Klimaschutz

Aus Klexikon – das Kinderlexikon
Klimaschutz soll dazu dienen, die Erderwärmung aufzuhalten.

Klimaschutz bedeutet, dass die Menschen sich dafür einsetzen, dass sich das Klima nicht so stark wandelt. Seit der Industrialisierung im 19. Jahrhundert erwärmt sich die Erde nämlich. Dies liegt vor allem an Treibhausgasen wie Kohlendioxid. Gibt es mehr davon in der Atmosphäre, dann wird es wärmer: Die Wärme von der Sonne, die auf die Erde trifft, kann die Erde dann nicht mehr so einfach verlassen.

Das Ziel des Klimaschutzes ist es, die Erwärmung unseres Planeten möglichst deutlich unter zwei Grad Celsius zu halten. Wissenschaftler gehen nämlich davon aus, dass eine noch stärkere Erwärmung sehr schlimme Folgen für unseren Planeten und seine Bewohner hätte. Dieses Ziel wurde im Jahr 2015 von fast allen Staaten der Welt in Paris festgelegt.

Das Klima hat sich bisher aber bereits um etwa ein Grad erwärmt. Die Erwärmung geht auch immer schneller voran. Daher sind fast alle Wissenschaftler der Meinung, dass man schnell handeln muss, um das Ziel noch zu erreichen.

Wie kann man das Klima schützen?

Erneuerbare Energien sind wichtig für den Klimaschutz, weil sie kein Kohlendioxid in die Atmosphäre entlassen.

Vieles von dem, was wir im Alltag machen, entlässt Treibhausgase in die Atmosphäre. Viele Bereichen unseres Lebens verbrauchen nämlich sehr viel Energie: zu Hause, bei der Fortbewegung, in Fabriken und so weiter. Um das Klima zu schützen, müssen wir einerseits versuchen, weniger Energie zu verbrauchen. Andererseits müssen wir dafür sorgen, dass diese Energie möglichst sauber ist.

Zur Zeit wird noch viel Energie aus sogenannten fossilen Energieträgern gewonnen. Das sind Energiequellen, die schon seit Millionen von Jahren unter der Erde lagern. In ihnen sind seit dieser Zeit gewaltige Mengen von Kohlendioxid gelagert. Werden sie verbrannt, gelangt dieses Kohlendioxid in die Atmosphäre. Zu den fossilen Energieträgern gehören zum Beispiel Erdöl, Erdgas und Steinkohle.

Statt dieser fossilen Energieträger sollten nur noch erneuerbare Energien genutzt werden. Strom sollte also mit Windrädern, Solarzellen oder Wasserkraft hergestellt werden. Forscher arbeiten daran, diese Techniken zu verbessern und neue Techniken zu erfinden, um erneuerbare Energien herzustellen. Autos, Flugzeuge und andere Verkehrsmittel könnten künftig auch mit Strom aus erneuerbaren Energien fahren. Es gibt aber auch Treibstoffe, die nachwachsen: Sie werden zum Beispiel aus Pflanzen hergestellt. So lässt sich auch sogenanntes Biogas herstellen, um etwa ein Haus zu heizen. Auch Motoren, die mit Wasserstoff laufen, gibt es bereits. Wasserstoff ist ein Treibstoff, bei dessen Verwendung nur für das Klima unschädliches Wasser entsteht.

Doch auch diese saubereren Energiequellen haben ihre Schwächen. Wasserstoff muss zunächst einmal hergestellt werden. Dazu benötigt man wiederum viel Energie. Windräder können vielen Vögeln gefährlich werden und stören für viele Menschen die Schönheit der Landschaft. Die Herstellung von Solarzellen verbraucht sehr viel Energie. Staudämme verändern den natürlichen Lauf von Flüssen und zerstören den Lebensraum vieler Tiere. Viele dieser Energiequellen liefern auch nicht die ganze Zeit gleich viel Energie. Solarzellen funktionieren etwa nachts nicht. Wichtig ist es darum, Strom irgendwie zu speichern, was aber bislang sehr aufwendig ist. Wenn man essbare Pflanzen in Biogas verwandelt, kann man sie nicht mehr als Nahrung nutzen. Riesige Flächen würden für die Herstellung von Energie in der Landwirtschaft gebraucht.

Vieles, was gut fürs Klima ist, ist also nicht automatisch auch gut für die ganze Umwelt. Zum Klimaschutz gehört es daher auch, dass man weiter an diesen und weiteren sauberen Energiequellen forscht. Das Ziel ist, dass sie mehr Energie liefern und weniger schlechte Auswirkungen auf andere Bereiche haben.

Bei vielen elektrischen Geräten sieht man, wie energiesparsam sie sind. „A“ bedeutet sehr energiesparsam.

Sehr wichtig für den Klimaschutz ist es auch, weniger Energie zu verbrauchen. Man müsste nämlich noch weitaus mehr Windräder, Solarzellen, Staudämme und so weiter errichten, um so viel Energie herzustellen, wie wir momentan brauchen. Mit allen schlechten Auswirkungen, die das hätte. Man kann Energie in vielen Bereichen sparen.

Im Haushalt sollte man zum Beispiel elektrische Geräte oder Lichter ausschalten, wenn man sie nicht braucht. Beim Kauf neuer Haushaltsgeräte wie einem Kühlschrank sollte man ein Modell wählen, das möglichst wenig Strom verbraucht. Neue Häuser müssen bereits stark gedämmt werden. Das heißt, dass man ihre Wände, Dächer und Fenster so baut, dass kaum Wärme nach draußen entweicht. So muss man viel weniger heizen. Auch alte Häuser könnten renoviert werden.

Zur Fortbewegung sollte man, wenn möglich, zu Fuß gehen, Fahrradfahren oder Bus, Zug oder Straßenbahn benutzen. Auch sollte man unnötige lange Strecken mit dem Auto oder Flugzeug vermeiden. Beim Einkauf sollte man Lebensmittel bevorzugen, die von möglichst nahe kommen und somit keinen langen Transportweg hinter sich haben, für den viel Energie verbraucht wird. Allgemein sollte man sich bei jedem Kauf fragen, ob man etwas wirklich braucht. Anstatt sich beispielsweise immer das neueste Handy-Modell zu kaufen, könnte man sein altes so lange behalten, bis es kaputt geht und nicht mehr repariert werden kann.

Kann man Kohlendioxid aus der Atmosphäre entfernen?

Wälder spielen eine wichtige Rolle im Klimaschutz.

Seit jeher entfernen Pflanzen Kohlendioxid aus der Atmosphäre. Dies geschieht bei der Photosynthese. Wälder sind also sehr wichtig für den Klimaschutz und sollten erhalten werden. Allerdings entlassen wir Menschen momentan mehr Kohlendioxid in die Atmosphäre als die Pflanzen aufnehmen können. Zudem wird immer mehr Wald abgeholzt. Durch das Anpflanzen neuer Wälder könnte mehr Kohlendioxid in Form von Holz gespeichert werden. Man spricht vom Aufforsten. Einige Forscher haben Pläne ausgearbeitet, wie man mit Millionen neuer Bäume möglichst viel Kohlendioxid binden könnte.

Auch Algen spielen eine wichtige Rolle beim Klimaschutz. Weil es so viele gibt, binden sie pro Jahr viele Tonnen an Kohlendioxid. Sterben Algen, sinken sie auf den Meeresboden und mit ihnen das Kohlendioxid. Somit entziehen sie der Atmosphäre dauerhaft eine Menge. So könnten sie auch mehr Kohlendioxid binden. Allerdings ist noch unklar, welche Folgen dies ansonsten hätte.

Man forscht auch an technischen Möglichkeiten, Kohlendioxid aus der Atmosphäre zu holen. Sogenannte künstliche Bäume können Kohlendioxid aus der Luft filtern. Dieses Kohlendioxid kann anschließend genutzt werden. Man kann es als Dünger für Pflanzen in einem Gewächshaus nutzen oder daraus etwa künstliche Treibstoffe herstellen. Allerdings reicht diese Technik noch nicht aus, um große Mengen des Treibhausgases aus der Luft zu bekommen.

Man entwickelt ebenfalls Möglichkeiten, dass Kraftwerke die mit fossilen Brennstoffen wie Kohle funktionieren, weniger Kohlendioxid in die Atmosphäre entlassen. Anstatt das Kohlendioxid in die Atmosphäre zu entlassen, wird es in Gestein tief unter der Erde geleitet. So trägt es nicht mehr zur Erwärmung bei.

Oft spricht man auch davon, dass etwas „klimaneutral“ ist. Das kann einerseits bedeuten, dass ein Produkt ganz mit erneuerbaren Energien hergestellt wurde und somit tatsächlich kein Kohlendioxid in die Atmosphäre gelangt ist. Es kann aber auch bedeuten, dass sehr wohl Kohlendioxid in die Atmosphäre gelangt ist. Aber der Hersteller hat Projekte unterstützt, bei denen die gleiche Menge an Kohlendioxid wieder eingespart wurde. Somit ist nicht mehr von dem Treibhausgas in der Atmosphäre als vorhin. Man nennt dies auch „Kompensation“. Bei einem weiten Flug etwa gelangt sehr viel Kohlendioxid in die Atmosphäre. Daher zahlen einige Reisende freiwillig mehr Geld an eine Organisation. Diese gibt das Geld für Projekte aus, bei denen die gleiche Mengen an Kohlendioxid eingespart wird, die beim Flug entstanden ist. Somit wird der Flug „klimaneutral“.

Wird das Klima genug geschützt?

Im Jahr 1990 wurden in der japanischen Stadt Kyoto zum ersten Mal von fast allen Staaten der Welt Ziele festgelegt, den Ausstoß an Treibhausgasen zu verkleinern. Seitdem haben einige Länder bereits einen Teil ihrer Treibhausgase eingespart. Weltweit gesehen ist der Ausstoß an Treibhausgasen aber weiterhin gestiegen.

Mehr und mehr Menschen sind aber mittlerweile davon überzeugt, dass der Klimawandel brandgefährlich ist und bereits zu spüren ist. Sie möchten, dass ihre Regierungen das Klima besser schützt. Seit Ende de Jahres 2018 machen die Jugendlichen von Fridays for Future und viele andere Umweltschutz-Organisationen sich weltweit dafür stark. Auch immer mehr Prominente nutzen ihren Bekanntheitsgrad, um auf den Klimawandel aufmerksam zu machen.

In vielen Ländern haben die Regierungen Pläne zum Klimaschutz beschlossen oder werden diese beschließen. Diese Länder wollen nach und nach weniger Treibhausgase in die Atmosphäre entlassen. Die Pläne vieler Länder sehen vor, dass sie bis zum Jahr 2050 klimaneutral oder fast klimaneutral werden. Dazu müssen sie in den kommenden Jahren viele Maßnahmen umsetzen, damit dieses Ziel erreicht werden kann.

Dabei spricht man auch oft vom Kohlendioxid-Preis. In immer mehr Ländern muss man künftig Geld bezahlen pro Tonne Kohlendioxid, die man ausstößt. Man erhofft sich, dass der Preis die Menschen und Unternehmen dazu bringt, Kohlendioxid einzusparen.

Zum Klimaschutz gehört auch, dass die Menschen sich an das veränderte Klima anpassen. So müssen Städte am Meeresufer beispielsweise damit rechnen, dass der Meeresspiegel steigen wird. Sie sollten also bereits heute überlegen, wie sie sich vor Überschwemmungen schützen. Förster müssen ihre Wälder so unterhalten, dass sie auch in einem wärmeren und extremeren Klima überleben können.

Längst gibt es aber auch bereits weitergehende Pläne, um den Klimawandel zu bekämpfen. Dabei würde der Mensch stark in das Klima der Erde eingreifen. Eine Idee wäre es, bestimmte Satelliten ins Weltall zu schießen. Wie eine Art Sonnenschirme würden diese dafür sorgen, dass weniger Sonnenstrahlen die Erde erreichen und sie so abkühlen. Eine andere Idee sähe vor, chemische Stoffe in die Atmosphäre zu bringen, die für eine Abkühlung sorgen.

All diese Ideen sind aber sehr umstritten, weil sie sicher auch weitere Risiken und Probleme mit sich bringen würden. Zudem könnten sie eine falsche Hoffnung wecken. Die meisten Wissenschaftler finden daher, dass wir erst einmal alles tun sollten, den Klimawandel mit weniger riskanten Methoden zu stoppen.




Klexikon.de ist die Wikipedia für Kinder zwischen 5 und 15 Jahren, also ein kostenloses Online-Lexikon für Schulkinder. Zum Thema Klimaschutz findet ihr weitere Kinderseiten in der Kindersuchmaschine „Frag Finn“.

Das Klexikon wird gefördert durch den weltgrößten Wikipedia-Förderverein Wikimedia Deutschland, die Beauftragte der Bundesregierung für Kultur und Medien, die Bundeszentrale für Kinder- und Jugendmedienschutz und die Medienanstalt Berlin-Brandenburg.

Unsere Klexikon-Botschafter sind die KiKA-Moderatoren Ralph Caspers („Wissen macht Ah!“, “Die Sendung mit der Maus“ und „Frag doch mal die Maus“) und Julian Janssen („Checker Julian“).

Das Kinderlexikon Klexikon sorgt für Medienkompetenz und Bildungsgerechtigkeit und ist wie die Wikipedia auf Spenden angewiesen. Denn hier finden Schülerinnen und Schüler zu 3.500 Themen das Wichtigste einfach erklärt, mit Definition und Bildern. Das ist Grundwissen kindgerecht und leicht verständlich für Unterricht, Hausaufgaben und Präsentationen in der Schule.

Schreib uns gerne eine Nachricht und schau dir unsere Antworten dazu an.