Anakondas: Unterschied zwischen den Versionen
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Version vom 27. Oktober 2023, 17:40 Uhr
Anakondas sind eine Gruppe von Schlangen aus Südamerika. Sie gehören zu den Boas und zählen zu den größten Schlangen der Welt. Sie leben halb an Land, halb im Wasser, also in Sümpfen, Bächen oder Flüssen. Einige von ihnen getrauen sich aber auch in große Städte hinein.
Anakondas können etwa eine Viertelstunde lang unter Wasser bleiben, ohne Luft zu holen. Wenn sie auf Beute lauern, liegt oft der ganze Körper unter Wasser. Nur die Augen und die Öffnungen der Nase schauen dann aus dem Wasser heraus.
Anakondas ernähren sich von Vögeln, Nagetieren, kleineren Kaimanen oder kleineren Schildkröten. Auch andere Reptilien oder Amphibien und Fische können mit dabei sein. Sie vermehren sich auf eine besondere Art und Weise: Die Mutter behält die Eier nach der Befruchtung in ihrem Bauch und brütet sie dort aus. Die Jungen kommen dann lebend zur Welt.
In der Biologie sind die Anakondas eine Gattung mit vier Arten. Sie gehören zur Familie der Boas. Am bekanntesten ist die Große Anakonda, die man oft abgekürzt einfach „Anakonda“ nennt. Dies ist zwar nicht richtig, wird aber weit herum so gemacht. Über sie weiß man am meisten und es gibt sie auch im größten Gebiet.
Wie lebt die Große Anakonda?
Die Große Anakonda lebt in Brasilien und in fast allen seinen Nachbarländern. Sie ist dunkelgrün bis olivgrün gefärbt mit dunklen Flecken oder Streifen auf ihrem Körper. Ihr Kopf ist wie eine Verlängerung des Körpers. Es gibt also kaum einen Hals. Ihre Augen befinden sich an der Oberseite des Kopfes. Sie hat eine breite und flache Schnauze, die ihr ein bulliges Aussehen gibt.
Zur Jagd legt sie sich bewegungslos auf die Lauer. Sie krallt sich mit den Zähnen in ihrer Beute fest und umschlingt sie dann mit dem Körper, bis das Opfer erstickt ist. Dann verschlingt sie ihr Opfer an einem Stück und verdaut es dann. Nach einer großen Beute braucht sie wochenlang keine Nahrung mehr. Gefährlich werden ihr die Wasserschweine, die Capybaras. Die wehren sich heftig und verletzen ihre Angreifer. Oft müssen sich diese dann geschlagen geben.
In der Natur hat eine erwachsene Große Anakonda kaum Feinde. Jaguare oder Kaimane holen sich aber schon mal ein Jungtier. Mit dem Alter und der Größe schwindet aber diese Gefahr.
Die Große Anakonda wird von Menschen gejagt, wegen des Fleisches und wegen ihrer Haut. Außerdem verliert sie ihren Lebensraum, wenn der Regenwald abgeholzt wird. Viele Länder haben Gesetze zum Schutz der Großen Anakonda erlassen, um sicherzustellen, dass die Art überlebt. Insgesamt dürfte die Art aber nicht gefährdet sein, weil Anakondas an vielen verschiedenen Orten leben.
Wie vermehrt sich die Große Anakonda?
Die Fortpflanzung der Großen Anakonda beginnt im späten Frühling und dauert bis zum Beginn des Regens im Frühsommer. Während dieser Zeit beginnen die Weibchen, Pheromone freizusetzen, um mögliche Partner anzulocken. Pheromone sind Duftspuren. Männchen riechen das und suchen dann nach dem Weibchen.
Oft kommen mehrere Männchen zu einem Weibchen und kämpfen dann erst einmal untereinander. Die Paarung kann Stunden oder sogar Tage dauern. Dabei wickelt sich das Männchen um das Weibchen herum, und die Schwänze verflechten sich.
Nach der erfolgreichen Paarung trägt das Weibchen die Eier sechs bis acht Monate in sich. Die Jungen schlüpfen noch im Mutterleib und wachsen dort heran. Erst dann kommen sie heraus.
Je größer ein Weibchen ist, desto mehr Jungtiere kann es gleichzeitig in sich tragen. Man hat schon 72 Junge bei einer einzigen Mutter gefunden. Eines ist etwa achtzig Zentimeter lang und wiegt ungefähr 150 bis 400 Gramm. Alle Jungen zusammen können fast halb so schwer werden wie ihre Mutter. Dafür muss sie im nächsten Jahr eine Mutterschaftspause einlegen.
Gleich nach der Geburt können die Jungen schon schwimmen und jagen. Sie bleiben jedoch für einige Wochen in der Nähe der Mutter. Bei ihr sind sie geschützt und können lernen, wie man Beute fängt. Wer in die Nähe der Jungen kommt, wird von der Mutter sofort angegriffen und verjagt. Nach drei bis vier Jahren sind die Jungen ausgewachsen und können selber Jungtiere machen.
Wie groß wird die Große Anakonda?
Die Große Anakonda ist die größte unter den Anakondas und verdient sich damit ihren Namen. Sie ist auch eine der größten Schlangenarten der Welt. Die Weibchen werden viel größer und schwerer als die Männchen. Genaue Zahlen sind jedoch schwierig zu bekommen.
Bei einer Untersuchung waren die Weibchen 2.50 bis etwa 5 Meter lang und etwa 9 bis 80 Kilogramm schwer. Das schwerste Weibchen wog in dieser Untersuchung 97 Kilogramm. Die Männchen waren 1.90 bis 3.30 Meter lang und 9 bis 82 Kilogramm schwer.
Es gibt allerdinge Rekorde: Man hat die Haut einer Großen Anakonda mit einer Länge von neun Metern gefunden. Man schätzt, dass sie etwa 200 Kilogramm auf die Waage brachte.
Welche Arten von Anakondas gibt es noch?
Die Große Anakonda ist die längste und schwerste Anakonda. Sie hat auch das größte Lebensgebiet. Von ihr gibt es auch am meisten, deshalb weiß man viel über sie. Die anderen drei Arten gibt es nur in eher kleinen Gebieten. Weil es wenige sind, kann man sie auch schlecht erforschen und man weiß deshalb wenig über sie.
Die Beni-Anakonda lebt in zwei Gebieten in Bolivien. Bisher konnte man fünf Männchen vermessen. Das größte war 2.17 Meter lang. Das einzige vermessene Weibchen maß 3.20 Meter. Sie ist braun-oliv mit großen schwarzen Flecken. Am Bauch ist sie eher braun-gelblich. Bei Gefahr rollt sie sich zu einem Ball zusammen und schützt den Kopf in der Mitte davon.
Die De Schauensees Anakonda ist nicht weit verbreitet. Sie lebt in Teilen von Guyana bis zum Delta des Amazonas. Sie ist auf der Oberseite gelblich-braun mit großen schwarzen Flecken. Am Bauch hellgelb bis zitronengelb. Sie lebt vor allem im trüben Wasser. Auf einem Busch hat man bisher noch keine gefunden. Das längste je gemessene Weibchen maß drei Meter. Ein Männchen über zwei Metern war nicht zu finden.
Die Gelbe Anakonda lebt im Ländereck von Bolivien, Brasilien, Paraguay und Argentinien. Am Rücken ist sie gelb-braun mit dunkeln Flecken. Am Bauch ist sie gelblich. Sie bleibt normalerweise knapp drei Meter lang. Größere Weibchen können bis zu vier Meter lang werden. Sie mögen Uferbereiche und Feuchtwälder mit viel Licht. Sie können sehr gut tauchen. An Land bleiben sie am liebsten auf dem Boden.
Der Kopf einer Beni-Anakonda
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