Norwegen

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Flagge
Hauptstadt Oslo
Amtssprache Norwegisch, Nynorsk, Bokmål, samische Sprachen
Staatsoberhaupt König Harald V.
Einwohnerzahl etwa 5 Millionen
Fläche etwa 385.000 Quadratkilometer
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Wo das Land in Europa liegt
Übersicht: Alle Staaten der Erde
Wo das Meer in das Land hineinragt: ein Fjord im Westen von Norwegen

Norwegen ist ein Land im Norden Europas. Das Land ist eine Demokratie mit einem König. Es liegt zwischen der Nordsee und Schweden und wird vor allem im Norden sehr schmal. Norwegen ist etwa so groß wie Deutschland, hat aber nicht einmal so viele Einwohner wie das Bundesland Hessen. Die meisten von ihnen leben an der Küste, fast ein Fünftel in der Nähe der Hauptstadt Oslo.

Für Norwegen ist der Fischfang wichtig, und in der Nordsee gewinnt es auch Erdöl. Dadurch ist das Land sehr reich. Darum hält das Land es nicht für nötig, Mitglied in der Europäischen Union zu sein. Norwegen ist aber auch bekannt für seine Natur.

Wie sieht das Land aus?

Das Land ist sehr gebirgig, auch an der Küste. Dort gibt es viele kleine und größere Meeres-Buchten, die man Fjorde nennt. Norwegens Natur zieht jedes Jahr viele Touristen an. Die gehen wandern, campen, Fahrrad fahren oder unternehmen Schiffsfahrten in die Fjorde.

Weit nördlich vom Festland liegt die Inselgruppe Spitzbergen, die auf Norwegisch Svalbard heißt. Diese Namen hat auf Deutsch auch die größte der Inseln. Insgesamt sind es etwa 400.

Durch die Nordsee ist der Winter im Westen eher milde, aber im Osten und vor allem im Norden wird es richtig kalt. Deshalb kennt man Norwegen für seine vielen guten Wintersportler. Vor allem Biathlon und der Skilanglauf sind sehr beliebt.

Was ist früher passiert?

Hier in Stavern hatte die Marine eine Basis für Schiffe.

Die ersten menschlichen Spuren im heutigen Norwegen sind etwa 10.000 Jahre alt. Es handelt sich um Steinwerkzeuge, die auf der Insel Rennesøy im Süden Norwegens gefunden wurden. Später, in der Bronzezeit ließen sich in Norwegen Stämme der Germanen nieder. Aus dieser Zeit fanden Archäologen Siedlungsreste und viele Felszeichnungen.

Im Frühmittelalter galten die norwegischen Wikinger als sehr gefürchtete Eroberer. Mit ihren Schiffen erreichten sie Schottland, Island, Grönland und sogar noch vor Christoph Kolumbus die Küste Nordamerikas.

Im 11. Jahrhundert wurde Norwegen christlich. Eine wichtige Rolle dabei spielte König Olaf, den man heute als "den Heiligen" kennt. Zur selben Zeit gab es viele Konflikte mit Dänemark. Die Dänen siegten schließlich und gründeten die Doppelmonarchie Dänemark-Norwegen: Das bedeutet, dass der dänische König auch der König von Norwegen wurde. Um das Jahr 1400 schloss man sich mit dem Königreich Schweden zusammen. Obwohl die Schweden sie nicht besonders mochten, hielt diese so genannte „Union“ über 100 Jahre, bis 1523.

Norwegen blieb sogar bis 1814 ein Teil dieses Gebildes. Die Dänen hatten damals im Krieg mit Napoleon gekämpft. Als der schließlich verlor und verbannt wurde, beschloss man, dass Dänemark Norwegen abgeben musste. Die Norweger wollten unabhängig werden. Einige mächtige Männer trafen sich damals auf dem Hof Eidsvoll in der Nähe von Oslo und fertigten eine Verfassung für Norwegen an. Auch die norwegische Flagge entstand etwa in dieser Zeit.

Der 17. Mai 1814 ist der Tag der Eidsvoll-Verfassung und bis heute norwegischer Nationalfeiertag. Damals kam es allerdings anders, als die Norweger sich es wünschten: Dänemark übergab Norwegen einfach dem König von Schweden. Es dauerte noch fast hundert Jahre, bis 1905 nämlich, dass Norwegen wirklich unabhängig wurde.

Wie spricht man in Norwegen?

Ein Kulturzentrum im Norden von Norwegen. Man sieht auf diesem Schild Wörter in drei Sprachen: Norwegisch, Nord-Samisch und Englisch.

In Norwegen sprechen die Menschen den Dialekt ihres Ortes. Das Land ist sehr groß und hat Gebirge. Darum gibt es viele Dialekte. Ein Norweger aus Oslo versteht einen Dänen möglicherweise besser als einen anderen Norweger, der aus dem Norden Norwegens stammt. Das ist ähnlich wie im deutschen Sprachgebiet: Ein Deutscher aus Bayern versteht einen Österreicher vielleicht besser als einen Deutschen aus Schleswig-Holstein. Allerdings gibt es ein gemeinsames Standarddeutsch mit einer Rechtschreibung für alle.

Genau das hat Norwegen aber nicht. Man kennt mindestens zwei wichtige Arten zu schreiben. Wenn ein Norweger sich an den Staat in einer Art wendet, muss er die Antwort in derselben Art bekommen. Die meisten Norweger mögen "Bokmål", die "Buchsprache". Sie ist der dänischen Rechtschreibung und dem Osloer Dialekt ähnlich. Neun von zehn Norwegern benutzen sie. Die zweite offizielle Art zu Schreiben ist "Nynorsk", "Neu-norwegisch". Sie orientiert sich mehr an Dialekten des Westens von Norwegen, die dem Isländischen näher sind.

Ganz im Norden, in Lappland, leben die Samen. Die haben ihre eigenen Sprachen. Diese samischen Sprachen sind keine germanischen Sprachen wie Norwegisch, sondern uralische Sprachen. Das heißt, sie sind zum Beispiel mit Finnisch verwandt. Das heißt aber nicht, dass die Samen Finnisch gut verstehen könnten. Auch die samischen Sprachen unterscheiden sich stark voneinander. Manche sind so gut wie ausgestorben.

Womit verdienen die Menschen ihr Geld?

Die „Troll A“ in der Nordsee ist die größte Bohrinsel der Welt. Mit ihr fördert man Erdgas, das im Boden unter der See liegt.

Seit dem Beginn der Industrialisierung in Norwegen vor etwas mehr als 100 Jahren ist die Wirtschaft des Landes ständig gewachsen. Heute hat Norwegen einen ähnlichen hohen Wohlstand wie die Schweiz und Luxemburg. Es zählt damit zu den reichsten Staaten Europas. Fast alles ist teurer als in Deutschland, Luxemburg oder Österreich. Nur in der Schweiz ist es ähnlich teuer. Das liegt nicht nur an den guten Löhnen, sondern auch daran, dass die Norweger hohe Steuern auf ihre Waren zahlen.

Einen Großteil seines Reichtums verdankt Norwegen dem Erdöl und dem Erdgas. In den Jahren nach 1980 wurden in der Nordsee große Mengen davon entdeckt. Seitdem gibt es zahlreiche Bohrinseln in Norwegens Küstenlandschaft. Die Arbeit auf solchen Bohrinseln wird gut bezahlt, ist jedoch auch gefährlich.

Wichtig sind zudem der Schiffbau und der Tourismus. Besonders die Fjorde werden jedes Jahr von vielen Menschen besucht. In der Fischerei arbeiten ebenfalls viele Menschen. Norwegen zählt zu den größten Fischproduzenten der Welt. Vor allem Stockfisch und Lachs werden viel ins Ausland verkauft.




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