Jesus

Aus Klexikon – das Kinderlexikon
Die Menschen, die Jesus selber gesehen haben, machten keine Zeichnungen oder Bilder von ihm. Man weiß also nicht, wie er ausgesehen hat. Etwa 1600 Jahre später hat der niederländische Maler Rembrandt dieses Bild gemalt. Sein Modell oder Vorbild dafür war ein jüdischer Mann.

Jesus war ein Mann, der vor etwa 2000 Jahren lebte, also in der Römerzeit. Er wanderte durch das Gebiet, das heute zu Israel gehört. Dabei sprach er mit den Menschen über Gott. Später haben seine Anhänger das Christentum begründet.

Es gibt Dinge über Jesus, die man aus der Geschichte weiß. Die Geschichtswissenschaftler sprechen deshalb vom „Historischen Jesus“ oder von „Jesus von Nazaret“. Es gibt aber auch viele Dinge, die sich geschichtlich nicht beweisen lassen. Sie gehören zum Glauben und in die Wissenschaft der Theologie. Dort nennt man ihn „Jesus Christus“. Christus bedeutet „der Gesalbte“. Damals hat man zum Beispiel einen Menschen zum König gesalbt. Jesus Christus meint also mehr als einen „normalen Menschen“.

Woher weiß man etwas über Jesus?

Am meisten weiß man aus der Bibel. Ihr zweiter Teil, das Neue Testament, beginnt mit vier Erzählungen über das Leben von Jesus. Die Erzähler Matthäus und Lukas beginnen bei seiner Geburt. Die Erzähler Markus und Johannes beginnen bei der Taufe von Jesus durch Johannes den Täufer.

Durch geschicktes Vergleichen dieser vier Erzählungen können die Theologen herausfinden, was wirklich geschah und was die Menschen zusätzlich glaubten. Dazu gibt es aber auch Schreiber, die selber nichts mit Jesus zu tun hatten. Sie berichten vor allem, dass Jesus auch „Christus“ genannt wurde und darüber, dass er gekreuzigt wurde.

Was weiß man in der Geschichte über Jesus?

Der historische Jesus kam zwischen den Jahren sieben und vier vor Christus zur Welt. Unsere Zeitrechnung stimmt also nicht genau. Sein Geburtsort war wahrscheinlich Nazareth im Landesteil Galiläa. Seine Mutter hieß Maria. Er wurde wie alle Juden erzogen und lernte aramäisch sprechen wie alle.

Sicher ist in seinem Leben erst wieder, dass ihn Johannes der Täufer im Fluss Jordan taufte. Jesus war damals etwa dreißig Jahre alt. Anschließend zog er während etwa drei Jahren durch das Land und predigte. Er sprach vor allem über Gott und über sein Reich. Er lud die Menschen ein, Gott in seinem Sinn zu sehen und nicht so, wie im Alten Testament.

Eine Gruppe von Menschen ging mit ihm. Man nennt sie „Jünger“ oder „Nachfolger“. Mit dabei waren auch Frauen. Das war für die damalige Zeit ungewöhnlich. Zu dieser Gruppe gesellten sich auch Menschen, die nur während einer gewissen Zeit oder an einem bestimmten Ort bei ihm blieben.

Mit etwa 33 Jahren wurde Jesus durch Pontius Pilatus zum Tod am Kreuz verurteilt. Pilatus war der römische Beamte, der für solche Dinge zuständig war. Die Römer kreuzigten viele Menschen. Es war eine grausame Methode, weil es lange dauern konnte. Gekreuzigt wurden vor allem entlaufene Sklaven oder Leute, die einen Aufstand machen wollten. Damit wollte man die Menschen warnen und abschrecken. Nach seinem Tod wurde Jesus beerdigt.

Was glaubte ein Teil der Menschen über Jesus?

Jesus soll von Geburt an ein besonderer Mensch gewesen sein. Lukas berichtet, dass Maria die Mutter ist. Ein Engel kam zu ihr uns sagte, dass die schwanger werden würde, aber nicht von ihrem Verlobten Josef, sondern vom Heiligen Geist. Aber auch Josef war ein besonderer Mann: Matthäus berichtet, dass er ein direkter Nachkomme des Königs David sei. Dass das kleine Jesus-Baby nicht wie alle anderen Babys dieser Zeit von den Römern getötet wurde, ist bereits das zweite Wunder.

Schon mit zwölf Jahren predigte er im Tempel wie ein Erwachsener. Bei seiner Taufe kam vom Himmel der Heilige Geist in Form einer Taube auf ihn herab. Dazu sagte eine Stimme aus dem Himmel: „Du bist mein geliebter Sohn“. Den Menschen war klar, dass hier Gott-Vater sprach.

Die Bibel berichtet auch über Wunder, die Jesus selber getan hat: Er hat kranke Menschen geheilt und sogar Tote zum Leben auferweckt. Seine Jünger konnten mit wenigen Broten und Fischen einige tausend Menschen satt bekommen. An einer Hochzeit verwandelte er Wasser in Wein, weil der ausgegangen war.

Am erstaunlichsten ist wohl, was nach seinem Tod geschah. Er wurde zwar vom Kreuz abgenommen und in ein Grab gelegt wie die meisten Menschen. Aber am dritten Tag wurde er wieder lebendig. Das nennt man „Auferstehung“. Er rollte sogar den großen Stein vor der Grabhöhle weg. Später zeigt er sich mehreren Menschen. Sein Jünger Thomas steckte sogar einen Finger durch das Loch, das Jesus von der Kreuzigung in seiner Hand trug. Nach einigen Wochen sprach er wieder mit seinen Jüngern. Dann wurde er in den Himmel hinaufgehoben. Markus berichtet, dass er fortan dort neben seinem Vater saß. Nach diesem Ereignis wurde Jesus auf der Erde nicht mehr gesehen.

Übrig blieb der Glaube, dass Jesus am Kreuz alle Verfehlungen der Menschen abgebüßt hatte. Wer also an ihn glaubte, konnte nach dem Tod zu ihm in den Himmel kommen. Die Menschen freuten sich also auf ihre eigene Auferstehung. Gemäß dem Erzähler Johannes hat Jesus gesagt: „So sehr hat Gott die Welt geliebt, dass er seinen einzigen Sohn gab, damit alle, die an ihn glauben, nicht verloren gehen, sondern ewiges Leben haben“.

Wie sah die Familie von Jesus aus?

Die Mutter von Jesus hieß Maria. Das war damals ein häufiger Name. Ihre Eltern waren vielleicht Anna und Joachim, aber das ist nicht sicher. Jesus war ihr erstes Kind. Auch der Koran berichtet, dass Jesus nicht durch Sex mit Josef entstand, sondern dass sie Jungfrau war.

Josef war nach dem Gesetz der Vater von Jesus. Von Beruf war er Zimmermann oder er arbeitete sonst auf Baustellen. Er kümmerte sich um Maria und Jesus. Mehr schreibt die Bibel nicht über ihn.

Es gibt auch innerhalb der Kirche verschiedene Ansichten darüber, ob Jesus Geschwister hatte. Der Erzähler Markus zählt vier Brüder von Jesus auf und mehrere Schwestern. Im griechischen Text kann man das Wort „Geschwister“ aber auch als Cousins und Cousinen verstehen. Einige Gelehrte meinen auch, es seien Kinder, die Josef schon vorher mit einer anderen Frau hatte.

Die katholische und die orthodoxe Kirche glaubt, dass Maria bis zum Ende ihres Lebens Jungfrau blieb. Sie hätte also keinen Sex und keine weiteren Kinder gehabt. Die Reformatioin machte damit Schluss und anerkannte, dass Jesus Geschwister hatte.

Wie kam es zum Christentum?

Bei der Via Dolorosa in Jerusalem, die Straße der Schmerzen. Angeblich musste Jesus genau diese Straße benutzen. sie führte zum Ort, wo er hingerichtet wurde. Dabei trug er schon das Kreuz, an das die Römer ihn festnagelten.

In der Bibel wird erzählt, wie traurig die Freunde von Jesus über seinen Tod waren. Dann aber sprach sich herum, dass Jesus drei Tage nach seinem Tod wieder lebendig geworden sei und dass einige mit ihm gesprochen hätten. Diese Nachricht verbreitete sich sehr schnell weiter. Immer mehr Menschen glaubten daran, dass Jesus von Gott wieder zum Leben erweckt wurde.

Jesus selbst war Jude. Auch die, die daran glaubten, dass er der Messias ist und vom Tod aufgeweckt wurde, waren zunächst jüdischen Glaubens. Besonders der Apostel Paulus setzte sich aber dafür ein, dass auch die zur Gemeinschaft der Jesusanhänger gehören dürfen, die vorher keine Juden waren. So entstand mit der Zeit eine neue Religion, das Christentum. Das Wort „Christus“ stammt aus dem Griechischen und heißt: der Gesalbte. Es ist also die Übersetzung des Wortes Messias. Gesalbt mit einem heiligen Öl wurde man, wenn man König wurde. Weil die Christen Jesus für einen Erlöser und den Nachkommen des Königs David halten, nennen sie ihn Jesus Christus.




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