Vierwaldstättersee

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Der Vierwaldstättersee vom Berg Pilatus aus gesehen
Auf der Landkarte sieht der See aus wie ein geknicktes Kreuz. In Orange sind die Linien der großen Schiffe eingezeichnet.

Der Vierwaldstättersee ist ein großer See in der Schweiz. Er liegt in den fünf Kantonen Uri, Schwyz, Luzern, Nidwalden und Obwalden. Früher nannte man diese Kantone Waldstätten. Nidwalden und Obwalden bildeten zusammen die Waldstätte Unterwalden. Daher kommt der Name Vierwaldstättersee. Auf Französisch, das ebenfalls in der Schweiz gesprochen wird, spricht man vom „Lac des Quatre-Cantons“, also dem „See der vier Kantone“.

Der Vierwaldstättersee hat eine Fläche von etwa 114 Quadratkilometern. Das ist etwas mehr als die Stadt Paris. Damit ist er der zweitgrößte See, der nur in der Schweiz liegt. An der tiefsten Stelle ist der See 214 Meter tief. Das Ufer hat eine Gesamtlänge von mehr als 150 Kilometern.

Früher war der See wichtig für den Handel. Man brachte viele Waren auf Schiffen den Fluss Reuss hinauf. Aus anderen Richtungen kamen die Waren auf Pferden oder Maultieren. In der Stadt Luzern lud man sie auf größere Schiffe um und fuhr sie bis zum Ende des Sees. Von dort ging es dann über den Gotthard-Pass nach Süden.

Heute ist Luzern ein beliebtes Ziel für ausländische Touristen, weil es in der Stadt noch viele alte Brücken und Häuser gibt. Zudem kann man dort alte Dampfschiffe und modernere Schiffe besteigen und eine Rundfahrt über den See unternehmen.

Was gibt es dort alles zu sehen?

Der Fluss Reuss entspringt im Gotthard-Massiv und fließt mit einer hohen Geschwindigkeit durch das steile Tal. Dabei reißt er viele Gesteinsbrocken, Kies und Sand mit sich. Damit hat die Reuss schon ein gutes Stück des Talbodens aufgefüllt und ein Delta gebildet. Dieses vergrößert sich ständig.

Am Anfang des Sees liegt beim Dorf Flüelen die erste Schiffsstation. Wer mit dem Schiff der Länge nach über den See fährt, sieht zahlreiche Sehenswürdigkeiten. Auf der rechten Seite liegt die Tellsplatte. Dort soll Wilhelm Tell vom Schiff gesprungen und so der Gefangenschaft entronnen sein.

Auf der linken Seite liegt das Rütli. Auf dieser Wiese soll im Jahr 1291 der Rütlischwur stattgefunden haben, der früher als Geburtsstunde der Eidgenossenschaft galt. Später steht auf der linken Seite der Schillerstein. Er ist ein Denkmal für den Dichter Friedrich Schiller, der das Theaterstück über Wilhelm Tell geschrieben hat.

Gegenüber auf der rechten Seeseite bei der Gemeinde Brunnen mündet die Muota in den See, einer der weiteren Zuflüsse. Weiter vorne erreicht man rechts das Dorf Vitznau. Es zieht viele Touristen an, weil von dort die Zahnradbahn auf die Rigi führt. Auf diesem bekannten Ausflugsberg hat man eine tolle Rundsicht in die Alpen. Gleich anschließend an Vitznau folgt das Dorf Weggis, ebenfalls ein Anziehungspunkt für Touristen. Weiter vorne links liegen der Bürgenstock und der Pilatus, ebenfalls zwei bekannte Touristenberge.

Der Pilatus ist der letzte Teil des Gebirges. Darauf, also weiter westlich, wird das Land flacher. Am Ausgang des Sees liegt die Stadt Luzern. Dort verlässt die Reuss den Vierwaldstättersee wieder. Sie fließt zunächst nach Westen und biegt dann nach Norden ab. Auf dieser Strecke gibt es viele Kraftwerke, die Elektrizität erzeugen. Zum Schluss mündet sie in die Aare.




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