Peru

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Flagge
Hauptstadt Lima
Amtssprache Spanisch, Aymara, Quechua
Staatsoberhaupt Präsidentin Dina Boluarte
Einwohnerzahl etwa 29 Millionen
Fläche etwa 1.285.000 Quadratkilometer
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Wo das Land in Südamerika liegt
Übersicht: Alle Staaten der Erde

Peru ist ein Land in Südamerika. Es ist etwa dreimal so groß wie Deutschland, dort leben aber etwa dreimal weniger Menschen. Ungefähr vier von fünf Peruanern gehören der katholischen Kirche an. Im Westen grenzt Peru an den Pazifischen Ozean. Im Norden liegen Ecuador und Kolumbien, im Osten Brasilien und Bolivien und im Süden liegt Chile.

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Quechua
Machu Picchu

Perus Hauptstadt heißt Lima. In Lima und Umgebung leben etwa 10 Millionen Menschen. Lima lag ursprünglich im Landesinneren, aber in den letzten Jahrzehnten ist es mit der Hafenstadt Callao zusammengewachsen und liegt darum eigentlich am Meer.

Ansonsten ist das Land an der Küste flach, mit trockenen Wüsten. Flüsse führen nur nach besonderen Regenfällen Wasser. In der Nord-Süd-Richtung liegen die Anden. Dieses Gebirge ist bis über 6700 Meter hoch. Die dritte Landschaft von Peru ist der tropische Regenwald. Dort entspringen die beiden wichtigsten Quellflüsse, die sich zum Amazonas vereinigen. Im Regenwald gibt es wenige Straßen. Dort gibt es auch Dörfer und Städte, die nur auf dem Fluss oder mit dem Flugzeug zu erreichen sind.

Was muss man über die Menschen in Peru wissen?

Die Menschen in Peru sprechen Spanisch. Viele sprechen außerdem auch Quechua, die alte Sprache des Inka-Reiches. Ein Quechua-Satz sieht so aus: „31 waranqa-waranqa runakuna Piruwpi kawsanku.“ Den Satz kann man so erklären: „Waranqa-waranqa“ bedeutet tausend-tausend, also Million. „Runa“ ist ein Mensch, „runakuna“ sind Menschen. „Piruwpi“ bedeutet: in Peru. „Kawsanku“ schließlich bedeutet: sie wohnen / sie leben. Übersetzt bedeutet das: In Peru leben 31 Millionen Menschen.

Tatsächlich stammen auch die meisten Peruaner von den Inkas und anderen indigenen Völkern ab. Das ist selten in Südamerika. Trotzdem hatten die Europäer in der Geschichte immer mehr im Staat zu sagen. Auch heute sind die meisten Politiker und die reichen Leute europäischer Herkunft. Außerhalb der großen Städte wohnen fast nur Indigene oder Mestizen. So nennt man Leute mit sowohl indigenen als auch europäischen Wurzeln. Sie arbeiten in der Landwirtschaft und haben es oft sehr schwer, wenn der Boden in den Bergen unfruchtbar ist und nicht viel Ernte bringt.

Viele von ihnen sind in Städte wie Lima und Callao gezogen, um dort bessere Arbeit zu finden. Eigentlich sind es aber viel zu viele, und es bilden sich dort ungeplante Siedlungen, wo die Leute oft ohne Elektrizität, Wasser und Müllabfuhr leben. Es herrscht dort schlechte Hygiene. Viele sind arbeitslos, arm und unterernährt.

Die wenigsten Peruaner, die von indigenen Völkern abstammen, leben also so, wie wir uns zum Beispiel Indianer vorstellen würden. In den Regenwäldern im Norden gibt es aber noch verschiedene indigene Gemeinschaften, die dort in der Natur leben. Doch auch sie werden immer weniger, weil viel Regenwald abgeholzt wird. Dann müssen sie auch wegziehen, zum Beispiel in die Städte. Ihre Sprachen und Kulturen sind darum in großer Gefahr, nach und nach auszusterben.

Was ist früher in Peru passiert?

In der Nazca-Ebene finden sich rätselhafte Linien. Sie stammen vermutlich von einem Volk, das lange vor den Inkas in Peru gelebt hat.

Man weiß, dass es schon vor über tausend Jahren weit entwickelte Kulturen in Peru gab. Archäologen forschen heute noch an bestimmten Fundstätten und versuchen, etwas über sie herauszubekommen. Am bekanntesten ist aber sicherlich das Reich der Inka. Es existierte ungefähr in der Zeit, wo in Europa das späte Mittelalter herrschte, vom 13. bis zum 16. Jahrhundert.

Die Inkas waren eine Hochkultur. Bekannt sind sie vor allem für ihre großen Bauwerke und prächtigen Schätze. Man weiß, dass die Inkas große Städte und hervorragende Straßen gebaut haben. Das deutet auf eine gut organisierte Gesellschaft hin. Sie eroberten benachbarte Länder, sodass das Inka-Reich viel größer war als das heutige Peru. Als im Jahr 1526 die Spanier unter dem Seefahrer Francisco Pizarro kamen, waren die Inkas ihnen trotzdem unterlegen, wurden brutal bekämpft, ausgebeutet und ihr Reich wurde ab 1532 von den Spaniern beherrscht.

Fast 300 Jahre lang gehörte Peru zu Spanien. Die Spanier unterdrückten die besiegten Inkas. Einmal gab es einen großen Widerstand, doch dieser wurde niedergeschlagen und danach behandelten die Spanier die Inkas noch schlechter. Auch nach der Unabhängigkeit von Spanien 1827 hatte Peru Probleme. Sein Wohlstand hing oft davon ab, wie gut man bestimmte Rohstoffe verkaufen konnte. Zwischen 1879 und 1884 führte Peru darum sogar einen Krieg gegen Chile. Man benannte ihn nach dem Rohstoff, um den es ging: Salpeterkrieg. Salpeter ist unter anderem wichtig für die Herstellung von Dünger.

Ein Krieg wie dieser schadete dem Land aber natürlich ganz besonders. Die Lage besserte sich nur langsam, und oft gab es Rückschläge in der Entwicklung. Das waren Krisen in der Wirtschaft oder Streit in der Gesellschaft. Der Staat konnte sich nicht immer durchsetzen. Mal bestimmten einzelne wohlhabende Männer, mal auch die Armee.

Meistens waren die Indigenen auf dem Land die Leidtragenden. In den 1980er Jahren trug eine gewalttätige kommunistische Gruppe dazu bei, dass die Indigenen ihre Heimat verlassen mussten, wenn sie nicht ohnehin schon in eine Stadt gezogen waren. Der Regierung des Präsidenten Fujimori gelang es später, die Kommunisten erfolgreich zu bekämpfen. Doch er war auch rücksichtslos gegenüber allen, die nicht taten, was er wollte, und so hatten die Indigenen unter ihm genauso zu leiden. Im Jahr 2000 wurde er abgesetzt und zu einer Haftstrafe verurteilt.

Seitdem hat sich die peruanische Wirtschaft recht gut entwickelt. Viele Leute fanden Arbeit in der Industrie und im Bergbau. Die Armut ging zurück. Seit einigen Jahren gibt es in der Politik aber wieder Ärger. Unter anderem, weil ein neuer Präsident Fujimori aus der Haft begnadigen wollte. Viele Leute protestierten und warfen ihm Korruption vor. Seitdem gab es mehrere Machtwechsel und Konflikte. Der Staat ist wieder instabiler geworden.

Wofür ist Peru bekannt?

Alpacas gehören wohl zu den bekanntesten Tieren aus Peru. In den Anden leben Alpacas wild oder als Nutztiere bei Bauern. Dieses hier allerdings lebt in einem Zoo in Italien.

In Peru deutet vieles noch auf die Hochkultur der Inkas hin: Die Stadt Cuzco zum Beispiel ist bekannt, da sie in der Nähe von Machu Picchu liegt und eine sehr schöne Altstadt hat. Cuzco war früher die Hauptstadt des Inka-Reiches. Zahlreiche berühmte Ruinen des Inka-Reiches liegen in Peru, weshalb viele Touristen das Land besuchen.

Peru ist auch bekannt für seine Fischgerichte, zum Beispiel Ceviche, ein roher Fisch, der mit Limette zubereitet und gegessen wird. Sehr bekannt ist Peru auch für seine Rohstoffe. Kupfer, Blei, Erdöl. Vor allem Gold. Es wird in Peru schon seit etwa 3000 Jahren abgebaut. Gold war den Inka zwar sehr heilig, aber da es recht häufig vorkam war es nicht sehr wertvoll. Gold hielten die Inka für den Schweiß der Sonne beziehungsweise der Götter. Auch heute noch wird viel Gold in Peru gefördert.

Ein Tier, das nur in den Anden lebt, ist das Lama. Über 300.000 dieser Tiere leben in Peru. Verwandt ist das Alpaca, von denen es drei Millionen in Peru gibt. Im Nationalwappen findet sich auch noch das Vikunja. Alle drei Tierarten sind eine Art Kamel ohne Höcker.




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