Venus

Aus Klexikon – das Kinderlexikon
Ein Foto der Venus. Die dichte Wolkendecke versteckt die Oberfläche des Planeten.

Die Venus ist der zweite Planet in unserem Sonnensystem. Nur der Merkur ist noch näher an der Sonne. Die Venus gehört wie die Erde zu den Gesteinsplaneten.

Erde und Venus ähneln sich teilweise: Die Venus ist fast genauso groß und besitzt ebenfalls eine Atmosphäre. Allerdings ist diese viel dichter als unsere und macht die Venus zum heißesten Planeten unseres Sonnensystems. Mit Temperaturen von mehr als 450 Grad Celsius ist sie unbewohnbar. Die Venus hat keinen Mond.

Für einen Umlauf um die Sonne braucht die Venus 225 Tage, die Erde dagegen 365 Tage. Hierbei sind natürlich unsere „Erdentage“ gemeint. Auf der Venus dauert ein Tag, also die Zeit von Sonnenaufgang bis zum nächsten Sonnenaufgang, viel länger: etwa 243 „Erdentage“ lang. Damit dauert ein Tag auf diesem Planeten sogar länger als ein Venusjahr!

Die Venus kann man ziemlich gut am Himmel erkennen. In der Nacht leuchtet nur noch der Mond heller. Dadurch ist sie bereits seit dem Altertum oder noch länger bekannt. Ihren Namen hat die Venus von der römischen Göttin der Liebe. Weil man die Venus aber nur am Morgen und Abend sehen kann, hat sie auch noch andere Namen: Morgenstern und Abendstern.

Wie sieht es auf der Venus aus?

So würde die Venus in etwa ohne ihre dichte Wolkendecke aussehen.

Aus der Ferne kann man die Oberfläche der Venus nicht erkennen, da ihre Atmosphäre undurchsichtig ist. Mehrere Kilometer dicke Wolken umhüllen den Planeten ständig. Durch sie sieht die Venus so hell am Himmel aus. Die Atmosphäre ist viel dichter als die der Erde und dadurch ist der Luftdruck auch viel höher.

Zudem kann man die Luft auf der Venus nicht atmen, sie besteht zum größten Teil aus Kohlendioxid. Dieses Gas sorgt für einen viel stärkeren Treibhauseffekt als auf der Erde: Dadurch wird es überall auf der Venus ähnlich heiß. Mit Temperaturen von über 450 Grad Celsius ist es doppelt so heiß wie in einem normalen Backofen.  

Unter den Wolken hat die Venus eine gräuliche Oberfläche, auch wenn ihre Farbe auf Fotos für uns anders erscheint. Die Oberfläche ist ähnlich wie die der Erde nicht flach: es gibt vor allem größere leicht gewellte Ebenen, aber auch Hochebenen, Berge und Täler. Die Berge werden aber nicht so hoch wie die der Erde. Es gibt keine Gewässer auf der Venus.

Die Oberfläche der Venus ist stark von Vulkanen und Lava geformt. Es gibt Felder und Flüsse mit Lava, die erstarrt ist. Möglicherweise gibt es stellenweise auch leicht fließende Lava. Die meisten Vulkane auf der Venus sind eher flach. Es gibt aber auch einige steilere, die mehrere tausend Meter hoch sind. Ähnlich wie auf der Erde sind viele Vulkane der Venus heute nicht mehr aktiv. Wissenschaftler haben aber in den letzten Jahren Beweise dafür gefunden, dass einige Vulkane der Venus noch aktiv sind.

Wie auf den anderen Gesteinsplaneten, gibt es auch Krater, die durch Einschläge von Meteoriten entstanden sind. Ähnlich wie bei der Erde, schützt ihre Atmosphäre die Venus vor Meteoriten. Unter anderem dadurch gibt es auf der Venus viel weniger Krater als auf unserem Mond, dem Mars oder dem Merkur. Auf diesen Planeten gibt es auch wesentlich größere Krater als auf der Venus.

Wie erforschen die Menschen die Venus?

Die amerikanische Raumsonde "Mariner 2" war die erste, die an der Venus vorbeiflog.

Die Menschen kennen die Venus schon seit weit mehr als zweitausend Jahren. Da sie der Erde recht nahe ist, lässt sie sich gut am Himmel beobachten. Dennoch wussten die Menschen bis ins 20. Jahrhundert nicht, wie es auf ihrer Oberfläche aussieht. Das liegt daran, dass die dichte Wolkendecke der Venus ihre Oberfläche ständig versteckt.

Ihre Umlaufbahn konnten die Menschen aber schon früher genau berechnen. Auch beobachteten sie die Wolkendecke. Weil Venus und Erde etwa gleich groß sind, hat man auch lange geglaubt, dass auf der Venus Außerirdische leben könnten. Heute weiß man aber, dass das nicht der Fall ist.

Die Venus wurde seit den sechziger Jahren des 20. Jahrhunderts auch von mehreren Raumsonden ohne Menschen an Bord besucht. Damals flogen mehrere US-amerikanische „Mariner-Sonden“ an der Venus vorbei. Die Sowjetunion schickte mehrere „Venera-Sonden“. Einige umkreisten den Planeten und landeten sogar darauf. Die Sonde „Venera 7“ war überhaupt die erste Sonde, die erfolgreich auf einem fremden Planeten landete.

Auch danach wurde die Venus immer wieder von unbemannten Raumsonden verschiedener Länder besucht. Diese flogen entweder an ihr vorbei oder umrundeten sie mehrere Jahre lang als Satellit. Sie alle lieferten uns viele Informationen und schickten uns spektakuläre Fotos. Weitere Flüge zur Venus sind geplant, Astronauten werden aber keine zur Venus fliegen.




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