | |||
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Datei:Pika.jpg| Ein [[amerika]]nischer Pfeifhase oder Pika. Dieser lebt in [[Kanada]]. | |||
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File:Conejo común (Oryctolagus cuniculus), Tierpark Hellabrunn, Múnich, Alemania, 2012-06-17, DD 02.JPG|Im [[Tierpark]] Hellabrunn lebt dieses Hauskaninchen. | |||
Schneehase.JPG|Nur im [[Winter]] tragen Schneehasen ein weißes Fell. Im [[Sommer]] ist es eher graubraun. | |||
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Aktuelle Version vom 29. Januar 2024, 19:17 Uhr
Hasen sind Säugetiere. Wie die Kaninchen gehören auch die Hasen zur Familie der „Hasenartigen“. Wissenschaftlich gesehen sind Hasen und Kaninchen schlecht auseinander zu halten. Bei uns ist es jedoch einfach: In Europa lebt nur der Feldhase, in den Alpen und in Skandinavien auch der Schneehase. Die übrigen sind Wildkaninchen.
Außer in Europa lebten auch schon immer Hasen in Nordamerika, Asien und Afrika. Heute leben sie auch in Südamerika und Australien, weil der Mensch sie dahin mitgenommen hat. Der Schneehase kann von den nördlichen Gebieten bis in die Nähe der Arktis leben.
Feldhasen erkennt man sehr gut an ihren langen Ohren. Auf dem Rücken ist ihr Fell gelblich-braun, auf dem Bauch weiß. Ihr kurzer Schwanz ist schwarz und weiß. Mit ihren langen Hinterbeinen sind sie sehr schnell und können hoch springen. Außerdem können sie sehr gut riechen und sehen. Sie leben in ziemlich offenen Landschaften, also in lichten Wäldern sowie auf Wiesen und Feldern. Auf großen offenen Flächen sind Hecken, Sträucher und kleine Bäume wichtig, damit sie sich wohl fühlen.
Lange Zeit zählten die Hasen und auch die Kaninchen zu den Nagetieren. Heute gehören beide vor allem deshalb zur Familie der Hasenartigen, weil sie anders als die Nagetiere ein zusätzliches kleines Zahnpaar hinter den oberen Nagezähnen haben. Im Gegensatz zu Nagetieren können die Hasenartigen nicht mit den Vorderpfoten greifen.
Wie leben Feldhasen?
Feldhasen leben allein. Sie sind meist in der Dämmerung und nachts unterwegs. Sie fressen Gras, Blätter, Wurzeln und Getreide, also Körner aller Art. Im Winter fressen sie auch die Rinde von Bäumen.
Feldhasen bauen keine Höhlen. Sie suchen sich Erdmulden, die man „Sassen“ nennt. Das kommt vom Verb sitzen und der Form „er saß“. Idealerweise sind diese Sassen von Grünzeug bedeckt, sodass sie ein gutes Versteck bilden. Ihre Feinde sind Rotfüchse, Wölfe, Wildkatzen, Luchse und Raubvögel wie Eulen, Habichte, Bussarde, Adler und Falken. Auch Jäger schießen sehr gerne mal einen Hasen.
Bei einem Angriff ducken sich Feldhasen erst mal in ihre Sasse und hoffen, nicht entdeckt zu werden. Dabei hilft ihnen auch ihre bräunliche Tarnfarbe. Wenn das nicht hilft, fliehen sie. Dabei können sie bis zu 70 Stundenkilometer schnell werden, so schnell wie ein besonders gutes Rennpferd. Die Feinde erbeuten deshalb vor allem Jungtiere.
Wie vermehren sich Hasen?
Feldhasen paaren sich bei uns von Januar bis Oktober. Eine Schwangerschaft dauert nur etwa sechs Wochen. Meist trägt die Mutter eins bis fünf oder sogar sechs Jungtiere im Bauch. Nach etwa sechs Wochen kommt es zur Geburt. Besonders ist bei den Feldhasen, dass sie während einer Schwangerschaft erneut schwanger werden können. Die werdende Mutter trägt dann also Jungtiere mit unterschiedlichem Alter in sich. Ein Weibchen kriegt pro Jahr bis zu drei Mal Junge. Man sagt dazu, dass es bis zu drei Mal „wirft“.
Die Neugeborenen haben bereits ein Fell. Sie können sehen und wiegen etwa 100 bis 150 Gramm. Das ist so viel oder etwas mehr als eine Tafel Schokolade. Sie können sofort fortlaufen, deshalb nennt man sie „Nestflüchter“. Sie verbringen den Tag meist allein, bleiben aber in der Nähe. Die Mutter besucht sie nämlich zweimal täglich und gibt ihnen ihre Milch zu trinken. Sie werden also gesäugt.
Feldhasen vermehren sich zwar sehr stark, trotzdem ist ihr Bestand bei uns gefährdet. Dies kommt unter anderem von der Landwirtschaft, die dem Hasen die Lebensräume streitig macht. Hasen brauchen Sträucher und ungepflegte Flächen. In einem riesigen Weizenfeld können sie nicht leben und sich vermehren. Auch das Gift, das viele Bauern einsetzen, macht die Hasen krank. Straßen sind eine weitere große Gefahr für die Hasen: viele Tiere werden von Autos überfahren. Hasen können bis zu 12 Jahre alt werden, etwa die Hälfte der Hasen wird jedoch nicht älter als ein Jahr.
Ein Europäischer Feldhase in den Niederlanden, in einem Wiesengebiet
Ein amerikanischer Pfeifhase oder Pika. Dieser lebt in Kanada.
Das Skelett eines Hasen.
Im Tierpark Hellabrunn lebt dieses Hauskaninchen.
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