Malerei

Aus Klexikon – das Kinderlexikon
Ein sehr berühmtes Gemälde von einem berühmten Maler, nämlich Diego Velázquez aus Spanien. Es stammt aus dem Jahr 1556. Man sieht Margaret Theresa, die fünfjährige Tochter des Königs. Die anderen Menschen arbeiten am Königshof. Links steht der Maler Velázquez selbst. Etwas rechts von ihm ist ein Spiegel, in dem man die Eltern von Margaret Theresa erkennt.

Malerei ist eine Form der Kunst, bei der Künstler Farben auf eine Fläche auftragen. So entstehen Bilder. Diese Bilder können Menschen, Tiere, Landschaften, abstrakte Formen oder irgend etwas anderes darstellen. Malerei gibt es schon seit Tausenden von Jahren und sie hat sich im Lauf der Zeit stark verändert.

Zum Malen verwendet man einen Pinsel oder ein anderes Werkzeug. Der Untergrund ist mal Papier, mal Leinwand, Holz oder eine andere Fläche. Das Gemalte, ein Gemälde, ist oft Kunst. Wer malt, ist ein Maler.

Vor dem Malen mischt man Mittel zusammen, die man dann als Farben verwendet. Sonst ist es streng genommen nur Zeichnen. Bei der Wasserfarbe löst man den Farbstoff in Wasser auf, damit die Farbe flüssig und streichfähig wird. Bei der Ölfarbe nimmt man dazu Öl: Sie ist kräftiger und leuchtender. Außerdem gibt es noch andere Arten von Farbe.

Wie haben Menschen mit dem Malen angefangen?

Eines der ältesten Gemälde der Welt: die Höhlenmalereien in Lascaux in Frankreich. Sie sind über 15.000 Jahre alt. Was man hier auf dem Foto sieht, ist allerdings nur nachgemacht.

Schon die Menschen in der Steinzeit malten Bilder auf Höhlenwände. Diese Höhlenmalereien zeigen oft Tiere und Jagdszenen. Sie wurden mit natürlichen Farben gemalt, die aus Erde, Pflanzen und Asche gewonnen wurden. Die Farbstoffe wurden zerkleinert und mit Wasser oder Tierfett gemischt.

Aufgetragen hat man diese Farben dann mit den Fingern, mit einfachen Pinseln aus Tierhaaren oder durch Sprühen: Man hat die Farben durch Röhren, die aus Knochen oder Schilfrohr bestanden, auf die Wand geblasen.

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Lascaux

Einige Höhlenmalereien sind zehntausende von Jahren alt. Die älteste von ihnen wurde in Indonesien gefunden und ist über 50.000 Jahre alt. Andere Beispiele stammen aus Höhlen bei Lascaux in Frankreich und Altamira in Spanien. Das heißt nicht, dass die Menschen früher nur in Höhlen gemalt hätten. Vielleicht haben sie auch auf Baumrinde oder auf ihre eigenen Körper gemalt. Aber nur Höhlenmalereien blieben manchmal all die Jahre erhalten.

Womit kann man malen?

Malen mit Wasserfarben

Im Lauf der Jahrhunderte haben die Menschen viele Arten erfunden, um zu malen. Die Alten Ägypter zum Beispiel holten Farbstoffe aus Mineralien, wie Malachit für Grün oder Lapislazuli für Blau. Bei den Alten Griechen mochte man Freskos: Die Farbstoffe wurden mit Kalk vermischt und dann auf eine neue, frische Wand aufgetragen, also auf nassen Putz. Wenn der Putz trocknete, waren die Farben Teil der Wand.

Heute denkt man vor allem an zwei Arten von Farben: Ölfarben und Wasserfarben, die man auch Aquarellfarben nennt. Wasserfarben sind leicht und durchscheinend. Weißes Papier scheint also gut durch, so als wenn es leuchten würde. Man kann Wasserfarben leicht und billig herstellen, und die Pinsel lassen sich gut reinigen. Wasserfarben trocken auch schnell und lassen sich auf Kleidern gut auswaschen.

Ölfarben mischt man aus Leinöl oder anderen Ölen. Sie sorgen dafür, dass die Farbstoffe miteinander verklebt sind. So entsteht eine Paste, die man gut auf eine Leinwand auftragen kann.

Ölfarben wirken besonders kräftig und leuchtend. Sie brauchen länger zum Trocknen, sehen aber auch nach Jahrhunderten noch gut aus. Man kann sie gut untereinander mischen und viele verschiedene Farbtöne erzeugen. Sie können sowohl dick als auch dünn aufgetragen werden.

Daneben gibt es viele weitere Farbstoffe. Seit der Zeit der Industriellen Revolution haben die Menschen neue Möglichkeiten, um Farbstoffe künstlich herzustellen. Acrylfarben zum Beispiel bestehen aus Kunststoffen und anderen chemisch hergestellten Stoffen. Sie trocknen schnell und sind dann wasserfest. Außerdem kann man heutzutage etwas auf einem Computer malen. Das Gemalte besteht dann nur als Daten im Computer.

Was sieht man in Malereien?

Dieses Gemälde hat der Hölländer Tjalf Sparnaay im Jahr 2014 mit Acrylfarben gemalt. Das Stillleben heißt: „Sandwich mit Schinken und Ei.“ Den Stil nennt man hyperrealistisch. Der Künstler wollte also so genau wie möglich malen, wie bei einer Fotografie.

Wenn man etwas Gemaltes sieht, kann man sich fragen, was für Menschen oder Dinge gezeigt werden. Ein Porträtbild zeigt einen bestimmten Menschen. Oft sieht man nur die obere Hälfte oder auch nur das Gesicht. Ein Landschaftsbild handelt von einer Landschaft wie einem Gebirge oder einer Wiese. Stillleben nennt man ein Bild von Dingen, die sich nicht bewegen. Das können Früchte und Blumen auf einem Tisch sein.

Auf manchen Bildern erkennt man nicht unbedingt konkrete Gegenstände oder Personen. Die abstrakte Malerei zeigt keine Dinge, sondern Formen und Farben. Wer so ein Bild betrachtet, denkt vielleicht trotzdem an eine konkrete Sache. Vor allem kann es Gefühle oder Stimmungen ausdrücken.

Warum wird gemalt?

Viele Menschen malen einfach für sich selbst. Sie machen das aus Langeweile oder um ihre Gefühle und Gedanken auszudrücken. Was sie fühlen, machen sie so sichtbar. Danach fühlen diese Menschen sich besser. Oder sie erfreuen sich einfach daran, dass sie einen Gedanken in einem Bild festgehalten haben.

Menschen mögen Bilder, die beeindrucken oder etwas Schönes zeigen. So ein Bild kann man an die Wand hängen, damit der Raum schöner wird. Man sagt, dass es einen ästhetischen Wert hat: Bei der Ästhetik geht es um das Schöne und Ansprechende.

Mit einem Bild wird festgehalten, wie etwas einst ausgesehen hat. Ein Porträtbild zeigt einen Menschen noch lange nachdem der Mensch gestorben ist. Und wer nicht in die Berge oder ans Meer fahren kann, kann diese Landschaften dank Gemälden erfahren. Das war besonders wichtig, bevor die Fotografie erfunden wurde.

Mit dem Malen kann man auch anderen Menschen etwas mitteilen. Das Bild soll die Menschen dazu bringen, über die Welt, über die Geschichte, über die Gesellschaft oder etwas anderes nachzudenken. Ein Beispiel ist die Historienmalerei: Solche Gemälde zeigen etwa einen König von früher, wie er zusammen mit anderen wichtigen Leuten einen besonderen Moment feiert. Andere Bilder stellen arme Menschen vor, damit die Betrachter des Bildes über Armut nachdenken und sich fragen, was man dagegen tun kann.

Welches sind die teuersten Gemälde der Welt?

Viel Geld hat auch dieses Bild gekostet. Gustav Klimt hat das Porträt im Jahr 1907 gemalt. Dazu verwendete er Ölfarben, Gold und Silber. Etwa hundert Jahre später hat jemand 135 Millionen Dollar dafür bezahlt.

Mit Gemaltem kann man auch Geld verdienen. Ein Maler verkauft sein Gemälde an einen Kunden, weil diesem das Bild einfach gefällt. Der Künstler stellt seine Gemälde vielleicht in einer Galerie oder auf einer Kunstmesse oder im Internet vor, um viele Kunden zu gewinnen.

Doch einige Maler sind im Laufe der Zeit sehr berühmt geworden, so dass ihre Bilder sehr gefragt sind. Weil viele Menschen so ein Bild haben wollen, kostet es umso mehr. Manche Menschen kaufen Gemälde, die ihnen nicht unbedingt gefallen. Es geht ihnen nur um das Geld. Dabei hoffen sie, dass das Bild in Zukunft noch teurer wird.

Eines der teuersten Gemälde der Welt heißt „Salvator Mundi“. Es heißt, dass Leonardo da Vinci es vor fünfhundert Jahren gemalt hat. Ein reicher Prinz aus Saudi-Arabien hat dafür 450 Millionen Dollar bezahlt.




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