Dachse

Aus Klexikon – das Kinderlexikon
Dieser Dachs frisst Äpfel aus einem Obsthain. Dachse sind nachtaktive Wildtiere. Sie scheuen sich vor Menschen.

Dachse sind Raubtiere. Es gibt von ihnen vier Arten. Eine davon lebt in Europa. Der Dachs ernährt sich von Pflanzen und von kleinen Tieren. Er war das Wildtier des Jahres 2010 in Deutschland und in Österreich. Damit wollte man besonders auf dieses zurückgezogene Tier aufmerksam machen.

Der Körper des Dachses ist mit den kurzen Beinen für Höhlen gut geeignet. Er wird etwas weniger als einen Meter lang. Dazu kommt ein kurzer Schwanz. Ein Dachs wiegt etwa 10 Kilogramm, das entspricht knapp einem mittleren Hund. Den Dachs erkennt man am besten an den schwarz-weißen Streifen auf dem Kopf. Er hat eine lange Schnauze, die ein wenig an ein Schwein erinnert.

Wie leben Dachse?

Dachse graben sich Baue. Dort verbringen sie die kälteste Zeit und bringen ihre Jungen zur Welt.
Dachse verlassen ihre Höhle tagsüber nur selten.

Der Dachs lebt in Wäldern, die nicht allzu dicht sind. Er liebt aber auch Gegenden mit Sträuchern. Seinen Bau gräbt er an einen Abhang. Dachsbaue können riesig werden und mehrere Stockwerke aufweisen. Mehrere Ein- und Ausgänge dienen der Zufuhr frischer Luft und als Fluchtwege. Den Wohnraum der Höhle polstert der Dachs aus mit trockenem Laub, Moos und Farnkraut.

Dachse ernähren sich am liebsten von Regenwürmern, die sie aus dem Boden graben. Aber auch Käfer und Insekten oder kleine Säugetiere gehören auf ihren Speiseplan, beispielsweise Mäuse, Maulwürfe oder junge Wildkaninchen. Sogar junge Igel können sie fressen: Sie rollen sie auf den Rücken und beißen ihnen den Bauch auf.

Dachse sind aber keine reinen Fleischfresser. Sie fressen Getreide, viele Arten von Samen und Wurzeln oder Eicheln. Auch Beeren aus einem Garten oder Obst von Bauern mögen sie gerne.

Dachse leben in Sippen zusammen. Sie pflegen sich gegenseitig das Fell mit der Schnauze oder mit den Vorderpfoten. Dort, wo sie bei sich selber nicht hinkommen, pflegen sie sich das Fell gegenseitig. Vor allem junge Dachse spielen auch gerne miteinander oder balgen sich, ohne sich dabei gegenseitig zu verletzen.

Wie vermehren sich Dachse?

Dachse paaren sich meist im Frühling. Die befruchtete Eizelle entwickelt sich aber erst im Dezember weiter. Man spricht deshalb von einer Keimruhe. Die eigentliche Schwangerschaft dauert etwa 45 Tage, also sechs bis sieben Wochen. Die Jungen kommen dann im Januar zur Welt.

Meist gibt es Zwillinge oder Drillinge. Jedes Tier ist etwa 100 Gramm schwer, also so schwer wie eine Tafel Schokolade. Die Jungen tragen wenige Haare und sind blind. Etwa zwölf Wochen lang trinken sie Milch bei der Mutter. Man sagt auch: Sie werden von der Mutter gesäugt. Deshalb gehören die Dachse zu den Säugetieren.

Sehen können junge Dachse erst nach etwa vier bis fünf Wochen. Kurz darauf bewegen sie sich durch die Gänge des Baus. Ins Freie gehen sie im Alter von etwa zehn Wochen.

Junge Dachse bleiben in der Gruppe, bis sie etwa zwei Jahre alt sind. Dann werden sie geschlechtsreif. Sie verlassen ihre Gruppe, paaren sich und haben Junge. Sie können 15 Jahre alt werden.

Welche Feinde haben Dachse?

Diese Karte zeigt die drei Arten von Dachsen. Im Westen ist im Blauton das Gebiet des Europäischen Dachses. Der Asiatische Dachs lebt im grünen Gebiet. Ganz im Osten hat auch Japan eine eigene Farbe für den Japanischen Dachs.

Früher hatte der Dachs vor allem drei Tiere zum Feind, die ihn gerne fraßen: den Wolf, den Luchs und den Braunbär. Aber von denen gibt es heute nicht mehr viele. Zudem jagten ihn Menschen, denn sie aßen gerne sein Fleisch. Aus seinem Fett stellten sie Salben gegen allerlei Krankheiten her.

Schlimmer für die Dachse war jedoch der Kampf der Menschen gegen tollwütige Füchse. Dabei leitete man giftiges Gas in die Fuchsbauten. Dieses Gas gelangte jedoch auch zu den Dachsen und tötete viele von ihnen. Etliche Dachse sterben heute auch, wenn sie von Autosüberfahren werden. Vom Aussterben ist der Dachs jedoch nicht bedroht.




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