Bern (Kanton)

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Eiger, Mönch und Jungfrau gehören zu den bekanntesten Schweizer Bergen. Die Eigernordwand ist bei Kletterern beliebt, aber sehr schwierig zu besteigen.

Der Kanton Bern ist der zweitgrößte Kanton der Schweiz: Nur der Kanton Graubünden hat mehr Fläche, und nur der Kanton Zürich hat mehr Einwohner. Der Kanton Bern liegt im Mittelland und in den Alpen. Ein kleiner Teil liegt im Jura-Gebirge.

Der wichtigste Fluss ist die Aare. An ihr liegt auch die Stadt Bern. Sie ist nicht nur Hauptort des Kantons, sondern auch die Bundeshauptstadt oder Hauptstadt der Schweiz. Das allein schafft viele Arbeitsplätze. Aber auch Dienstleistungsbetriebe und der Tourismus tragen viel zum Wohlergehen des ganzen Kantons bei.

Man spricht hier zum großen Teil Berndeutsch. Das ist Schweizerdeutsch und damit ein Dialekt unter vielen in der deutschsprachigen Schweiz. Im Jura-Teil spricht man Französisch. Deutsch und Französisch sind die beiden Amtssprachen.

Im Kanton Bern gibt es einige wichtige Unternehmen. Außerdem kommen viele Urlauber, um in die Berge zu fahren. Die Jungfrau-Region im Berner Oberland ist ein UNESCO-Weltnaturerbe in den Bergen. Zu ihr gehören die drei hohen Berge Eiger, Mönch und Jungfrau. Auf ihrer Südseite liegt der Aletsch-Gletscher. Im Kanton Bern liegen viele große Skigebiete. Der Emmentaler Käse mit den großen Löchern stammt aus einer hügeligen Gegend im Kanton Bern.

Im Kanton Bern gibt es aber auch ein großes flaches Gebiet. Es heißt das Seeland. Seine drei Seen heißen Murtensee, Neuenburgersee und Bielersee. Früher schlängelte sich der Fluss Aare wild durch diese sumpfige Landschaft. Seit dem 19. Jahrhundert wurde die Aare in Kanäle gelegt und in den Bielersee umgeleitet. Dadurch konnte viel Land für die Landwirtschaft gewonnen werden. An den Hängen des Murtensees und des Bielersees wird vor allem Wein angebaut.

Wie ist die Landschaft?

Ein typisches Bauernhaus aus dem Emmental mit einem Blumengarten.

Der Kanton ist sehr groß. Weil ein Teil in den Alpen, ein anderer im Mittelland und ein dritter Teil im Jura-Gebirge liegt, ist die Landschaft sehr vielfältig. Fünf Regionen sind besonders wichtig:

Das Berner Oberland liegt im Süden. Dort liegen unter anderem die drei Berge mit dem Namen „Eiger, Mönch und Jungfrau“. Die Eigernordwand ist bei Kletterern ebenso berühmt wie berüchtigt. Auf das Jungfraujoch führt eine Bahn. Von oben hat man eine weite Rundsicht, zum Beispiel auf den Aletsch-Gletscher, den größten Gletscher Europas. Aber auch weniger steile Gebiete des Berner Oberlandes ziehen viele Touristen an. Dasselbe gilt für den Brienzersee und den Thunersee, die am nördlichen Rand des Berner Oberlands liegen.

Östlich der Stadt Bern liegt das Emmental. Es gehört zu den Voralpen und ist sehr hügelig. Die Emme fließt nach Norden und mündet in die Aare. Aus dem Emmental kommt der berühmte Emmentaler-Käse mit den großen Löchern.

Im Nordosten des Kantons liegt der Oberaargau. Dieses Gebiet gehört aber nicht zum Kanton Aargau, sondern ebenfalls zu Bern. Es liegt vollständig im Mittelland. Wegen seiner Lage muss es viel Verkehr aufnehmen: Sowohl die Autobahn als auch die Bahnlinie zwischen Zürich und der Stadt Bern führen hier durch.

Im Westen liegt das Berner Seeland, abgekürzt auch einfach „Seeland“ genannt. Das Land ist dort sehr flach. Bebauen kann man es, weil man die Aare zum Teil in Kanäle gelegt und auch umgeleitet hat. Das Land ist sehr fruchtbar, deshalb nennt man es auch die „Gemüsekammer der Schweiz“. Im Seeland liegen der Bielersee und der kleinere, aber sehr hübsche Murtensee. Auch ein kleiner Teil des Neuenburgersees gehört zu Bern.

Im Nordwesten liegt der Berner Jura. Die Landschaft sieht dort aus wie ein Teppich, den man in Falten gelegt hat. In den meisten Gemeinden spricht man Französisch. Etliche Leute mögen den Namen „Berner Jura“ nicht und möchten, dass die Region „Südjura“ genannt wird.

Wie ist die Bevölkerung?

Nach Bern und Biel ist Thun die drittgrößte Gemeinde im Kanton. Hier sieht man die Altstadt an der Aare und das Schloss.

Der Kanton Bern zählt etwas über eine Million Einwohner. Nur etwa jeder sechste ist Ausländer, in der gesamten Schweiz ist es jeder vierte.

86 Prozent der Menschen im Kanton sprechen hauptsächlich Deutsch, also die allermeisten. 11 Prozent sprechen hauptsächlich Französisch. Dies sind auch die beiden Amtssprachen. Die übrigen 3 Prozent der Bevölkerung teilen sich auf viele verschiedene Sprachen auf.

Etwas über die Hälfte der Menschen gehören zur evangelisch-reformierten Kirche. Katholisch ist nur jeder sechste oder siebte. Etwa gleich viele zählen sich zu keiner Religion. Die Übrigen gehören verschiedenen Glaubensrichtungen an.

Wovon leben die Menschen?

Der Tourismus ist eines der vielen Gebiete, das im Kanton Bern Arbeitsplätze schafft.

Im Kanton Bern gibt es viele Möglichkeiten, sein Geld zu verdienen. Viele Menschen arbeiten in Betrieben des Bundes oder in dessen Verwaltung. Nirgends in der Schweiz sind es sonst anteilsmäßig so viele.

Auch die Landwirtschaft ist stark vertreten. Die flachen und hügeligen Gebiete bieten viel Raum dazu. Wichtig sind nicht nur der Emmentaler Käse, sondern auch das Gemüse aus dem Seeland und viele andere Dinge.

Die beiden Sprachen sind auch für die Wirtschaft wichtig. Geschäftsbeziehungen sind deshalb in zwei Sprachen einfacher als anderswo. Viel Technik wird hergestellt, die winzig klein und sehr genau sein muss. Dazu gehören nicht nur Uhren, sondern auch technische Geräte für die Medizin. Ein großer Teil davon wird ins Ausland verkauft, vor allem in die EU.

Viele Unternehmen produzieren Energie, zum Beispiel aus Wasserkraft. Auch technische Dinge für den Umweltschutz sind wichtig. Man braucht dazu den englischen Ausdruck „Cleantech“, was so viel bedeutet wie „Saubere Technik“.

Was ist früher geschehen?

So hat sich ein Maler das Ende der Schlacht am Grauholz vorgestellt.

Einzelne Teile des heutigen Berner Gebietes waren schon früh besiedelt. So fand man zum Beispiel am Bielersee Pfahlbauten. Die Römer regierten das Gebiet von Aventicum aus. Während der Völkerwanderung zogen verschiedene Stämme hier durch oder ließen sich für einige Zeit hier nieder. Es folgten verschiedene Herrscher. Die Zähringer haben vermutlich im Jahr 1191 die Stadt Bern in der Aareschlaufe gegründet. Die Stadt herrschte später über große ländliche Gebiete.

Im Jahr 1353 schloss sich Bern der wachsenden Eidgenossenschaft an. In den Kriegen gegen die Burgunder übernahmen die Berner mit Adrian von Bubenberg sogar die ganze eidgenössische Führung. Bern eroberte dadurch viele weitere Gebiete. Im Jahr 1528 schloss sich Bern der Reformation an. Wenig später eroberte Bern die Waadt.

Im Jahr 1798 unterlagen die Berner in der Schlacht am Grauholz gegen die französischen Truppen. Die Berner verloren danach viele Gebiete. Im Jahr 1803 wurde der heutige Kanton Bern gegründet. Er gehörte immer noch zur Eidgenossenschaft. Diese gab sich 1848 eine neue Verfassung. Damit wurde die heutige Schweiz gegründet. Die Stadt Bern wurde Bundesstadt. Später nannte man sie Bundeshauptstadt, heute kurz einfach Hauptstadt.

Seit dem Jahr 1971 gibt es das Frauenstimmrecht auf Kantonsebene. Im Jahr 1979 spaltete sich ein Teil der Gemeinden ab, die im nordwestlichen Teil des Jura-Gebirges lagen. So wurde der Kanton Jura gegründet, der jüngste Kanton der Schweiz. Im Jahr 1994 wechselte der Bezirk Laufen zum Kanton Basel-Landschaft, weil die Wege dorthin kürzer waren und die Menschen sich eher dort angebunden fühlten.

Wie ist der Kanton Bern politisch eingeteilt?

Kanton und Stadt Bern haben dasselbe Wappen. Möglicherweise kommt der Name vom Bären, wie man ihn auch im Wappen der Stadt sieht. Allerdings stammt der Name wahrscheinlich von einem Wort der Kelten für „Kluft‟ oder „Schlitz‟. Gemeint ist wohl der Durchgang, den die Aare in die Landschaft gegraben hat.

Im Kanton Bern gibt es 337 politische Gemeinden. Über 100.000 Einwohner hat einzig die Stadt Bern. Es folgen Biel, Thun, Köniz und viele weitere. Die kleinste Gemeinde ist Schelten im Berner Jura mit 34 Einwohnern.

Die Kantonsverfassung ist aus dem Jahr 1993. Sie beschreibt den Kanton Bern als freiheitlichen, demokratischen und sozialen Rechtsstaat. Insbesondere will der Kanton zwischen der deutsch- und französischsprachigen Bevölkerung vermitteln und sich für ein gutes Zusammenleben einsetzen.

Das Parlament ist der Grosse Rat mit 160 Sitzen. Zwölf Sitze davon sind für die Region Berner Jura reserviert. So soll diese Minderheit geschützt werden. Die Mitglieder des Grossen Rats werden vom Volk für vier Jahre gewählt.

Der Regierungsrat zählt sieben Sitze. Auch diese Mitglieder werden vom Volk auf vier Jahre gewählt. Einer von ihnen ist jeweils der Regierungspräsident, aber nur für ein Jahr. Dann wird gewechselt.




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