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Aktuelle Version vom 10. Oktober 2024, 19:28 Uhr
Der Ausdruck „Orden“ hat mehrere Bedeutungen. In der Kirche denkt man an eine Ordensgemeinschaft. Das sind Männer oder Frauen, die nach bestimmten Regeln zusammenleben. Am meisten solcher Ordensgemeinschaften gibt es in der Katholischen Kirche. Solche Orden sind schon Jahrhunderte alt. Ein Papst hat jeweils ihre Regeln genehmigt.
Ein Orden ist aber auch ein Ehrenzeichen. Meistens handelt es sich dabei um ein Abzeichen, das man sich an ein Kleidungsstück hängt. Solche Orden kennt man vor allem aus der Armee. Es gibt aber auch Orden dafür, wenn jemand ein Vorbild war oder etwas Besonderes geleistet hat. Übergeben wird ein Orden meist in einer kleinen oder größeren Feier.
Wie lebt man in einer Ordensgemeinschaft?
Jede Ordensgemeinschaft hat ihre eigenen Ordensregeln. Sie gehen oft auf einen Heiligen zurück, zum Beispiel auf Franz von Assisi. In der Katholischen Kirche muss der Papst die Ordensregeln genehmigen. Dem Orden tritt man bei, indem man ein Gelübde ablegt. Dabei verspricht man feierlich, die Ordensregeln einzuhalten. Ein Gelübde ist etwas Ähnliches wie ein Eid oder ein Schwur. Zum Gelübde gehört bei vielen Orden zum Beispiel, dass man nicht |Ehe|heiraten]] darf und dem Orden gehorchen muss.
Leben die Ordensleute in einem Kloster, dann nennt man die Männer Mönche, die Frauen sind Nonnen. Vorsteher ist der Abt oder die Äbtissin. Ordensleute müssen aber nicht zwingend in einem Kloster leben. Dann nennt man sie Ordensbrüder oder Ordensschwestern, manchmal abgekürzt einfach Brüder und Schwestern.
Man unterscheidet zwischen den alten Orden, die vor mindestens 700 Jahren gegründet wurden und den jüngeren, die man „Kongregationen“ nennt. Zu den alten Orden zählt man die monastischen Orden, also die Kloster-Orden. Es gibt aber zum Beispiel auch Ritterorden. Die ersten Ritterorden schützten Pilger auf ihrer Reise in das Heilige Land. Später hatten sie andere Aufgaben. Meist war die Barmherzigkeit gegenüber armen Menschen wichtig.
Was sind Beispiele für Ordensgemeinschaften?
Die größte katholische Ordensgemeinschaft von Männern sind die Jesuiten mit gegen 17.000 Mitgliedern. Sie wurde im Jahr 1540 durch Ignatius von Loyola gegründet. Ebenfalls bekannt sind die Benediktiner, die Dominikaner, die Zisterzienser und viele andere.
Bei den katholischen Frauen gibt es viel mehr Orden, sie sind aber kleiner. Ein bekanntes Beispiel sind die Klarissen: Sie sind nach der Heiligen Klara benannt. Diese Äbtissin im Mittelalter wollte, dass ihre Mitglieder streng arm waren und kaum Menschen kennenlernen, die außerhalb des Klosters lebten. Der Heilige Franziskus hat ihr bei der Gründung des Ordens geholfen.
Die Steyler Missionare sind hingegen ein eher neuer Orden. Ein Priester hat in den Niederlanden hat ihn vor etwa 150 Jahren gegründet, und zwar erst für Männer. Dieser Orden ist für die Mission da, also die Verbreitung des Glaubens, und auch für den Umweltschutz. Männerorden und Frauenorden haben zusammen etwa sechstausend Mitglieder in 40 Ländern.
Gibt es Ordensgemeinschaften, die nicht katholisch sind?
In den Reformierten Kirchen kennt man keine Ordensgemeinschaften. Es gibt aber eine ökumenische Gemeinschaft, nämlich die Communauté de Taizé in Frankreich. Ihr Gründer Roger Schutz ist selbst evangelisch, hat aber auch katholische und orthodoxe Mitglieder aufgenommen. In Werminghausen im Bundesland Thüringen gibt es das Priorat Sankt Wigberti, ein besonderes, ökumenisches Benediktinerkloster. Ökumene bedeutet, dass Christen zusammenarbeiten, auch wenn aus verschiedenen Kirchen kommen.
Martin Luther war dagegen, dass Menschen als Mönche oder Nonnen lebten. Dennoch gibt es auch evangelische Gemeinschaften, die einem Orden ähnlich sind. Wer der Gemeinschaft angehört, muss nicht unbedingt auf Ehe und Kinder verzichten. Die meisten tun es trotzdem. Ein Beispiel ist die Evangelische Marienschwesterschaft Darmstadt.
Im Hinduismus gibt es ebenfalls Ordensgemeinschaften. In einem Teil des Buddhismus, dem Sangha, gibt es sie ebenfalls. Im Islam spricht man manchmal von Orden, eher aber von Bruderschaften. Vergleichbare weibliche Gemeinschaften gibt es in diesen drei Religionen nicht.
Was machen Ritterorden?
Vor etwa 900 Jahren, in der Zeit der Kreuzzüge, wurden Orden für den Kampf gegründet. Sie sollten Pilger auf dem Weg in das Heilige Land schützen. Oftmals waren sie auch einfach dazu da, die eroberten Gebiete zu sichern. So eine Aufgabe war für Mönche eigentlich ungewöhnlich. Aber man dachte: Wer so bescheiden lebt wie ein Mönch, der kämpft auch besonders tapfer, anders als so manche Ritter aus reichen Familien.
Der erste Ritterorden war der Templerorden aus dem Jahr 1118. Gegründet wurde er in einem Gebiet um Jerusalem, das Christen erobert hatten. Doch der König von Frankreich fand, dass die Templer zu mächtig wurden und ließ sie anklagen und töten.
Ein anderer Ritterorden war der Deutsche Orden, der später Gebiete in Europa für sich eroberte. Der Johanniterorden kümmerte sich in Jerusalem um Kranke und Verwundete. Später zog er auf Inseln im Mittelmeer, darunter auch Malta. Daher nennt man ihn heute vor allem Malteserorden. Nach einer Pause wurde er neu gegründet. Er hilft bei Unfällen und Katastrophen. In Deutschland macht das ein Verein namens Malteser Hilfsdienst.
Malteser-Ritter in Brandenburg sind in den Jahren nach 1530 evangelisch geworden. Ihre Ordensgemeinschaft kennt man heute als Johanniterorden. In Deutschland steht dieser Orden hinter dem Verein Johanniter-Unfall-Hilfe. Die Helfer der Malteser und der Johanniter sind keine Ritter oder Mönche, sondern ganz normale Arbeitnehmer oder auch Freiwillige.
Was für wichtige Orden und Ehrenzeichen gibt es?
Wer einen Orden erhält, weil er etwas Wichtiges getan hat, ist Ordensträger. Bei manchen Orden oder Ehrenzeichen bekommt man noch Geld dazu oder andere Preise. Wer einen Orden vergibt, will sich damit dankbar zeigen. Man zeigt damit außerdem allen Leuten: Das, was dieser Ordensträger getan hat oder wie er lebt, das finden wir gut. So sollen andere auch leben.
In der Bundesrepublik Deutschland gibt es eine bestimmte Auszeichnung des Staates: den Verdienstorden der Bundesrepublik Deutschland. Man sagt auch: Bundesverdienstkreuz. Diesen Orden gibt es noch in verschiedenen Klassen: Je wichtiger eine Person oder eine Tat, desto wichtiger die Klasse des Ordens. Schon viele Tausende Menschen haben so ein Bundesverdienstkreuz erhalten, nicht nur Deutsche.
Bei den Österreichern gibt es das Ehrenzeichen für Verdienste um die Republik Österreich. Genau wie in Deutschland ist es der Bundespräsident, der entscheidet, wer es erhält. Für dieses Ehrenzeichen gibt es 15 verschiedene Stufen.
Warum sind manche Staaten gegen Orden und Ehrenzeichen?
Solche Verdienstorden sind in der Schweiz verboten. Das bestimmt die Verfassung schon seit dem Jahr 1848. Das bedeutet, dass der Schweizer Staat selbst keine Orden verleiht. Außerdem dürfen Beamte und manch andere, die für den Staat arbeiten, keine Orden von fremden Staaten annehmen.
Ähnlich denken die deutschen Bundesländer Hamburg und Bremen und einige andere Städte, die früher in der Hanse waren. Sie sind die einzigen Bundesländer, die selber keine Orden verleihen. Manche Menschen lehnen auch fremde Orden ab, obwohl sie sie annehmen dürften. Das machen sie aus „hanseatischer Tradition“.
Allerdings gibt es in Hamburg und Bremen Medaillen, die man verliehen bekommen kann. Auch in der Schweiz kennt man andere Arten der Auszeichnung, wie zum Beispiel Abzeichen in der Armee.
Manche Staaten, Bundesländer und Menschen sind vor allem aus zwei Gründen gegen Orden. Erstens sollen alle Menschen im Land gleich sein. Das findet man besonders in einer Republik wichtig. Zweitens will man nicht, dass Menschen etwas tun, weil sie hoffen, dass sie mit einem Orden belohnt werden. Darum sollen Schweizer Beamte keine Orden von fremden Staaten annehmen. Denn sie sollen das tun, was gut für die Schweiz und ihre Unabhängigkeit ist, und nicht etwas, dass vor allem dem fremden Staat gefällt.
So könnte ein Ritter des Tempelordens ausgesehen haben.
Der Mann rechts hat gerade das Bundesverdienstkreuz Deutschlands erhalten.
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