Bruttoinlandsprodukt: Unterschied zwischen den Versionen

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Version vom 19. Juni 2019, 18:37 Uhr

Je dunkler das Land, desto höher das ist das Bruttoinlandsprodukt. Das weltweit höchste BIP haben die USA.

Das Bruttoinlandsprodukt ist ein Maß in der Wirtschaft. Mit dem Bruttoinlandsprodukt will man messen, wie gut es der Wirtschaft eines einzelnen Landes, einer Stadt, einer Region oder gar der ganzen Europäischen Union geht.

Das BIP, wie man es abkürzt, umfasst den Wert aller Güter und Dienstleitungen eines bestimmten Landes. Manche Länder wie China haben sowieso ein hohes BIP, weil dort sehr viele Menschen leben. Darum teilt man das BIP oft durch die Einwohnerzahl. Dann redet man vom BIP pro Kopf. Deutschlands Bruttoinlandsprodukt ist das viertgrößte der Welt. Beim BIP pro Kopf ist Deutschland aber nur unter den ersten 20 Ländern.

Erfunden wurde das BIP um das Jahr 1940. Die Regierung der USA nutzte es um die Produktion von Waffen, Panzern und anderen Kriegsmitteln zu planen. Die Idee ist jedoch viel älter. Schon im 17. Jahrhundert wollte ein Brite den Wert aller Gebäude, Ländereien und Menschen in Großbritannien ausrechnen, um dem König zu beweisen, wie mächtig sein Land ist.

Wie wird das Bruttoinlandsprodukt berechnet?

Beim BIP wird die Gesamtsumme aller Güter und Dienstleitungen berechnet. Angeschaut wird dabei meist ein Jahr. Güter sind Dinge, die für den Verkauf hergestellt werden. Das kann ein Kleidungsstück, ein Möbel oder eine Tafel Schokolade sein. Eine Dienstleistung hingegen ist eine Arbeit, die jemand für eine andere Person macht. Dieser jemand verlangt dafür Geld. Ein Beispiel ist der Friseur, der einem die Haare schneidet.

Bei den Gütern gibt es sogenannte Vorleistungen. Dazu ein Beispiel: Ein Auto besteht aus verschiedenen Materialien. Beim Preis, den man für ein Auto zahlt, ist der Wert dieser Materialien bereits miteinberechnet. Würde man nun die Vorleistungen, also die Materialien, und das fertige Auto dazu zählen, wäre der Wert der Materialien doppelt enthalten.

Um das zu vermeiden, werden die Vorleistungen von der Summe aller Güter subtrahiert. Zu dem Wert der Güter und Dienstleitungen dazu gezählt werden die Steuern. Ebenfalls abgezogen werden Subventionen. Das ist Geld, das der Staat einem Unternehmen einfach so gibt. Davon kann das Unternehmen Maschinen und andere Dinge kaufen. Subvention erhalten bei uns häufig Bauern, weil der Staat es gut findet die Landwirtschaft zu fördern.

Demnach lautet die Rechnung:

Güter + Dienstleistungen - Vorleistungen + Steuern - Subventionen = Bruttoinlandsprodukt

Weil die Preise nicht immer gleich bleiben, gibt es zwei Arten, wie man das Bruttoinlandsprodukt berechnet. Es gibt das nominale und das reale BIP. Wenn das Geld an Wert verliert und die Preise dadurch steigen, redet man von Inflation. Wenn das Gegenteil passiert, redet man von Deflation. Beim nominalen BIP werden Inflation und Deflation nicht beachtet. Man rechnet einfach mit Preisen, wie sie sich im Jahr so verändern. Beim realen BIP berücksichtigt man, welchen Einfluss der Geldwert auf die Preisschwankungen hat. Das zu berechnen ist ziemlich kompliziert.

Ist das Bruttoinlandsprodukt ein gutes Maß?

Manche Wirtschaftsexperten finden, das BIP sage zu wenig über den Wohlstand eines Landes aus. Es bilde nur ab, wie viel in einem Land produziert und verkauft wird. Auch würden unbezahlte Arbeiten im BIP keine Rolle spielen. Dazu gehören ehrenamtliche Arbeiten oder die Arbeit von Eltern, die ihre Kinder großziehen. Dabei tragen diese Arbeiten auch zum Wohlergehen der Gesellschaft bei. Ebenfalls erscheinen im BIP nur bezahlte Arbeiten, die beim Staat angegeben werden und für deren Lohn man Steuern zahlen muss.

Auch wird der Wohlstand mancher Länder durch das BIP überbewertet: Irland ist eines der ärmeren Länder in der EU. Trotzdem haben viele ausländische Unternehmen ihren Hauptsitz in Irland, weil sie dort Steuern sparen können. Dadurch erscheint das irische BIP ziemlich hoch. Das Geld wird allerdings nicht in Irland verdient, es wird dort nur versteuert.



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