Mars: Unterschied zwischen den Versionen

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[[Datei:Mars Earth Comparison 2.jpg|mini|So sähe es aus, wenn der Mars direkt neben der [[Erde]] wäre. Er ist etwa nur halb so groß wie unser Planet.]]
Der Mars ist ein [[Planet]] in unserem [[Sonnensystem]]. Von der [[Sonne]] aus gesehen befindet sich seine Bahn hinter der [[Erde]]. Der Mars hat zwei kleine [[Mond]]e, die Phobos und Deimos heißen.


Schon im [[Altertum]] kannte man den Mars. Sein Name kommt vom [[Römisches Reich|römischen]] [[Gott]] für den [[Krieg]]. Lange [[Zeit]] hat man geglaubt, dort könnte es [[Außerirdische|außerirdisches]] [[Leben]] geben, vielleicht sogar Wesen, die so aussehen wie wir Menschen.  
[[File:OSIRIS Mars true color.jpg|thumb|Der Mars in seinen echten [[Farbe]]n [[foto]]grafiert: Weiß sind die Polkappen aus [[Eis]].]]
Der Mars ist der vierte [[Planet]] in unserem [[Sonnensystem]]. Er gehört zu den Gesteinsplaneten. Wegen seiner roten [[Farbe]] nennt man ihn auch den roten Planeten. Neben der [[Venus]] ist er der zweite Nachbar unseres Heimatplaneten [[Erde]]. Die Bahn des Mars ist dabei noch weiter von der [[Sonne]] entfernt als die der Erde.


Im Jahr 1877 meinte ein [[Astronomie|Astronom]], mit seinem Fernrohr Rillen auf dem Mars zu sehen. Später behauptete jemand sogar, dass die Rillen [[Kanal|Kanäle]] seien. Die Bewohner des Mars hätten die Kanäle gebaut, um [[Wasser]] von den Polen zum [[Äquator]] zu bringen. Schließlich erkannte man, dass die Astronomen sich mit den Rillen getäuscht hatten: Es gibt sie gar nicht.
Für einen Umlauf um die Sonne braucht der Mars 687 [[Tag]]e, die Erde dagegen nur 365 Tage. Hierbei sind natürlich unsere „Erdentage“ gemeint. Der Mars dreht sich ähnlich schnell um seine [[Achse]] wie die Erde. Daher dauert ein Tag auf dem Mars nur ein paar [[Stunde]]n länger als auf der Erde.  


Im 20. [[Jahrhundert]] haben die [[USA]] und die [[Sowjetunion]] mehrere [[Satellit|Raumsonden]] zum Mars geschickt. Man glaubte, zumindest [[Pflanze]]n oder [[Bakterien]] zu finden. Seit 1976 weiß man, dass es nicht einmal so einfaches Leben auf dem Mars gibt.
Der Mars ist im [[Kreis|Durchmesser]] nur etwa halb so groß wie die Erde. Der Mars hat zwei kleine [[Mond]]e. Sie heißen Phobos und Deimos.
 
Schon im [[Altertum]] kannte man den Mars. Auch wegen seiner roten Farbe, gab man dem Planeten den Namen des [[Römische Götter|römischen Gottes]] für den [[Krieg]]: Mars. Bei den Griechen hieß der Gott [[Ares]]. Lange [[Zeit]] glaubte man, es könnte [[Außerirdische|außerirdisches]] [[Leben]] dort geben. Inzwischen haben [[Wissenschaftler]] aber herausgefunden, dass es keine Lebewesen dort gibt.


==Wie sieht es auf dem Mars aus?==
==Wie sieht es auf dem Mars aus?==
[[Datei:PIA16239 High-Resolution Self-Portrait by Curiosity Rover Arm Camera.jpg|mini|Eine Art [[Auto]] auf dem Mars? Dieses Fahrzeug aus den [[USA]] kennt man unter dem Namen Curiosity. Das ist [[Englische Sprache|englisch]] für „Neugierde“. Seit 2012 fährt es auf dem Mars herum und funkt sein Wissen zur [[Erde]] – wie auch dieses Foto von sich.]]
[[File:View_of_Olympus_Mons.jpg|thumb|Der [[Vulkan]] Olympus Mons ist weit mehr als doppelt so hoch wie [[Mount Everest|der höchste Berg der Erde]] und gilt als höchster Berg des [[Sonnensystem]]s.]]
Der Mars ist deutlich weiter von der Sonne entfernt als die Erde. Darum ist es dort kälter, im Durchschitt so kalt wie auf der Erde am [[Nordpol]] im [[Winter]]. Am wärmsten wird es am Tag am [[Äquator]]: etwa 20 Grad [[Celsius]].
Der Boden des Mars ist rot. Das kommt vom [[Staub]]. Genau wie [[Rost]] besteht dieser Staub aus einer chemischen Verbindung von [[Eisen]] und [[Sauerstoff]]. Viele [[Meteorit]]en aus dem [[Weltall]] sind auf dem Mars eingeschlagen. Darum sieht man viele Einschlagkrater: große [[Fläche]]n mit einem runden Rand aus Bodentrümmern. Das ist so ähnlich wie beim [[Mond]] der Erde.
 
Auf dem Mars gibt es große Gräben und hohe [[Berg]]e. Es gibt auch [[Vulkan]]e. Der Vulkan Olympus Mons ist mehr als 21 Kilometer hoch. Einige Täler auf dem Planeten sehen so aus, als wäre vor langer Zeit Wasser durch sie geflossen, sind aber trocken.
 
Die Polkappen des Mars sind weiß: sie sind von [[Eis]] bedeckt. Der größte Teil davon ist gefrorenes [[Kohlendioxid]]. Ein kleinerer Teil davon ist Wassereis.
 
Auf dem Mars ist es deutlich kälter als auf der Erde. Das liegt vor allem daran, dass der Planet weiter von der Sonne entfernt ist als die Erde. Im [[Durchschnitt]] ist es auf dem Mars mit etwa minus 70 Grad [[Celsius]] noch ein gutes Stück kälter als auf der Erde am [[Südpol]]. Am [[Äquator]] des Mars kann es hingegen am Tag etwa 20 Grad Celsius warm werden. Nachts wird es überall auf dem Mars eisig kalt.
 
Wie die Erde hat auch der Mars eine [[Atmosphäre]]. Sie ist aber [[staub]]ig und ganz dünn. [[Sauerstoff]] gibt es in der Marsluft so gut wie gar nicht. Menschen und [[Tiere]] könnten dort also nicht [[Atem|atmen]].
 
==Wie erforschen die Menschen den Mars?==
[[Datei:PIA16239 High-Resolution Self-Portrait by Curiosity Rover Arm Camera.jpg|mini|Dieses Fahrzeug ist ein Rover aus den [[USA]] Er heißt Curiosity. Das ist [[Englisch]] für „Neugierde“. Seit 2012 fährt es auf dem Mars herum und funkt sein [[Wissen]] zur [[Erde]] – wie auch dieses [[Foto]] von sich.]]
Der Mars leuchtet am Himmel recht hell, daher ist er den Menschen schon im Altertum aufgefallen. Schon die [[Altes Ägypten|Alten Ägypter]] beobachteten den Planeten vor mehr als 3.000 Jahren. Seit der [[Neuzeit]] wurde er immer genauer von [[Astronom]]en erforscht: Nachdem das [[Fernrohr]] erfunden wurde, konnte man den Mars noch viel genauer beobachten.
 
Ab dem 19. [[Jahrhundert]] wurden die [[Teleskop]]e immer besser und man konnte die Oberfläche des Planeten genauer erkennen und erste [[Landkarte]]n zeichnen. Weltraumteleskope liefern heute noch genauere Daten und Bilder. Auch [[Hobby]]-Astronomen können den Planeten wegen seiner Nähe zur Erde ziemlich gut beobachten.
 
Mit dem Beginn der [[Raumfahrt]] in der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts, konnte der Mars noch genauer erforscht werden. Damals schickten die [[USA]] und die [[Sowjetunion]] erste unbemannte [[Satellit|Raumsonden]] zum Mars. Die meisten flogen daran vorbei und lieferten genauere Daten und Bilder. Die zwei [[USA|amerikanischen]] Viking-Sonden landeten sogar auf dem Planeten und schickten erste Fotos der Oberfläche zur Erde.
 
Seitdem hat man immer wieder neue Raumsonden entwickelt, um den Mars besser zu erforschen. Einige Raumsonden haben den Planeten jahrelang als [[Satellit]] umrundet, andere sind auf seiner Oberfläche gelandet. Mit Raumsonden hat man auch mehrere Rover abgesetzt. Das sind besondere Fahrzeuge, die auf dem Mars herumfahren können. Zuletzt ließ man auch einen [[Hubschrauber]] für kurze Zeit auf dem Mars herumfliegen. Man hat auch bereits kleine Löcher ins Gestein des Planeten gebohrt.
 
All diese Missionen haben Fotos und [[Film]]e zur Erde geschickt. Zahlreiche Messgeräte haben die Atmosphäre und die Oberfläche des Planeten genau untersucht. Daher wissen wir bereits relativ viel über diesen Planeten. Für die Zukunft planen mehrere [[Land|Länder]] weitere Raumsonden, die ihn noch genauer erkunden sollen. Dazu gehört auch eine Mission, bei der Steine auf dem Mars eingesammelt und zur Erde gebracht werden sollen.
 
All diese Missionen zum Mars waren aber unbemannt. Das bedeutet, dass sie von der Erde aus gesteuert wurden und kein Astronaut mitgeflogen ist.
 
==Gibt es Leben auf dem Mars?==
[[File:Evidence for Recent Liquid Water on Mars - GPN-2000-001432.jpg|thumb|Spuren von [[Wasser]] auf dem Mars: Anscheinend ist hier Wasser aus dem Boden gesickert und dann einen Hang hinunter geflossen. Das ist wohl vor weniger als 10 oder 20 Jahren passiert.]]
 
Schon seit vielen [[Jahrhundert]]en stellen sich Menschen vor, dass es auf dem Mars Leben geben könnte. Der Mars ist der Erde im Vergleich zu den meisten anderen Planeten ziemlich nah. Er lässt sich also gut von der Erde aus beobachten. Dabei haben die Menschen immer wieder Dinge entdeckt, die Ihre Fantasie beflügelt haben.
 
Im Jahr 1877 meinte ein [[Astronomie|Astronom]], mit seinem [[Fernrohr]] Rillen auf dem Mars zu sehen. Später behauptete jemand sogar, dass die Rillen [[Kanal|Kanäle]] seien. Die Bewohner des Mars hätten die Kanäle gebaut, um [[Wasser]] von den Polen zum [[Äquator]] zu bringen. Schließlich erkannte man, dass sich die Astronomen mit den Rillen getäuscht hatten: Es gibt sie gar nicht.
 
Man stellte sich sogar Wesen vor, die so aussehen wie wir [[Mensch]]en. Deshalb spricht man auch von „Marsmenschen“. In zahlreichen [[Science-Fiction]] -[[Buch|Bücher]]n und -[[Film]]en treiben sie bis heute ihr Unwesen, obwohl es sie in Wirklichkeit gar nicht gibt.
 
Mittlerweile hat man den Mars mit modernen Teleskopen und Raumsonden schon ziemlich genau erforscht. Bislang hat man allerdings noch keinerlei Spuren für Leben gefunden. Manche Wissenschaftler glauben aber: Vielleicht sind früher wenigstens mal [[Bakterien]] entstanden. Dafür braucht man [[Element]]e wie [[Kohlenstoff]], [[Sauerstoff]], [[Phosphor]] und einige andere. Die sind alle auf dem Mars vorhanden. Daher sucht man unter anderem auch nach Spuren von früherem Leben.
 
Eine andere wichtige Bedingung für Leben, wie wir es kennen, ist [[Flüssigkeit|flüssiges]] Wasser. Gefrorenes Wasser gibt es reichlich auf dem Mars: Man hat [[Eis]], an den Polkappen und unter dem Marsboden gefunden. Flüssiges Wasser kann es eigentlich heute keines auf dem Mars geben, da seine Atmosphäre viel zu dünn ist. Auch ist es zu kalt dazu. Wissenschaftler haben allerdings Anzeichen für Wassertröpfchen gefunden, die aber kurz danach wieder gefrieren.
 
==Werden einmal Menschen zum Mars fliegen?==
[[Datei:Humans on Mars.jpg|thumb|Obwohl bislang noch kein [[Mensch]] war, könnten vielleicht in Zukunft [[Astronaut]]en dort landen, wie auf dieser [[Zeichnung]]]]
Bislang hat noch kein Mensch den Mars oder einen anderen Planeten betreten. Nur auf dem [[Mond]] waren bislang zwölf US-amerikanische [[Astronaut]]en. Eine Reise zum Mond ist sehr aufwendig, teuer und gefährlich. Eine Reise zum Mars wäre allerdings noch wesentlich komplizierter und teurer.
 
Eine solche Reise würde wahrscheinlich etwa zwei Jahre lang dauern. Das ist etwa viermal so lang, wie Astronauten meistens im All bleiben, wenn sie zur [[ISS|Internationalen Raumstation ISS]] fliegen. Während der Rückflug von der ISS nur einige Stunden dauert, würde ein Rückflug vom Mars sechs bis neun Monate lang dauern. Das wäre ein riesiges Problem, wenn Menschen [[Krankheit|krank]] würden oder es technische Probleme am Raumschiff gäbe. Die Astronauten wären dann auf sich allein gestellt und könnten nicht ins [[Krankenhaus]] oder Hilfe holen.
 
Während der ganzen Zeit wären die Astronauten außerdem gefährlichen Strahlen von der Sonne ausgesetzt, die Menschen krank machen können. Auf der der Erde sind wir davor geschützt. Die ganze Reise würden die Astronauten in [[Schwerelosigkeit]] verbringen und auch auf dem Mars ist die [[Schwerkraft]] wesentlich schwächer als auf der Erde. Das könnte vor allem ihren [[Knochen]] schaden.
 
Auch mental, also im Kopf, würden die Astronauten stark belastet. Sie wären monatelang zusammen auf kleinstem Raum eingesperrt und müssten miteinander auskommen. Ihre Heimat, die Erde, würden sie irgendwann nur noch als winzigen Punkt sehen können. Wenn sie mit Freunden und Familie daheim [[Telefon|telefonieren]] wollten, müssten sie teilweise mehr als eine halbe Stunde auf eine Antwort warten.
 
Man braucht ein geeignetes Raumschiff und eine starke [[Rakete]] für den Hin- und Rückflug und die Zeit auf dem Mars. Während der ganzen Zeit brauchen die Astronauten [[Luft]] zum Atmen, müssen essen und trinken, und es darf für sie nie zu kalt oder zu warm sein. Möglicherweise würde eine einzige Reise zum Mars auch mehr als eine Rakete und ein Raumschiff benötigen, um genügend Ausrüstung und Treibstoff zu haben.


Wie die Erde hat auch der Mars eine Atmosphäre. Sie ist aber staubig und ganz dünn. [[Sauerstoff]] gibt es in der Marsluft so gut wie gar nicht. Menschen und [[Tier]]e könnten dort also nicht atmen.
Die Entwicklung davon kostet sehr viel Zeit und [[Geld]]. Schon als die Amerikaner in den Jahren um 1970 zum Mond geflogen sind, haben Menschen geklagt, dass das viel zu teuer sei und nicht so viel nütze. Stattdessen könne man dieses Geld dazu nutzen andere Probleme auf der Erde zu bekämpfen.


Der Boden des Mars ist rot. Das kommt vom [[Staub]]. Genau wie Rost besteht er aus einer chemischen Verbindung von [[Eisen]] und [[Sauerstoff]]. Viele Felsen aus dem [[Weltall]] sind auf den Mars eingeschlagen. Darum sieht man viele Einschlagkrater, große Flächen mit einem runden Rand aus Bodentrümmern. Das ist so ähnlich wie beim [[Mond]] der Erde.
== Wann könnte ein Flug stattfinden? ==
Einige Menschen halten diese Schwierigkeiten in naher Zukunft für lösbar und mehrere Länder möchten Menschen zum Mars bringen. Die amerikanische [[NASA]] möchte dies schon zwischen 2030 und 2040 schaffen. Auch die [[ESA]] will irgendwann [[Europa|europäische]] Astronauten zum Mars bringen.


== Warum ist noch niemand zum Mars geflogen? ==
Auch einige reiche Menschen träumen von bemannten Missionen zum Mars. Die Firma SpaceX von [[Elon Musk]] entwickelt zurzeit mit dem „Starship“ die größte Rakete der Welt. Sie soll später auch zum Mars fliegen. Musk möchte sogar, dass Menschen den Mars [[Siedlung|besiedeln]] und dort in [[Stadt|Städten]] leben und arbeiten wie auf der Erde. Das sind aber bislang alles nur Pläne und Gedanken.
[[Datei:Concept Mars colony.jpg|mini|Ein [[Zeichnung|Zeichner]] der NASA zeigt mit diesem Bild, wie man wohl auf dem Mars leben würde: unter dem Boden. Dort wäre man vor den Strahlen der Sonne geschützt.]]
[[Raumfahrt]] ist sehr teuer, gerade, wenn Menschen irgendwo hin gebracht werden sollen. Menschen brauchen [[Luft]] zum Atmen, müssen essen und trinken, und es darf für sie nie zu kalt oder zu warm sein. Außerdem können Menschen krank werden – das ist ein riesiges Problem, wenn es weit und breit kein [[Krankenhaus]] gibt.


In den Jahren um 1970 waren amerikanische Astronauten auf dem Mond. Schon damals haben Menschen geklagt, dass das viel zu teuer sei und nicht so viel bringe. Stattdessen könnten viel besser Maschinen ins Weltall geschickt werden.  
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File:Mars Earth Comparison 2.jpg|Der Mars ist im [[Kreis|Durchmesser]] nur etwa halb so groß wie die Erde. Er ist in Wirklichkeit viele [[Million]]en Kilometer von ihr entfernt.
File:PIA19912-MarsCuriosityRover-MountSharp-20151002.jpg|Landschaft auf dem Mars, von dem Fahrzeug Curiosity aufgenommen
File:MarsSunset.jpg|Ein Sonnenuntergang auf dem Mars
File:Mastcam-Z Gives Ingenuity a Close-up.jpg|Diesen kleinen [[Hubschrauber]] haben Forscher auf dem Mars aufsteigen lassen.
File:PIA15279 3rovers-stand D2011 1215 D521.jpg|Menschen auf dem Mars? Nein, nur Forscher auf der Erde mit Mars-Sonden.
File:Concept Mars colony.jpg|mini|Eine [[Zeichnung]] der [[NASA]]: Auf dem Mars lebt man am besten unter dem Boden. Hier ist man vor den Strahlen der Sonne geschützt.
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Zum Mond brauchte man nur drei Tage Flug. Aber eine Reise zum Mars und wieder zurück würde über zwei Jahre lang dauern. Die Reise und das Leben auf dem Mars wären sehr gefährlich: Die Sonne strahlt winzig kleine Teilchen aus. Wenn sie auf einen Menschen treffen, wird der Mensch bald krank. Auf der Erde sind wir davor geschützt. Man weiß noch nicht, wie man Menschen schützt, die lange außerhalb der Erde leben.
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[[Kategorie:Wissenschaft und Technik]]
[[Kategorie:Wissenschaft und Technik]]

Aktuelle Version vom 14. Mai 2024, 17:25 Uhr

Der Mars in seinen echten Farben fotografiert: Weiß sind die Polkappen aus Eis.

Der Mars ist der vierte Planet in unserem Sonnensystem. Er gehört zu den Gesteinsplaneten. Wegen seiner roten Farbe nennt man ihn auch den roten Planeten. Neben der Venus ist er der zweite Nachbar unseres Heimatplaneten Erde. Die Bahn des Mars ist dabei noch weiter von der Sonne entfernt als die der Erde.

Für einen Umlauf um die Sonne braucht der Mars 687 Tage, die Erde dagegen nur 365 Tage. Hierbei sind natürlich unsere „Erdentage“ gemeint. Der Mars dreht sich ähnlich schnell um seine Achse wie die Erde. Daher dauert ein Tag auf dem Mars nur ein paar Stunden länger als auf der Erde.

Der Mars ist im Durchmesser nur etwa halb so groß wie die Erde. Der Mars hat zwei kleine Monde. Sie heißen Phobos und Deimos.

Schon im Altertum kannte man den Mars. Auch wegen seiner roten Farbe, gab man dem Planeten den Namen des römischen Gottes für den Krieg: Mars. Bei den Griechen hieß der Gott Ares. Lange Zeit glaubte man, es könnte außerirdisches Leben dort geben. Inzwischen haben Wissenschaftler aber herausgefunden, dass es keine Lebewesen dort gibt.

Wie sieht es auf dem Mars aus?

Der Vulkan Olympus Mons ist weit mehr als doppelt so hoch wie der höchste Berg der Erde und gilt als höchster Berg des Sonnensystems.

Der Boden des Mars ist rot. Das kommt vom Staub. Genau wie Rost besteht dieser Staub aus einer chemischen Verbindung von Eisen und Sauerstoff. Viele Meteoriten aus dem Weltall sind auf dem Mars eingeschlagen. Darum sieht man viele Einschlagkrater: große Flächen mit einem runden Rand aus Bodentrümmern. Das ist so ähnlich wie beim Mond der Erde.

Auf dem Mars gibt es große Gräben und hohe Berge. Es gibt auch Vulkane. Der Vulkan Olympus Mons ist mehr als 21 Kilometer hoch. Einige Täler auf dem Planeten sehen so aus, als wäre vor langer Zeit Wasser durch sie geflossen, sind aber trocken.

Die Polkappen des Mars sind weiß: sie sind von Eis bedeckt. Der größte Teil davon ist gefrorenes Kohlendioxid. Ein kleinerer Teil davon ist Wassereis.

Auf dem Mars ist es deutlich kälter als auf der Erde. Das liegt vor allem daran, dass der Planet weiter von der Sonne entfernt ist als die Erde. Im Durchschnitt ist es auf dem Mars mit etwa minus 70 Grad Celsius noch ein gutes Stück kälter als auf der Erde am Südpol. Am Äquator des Mars kann es hingegen am Tag etwa 20 Grad Celsius warm werden. Nachts wird es überall auf dem Mars eisig kalt.

Wie die Erde hat auch der Mars eine Atmosphäre. Sie ist aber staubig und ganz dünn. Sauerstoff gibt es in der Marsluft so gut wie gar nicht. Menschen und Tiere könnten dort also nicht atmen.

Wie erforschen die Menschen den Mars?

Dieses Fahrzeug ist ein Rover aus den USA Er heißt Curiosity. Das ist Englisch für „Neugierde“. Seit 2012 fährt es auf dem Mars herum und funkt sein Wissen zur Erde – wie auch dieses Foto von sich.

Der Mars leuchtet am Himmel recht hell, daher ist er den Menschen schon im Altertum aufgefallen. Schon die Alten Ägypter beobachteten den Planeten vor mehr als 3.000 Jahren. Seit der Neuzeit wurde er immer genauer von Astronomen erforscht: Nachdem das Fernrohr erfunden wurde, konnte man den Mars noch viel genauer beobachten.

Ab dem 19. Jahrhundert wurden die Teleskope immer besser und man konnte die Oberfläche des Planeten genauer erkennen und erste Landkarten zeichnen. Weltraumteleskope liefern heute noch genauere Daten und Bilder. Auch Hobby-Astronomen können den Planeten wegen seiner Nähe zur Erde ziemlich gut beobachten.

Mit dem Beginn der Raumfahrt in der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts, konnte der Mars noch genauer erforscht werden. Damals schickten die USA und die Sowjetunion erste unbemannte Raumsonden zum Mars. Die meisten flogen daran vorbei und lieferten genauere Daten und Bilder. Die zwei amerikanischen Viking-Sonden landeten sogar auf dem Planeten und schickten erste Fotos der Oberfläche zur Erde.

Seitdem hat man immer wieder neue Raumsonden entwickelt, um den Mars besser zu erforschen. Einige Raumsonden haben den Planeten jahrelang als Satellit umrundet, andere sind auf seiner Oberfläche gelandet. Mit Raumsonden hat man auch mehrere Rover abgesetzt. Das sind besondere Fahrzeuge, die auf dem Mars herumfahren können. Zuletzt ließ man auch einen Hubschrauber für kurze Zeit auf dem Mars herumfliegen. Man hat auch bereits kleine Löcher ins Gestein des Planeten gebohrt.

All diese Missionen haben Fotos und Filme zur Erde geschickt. Zahlreiche Messgeräte haben die Atmosphäre und die Oberfläche des Planeten genau untersucht. Daher wissen wir bereits relativ viel über diesen Planeten. Für die Zukunft planen mehrere Länder weitere Raumsonden, die ihn noch genauer erkunden sollen. Dazu gehört auch eine Mission, bei der Steine auf dem Mars eingesammelt und zur Erde gebracht werden sollen.

All diese Missionen zum Mars waren aber unbemannt. Das bedeutet, dass sie von der Erde aus gesteuert wurden und kein Astronaut mitgeflogen ist.

Gibt es Leben auf dem Mars?

Spuren von Wasser auf dem Mars: Anscheinend ist hier Wasser aus dem Boden gesickert und dann einen Hang hinunter geflossen. Das ist wohl vor weniger als 10 oder 20 Jahren passiert.

Schon seit vielen Jahrhunderten stellen sich Menschen vor, dass es auf dem Mars Leben geben könnte. Der Mars ist der Erde im Vergleich zu den meisten anderen Planeten ziemlich nah. Er lässt sich also gut von der Erde aus beobachten. Dabei haben die Menschen immer wieder Dinge entdeckt, die Ihre Fantasie beflügelt haben.

Im Jahr 1877 meinte ein Astronom, mit seinem Fernrohr Rillen auf dem Mars zu sehen. Später behauptete jemand sogar, dass die Rillen Kanäle seien. Die Bewohner des Mars hätten die Kanäle gebaut, um Wasser von den Polen zum Äquator zu bringen. Schließlich erkannte man, dass sich die Astronomen mit den Rillen getäuscht hatten: Es gibt sie gar nicht.

Man stellte sich sogar Wesen vor, die so aussehen wie wir Menschen. Deshalb spricht man auch von „Marsmenschen“. In zahlreichen Science-Fiction -Büchern und -Filmen treiben sie bis heute ihr Unwesen, obwohl es sie in Wirklichkeit gar nicht gibt.

Mittlerweile hat man den Mars mit modernen Teleskopen und Raumsonden schon ziemlich genau erforscht. Bislang hat man allerdings noch keinerlei Spuren für Leben gefunden. Manche Wissenschaftler glauben aber: Vielleicht sind früher wenigstens mal Bakterien entstanden. Dafür braucht man Elemente wie Kohlenstoff, Sauerstoff, Phosphor und einige andere. Die sind alle auf dem Mars vorhanden. Daher sucht man unter anderem auch nach Spuren von früherem Leben.

Eine andere wichtige Bedingung für Leben, wie wir es kennen, ist flüssiges Wasser. Gefrorenes Wasser gibt es reichlich auf dem Mars: Man hat Eis, an den Polkappen und unter dem Marsboden gefunden. Flüssiges Wasser kann es eigentlich heute keines auf dem Mars geben, da seine Atmosphäre viel zu dünn ist. Auch ist es zu kalt dazu. Wissenschaftler haben allerdings Anzeichen für Wassertröpfchen gefunden, die aber kurz danach wieder gefrieren.

Werden einmal Menschen zum Mars fliegen?

Obwohl bislang noch kein Mensch war, könnten vielleicht in Zukunft Astronauten dort landen, wie auf dieser Zeichnung

Bislang hat noch kein Mensch den Mars oder einen anderen Planeten betreten. Nur auf dem Mond waren bislang zwölf US-amerikanische Astronauten. Eine Reise zum Mond ist sehr aufwendig, teuer und gefährlich. Eine Reise zum Mars wäre allerdings noch wesentlich komplizierter und teurer.

Eine solche Reise würde wahrscheinlich etwa zwei Jahre lang dauern. Das ist etwa viermal so lang, wie Astronauten meistens im All bleiben, wenn sie zur Internationalen Raumstation ISS fliegen. Während der Rückflug von der ISS nur einige Stunden dauert, würde ein Rückflug vom Mars sechs bis neun Monate lang dauern. Das wäre ein riesiges Problem, wenn Menschen krank würden oder es technische Probleme am Raumschiff gäbe. Die Astronauten wären dann auf sich allein gestellt und könnten nicht ins Krankenhaus oder Hilfe holen.

Während der ganzen Zeit wären die Astronauten außerdem gefährlichen Strahlen von der Sonne ausgesetzt, die Menschen krank machen können. Auf der der Erde sind wir davor geschützt. Die ganze Reise würden die Astronauten in Schwerelosigkeit verbringen und auch auf dem Mars ist die Schwerkraft wesentlich schwächer als auf der Erde. Das könnte vor allem ihren Knochen schaden.

Auch mental, also im Kopf, würden die Astronauten stark belastet. Sie wären monatelang zusammen auf kleinstem Raum eingesperrt und müssten miteinander auskommen. Ihre Heimat, die Erde, würden sie irgendwann nur noch als winzigen Punkt sehen können. Wenn sie mit Freunden und Familie daheim telefonieren wollten, müssten sie teilweise mehr als eine halbe Stunde auf eine Antwort warten.

Man braucht ein geeignetes Raumschiff und eine starke Rakete für den Hin- und Rückflug und die Zeit auf dem Mars. Während der ganzen Zeit brauchen die Astronauten Luft zum Atmen, müssen essen und trinken, und es darf für sie nie zu kalt oder zu warm sein. Möglicherweise würde eine einzige Reise zum Mars auch mehr als eine Rakete und ein Raumschiff benötigen, um genügend Ausrüstung und Treibstoff zu haben.

Die Entwicklung davon kostet sehr viel Zeit und Geld. Schon als die Amerikaner in den Jahren um 1970 zum Mond geflogen sind, haben Menschen geklagt, dass das viel zu teuer sei und nicht so viel nütze. Stattdessen könne man dieses Geld dazu nutzen andere Probleme auf der Erde zu bekämpfen.

Wann könnte ein Flug stattfinden?

Einige Menschen halten diese Schwierigkeiten in naher Zukunft für lösbar und mehrere Länder möchten Menschen zum Mars bringen. Die amerikanische NASA möchte dies schon zwischen 2030 und 2040 schaffen. Auch die ESA will irgendwann europäische Astronauten zum Mars bringen.

Auch einige reiche Menschen träumen von bemannten Missionen zum Mars. Die Firma SpaceX von Elon Musk entwickelt zurzeit mit dem „Starship“ die größte Rakete der Welt. Sie soll später auch zum Mars fliegen. Musk möchte sogar, dass Menschen den Mars besiedeln und dort in Städten leben und arbeiten wie auf der Erde. Das sind aber bislang alles nur Pläne und Gedanken.




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