Nero

Aus Klexikon – das Kinderlexikon
So soll der Kaiser Nero ausgesehen haben. Diese Statue seines Kopfes findet man in einem Museum in München.

Nero war ein Kaiser im Römischen Reich. Er wurde im Jahr 37 als Lucius Domitius Ahenobarbus in der Nähe von Rom geboren. Seine Mutter Agrippina die Jüngere heiratete den Kaiser Claudius. Später soll sie ihn vergiftet haben. Ihr Sohn Nero nahm daraufhin dessen Platz ein. Das war im Jahr 54. Nero war der letzte Kaiser, der aus der Familie von Julius Cäsar und Augustus stammte.

In den vierzehn Jahren, in denen Nero an der Macht war, bewirkte er vieles. Seine Truppen eroberten das heutige Armenien. Im eroberten Britannien schlug er einen Aufstand der Kelten nieder. In Rom ließ Nero viele große Dinge bauen. Unter anderem eine riesige Markthalle und eine Arena aus Holz. Sein berühmtestes Bauwerk war die Domus Aurea, das „Goldene Haus“. Das war ein gigantischer Palast, in dem Nero wohnte. Dort ließ er eine 35 Meter hohe Koloss-Statue von sich aufstellen. Diese stand später am Kolosseum und gab diesem den Namen.

Nero unternahm viele Reisen und liebte die Kunst. Er betrachtete sich selbst als hervorragenden Sänger, Dichter und Lyraspieler. Die Lyra ist eine Art kleine Harfe. Seine künstlerischen Darbietungen zeigte Nero gerne in der Öffentlichkeit, was für einen römischen Kaiser unüblich war. Er erfand auch die Neronia. Das war ein Künstler-Wettbewerb. Er dachte dabei an einen ähnlichen Wettbewerb, den es schon früher in Griechenland gab.

Das einfache römische Volk mochte Nero. Bei der Oberschicht und dem Senat war er jedoch unbeliebt. Das führte letztlich dazu, dass Nero im Jahr 68 von seinen eigenen Leuten gestürzt und zum Selbstmord gezwungen wurde. Kurz vor seinem Tod soll er noch gesagt haben „Welch ein Künstler geht an mir zugrunde“.

War Nero ein grausamer Kaiser?

Über den Kaiser Nero erzählt man sich viele Geschichten. Die meisten davon stellen ihn als besonders grausamen Menschen dar. Er soll seine Mutter Agrippina ermordet haben, weil er lieber alleine herrschen wollte.

Außerdem soll er im Jahr 64 in Rom einen großen Brand gelegt haben, um Bauplatz für die Domus Aurea zu schaffen. Man sagt sogar, Nero habe das Feuer freudig beobachtet und dabei auf der Lyra gespielt. Später beschuldigte er die Christen, den Brand gelegt zu haben und ließ einige von ihnen ans Kreuz nageln. Darunter soll sich auch der Apostel Petrus befunden haben. Seinen Leichnam soll man auf dem Hügel beerdigt haben, wo später der ihm geweihte Petersdom errichtet wurde.

Heute geht man davon aus, das Nero eigentlich gar nicht so schlimm war. Viele der Geschichten über ihn sollen von politischen Feinden verbreitet worden sein, die wollten, das man schlecht über den Kaiser denkt. Nero mochte die Christen nicht. Das war auch ein Grund, wieso man ihn später im christlichen Europa gerne schlecht darstellte.

Der Brand in Rom wurde wahrscheinlich weder von Nero noch von den Christen gelegt. Die Häuser in Rom waren meist aus Holz und lagen eng beieinander. Dass so ein Brand ausbrechen würde, war nur eine Frage der Zeit.




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