Simon Petrus
Simon Petrus war einer der Männer, die mit Jesus herumgezogen sind. Er war einer der 12 Apostel. Unter den Aposteln war er so etwas wie der Sprecher. Nach dem Tod von Jesus reiste Petrus in andere Städte und predigte über Jesus, damit andere Menschen auch Anhänger von Jesus wurden. Das erkennen alle Kirchen und auch die meisten Historiker an.
Manche Bücher im Neuen Testament berichten, dass Petrus den auferstandenen Jesus gesehen habe. Jesus soll Petrus auch als den „Fels“ bezeichnet haben, auf dem er seine Kirche erbauen wolle und soll ihm die „Schlüssel zum Himmel übergeben haben. In der Katholischen Kirche sind diese Gedanken sehr wichtig. Deshalb gibt es dort auch einen Papst. Die Reformierten Kirchen wollen hingegen von einem Papst nichts wissen.
Spätere Texte berichten, dass Petrus am Schluss seines Lebens in Rom gepredigt hat und dort als Märtyrer gestorben ist. Deshalb ist dort der Sitz des Papstes mit dem Vatikan und dem Petersdom. Das zieht jedes Jahr viele Pilger und andere Touristen an. Sein Gedenktag ist der 29. Juni, zusammen mit Paulus.
Was hat Simon Petrus erlebt?
Seine Eltern lebten im Landesteil Galiläa, so wie Jesus auch. Über seine Familie wissen wir sehr wenig. Sein Vater hieß Johannes. Er hatte einen jüngeren Bruder, Andreas, und vermutlich noch mehr Geschwister. Seine Eltern nannten ihn Simon. Später heiratete er eine Frau, deren Namen wir nicht kennen. Simon lebte mit seinem Bruder, seiner Mutter und seiner Frau in einem Haus in der Ortschaft Kafarnaum.
Simon war von Beruf Fischer. Als er einmal einen besonders großen Fang an Land zog, sprach ihn Jesus an. Er sagte, er werde ihn zu einem Menschenfischer machen. Von da an war er zusammen mit Jesus unterwegs, zusammen mit anderen Jüngern und vermutlich auch einigen Frauen. Er scheint so etwas wie der Anführer der Gruppe gewesen zu sein, außer Jesus natürlich. Im Neuen Testament wurde er danach oft Simon Petrus oder einfach Petrus genannt.
Als einmal Jesus seine Jünger fragte, für wen sie ihn halten, antwortete Petrus: „Du bist der Christus, der Sohn des lebendigen Gottes“. „Christus“ bedeutet „der Erlöser“ oder „der Gesalbte“. Auch noch als Sohn Gottes war er in ihren Augen sicher mehr als einfach ein üblicher Mensch. Jesus soll darauf gesagt haben: „Du bist Petrus, der Fels und auf diesen Felsen werde ich meine Kirche bauen. „Petros“ ist das griechische Wort für „Fels“. Dann sagte er: „Ich will dir die Schlüssel des Himmelreichs geben“. Bei diesen Sätzen steht nicht eindeutig fest, ob sie Jesus wirklich gesagt hat. Über deren Bedeutung ist man sich in der Kirche erst recht uneinig.
Vor dem Abendmahl kündigte Jesus an, dass ihn Petrus dreimal verleugnen würde, bevor der Hahn dreimal krähen würde. Er würde sich also nicht als sein Jünger bekennen. Petrus stritt dies ab. Die Festnahme von Jesus wollte Petrus mit seinem Schwert verhindern. Als er danach als Zeuge vor ein Gericht gezogen wurde, stritt er ab, Jesus überhaupt zu kennen. Der Hahn krähte dreimal. Da weinte Petrus.
Als einer der Ersten soll Petrus dem auferstandenen Jesus begegnet und auch an Pfingsten dabei gewesen sein. Darauf begann Petrus zu predigen und so von Jesus zu erzählen. Viele Menschen anerkannten dadurch Jesus als den Messias. Deshalb wurde er wieder vor einem Gericht verhört. Diesmal verleugnete er Jesus aber nicht.
Das Neue Testament berichtet in der Apostelgeschichte, dass Petrus Kranke geheilt und sogar Tote wieder zum Leben erweckt haben soll. Im Neuen Testament gibt es zwei Briefe, die „Petrusbriefe“ genannt werden. Ob wirklich Petrus sie geschrieben hat, ist aber nicht sicher, vor allem beim zweiten Petrusbrief. Es gibt noch weitere Texte, die Petrus zugeschrieben werden. Sie sind aber nicht im Neuen Testament enthalten.
Nicht alle Leute freuten sich über die Predigten des Petrus. Er kam deshalb auch ins Gefängnis. Dort soll ihn ein Engel befreit haben, obwohl er zwischen zwei Wachen schlief. Danach verliert sich seine Spur. Über seinen Tod steht nichts im Neuen Testament.
Was erzählt man auch noch über Petrus?
Die meisten dieser Erzählungen fangen dort an, wo sie im Neuen Testament aufhören. Man könnte sie den Sagen oder Legenden zuordnen. Das würde aber viele Christen beleidigen, vor allem Katholiken. Für sie gehören diese Erzählungen fest zu ihrem Glauben.
Clemens von Rom schrieb gegen Ende des ersten Jahrhunderts, dass die Apostel bis auf den Tod verfolgt wurden. Petrus und Paulus sollen am Schluss ihres Lebens in Rom gepredigt haben. Als wichtigster Prediger der Stadt soll Petrus auch der Chef der dortigen Kirche geworden sein, der Bischof. Clemens selbst war der zweite oder dritte Bischof der Stadt.
Petrus soll als Märtyrer gestorben sein. Die Römer töteten damals viele Menschen, die ihrer Regierung gefährlich wurden. Viele von ihnen wurden unter Kaiser Nero gekreuzigt. Nach einer Erzählung aus dem 4. Jahrhundert soll Petrus gesagt haben, er sei nicht würdig, wie Jesus zu sterben. Er wünschte deshalb, mit dem Kopf nach unten gekreuzigt zu werden. So soll es auch gekommen sein.
Schon früher wurde eine bestimmte Stelle in Rom verehrt, wo man das Grab des Petrus vermutete. Kaiser Konstantin der Große ließ darüber eine Basilika bauen, eine Kirche. Sie wurde im Jahr 1507 abgerissen und durch den Petersdom ersetzt. Der Altar wurde genau dort gebaut, wo man im Untergrund das Grab des Petrus vermutete. Jüngere Forschungen zeigten dort unten tatsächlich ein Grab. Es gibt auch Hinweise darauf, dass dieser Ort besonders verehrt wurde.
Warum ist Petrus heute noch wichtig?
Nach dem katholischen Glauben war Petrus nicht nur der Vorsteher der Gemeinde in Rom, sondern auch der ganzen Welt. Er war somit nicht nur der erste Bischof, sondern auch der erste Papst. Diese Ansicht begründet sich vor allem im „Felsenwort“ und im „Schlüsselwort“.
Das „Schlüsselwort“ wurde später auch so ausgelegt, dass der Papst entscheiden konnte, mit welchen Sünden man gerade noch in den Himmel kam oder eben nicht. Auch der Entscheid, welche Lehre richtig ist und welche nicht, soll beim Papst liegen. Martin Luther und viele andere Reformatoren zweifelten dies jedoch an und begannen damit die Reformation.
Im Volksglauben steht Petrus an der Tür zum Himmel und lässt die Menschen ein oder nicht, je nachdem, wie sie gelebt haben. Deshalb trägt Petrus auf Gemälden und Statuen oft einen oder mehrere Schlüssel in der Hand. Und weil er im Himmel oben steht, macht man ihn auch oft für das Wetter verantwortlich.
Da Petrus in Rom gestorben sein soll, war dies früher einer der drei wichtigsten Pilgerorte. Er ist bis heute wichtig geblieben. Zudem gibt es Katholiken auf der ganzen Welt, die den Peterspfennig bezahlen. Das ist ein Geld-Betrag, der für den Vatikan gesammelt wird. Die Kirchensteuer dagegen geht nicht nach Rom, sondern bleibt dort, wo ein Mitglied der katholischen Kirche wohnt, im Bistum oder in der Pfarrei.
So ist Petrus in einer Orthodoxen Kirche in den USA gemalt.
Petrus auf dem Wappen der Stadt Pöchlarn in Niederösterreich
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