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Hebräische Sprache

Aus Klexikon – das Kinderlexikon
Ein Straßenschild in Israel: oben mit hebräischen Buchstaben, in der Mitte mit arabischen und unten mit lateinischen Buchstaben

Die hebräische Sprache spricht heute ein Großteil der Juden im Staat Israel. Außerdem wird sie in den Synagogen auf der ganzen Welt verwendet. Synagoge heißt das Gotteshaus der Juden. Man schätzt, dass weltweit etwa neun Millionen Menschen Hebräisch sprechen. Das moderne Hebräisch heißt „Ivrit“. Das ist heute die Amtssprache in Israel.

Hebräisch schreibt man mit besonderen Schriftzeichen, und zwar von rechts nach links. Man kann aber Hebräisch auch mit lateinischen Schriftzeichen schreiben. Viele Ortsschilder beispielsweise zeigen die Namen in hebräischer und lateinischer Schrift. In Israel sprechen auch viele Menschen Arabisch, deshalb wird diese Schrift hinzugefügt.

Wie kam es zum heutigen Hebräisch?

Das Althebräische entwickelte sich aus der phönizischen Sprache. Es ist die Sprache des Alten Testaments. Dieser Teil der Bibel wurde vermutlich etwa im 1. Jahrtausend vor Christus aufgeschrieben. Allerdings gingen diese Schriftstücke verloren. Das älteste hebräische Schriftstück ist ein Kalender, in einen kleinen Stein gemeißelt. Er wurde in der Nähe von Jerusalem gefunden.

Das Mittelhebräische wurde etwa seit dem 1. Jahrhundert nach Christus gebraucht. Die einzelnen Teile des Alten Testaments waren damals fertig geschrieben. Zudem wurden die Juden aus ihrem Land verjagt und über die ganze Welt zerstreut. Mittelhebräisch war deshalb noch die Muttersprache in vielen Familien. Die Juden mussten aber auch die jeweilige Landessprache annehmen. In dieser Zeit entstanden zahlreiche rabbinische Texte. Rabbiner sind so etwas wie die Pfarrer der Juden.

Um das Jahr 1900 begannen Juden aus der ganzen Welt, sich in Palästina anzusiedeln. Einer von ihnen war Elieser Ben-Jehuda, ein russischer Autor und Journalist. Er schrieb als erstes ein Wörterbuch in der Art des Hebräischen, das die Siedler damals sprachen. Diese Sprache nannte man Neuhebräisch oder Ivrit. Als im Jahr 1948 der Staat Israel gegründet wurde, wurde Ivrit zur Amtssprache. Es dauerte eine Weile, bis die meisten Juden in Israel Neuhebräisch konnten, denn viele waren erst kurz vorher eingewandert. Auch manche Juden woanders auf der Welt sprechen heute Ivrit, weil sie Verwandte in Israel haben.

Wie sieht das hebräische Alphabet aus?

Das Wort „Hebräisches Alphabet“ in hebräischer Schrift. Es heißt „alef-bet iwri“ und wird von rechts nach links gelesen. „Alef“ und „Bet“ sind die ersten beiden Buchstaben des hebräischen Alphabets. Diese Namen kommen wie die Namen der ersten beiden Buchstaben des griechischen Alphabets, nämlich „Alpha“ und „Beta“ aus der Sprache der Phönizier.

Hebräisch schreibt man von rechts nach links, also genau umgekehrt als wir es gewohnt sind. Es gibt keine Groß- und Kleinbuchstaben. Dafür gibt es große Unterschiede zwischen der Druckschrift, welche „Quadratschrift“ heißt, und der Handschrift.

Ursprünglich gab es nur 22 Buchstaben, dies waren die Mitlaute, die Konsonanten. Den Namen des Gottes schrieb man also „JHW“. Das konnte man dann als „Jahwe“ lesen oder als „Jehowa“. Wer damals hebräisch sprach, wusste vom Hören, was richtig war.

Dies wurde in der Zeit ein Problem, als die Juden kein eigenes Land mehr hatten und Hebräisch nicht mehr ihre Muttersprache war. Es entwickelten sich deshalb verschiedene Arten, um sich zu helfen. Eine solche Art sind Punkte unterhalb oder oberhalb der Buchstaben. Sie erleichterten das Lesen. Und wenn man sie wegließ, hatte man wieder die ursprüngliche Schrift vor sich.

Wie schreibt man die hebräischen Zahlen?

Als Zahlen verwendet das Hebräische ebenfalls die Buchstaben. Der Buchstabe „Beth“ beispielsweise bedeutet die Zahl 2. Man könnte also die ganze Bibel auch als Zahlenfolge lesen. Jede Zahl hat ihre Symbolik: 1 ist die Gottheit, 7 ist die Vollkommenheit, 12 ist die Zahl der Volksgemeinschaft, weil sich die Juden in 12 Stämme aufteilen und so weiter.

Die gläubigen Juden denken bei Zahlen immer daran, was sie sonst noch bedeuten. Das nennt man Symbolik. Das Volk Israel hatte 12 Stämme. Das Neue Testament meint, dass Jesus 12 Jünger hatte, also Anhänger, die ihm folgten. Die Zahl ist wohl nicht zufällig: Sie erinnert an die 12 Stämme. Man wollte also zeigen, dass Jesus viel mit der Geschichte der Juden zu tun hatte. Wer die Namen der Jünger im neuen Testament nachzählt, kommt jedoch auch auf andere Zahlen. Für die Juden war das nicht wichtig, weil die Symbolik zählte.




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