Kaninchen

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Dieses Wildkaninchen ist aufmerksam. Bei Gefahr klopft es mit den Hinterfüßen auf den Boden, um die anderen zu warnen. Dann fliehen sie alle in den Bau.

Kaninchen sind Säugetiere. Sie sind eng verwandt mit den Hasen und sind schlecht voneinander zu unterscheiden. Kaninchen leben auf allen Kontinenten, bis auf die Antarktis. In Europa lebt nur das Wildkaninchen. Von ihm stammt das Hauskaninchen ab, das man auch Zuchtkaninchen nennt.

Schon seit dem Altertum sind Kaninchen beliebte Haustiere. Woher der Name kommt, ist ungewiss, aber die Römer nannten das Tier „cuniculum“. Über die französische Sprache, „kanin“, kam es zum deutschen Wort „Kaninchen“ oder „Karnickel“. In der Schweiz nennt man sie „Chüngel“.

Über die ganze Welt gesehen, ist sich die Wissenschaft nicht einig, was genau Kaninchen und was Hasen sind. Beide gehören zur Familie der Hasenartigen. Oft werden die Ausdrücke auch durcheinander verwendet. Da in Europa nur Feldhasen, Schneehasen und Wildkaninchen leben, ist hier die Unterscheidung einfach. Kaninchen können sich nicht mit Hasen paaren, weil ihre Gene zu verschieden sind.

Wildkaninchen leben in Gruppen. Sie graben Tunnel in die Erde, bis zu drei Meter tief. Dort können sie sich vor ihren vielen Feinden verstecken: manche Rotfüchse, Marder, Wiesel, Wölfe und Luchse, aber auch Raubvögel wie Eulen und andere Tiere. Wenn ein Kaninchen einen Feind wittert, klopft es mit den Hinterbeinen auf den Boden. Auf dieses Warnzeichen hin retten sich alle Kaninchen in einen Tunnel.

Lange Zeit zählten die Kaninchen und auch die Hasen zu den Nagetieren. Heute gehören beide vor allem deshalb zur Familie der Hasenartigen, weil sie anders als die Nagetiere ein zusätzliches kleines Zahnpaar hinter den oberen Nagezähnen haben. Im Gegensatz zu Nagetieren können die Hasenartigen nicht mit den Vorderpfoten greifen.

Was fressen Kaninchen?

Kaninchen in der Natur fressen normalerweise Gräser.

In der Natur fressen Kaninchen vor allem Gräser, Kräuter und Blätter. Man hat auch schon beobachtet, dass sie Reste von anderen Tieren fressen. Außerdem fressen Kaninchen ihren eigenen Kot. Sie können die Nahrung nicht so gut verdauen, dass es ausreichen würde, sie nur einmal zu fressen.

Viele Leute glauben, dass Kaninchen und Hasen gern Karotten fressen. Das kommt einerseits von einer Zeichentrickserie: Bugs Bunny knabbert an einer Karotte, während er gelangweilt mit jemand spricht. Andererseits empfehlen die meisten Tierbücher, man solle Hauskaninchen mit Karotten und anderem Gemüse füttern.

Tatsächlich sind Obst und Gemüse für Kaninchen nicht besonders gesund. Das liegt an manchen Bestandteilen von Früchten und Wurzelgemüse. Darin ist auch viel Zucker enthalten, davon bekommen die Tiere leicht Übergewicht und schlechte Zähne.

Wie vermehren sich Wildkaninchen?

Diese Kaninchen kamen vor einer Stunde zur Welt. Sie sind nackt, blind und vollkommen hilflos.

Kaninchen paaren sich bei uns meist in der ersten Jahreshälfte. Eine Schwangerschaft dauert nur vier bis fünf Wochen. Für die Geburt gräbt sich das Weibchen einen eigenen Bau. Dort bringt es meist etwa fünf bis sechs Junge zur Welt.

Die Neugeborenen sind nackt, blind und wiegen etwa vierzig bis fünfzig Gramm. Das ist etwa so viel wie eine halbe Tafel Schokolade. Sie können ihre Höhle nicht verlassen, deshalb nennt man sie „Nesthocker“. Mit etwa zehn Tagen öffnen sie die Augen. Mit drei Wochen verlassen sie erstmals ihre Geburtshöhle. Auch dann trinken sie noch etwa eine Woche lang Milch von ihrer Mutter. Sie sind ab dem zweiten Lebensjahr geschlechtsreif, sie können dann also selber Junge haben.

Ein Weibchen kann jährlich fünf bis sieben Mal schwanger sein. Es kann also in einem Jahr über zwanzig bis sogar über vierzig Jungtiere zur Welt bringen. Wegen ihrer vielen Feinde und einiger Krankheiten bleiben die Kaninchen jedoch meist etwa gleich viel. Man nennt das ein natürliches Gleichgewicht.

Was machen Menschen mit Kaninchen?

Viele Menschen halten sich Kaninchen als Streicheltiere, vor allem für Kinder.

Schon in der Steinzeit haben Menschen Kaninchen gejagt. Man kann sie essen und ihr Fell verwenden. Zur Jagd hatten die Menschen Wurfhölzer wie die Bumerangs. Auch heute jagen manche Menschen Kaninchen. Besonders grausam ist das mit Fallen, weil die Tiere dort nicht sofort sterben.

Manche Menschen ärgern sich über Kaninchen. Die Tiere fressen nämlich Gemüse, Salat und Früchte aus der Landwirtschaft oder graben im Garten und auf den Feldern. Dadurch können die Bauern und Gärtner weniger ernten. Zudem ist es gefährlich, wenn man mit dem Fuß in einen Kaninchenbau tritt.

Einige Leute züchten Kaninchen, um sie zu essen. Andere freuen sich, wenn ein Kaninchen genauso aussieht, wie sie es als schön empfinden. In Vereinen vergleichen sie die Kaninchen und veranstalten Ausstellungen oder Wettbewerbe. Allein in Deutschland gibt es etwa 150.000 Kaninchenzüchter.

Wiederum andere Menschen halten sich Kaninchen als Streicheltiere. Wichtig ist, dass mindestens zwei Kaninchen im Käfig sind, weil sie sich sonst einsam fühlen. Weil Kaninchen gern knabbern, können elektrische Kabel für sie gefährlich werden. Das älteste Kaninchen in Gefangenschaft ist 18 Jahre alt geworden. Die meisten werden aber nicht viel älter als die in der Natur, etwa sieben bis elf Jahre.

Was sind Zwergkaninchen?

Die meisten Kaninchen, die im Haus leben, nennt man Zwergkaninchen. Das ist keine besondere Rasse oder Sorte. Man nennt so mehrere Rassen. Kurzhaarige Zwergkaninchen sind zum Beispiel das Rex-Kaninchen und der Zwerg-Widder. Langhaarig ist das Angora-Kaninchen.

Allerdings gibt es auch eine richtige Rasse, die Zwergkaninchen heißt. Das ist aber ein wildes Tier, das in Nordamerika lebt. Es ist grau, wird ohne seinen Stummelschwanz höchstens 30 Zentimeter lang und hat kurze Ohren.




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