Aborigines

Aus Klexikon – das Kinderlexikon
Version vom 11. August 2017, 12:26 Uhr von Patrick Kenel (Diskussion | Beiträge) (üb, + Hautfarbe und Verwandtschaft)
Dieser Aborigine führt Touristen zum heiligen Berg Uluru. Er zeigt ihnen die alten Felsmalereien und erklärt ihnen, wie sein Volk früher lebte.

Die Aborigines, sprich: Äbbo-Ridschinies, sind die Ureinwohner Australiens. Sie wanderten vor etwa 40.000 bis 60.000 Jahren in Australien ein. Es gab einige hundert verschiedene Stämme. Ab dem Jahr 1788 drangen Europäer in Australien ein und waren stärker als die Aborigines. Ab dann hatten die Aborigines im Land nicht mehr viel zu sagen.

Heute gibt es nur noch im Norden des Landes Aborigines, die so leben wie früher. Sie führten einen sehr langen, harten Kampf, bis sie wieder selber über ihr Leben bestimmen konnten und die gleichen Rechte hatten, wie die Weißen.

Die meisten Aborigines leben heute in den Städten und so wie die eingewanderten Menschen. Die meisten sprechen auch nicht mehr ihre ursprüngliche Sprache, sondern die Amtssprache Englisch. Die Aborigines haben sich durch Heiraten und gemeinsame Kinder auch stark mit den Weißen vermischt.

Wie lebten die Aborigines früher?

Einige Aborigines pflegen an Festen ihre alten Volksbräuche.
Die Regenbogen-Schlange spielte für die Aborigines eine wichtige Rolle bei der Erschaffung der Erde. Hier sieht man davon eine alte Malerei auf einem Felsen.

Die Vorfahren der Aborigines wanderten von Afrika zunächst nach Asien aus. Dann kamen sie von Norden her nach Australien. Das können die Wissenschaftler heute mit Knochenfunden nachweisen. Genau gesagt gelingt der Nachweis durch die DNA, das sind winzige Teile in jeder Zelle. Obwohl die Aborigines eine sehr dunkle Hautfarbe haben, gibt es keine Verwandtschaft zwischen ihnen und den Afrikanern. Dafür gibt es Ähnlichkeiten mit einigen Völkern im Süden Asiens und in Papua-Neuguinea.

Die Aborigines passten sich sehr gut an das Leben in dem heißen und trockenen Land an. Sie ernährten sich vor allem von der Jagd und sammelten essbare Pflanzen. Sie fingen und züchteten sogar Fische, zum Beispiel den Aal. Sie machten aber keine Landwirtschaft wie unsere Bauern.

Die Aborigines jagten vor allem mit dem Speer oder mit einem Stock, das man „Wurfholz“ nennt. Damit trafen sie sogar Vögel im Flug. Der Bumerang ist ein besonderes Wurfholz. Es ist so geschliffen, dass es zum Werfer zurückkommt. Es wurde allerdings nicht sehr oft eingesetzt.

Die meisten Aborigines waren Halb-Nomaden. Sie zogen also nicht immer umher, sondern besuchten einige Orte im Lauf des Jahres und im nächsten Jahr wieder dieselben. Das hing von den Pflanzen, Tieren und vom Wasser ab, das sie fanden. Sie bauten sich Windschirme aus Zweigen oder Rinde. Feste Hütten bauten sie nur für längere Aufenthalte.

In der Religion der Aborigines gibt es eine besondere Vorstellung davon, wie die Welt entstanden ist. Geister, die Regenbogen-Schlange oder das Große Känguru spielen darin eine wichtige Rolle. Es gibt davon viele Felsmalereien oder geschnitzte Kunstwerke. Auch die Tänze der Aborigines erzählen bis heute von der Entstehung der Welt.

Was geschah durch das Eindringen fremder Völker?

Eine Gruppe von Aborigines im Jahr 1894
Diese Aborigines trugen im Jahr 1858 bereits Kleider wie die Weißen.

Das erste britische Schiff erreichte Australien im Jahr 1788. Am Anfang lebten die beiden Menschengruppen friedlich miteinander und tauschten Waren aus. Die Einwanderer schleppten aber viele Krankheiten ein. An denen starben viele Aborigines.

Die Einwanderer spielten sich als die Herren im Land auf und unterdrückten die Aborigines. Deshalb kam es zum Krieg zwischen den beiden Gruppen, das kostete nochmals vielen das Leben. Gegen die Schusswaffen der Einwanderer konnten die Aborigines nichts ausrichten.

Die Engländer drängten dann die übrigen Aborigines in bestimmte Gebiete zurück. Dort sollten sie Landwirtschaft betreiben. Das ging jedoch schief, weil sie es sich nicht gewohnt waren. Sie hatten auch früher kein Land besessen, sondern es einfach gemeinsam genutzt.

Die christlichen Kirchen bauten dann Schulen und Spitäler für die Aborigines. Sie drängten ihnen aber auch ihre Religion auf. Die Kinder nahmen sie ihren Eltern weg und schickten sie in weiße Familien oder in Missionen. Aus den Jungen machten sie Farmhelfer, aus den Mädchen Hilfen für den Haushalt.

In langen Kämpfen holten sich die Aborigines schließlich das Recht, so zu leben wie die Weißen. Das dauerte etwa bis zu den Jahren um 1970. Heute gibt es wieder eine knappe halbe Million Aborigines. Ein großer Teil von ihnen lebt in den Städten wie die weiße Bevölkerung. Am meisten ursprüngliche Aborigines gibt es heute im Norden des Landes. Sie sprechen auch noch ihre eigene Sprache und leben teilweise so wie ihre Vorfahren, oder zumindest ähnlich.

HALLO, liebes Klexikon!