Judentum: Unterschied zwischen den Versionen

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BatM 1.jpg|Bei der Bar Mitzwa oder Bat Mitzwa [[lesen]] Jugendliche einen Text auf [[Hebräische Sprache|Hebräisch]] vor.
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Berlin Neue Synagoge 2005.jpg|Die neue Synagoge von [[Berlin]]: Synagogen sind die Gebetshäuser der Juden.
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Haredi man blowing a Shofar.jpg|Ein Mann bläst das Horn eines Widders zum jüdischen Neujahrsfest.
Haredi man blowing a Shofar.jpg|Ein Mann bläst das [[Horn]] eines Widders zum jüdischen Neujahrsfest.
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Version vom 16. Juli 2019, 18:50 Uhr

Ein Jude betet an der Klagemauer in Jerusalem. Auf hebräisch heißt diese Mauer die „westliche Mauer“, denn sie war die Westmauer des jüdischen Tempels. Viele Menschen schreiben Gebete und Wünsche auf Zettel und stecken sie in die Spalten der Mauer. Da viele Zettel in den Spalten stecken, fallen diese mit der Zeit herunter. Sie werden aufgesammelt und ungelesen auf einem Friedhof begraben.

Das Judentum ist eine Religion. Die Juden glauben, wie die Christen und Muslime, an einen einzigen Gott. Für die Juden heißt dieser Gott Jahwe. Jude sein bedeutet auch, dass man eine bestimmte Kultur, Gebräuche und Ideen wichtig findet.

Die Juden leben in vielem gleich wie Andersgläubige, aber in gewissen Dingen unterscheiden sie sich deutlich: Ihr wichtigster Wochentag ist der Samstag. Dann gehen die Juden in die Synagoge, das ist ihr Gotteshaus. Sie haben zahlreiche Feste, die sich über das Jahr verteilen, wie Chanukka oder das Laubhüttenfest.

Streng gläubige jüdische Männer und Jungen tragen immer eine Kopfbedeckung: Das kleine, runde Käppchen ist die Kippa. Juden von höherem Rang tragen auffällige Hüte, teilweise mit viel Fell. Frauen und Mädchen tragen keine Hosen, sondern ausschließlich Röcke.

In jeder Synagoge, einem jüdischen Gotteshaus, gibt es eine Schriftrolle. Sie enthält die Tora, das Gesetz. Mose soll das Gesetz von Gott erhalten haben. Das Gesetz ist auf Hebräisch. Diese alte Sprache ist für die Juden so wichtig wie Griechisch und Latein für die Christen.

Wie kam es zum Judentum?

Die Geschichte des Judentums steht ausführlich im Alten Testament. Dies ist der erste Teil der Bibel. Nur ist dies kein Geschichtsbuch, sondern ein Glaubensbuch: Es beginnt mit der Schöpfungsgeschichte und Adam und Eva im Paradies. Später kommt Noah mit der Sintflut, dann Abraham. Es heißt, Abraham sei von heutigen Irak oder Iran in das heutige Land Israel ausgewandert. Das habe ihm Gott so befohlen.

Abrahams erster Sohn war Ismael. Seine Mutter war aber nicht Abrahams Frau, sondern seine Magd Hagar. Von Ismael stammen die Moslems ab. Abrahams zweiter Sohn war Isaak. Isaaks Mutter war Abrahams richtige Frau Sarah. Von Isaak stammen die Juden ab. Gott hatte Abraham befohlen, sich selber und seine Jungen zu beschneiden. Das heißt, er schnitt sich selber und seinen Jungen die Vorhaut am Penis ab. So machen es gläubige Juden und Muslime heute noch.

Isaaks Sohn war Jakob. Jakob hatte 12 Söhne. Diese 12 Söhne bildeten die 12 Stämme Israels. Einer davon hieß Juda. Daher kommt der Name „Juden“. Später mussten die Juden nach Ägypten fliehen und gerieten dort in die Sklaverei. Mose führte sie wieder zurück in das heutige Land Israel.

Dies alles erzählt das Alte Testament. Wie viel davon richtig geschehen ist, kann man kaum sagen. Aber darum ging es den Juden auch gar nicht. Es ging darum, ob und wie sie an Gott glauben sollen. Aber auch darum, wie sie leben sollen, damit Gott Freude an ihnen hat.

Sicher ist, dass das Land, in dem das jüdische Volk lebte, etwa 600 Jahre vor Christus erobert wurde. Ihr Tempel wurde zerstört. Die Menschen wurden nach Babylon verschleppt, konnten aber etwa 80 Jahre später wieder zurückkehren und bauten den Tempel wieder auf.

Zurzeit von Jesus waren die Römer die Herren in Israel. Etwa im Jahr 70 nach Christus zerstörten sie den Tempel wieder und verjagten die Juden. Seither hatten sie kein eigenes Land mehr und lebten verstreut über die ganze Welt. Immer, wenn es den Juden besonders schlecht ging, erwarteten sie noch sehnlicher den Messias, ihren Retter. Das tun viele heute noch.

Wo und wie leben die Juden heute?

Die Juden lebten, wenn immer möglich, in kleiner oder größeren Gruppen zusammen. Sie hatten keinen Tempel mehr, aber ihre Gebetshäuser: die Synagoge. Das kommt aus dem Griechischen und bedeutet so viel wie „zusammen-kommen“.

Heute leben die meisten Juden in Europa, Arabien oder Amerika. Die einen nannten sich Zionisten: Zion ist ein anderes Wort für Israel. Um das Jahr 1900 wollten sie schon dort einen neuen Staat gründen, wo sie vor fast 2000 Jahren gelebt hatten. Sie hatten nämlich Angst, dass man sie woanders nicht in Frieden leben lassen würde.

Tatsächlich ging es den Juden vor und während dem Zweiten Weltkrieg miserabel: Der Nationalsozialismus hat sechs Millionen Juden in Europa ermordet. Das nennt man den Holocaust. Die Nationalsozialisten glaubten, dass die Juden eine bösartige Rasse seien. So einen Hass auf die Juden nennt man Antisemitismus.

Heute leben immer noch viele Juden in der ganzen Welt. Sie gehören zu den Ländern, in denen sie wohnen, und sprechen die dortige Sprache. Außerdem gibt es seit 1948 den Staat Israel. Das ist das einzige Land der Welt, in dem die Juden in der Mehrheit sind.




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