Entwicklungsland

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Ein Entwicklungshelfer unterrichtet Frauen in Malawi, Afrika. Malawi zählt zu den ärmsten Ländern der Welt.

Mit einem Entwicklungsland meint man ein armes Land. Es soll sich erst noch weiter entwickeln. Entwicklung bedeutet, dass es den Menschen dort besser geht. So soll sich die Gesellschaft entwickeln, zum Beispiel, dass immer mehr Einwohner lesen und schreiben lernen.

In einem Entwicklungsland sind die meisten Menschen arm. Manchmal haben sie nicht genug zu essen oder die Nahrung ist sehr einseitig. Sie besteht zum Beispiel nur aus Reis, Früchte und Gemüse fehlen, somit auch die Vitamine. Es geht von solcher Mangelernährung bis zu richtigem Hunger. Viele sind auch deshalb nicht sehr gesund. Weil es zudem zu wenige Ärzte und Krankenhäuser gibt, sterben viele Babys. Wer erwachsen wird, wird nicht so alt wie bei uns.

Das Gegenteil eines Entwicklungslandes ist ein entwickeltes Land. Man spricht auch von einem Industrie-Staat. Die Länder der Westlichen Welt sind gleichzeitig auch die hoch entwickelten Länder. Damit sind der größte Teil Europas, die USA und Kanada, Australien und Neuseeland sowie einige weitere Länder gemeint.

Zwischen den Industrieländern und den Entwicklungsländern gibt es die Schwellenländer. Sie befinden sich sozusagen an der Schwelle zum Industrie-Staat. Dazu gehören beispielsweise Mexiko, Brasilien und Ägypten, aber auch Russland und China.

Man ist sich jedoch nicht einig, was ein Entwicklung- oder Schwellenland genau ist. Auch kann man die Schwellenländer schlecht gegen die Industriestaaten abgrenzen. Es kommt immer drauf an, auf welches Teilgebiet man sich konzentriert und wann man hinschaut. Tabellen und Landkarten sind oft schon etwas älter, weil es schwierig ist, alle notwendigen Informationen zusammenzutragen.

Ein alter Ausdruck für alle Entwicklungsländer ist die „Dritte Welt“. Die Industriestaaten nannte man die Erste Welt. Die Schwellenländer sah man als „Zweite Welt“. Man spricht schließlich auch von den armen Ländern der Südhalbkugel der Erde, vom „Süden“ oder vom „Globalen Süden“.

Was bringt Entwicklungsländer vorwärts?

Eine Weltkarte aus dem Jahr 2008:
In Rot die Entwicklungsländer
In Gelb die Schwellenländer
In Blau die Industriestaaten

Zuerst einmal: Rohstoffe bringen Entwicklungsländer selten vorwärts. Sie machen einige Einwohner besonders reich. Die Arbeiter aber werden oft schlecht bezahlt oder gar ausgebeutet. Sie atmen in der Ölindustrie giftige Dämpfe ein oder schuften in Minen, die gefährlich sind und viele andere Dinge. Zudem leiden die Menschen und die Landwirtschaft unter der Umweltverschmutzung, gerade durch die Ölindustrie.

Die Industriestaaten profitieren davon, dass sie in den Entwicklungsländern billig einkaufen können. Dies betrifft Kaffee, Kakao und viele andere Dinge. Es hilft den Menschen in den Entwicklungsländern, wenn sie diese Produkte teurer an die Industrieländer verkaufe können. Aber nicht alle Menschen bei uns wollen höhere Preise bezahlen. Es gibt deshalb besondere Läden, die zum Beispiel den Bauern in Afrika mehr für ihre Produkte bezahlen und sie auch teurer weiter verkaufen. Solche Läden hießen früher „Dritte-Welt-Läden“. Heute nennen sie sich oft „Welt-Laden“ oder so ähnlich. Produkte aus Fairem Handel gibt es auch in vielen Supermärkten.

Viele Länder oder Organisationen schicken Nahrungsmittel an Orte, an denen Hunger herrscht. Besonders betroffen sind die Länder am Horn von Afrika. Man spricht dann von Soforthilfe. Das hilft aber immer nur für eine gewisse Zeit. Ein chinesisches Sprichwort sagt: „Gib einem Menschen einen Fisch, dann ist er satt für einen Tag. Lehre ihn fischen, dann wird er nie mehr hungern.“

Die Entwicklung der einzelnen Länder:
Grün: hoch entwickelt
Gelb: etwa in der Mitte
Rot: wenig entwickelt

Andere Organisationen achten auf Nachhaltigkeit. Sie wollen also eher so etwas wie eine Starthilfe geben, die einem Land möglichst für immer weiterhilft. Dazu gehören der Aufbau von Schulen oder bessere Methoden für die Landwirtschaft. Auch Tipps für die Gesundheit und viele andere Dinge sind wichtig.

Früher nannte man diese Einsätze „Entwicklungshilfe“. Viele Menschen denken aber, das klinge sehr „von oben herab“. Man hat auch gelernt, dass man die Menschen mit ihrer Art zu leben akzeptieren muss und deshalb vorsichtig und respektvoll mit ihnen umgehen soll. Unter anderem deshalb spricht man heute auch meist von Entwicklungs-Zusammenarbeit.




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