PFAS

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Regenbekleidung, Teflonpfannen und der Schaum von Löschgeräten enthalten heute normalerweise PFAS. Auch Lippenstifte und ähnliche Dinge enthalten oft PFAS.

PFAS ist die Abkürzung für eine Gruppe von Stoffen in der Chemie. Der vollständige Name lautet Per- und polyfluorierte Alkylverbindungen. Es gibt viele Tausend verschiedene Arten. In der Natur kommen sie nicht vor. Der Mensch hat sie gemacht.

PFAS braucht man, wenn zum Beispiel Kleidung wasserdicht sein soll. Der Regen soll also nicht eindringen, aber die Haut soll trotzdem atmen können. Sogar Papier kann man mit einer Schicht PFAS wasserdicht machen. Auch als Beschichtung in einer Teflonpfanne stecken PFAS. Dadurch klebt die Nahrung nicht in der Pfanne.

Im Schaum von Löschgeräten gibt es ebenfalls PFAS. Der Schaum legt sich dadurch besser um die brennenden Gegenstände und erstickt das Feuer schneller. Auch Lippenstift, Nagellack, Wimperntusche, Deos und ähnliche Kosmetika enthalten heute manchmal PFAS. PFAS in Spritzmitteln für die Landwirtschaft landen besonders gerne im Grundwasser und somit auch im Trinkwasser. Es gibt noch viele andere Dinge, in denen PFAS stecken.

PFAS gelangen oft in die Umwelt, zum Beispiel beim Waschen von Regenkleidern. Die heutigen Kläranlagen holen PFAS nicht heraus. Deshalb gibt es PFAS inzwischen in vielen Gewässern. Auch im Trinkwasser und in vielen Äckern wurden sie nachgewiesen. Sogar in Regenwasser und Eis auf der ganzen Welt fand man PFAS.

Wie sind PFAS aufgebaut?

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PFAS

Innen stecken immer Kohlenstoff-Atome. Selten ist es eines allein, meistens sind es Ketten oder Ringe. An vielen von ihnen hängt je ein Fluor-Atom. Auch andere Atome wie Wasserstoff, Sauerstoff, Schwefel und so weiter können dabei sein. Durch die Länge und Form des Kohlenstoff-Gerüsts und die Anordnung der zusätzlichen Atome entstehen die verschiedenen Arten von PFAS.

Die Verbindung von Kohlenstoff und Fluor ist sehr dauerhaft. Wenn sie einmal besteht, löst sie sich nicht mehr von selbst. Der Name Fluor steckt auch im Namen dieser Stoffe.

Weshalb sind PFAS so gefährlich?

Das Kohlenstoffgerüst ist hier eine Kette:
Schwarz = Kohlenstoff
Grün = Fluor
Rot = Sauerstoff

PFAS gibt es nicht in der Natur. Nur der Mensch stellt sie her. Einmal hergestellt, bauen sie sich nicht selber ab. Sie verrotten nicht wie Gras, Blätter oder der Kot von Tieren und Menschen. Wenn sie also erst einmal in die Natur gelangt sind, zum Beispiel beim Waschen von Kleidung, bleiben sie für immer in der Natur. Man nennt sie deshalb auch Ewigkeits-Chemikalien.

Wenn nun ein Tier mit PFAS verseuchtes Wasser trinkt, dann bleiben die PFAS im Körper des Tieres. In den Muskeln, also im Fleisch von Fischen verbirgt sich dann immer mehr davon. In Säugetieren und Vögeln sammelt es sich vor allem in den Organen, aber auch in den Muskeln. Dadurch gelangen diese Schadstoffe auch in die Eier und die Milch.

Wer also tierische Nahrungsmittel zu sich nimmt, bekommt auch PFAS in seinen Körper. Wie viel man davon erträgt oder ab wann es gefährlich wird, kann man heute noch nicht genauer sagen. Wissenschaftler und Politiker haben zwar Grenzwerte festgelegt, die werden aber zum Teil überschritten.

Welchen Schaden PFAS genau anrichten, ist noch zu wenig erforscht. Sie stehen jedoch im Verdacht, Krebs zu erzeugen. Es ist auch möglich, dass sie das Wachstum unserer Nerven behindern.

Kann wirklich nichts PFAS-Moleküle zerstören?

Hier ist das Kohlenstoffgerüst ein Ring. Außer Kohlenstoff, Fluor und Sauerstoff ist hier noch ein Schwefel-Atom dabei und in Grau ein Wasserstoff-Atom.

Im Labor kann man PFAS mit Hitze zerstören. Dafür muss man sie aber auf mindestens 1000 Grad Celsius erhitzen. Dazu muss man die PFAS aber zum Beispiel zuerst aus dem Abwasser herausfiltern, sonst müsste man gleich das ganze Abwasser so stark erhitzen. Das würde eine Unmenge von Energie brauchen. Aus dem Trinkwasser kann man PFAS einfacher filtern. Aber auch das ist aufwändig, und Trinkwasser brauchen wir in großen Mengen. Erst dann kann man die PFAS zerstören.

In der Forschung werden weitere Methoden erprobt, zum Beispiel mit Ultraschall und Nanopartikeln. Das sind winzig kleine Teilchen, von denen jedes aus weniger als tausend Atomen besteht. Damit kann man eine bestimmte Untergruppe der PFAS zerstören. Aber im großen Stil funktioniert das noch nicht.

Andere Forschergruppen experimentieren mit Elektrizität und bestimmten Chemikalien um PFAS zu knacken. Aber auch diese Methoden funktionieren erst im Labor.

Wieder andere Forschergruppen fanden inzwischen heraus, dass es Stämme von Bakterien gibt, die einzelne Arten von PFAS knacken können. Wollen sie sich davon ernähren? Oder fühlen sie sich durch die PFAS bedroht? Man weiß es nicht.

Unter den verschiedenen Forschergruppen ist nun ein Wettlauf im Gange. Wer als erster eine gute Methode findet, um PFAS abzubauen, kann damit viel Geld verdienen.




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