Polarstern: Unterschied zwischen den Versionen

Aus Klexikon – das Kinderlexikon
(weiter verlinkt)
Markierung: 2017-Quelltext-Bearbeitung
(Kat. und Bild der Erdachse (ohne Widerspruch in der Diskussion)
 
(19 dazwischenliegende Versionen von 4 Benutzern werden nicht angezeigt)
Zeile 1: Zeile 1:
[[File:Klexikon Polaris Großer Bär Kleiner Bär.png|thumb|Die Sternbilder Großer Bär und Kleiner Bär sowie der Polaris. Der Polaris ist der Name für den Polarstern der Nordhalbkugel.]]
[[File:Klexikon Polaris Großer Bär Kleiner Bär.png|thumb|Die [[Sternbild]]er Großer Bär und Kleiner Bär. Im Kleinen Bär sieht man den Polarstern. Den Großen Bär nennt man manchmal auch „Großer Wagen“.]]
Ein Polarstern ist ein [[Stern]] am Himmel. So ein Stern scheint über dem [[Nordpol]] oder [[Südpol]] eines [[Planet|Planeten]] zu liegen. Die [[Erde]] dreht sich um die eigene [[Achse]], und wenn man sich die Achse wie eine Linie weiterdenkt, dann liegt der Polarstern auf dieser Linie.
Der Polarstern ist ein [[Stern]], der immer gerade über dem [[Nordpol]] der [[Erde (Planet)|Erde]] steht. Man sieht ihn in der [[Tag und Nacht|Nacht]] und auch nur dann, wenn man sich auf der [[Äquator|nördlichen Halbkugel]] der Erde befindet. Es sieht im Laufe der Nacht so aus, als würden alle anderen Sterne am Himmel sich um den Polarstern drehen.


Bei den anderen Sternen am Nachthimmel sieht es so aus, als wenn sie sich langsam um den Polarstern bewegen würden. Das kann nützlich sein für Menschen, die in der Nacht eine [[Himmelsrichtung]] suchen, damit sie ihren Weg leichter finden: Sie suchen den Polarstern und wissen dann, dass er nach Norden zeigt.
Weil der Polarstern diese Lage hat, war er früher wichtig, damit man seinen Weg finden konnte. Der Polarstern scheint immer im Norden zu stehen. Das war besonders für Seefahrer hilfreich: So fanden sie leichter ihren Weg auf dem [[Meer]].


[[File:02-14-15-May-2020-Trails-Fading nX.webm|thumb|So sieht es aus, wenn man den Nachthimmel des Nordens filmt: Der Polaris ist in der Mitte, und die anderen Sterne drehen sich um ihn. Der Film ist aber ein Zeitraffer: In Wirklichkeit passiert das viel, viel langsamer. Weil die Sterne lange in die [[Kamera]] strahlen, sehen sie nicht wie Punkte, sondern wie kurvige Streifen aus.]]
In der [[Literatur]] und [[Kunst]] steht unser Polarstern für das Ewige und Beständige, weil er scheinbar immer an derselben Stelle steht. Man denkt dabei auch an [[Mensch]]en, die nicht so leicht ihre Meinung ändern.


Wenn wir einfach vom Polarstern sprechen, dann meinen wir fast immer einen ganz bestimmen: den Polarstern, der fast genau über dem Nordpol der Erde liegt. Man sieht ihn überall und im ganzen Jahr am Nachthimmmel, wenn man auf der [[Äquator|Nordhalbkugel]] der Erde lebt. Das gilt zum Beispiel für [[Deutschsprachige Länder|Deutschland, Österreich und die Schweiz]].
== Wo scheint der Polarstern zu stehen? ==
[[File:02-14-15-May-2020-Trails-Fading nX.webm|thumb|So sieht es aus, wenn man den Nachthimmel des Nordens filmt: Der Polaris ist in der Mitte, und die anderen Sterne drehen sich um ihn. Der [[Film]] ist aber ein Zeitraffer: In Wirklichkeit passiert das viel, viel langsamer. Weil die Sterne lange in die [[Kamera]] strahlen, sehen sie nicht aus wie Punkte, sondern wie kurvige Streifen.]]
Der Polarstern scheint immer direkt über dem Nordpol der Erde zu stehen. Um das besser zu verstehen, kann man sich die Erde wie einen [[Ball]] vorstellen. Man könnte einen dünnen Holzstab durch den Ball stechen und den Ball daran drehen. Der [[Holz]]stab ist wie die [[Erdachse]], also die Achse, um die sich die Erde wie ein [[Kreisel]] dreht. Die Löcher im Ball sind wie die Pole der Erde, also der [[Nordpol]] und der [[Südpol]].


Dieser Polarstern im Norden ist ein bestimmter Stern. Man nennt ihn genauer auch Polaris oder Ursae Minoris. Der letztere Name kommt daher, dass der Polaris ein Teil des [[Sternbild|Sternbildes]] Kleiner Bär ist, und der heißt auf [[Latein]] Ursae Minoris. In der [[Literatur]] und [[Kunst]] steht der Polaris für das Ewige und Beständige, für Menschen, die nicht so leicht ihre Meinung ändern.
Der Holzstab, der in unserem Modell durch die beiden Löcher gesteckt wurde, zeigt mit mit dem einen Ende nach [[Norden]], mit dem anderen nach [[Süden]]. Man kann sich den Holzstab in unserem Modell, also die Erdachse in der Wirklichkeit, wie eine [[Linie]] weiterdenken. Diese Erdachse zeigt im Norden in Richtung des Polarsterns.


== Gibt es noch andere Polarsterne als den Polaris? ==
Die übrigen Sterne sind verstreut über den Nachthimmel. Weil die Erde sich um die Erdachse dreht, sieht es für uns auf der Erde so aus, als wenn alle Sterne sich gemeinsam bewegen würden. In ihrer Mitte, um die sie sich drehen, ist das gedachte Ende der Erdachse. Dort sieht man, wie gesagt, den Polarstern.
[[File:All In A Spin Star trail.jpg|thumb|Dies ist der Nachthimmel auf der südlichen Halbkugel der Erde. In der Mitte der Sterne sieht man keinen einzelnen Stern. Die Menschen auf der Südhalbkugel kennen also keinen eindeutigen Polarstern.]]
Den Polaris kann man nicht auf der Südhalbkugel sehen. Die Menschen dort, zum Beispiel in [[Südafrika]] oder [[Argentinien]], sehen andere Sterne am Nachthimmel. Doch über dem Südpol gibt es keinen „Polarstern“, also keinen Stern, der scheinbar immer dort liegt.


Ein bestimmter Stern liegt zumindest ziemlich nahe an so einer Stelle: Sigma Octantis. Doch der Sigma Octantis nützt den Menschen auf der Südhalbkugel eher wenig, denn er leuchtet ziemlich schwach. Höchstens bei sehr klarem Himmel kann man ihn mit Mühe erkennen.
Der Polarstern war aber nicht immer an dieser Stelle. Die Erdachse verschiebt sich langsam. Man könnte auch sagen: Die Erde „eiert“ ein wenig. Das ist so, als wenn man den Ball mit dem Holzstäbchen ein wenig um den Mittelpunkt drehen würde.


Übrigens können auch andere Planeten als die Erde Polarsterne haben. Wenn man auf dem [[Uranus]] stehen würde, dann sähe man Eta Ophiuchi als den nördlichen Polarstern. Beim [[Mars]] hingegen gibt es keine richtigen Polarsterne: Zum Beispiel Kappa Velorum liegt ein paar Grad von der Pol-Achse des Südens entfernt.
Erst im [[Mittelalter]] kam der Polarstern an seine Stelle über dem Nordpol. In der [[Steinzeit]], vor 14.000 [[Jahr]]en, sah man dort einen anderen Stern, nämlich die Wega. In der [[Zukunft]] wird der Polarstern wieder woanders stehen.


== Bleibt ein Polarstern immer dort, wo er jetzt liegt? ==
== Warum hilft der Polarstern der Seefahrt? ==
Die Achse eines Planeten kann sich durchaus bewegen. Darum „zeigt“ sie nicht immer auf dieselbe Stelle im [[Weltall]]. Dass wir heute den Polaris als nördlichen Polarstern sehen, das ist eigentlich Zufall.
[[Datei:Polaris in Ursa Minor.png|mini|Der Polarstern durch ein [[Teleskop]] gesehen]]
Menschen wollten schon immer ihren Weg finden. Das war besonders in der Nacht und auf dem Meer schwierig. Auf dem Land tagsüber kann man hingegen [[Gebirge|Berge]], [[Stadt|Städte]] und andere Dinge sehen, die verraten, wo man ist oder in welche Richtung man geht. Auf dem Meer sieht man meist nur den [[Horizont]].


Die Menschen in der [[Steinzeit]], vor 14.000 Jahren, haben auch einen Polarstern über dem Nordpol gesehen. Das war aber nicht der Polaris, sondern die Wega. Der Polaris kam erst etwa im [[Mittelalter]] in die Nähe der Stelle. Die Achse der Erde ändert sich immer noch: Wenn man in ferner Zukunft in den Himmel schauen wird, wird Polaris woanders sein.
Die Seefahrer haben daher [[Sonne]], [[Mond]] und Sterne für die Navigation genutzt. Navigation bedeutet, dass man sein Ziel findet. Der Polarstern hat ihnen in der Nacht gezeigt, wo Norden ist.


== Was weiß man heute noch über den Polaris? ==
Doch der Polarstern verrät noch mehr: Je nördlicher man sich befindet, desto höher steht der Polarstern über dem [[Horizont]]. Wer den [[Winkel]] zwischen dem Polarstern und dem Horizont misst, kann daraus den [[Breitenkreis]] berechnen, auf dem er sich befindet.  
Es gibt verschiedene Schätzungen, wie weit der Polaris von der Erde entfernt ist. Manche Wissenschaftler sagen, dass es 323 [[Licht|Lichtjahre]] sind, andere, dass es 433 Lichtjahre sind. Ein Lichtjahr ist jedenfalls eine lange Strecke. 323 Lichtjahre sind fast 10 Billionen Kilometer. So lang wäre es, wenn man die Erde am Äquator 243 [[Million|Milliarden]] Mal umrunden würde.


Im Vergleich zu unserer [[Sonne]] ist der Polarstern größer. Darum nennen Wissenschaftler ihn einen gelben Überriesen. Nach dem Durchmesser gemessen ist er 37mal so groß wie die Sonne. Nur darum leuchtet er an unserem Nachthimmel ziemlich hell.
== Was weiß man heute über den Polarstern? ==
[[File:Circumpolaire au dessus de l'observatoire.png|mini|Der [[Himmel]] über der Nordhalbkugel. In der Mitte sieht man unseren Polarstern.]]
Dank der [[Astronomie]] und guter [[Teleskop]]e weiß man heute viel mehr über den Polarstern als die Seefahrer von früher. [[Wissenschaft]]ler nennen unseren Polarstern über dem Nordpol Polaris. Sie sagen auch Ursae Minoris, denn unser Polarstern ist ein Teil des [[Sternbild|Sternbildes]] Kleiner Bär, und der heißt auf [[Latein]] Ursae Minoris.  


Seit dem Jahr 2006 weiß man dank des Hubble-[[Teleskop|Teleskops]], dass der Polaris ein Doppelstern ist. Er besteht aus einem Überriesen, den man von der Erde aus sieht, und einem Zwergstern, der um den Überriesen kreist. Außerdem gibt es noch einen Teil weiter entfernt.
Es gibt verschiedene Schätzungen, wie weit unser Polarstern von der Erde entfernt ist. Manche Wissenschaftler sagen, dass es 323 [[Licht|Lichtjahre]] sind, andere, dass es 433 Lichtjahre sind. Ein Lichtjahr ist jedenfalls eine sehr lange Strecke. 323 Lichtjahre sind fast 10 Billionen [[Meter|Kilometer]]. So lang wäre es, wenn man die Erde am [[Äquator]] 243 [[Million|Milliarden]] Mal umrunden würde.


== Wie nutzt man den Polaris für die Seefahrt? ==
Der Polarstern ist im [[Kreis|Durchmesser]] 37mal größer als die [[Sonne]]. Darum nennen Wissenschaftler ihn einen gelben Überriesen. Obwohl er ziemlich weit weg ist, leuchtet er wegen seiner Größe ziemlich hell an unserem Nachthimmel.
Der Polaris war vor allem für Seefahrer nützlich, für ihre Navigation auf dem [[Meer]]. Der Stern liegt immer in nördlicher Richtung. Je nach dem, auf welchem [[Breitenkreis|Breitengrad]] man fährt, desto höher liegt der Polarstern über dem Horizont.


Allerdings muss man erst einmal den Polaris finden. Dabei helfen Sternbilder. Ein [[Sternbild]] ist eine Anzahl von Sternen, die auf eine bestimmte Weise zueinander liegen. Von Natur aus haben diese Sterne nichts miteinander zu tun, aber Menschen haben gemeint, dass die Sterne zusammen ein Bild zeigen würden.
Seit dem Jahr 2006 weiß man dank des Hubble-[[Teleskop]]s, dass unser Polarstern ein Doppelstern ist. Er besteht aus einem Überriesen, den man von der Erde aus sieht, und einem Zwergstern, der um den Überriesen kreist. Außerdem gibt es noch einen weiteren Teil weiter entfernt.


Der Polaris ist Teil des Sternbildes Kleiner Wagen, das aus sieben Sternen besteht. Der Polaris liegt am „Ende”. Ein anderes Sternbild ist der Große Bär, den man besser erkennt. Die beiden hintersten Sterne davon kann man im Gedanken mit einer Strecke verbinden. Wenn man sich die Strecke noch fünfmal weiter denkt, dann kommt man zum Polaris.
== Gibt es noch andere Polarsterne? ==
Es ist Zufall, dass über unserem Nordpol unser Polarstern zu stehen scheint, also der Polaris. Früher war dort ein anderer Stern und manchmal auch keiner. Zufällig steht gerade kein Stern über unserem Südpol.
 
Nicht nur die Erde kann Polarsterne haben, sondern auch andere Himmelskörper. Ein Beispiel ist unser Erdmond oder ein [[Planet]] wie der [[Uranus]]. Wenn man auf dem Uranus stehen würde, dann sähe man Eta Ophiuchi als den nördlichen Polarstern.


<gallery>
<gallery>
File:Circumpolaire au dessus de l'observatoire.png|Foto des Himmels der Nordhalbkugel. In der Mitte sieht man den Polarstern namens Polaris.
File:St. Albans Park td (2019-01-13) 090 - Ursa Minor.jpg|In einem [[Park]] in [[England]]: Die Scheibe rechts stellt den Polaris dar.
File:St. Albans Park td (2019-01-13) 090 - Ursa Minor.jpg|In einem Park in [[England]]: Die Scheibe rechts stellt den Polaris dar.
File:A method to find Polaris at 5x the distance of Merak and Dubhe of Ursa Major.jpg|Eine einfache [[Landkarte|Karte]], mit der man den Polarstern oder Polaris leichter findet.
File:Polaris underway in Gulf of Bothnia near Rahja 23 April 2019.jpg|Wenn Deutsche das [[Wort]] „Polaris“ hören, dann denken sie wohl meist an den [[Name]]n dieses deutschen [[Eisbrecher|Eisbrechers]].
Globus mit Erdachse 01.jpg|In diesem [[Modell]] steht der [[Holz]]stab für die [[Erdachse]]. Der Polaris liegt auf ihrer Verlängerung.
</gallery>
</gallery>
{{Entwurf}}
 
{{Artikel}}
[[Kategorie:Wissenschaft und Technik]]

Aktuelle Version vom 6. Januar 2024, 19:09 Uhr

Die Sternbilder Großer Bär und Kleiner Bär. Im Kleinen Bär sieht man den Polarstern. Den Großen Bär nennt man manchmal auch „Großer Wagen“.

Der Polarstern ist ein Stern, der immer gerade über dem Nordpol der Erde steht. Man sieht ihn in der Nacht und auch nur dann, wenn man sich auf der nördlichen Halbkugel der Erde befindet. Es sieht im Laufe der Nacht so aus, als würden alle anderen Sterne am Himmel sich um den Polarstern drehen.

Weil der Polarstern diese Lage hat, war er früher wichtig, damit man seinen Weg finden konnte. Der Polarstern scheint immer im Norden zu stehen. Das war besonders für Seefahrer hilfreich: So fanden sie leichter ihren Weg auf dem Meer.

In der Literatur und Kunst steht unser Polarstern für das Ewige und Beständige, weil er scheinbar immer an derselben Stelle steht. Man denkt dabei auch an Menschen, die nicht so leicht ihre Meinung ändern.

Wo scheint der Polarstern zu stehen?

So sieht es aus, wenn man den Nachthimmel des Nordens filmt: Der Polaris ist in der Mitte, und die anderen Sterne drehen sich um ihn. Der Film ist aber ein Zeitraffer: In Wirklichkeit passiert das viel, viel langsamer. Weil die Sterne lange in die Kamera strahlen, sehen sie nicht aus wie Punkte, sondern wie kurvige Streifen.

Der Polarstern scheint immer direkt über dem Nordpol der Erde zu stehen. Um das besser zu verstehen, kann man sich die Erde wie einen Ball vorstellen. Man könnte einen dünnen Holzstab durch den Ball stechen und den Ball daran drehen. Der Holzstab ist wie die Erdachse, also die Achse, um die sich die Erde wie ein Kreisel dreht. Die Löcher im Ball sind wie die Pole der Erde, also der Nordpol und der Südpol.

Der Holzstab, der in unserem Modell durch die beiden Löcher gesteckt wurde, zeigt mit mit dem einen Ende nach Norden, mit dem anderen nach Süden. Man kann sich den Holzstab in unserem Modell, also die Erdachse in der Wirklichkeit, wie eine Linie weiterdenken. Diese Erdachse zeigt im Norden in Richtung des Polarsterns.

Die übrigen Sterne sind verstreut über den Nachthimmel. Weil die Erde sich um die Erdachse dreht, sieht es für uns auf der Erde so aus, als wenn alle Sterne sich gemeinsam bewegen würden. In ihrer Mitte, um die sie sich drehen, ist das gedachte Ende der Erdachse. Dort sieht man, wie gesagt, den Polarstern.

Der Polarstern war aber nicht immer an dieser Stelle. Die Erdachse verschiebt sich langsam. Man könnte auch sagen: Die Erde „eiert“ ein wenig. Das ist so, als wenn man den Ball mit dem Holzstäbchen ein wenig um den Mittelpunkt drehen würde.

Erst im Mittelalter kam der Polarstern an seine Stelle über dem Nordpol. In der Steinzeit, vor 14.000 Jahren, sah man dort einen anderen Stern, nämlich die Wega. In der Zukunft wird der Polarstern wieder woanders stehen.

Warum hilft der Polarstern der Seefahrt?

Der Polarstern durch ein Teleskop gesehen

Menschen wollten schon immer ihren Weg finden. Das war besonders in der Nacht und auf dem Meer schwierig. Auf dem Land tagsüber kann man hingegen Berge, Städte und andere Dinge sehen, die verraten, wo man ist oder in welche Richtung man geht. Auf dem Meer sieht man meist nur den Horizont.

Die Seefahrer haben daher Sonne, Mond und Sterne für die Navigation genutzt. Navigation bedeutet, dass man sein Ziel findet. Der Polarstern hat ihnen in der Nacht gezeigt, wo Norden ist.

Doch der Polarstern verrät noch mehr: Je nördlicher man sich befindet, desto höher steht der Polarstern über dem Horizont. Wer den Winkel zwischen dem Polarstern und dem Horizont misst, kann daraus den Breitenkreis berechnen, auf dem er sich befindet.

Was weiß man heute über den Polarstern?

Der Himmel über der Nordhalbkugel. In der Mitte sieht man unseren Polarstern.

Dank der Astronomie und guter Teleskope weiß man heute viel mehr über den Polarstern als die Seefahrer von früher. Wissenschaftler nennen unseren Polarstern über dem Nordpol Polaris. Sie sagen auch Ursae Minoris, denn unser Polarstern ist ein Teil des Sternbildes Kleiner Bär, und der heißt auf Latein Ursae Minoris.

Es gibt verschiedene Schätzungen, wie weit unser Polarstern von der Erde entfernt ist. Manche Wissenschaftler sagen, dass es 323 Lichtjahre sind, andere, dass es 433 Lichtjahre sind. Ein Lichtjahr ist jedenfalls eine sehr lange Strecke. 323 Lichtjahre sind fast 10 Billionen Kilometer. So lang wäre es, wenn man die Erde am Äquator 243 Milliarden Mal umrunden würde.

Der Polarstern ist im Durchmesser 37mal größer als die Sonne. Darum nennen Wissenschaftler ihn einen gelben Überriesen. Obwohl er ziemlich weit weg ist, leuchtet er wegen seiner Größe ziemlich hell an unserem Nachthimmel.

Seit dem Jahr 2006 weiß man dank des Hubble-Teleskops, dass unser Polarstern ein Doppelstern ist. Er besteht aus einem Überriesen, den man von der Erde aus sieht, und einem Zwergstern, der um den Überriesen kreist. Außerdem gibt es noch einen weiteren Teil weiter entfernt.

Gibt es noch andere Polarsterne?

Es ist Zufall, dass über unserem Nordpol unser Polarstern zu stehen scheint, also der Polaris. Früher war dort ein anderer Stern und manchmal auch keiner. Zufällig steht gerade kein Stern über unserem Südpol.

Nicht nur die Erde kann Polarsterne haben, sondern auch andere Himmelskörper. Ein Beispiel ist unser Erdmond oder ein Planet wie der Uranus. Wenn man auf dem Uranus stehen würde, dann sähe man Eta Ophiuchi als den nördlichen Polarstern.




Klexikon.de ist die Wikipedia für Kinder zwischen 5 und 15 Jahren, also ein kostenloses Online-Lexikon für Schulkinder. Zum Thema Polarstern findet ihr weitere Kinderseiten in der Kindersuchmaschine „Frag Finn“.

Das Klexikon wird gefördert durch den weltgrößten Wikipedia-Förderverein Wikimedia Deutschland, die Beauftragte der Bundesregierung für Kultur und Medien, die Bundeszentrale für Kinder- und Jugendmedienschutz und die Medienanstalt Berlin-Brandenburg.

Unsere Klexikon-Botschafter sind die KiKA-Moderatoren Ralph Caspers („Wissen macht Ah!“, “Die Sendung mit der Maus“ und „Frag doch mal die Maus“) und Julian Janssen („Checker Julian“).

Das Kinderlexikon Klexikon sorgt für Medienkompetenz und Bildungsgerechtigkeit und ist wie die Wikipedia auf Spenden angewiesen. Denn hier finden Schülerinnen und Schüler zu 3.500 Themen das Wichtigste einfach erklärt, mit Definition und Bildern. Das ist Grundwissen kindgerecht und leicht verständlich für Unterricht, Hausaufgaben und Präsentationen in der Schule.

Schreib uns gerne eine Nachricht und schau dir unsere Antworten dazu an.
HALLO, liebes Klexikon!