Chinchillas
Chinchillas sind Nagetiere. In der Natur leben sie in Südamerika, in den Ländern Argentinien, Bolivien, Chile und Peru. Insgesamt gibt es sieben Arten. Zwei davon züchtet man in vielen Ländern, um ihr Fell zu nutzen.
Eines davon kennt man bei uns als Langschwanz-Chinchilla. Wer in einer Kleintierhandlung nach einem Chinchilla fragt, bekommt ein Langschwanz-Chinchilla angeboten. Das kann man gut als Haustier halten. Eng verwandt mit ihm ist das Kurzschwanz-Chinchilla. Sie bilden zusammen die Familie der Eigentlichen Chinchillas.
Der Name kommt ursprünglich aus dem Spanischen. Wir sprechen ihn in einer eingedeutschten Art aus, so ungefähr „Tschintschilla“. In Deutschland sagt man „die Chinchilla“, in Österreich und in der Schweiz sagt man „das Chinchilla“.
Wie leben Langschwanz-Chinchillas?
Vom Kopf bis zum Po misst ein Langschwanz-Chinchilla etwa dreißig Zentimeter. Der Schwanz ist nochmals etwa halb so lang. Weibchen wiegen etwa 800 Gramm, Männchen ein halbes Kilogramm. Das Fell ist seidenweich und dicht, grau bis braun. Der Schwanz ist buschig. Der Kopf ist breit mit schwarzen Augen und großen Ohren. An den Vorder- und Hinterpfoten gibt es je vier Zehen.
Sie sind normalerweise in der Nacht und in der Dämmerung unterwegs. Die Tage verbringen sie in Höhlen und Felsspalten. In Freiheit leben sie in Gruppen von bis zu hundert Tieren zusammen. Sie sind reine Pflanzenfresser. Dabei setzen sie sich hin wie Eichhörnchen und halten die Nahrung mit den Vorderpfoten fest.
Ein Weibchen kann zwei Mal jährlich Junge zur Welt bringen. Die Tragzeit beträgt drei und einen halben Monat. Normalerweise kommen zwei oder drei Jungtiere zur Welt. Die Jungen haben Haare und können schon sehen. Knapp zwei Monate lang trinken sie Milch bei ihrer Mutter. In der Natur werden sie etwa zehn Jahre alt, bei Menschen können es auch zwanzig Jahre werden.
In der Natur gibt es sie nur in Chile. Wegen ihres weichen Fells haben die Inkas und später die Spanier diese Tiere so stark bejagt, dass sie sie beinahe ausgerottet haben. Heute sind sie geschützt. Seit über hundert Jahren werden sie gezüchtet. Deshalb sehen sie zum Teil auch ziemlich verschieden aus. Allerdings hat ein Teil dieser Zuchten auch zu Krankheiten bei den Tieren geführt.
Heute muss man Chinchillas mindestens zu zweit halten, weil sie von Natur aus in Gruppen leben. Am besten sind zwei Schwestern. Ist ein Junge dabei, muss er von einem Tierarzt kastriert werden. Diese Operation führt dazu, dass keine Jungtiere entstehen können. Das ginge nämlich auch zwischen Geschwistern sehr schnell.
Ein Käfig für zwei Tiere muss einen Meter lang, breit und hoch sein und verschiedene Stockwerke aufweisen. Dies entspricht am ehesten ihrem Leben in der Natur. Die Tiere sind interessant zu beobachten. Als Kuscheltiere eignen sie sich nicht. Sie mögen es nämlich nicht, angefasst zu werden. Da eignen sich Meerschweinchen oder eine Hauskatze viel eher.
Welche Unterschiede gibt es zum Kurzschwanz-Chinchilla?
Fast alles am Kurzschwanz-Chinchilla ist gleich wie beim Langschwanz-Chinchilla. Die Länge des Schwanzes unterscheidet sich nur um etwa vier Zentimeter. Was man von Auge nicht sieht: Das Kurzschwanz-Chinchilla hat 20 Rückenwirbel, beim Langschwanz-Chinchilla sind es 24.
Beide leben nicht in denselben Gegenden. Kurzschwanz-Chinchillas gibt es in der Natur nicht nur im Norden Chiles, sondern auch Nordwesten Argentiniens, im Westen Boliviens und im Süden Perus.
Was für Arten von Chinchillas gibt es noch?
Das Langschwanz-Chinchilla und das Kurzschwanz-Chinchilla bilden zusammen die Gattung der Eigentlichen Chinchillas. Zur Familie der Chinchillas gehören noch die Gattung der Viscachas und die Gattung der Hasenmäuse, auch Bergviscachas genannt.
In der Gattung der Viscachas gibt es nur eine Art, die oder das Viscacha. Weibchen werden zwei bis vier Kilogramm schwer und etwa 50 Zentimeter groß. Die Männchen bringen bis zu acht Kilogramm auf die Waage und sind etwas länger. Quer über den Kopf laufen zwei schwarze Streifen, dazwischen sind sie weiß.
Viscachas leben in Gruppen von 15 bis zu 30 Tieren und legen Baue in der Erde an. Die haben bis zu dreißig Eingänge und Ausgänge. Dort drin bringen sie nicht nur die Jungtiere zur Welt, sondern sie schützen sich auch. Bei Gefahr stößt eines der Tiere im Freien einen Warnruf aus, ähnlich wie die Murmeltiere. Dann retten sich alle in die Höhle.
Normalerweise kommen zwei Jungtiere zur Welt, die dann einige Wochen lang Milch bei ihrer Mutter trinken. Wie alt sie in der Natur werden, weiß man nicht. In Gefangenschaft schaffte es eines auf neun Jahre. Die Menschen betrachten die Viscachas als Schädlinge, wenn sie ihre Äcker umwühlen. Sie werden deshalb bejagt, auch wegen ihres Fleisches und wegen des Fells
Die Hasenmäuse sehen eher aus wie Hasen oder Kaninchen mit einem langen Schwanz. Der wird fast so lang wie der Körper, nämlich 20 bis 40 Zentimeter. Sie wiegen ein bis drei Kilogramm. Sie mögen es trocken und felsig und sind bis auf eine Höhe von 5000 Meter über dem Meeresspiegel anzutreffen.
Sie sind am Tag unterwegs und leben in Familiengruppen von bis zu fünf Tieren. Manchmal leben sie in der Nähe anderer Familien, aber jede in ihrem eigenen Unterschlupf. Sie graben keine Baue, sondern nutzen Spalten in der Natur.
Die Tragezeit dauert etwas mehr als vier Monate, und es kommt immer nur ein einzelnes Jungtier zur Welt. Zwei Monate lang trinkt es Milch bei seiner Mutter. Die erwachsenen Tiere werden wegen ihres Fells und wegen des Fleisches gejagt. Es gibt vier verschiedene Arten. Vermutlich sind sie nicht vom Aussterben bedroht. Man weiß aber allgemein sehr wenig über diese Tiere.
Zwei Viscachas in einem Zoo beim Ausruhen
Ein Viscacha in Peru
Ein Prachtskerl aus der Art der Südlichen Hasenmaus
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