Apollo 11
Apollo 11 ist der Name für die erste Reise zum Mond. Man nennt so eine Reise insgesamt auch Mission. Diese Reise fand im Jahr 1969 statt. Drei Astronauten aus den USA flogen mit einem Raumschiff zum Mond. Zwei von ihnen betraten den Mond sogar. Nach einer Reise von einer Woche kamen alle heil wieder auf der Erde an.
Im Jahr 1961 kündigte der amerikanische Präsident John F. Kennedy an: Die USA sollen spätestens im Jahr 1970 einen Menschen auf den Mond bringen. Damals, im Kalten Krieg, wetteiferten die USA und die Sowjetunion, wer im Weltraum die Nase vorn hat. Bis dahin war die Sowjetunion dabei stets einen Schritt voraus: Sie hatte unter anderem den ersten Satelliten ins All geschossen und auch den ersten Menschen ins Weltall befördert. Die Amerikaner wollten nun mit der Mondlandung also nicht nur den Mond erforschen, sondern auch ihren Rückstand aufholen und dieses Ziel vor den Sowjets erreichen.
Das Apollo-Programm der NASA begann schon bald und dauerte bis zum Jahr 1972. Das heißt, dass nach Apollo 11 noch einige weitere Reisen zum Mond stattfanden. Die Mondreisen waren das erste und letzte Mal, dass Astronauten wirklich weit von der Erde entfernt waren. Alle anderen Flüge und auch die Internationale Raumstation umkreisen nur die Erde.
Viele Menschen auf der Welt haben sich die Landung begeistert im Fernsehen angeschaut. Es gab aber auch immer Kritik: Das Apollo-Programm war sehr teuer. Was die Mondreisen für die Wissenschaft gebracht haben, hätten meist auch Raumsonden und Roboter erledigen können.
Was brachten die vorherigen Apollo-Missionen?
Im Mai des Jahres 1961 sprach Kennedy das Ziel aus, und im Oktober startete die erste Saturn-5-Rakete. Das war ein Versuch ohne Astronauten, um zu testen, wie gut die Rakete funktionierte. Schon vorher aber hatten die USA Astronauten in den Weltraum gebracht, die mit ihren Raumschiffen um die Erde kreisten.
Den Namen Apollo 1 erhielt eine Mission, die im Februar 1967 starten sollte. Drei Astronauten sollten um die Erde kreisen und dabei ein Raumschiff ausprobieren. Einen Monat vorher gab es aber bei einem Test eine Explosion, und alle drei Astronauten starben. Das Unglück hat die Menschen damals schockiert. Doch die Leute des Apollo-Programms haben danach alles gut untersucht und vieles an der Technik verbessert.
Etwa acht Monate später fand die Mission Apollo 4 statt. Genau wie Apollo 5 und 6 war das ein Flug der Rakete ohne Astronauten. Weil das gut funktionierte, schickte man mit Apollo 7 drei Menschen in den Weltraum: In den elf Tagen des Fluges um die Erde probierte man das Raumschiff aus.
Apollo 8 wurde ein besonderer Flug: Zum ersten Mal flogen drei Astronauten zum Mond und umkreisten ihn. Sie waren die ersten Menschen, welche die Erde über dem Mond haben aufgehen sehen. Sie waren auch die ersten, welche die Rückseite des Mondes mit eigenen Augen gesehen haben.
Mit der Mission Apollo 9 kreisten drei Astronauten um die Erde, um die Raumanzüge und die Fähre für die Mondlandung auszuprobieren. Die letzte Probe vor Apollo 11 war dann Apollo 10 im Mai 1969: Drei Astronauten umkreisten den Mond und probierten auch dabei die Technik aus.
Wer reiste mit?
Die NASA hatte 32 Männer zu Astronauten ausgebildet. Die allermeisten waren vorher für die Luftwaffe geflogen. Für eine Apollo-Mission suchte man immer drei aus. Viele sind nur einmal mitgeflogen.
Der Commander von Apollo 11, der Anführer der Mission, war Neil Armstrong. Man hatte ihn auch ausgewählt, den Mond als Erster zu betreten.
Der Pilot des Raumschiffs war Michael Collins. Er sollte nicht auf dem Mond landen, sondern ihn im Raumschiff umrunden während seine Kollegen dort landeten.
Die Mondlandefähre wurde vom dritten Mann gesteuert, Edwin Aldrin, den man Buzz nannte. Buzz Aldrin sollte kurz nach Armstrong ebenfalls den Mond betreten.
Alle drei Männer wurden im Jahr 1930 geboren. Für alle war dies der zweite Raumflug und auch ihr letzter. Sie konnten gut zusammenarbeiten, waren aber ansonsten keine engen Freunde.
Wie verlief die Reise?
An sich verlief die Reise genau so, wie man sie geplant und geübt hat. Die Rakete Saturn V startete am 16. Juli des Jahres 1969. Man sagt „Saturn fünf“.Dort in Florida war es 9.32 Uhr, und 13.32 Uhr Weltzeit. Etwa eine Million Menschen versuchten, das Spektakel mit eigenen Augen zu sehen. Viele weitere Millionen Menschen auf der ganzen Welt saßen gespannt am Fernseher.
Zunächst umkreiste das Raumschiff mit dem Namen Columbia die Erde. Nach anderthalb Umrundungen, um 16.32 Uhr Weltzeit, gab die Rakete dem Raumschiff den letzten Schub. Zusammen mit der Landefähre sauste das Raumschiff Richtung Mond. Am 19. Juli, um 17.21 Uhr Weltzeit, begann das Raumschiff, um den Mond zu kreisen. Die Strecke von der Erde zum Mond hatte also etwa drei Tage gedauert.
Am 20. Juli machten sich Aldrin und Armstrong fertig, um in die Landefähre zu steigen. Mit der Landefähre verließen sie das Raumschiff und sanken zum Mond herab. Der befand sich 100 Kilometer unter ihnen. Collins blieb im Raumschiff und umkreiste weiter den Mond.
Eigentlich sollte der Computer die Landefähre mit den Bremstriebwerken steuern. Doch Armstrong übernahm das am Ende selbst, weil er sah, dass sie sonst in eine Gegend mit vielen kleinen Kratern und Felsen kamen. Für das Sinken bis zur Landung hatte die Fähre etwa zwei und eine halbe Stunde gebraucht.
Armstrong und Aldrin blieben etwa einen Tag auf dem Mond. Am 21. Juli brachten die Triebwerke der Landefähre sie wieder nach oben. Um 21.35 Uhr Weltzeit war die Landefähre wieder beim Raumschiff. Die drei Astronauten waren also wieder zusammen, und flogen bald wieder zur Erde zurück.
Der Rückflug dauerte rund drei Tage. Das Raumschiff fiel auf die Erde, wobei Triebwerke und Fallschirme den Fall bremsten. Wie geplant landete das Raumschiff im Pazifischen Ozean. Die amerikanische Marine fischte es aus dem Wasser, mit der Hilfe von Hubschraubern.
Was haben Armstrong und Aldrin auf dem Mond gemacht?
Nun mussten Armstrong und Aldrin sich für den Ausstieg vorbereiten. Schließlich öffnete Armstrong die Luke der Landefähre und stieg eine Leiter herab. Er betrat den Mond zuerst mit dem linken Fuß. Das war am 21. Juli um 2.26 Weltzeit. Dabei sagte Armstrong den weltberühmten Satz: „Das ist ein kleiner Schritt für einen Menschen, aber ein großer Sprung für die Menschheit!"
Die beiden Astronauten hatten Fernseh- und Fotokameras dabei. Was sie sagten und taten, wurde direkt in der ganzen Welt verbreitet. Dabei hatten sie einen strengen Arbeitsplan. Als erstes sammelten sie Steine vom Mond ein. Sie mussten sehr vorsichtig sein, denn ein kleiner Riss im Raumanzug konnte ihr Tod sein. Sie stellten außerdem eine Flagge der USA und Messinstrumente auf.
Armstrong und Aldrin konnten sich recht gut auf dem Mond bewegen. Zwar wogen die Raumanzüge genauso viel wie die Männer selbst. Doch auf dem Mond ist die Schwerkraft nur ein Sechstel so stark wie auf der Erde. Armstrong wog mit seinem Anzug daher zusammen nur 26 Kilogramm. Insgesamt blieben die beiden Astronauten nur zwei Stunden und 31 Minuten außerhalb der Landefähre.
Was passierte, nachdem die Astronauten wieder zurück waren?
Die drei Astronauten wurden in die Stadt Houston gebracht, wo ein wichtiges Zentrum der NASA steht. Sie lebten dann in Quarantäne. Es hätte ja sein können, dass die Astronauten gefährliche Bakterien vom Mond mit sich bringen. Erst am 10. August, drei Wochen nach dem Start, durften die Astronauten heraus.
Danach zeigten die Astronauten sich der Welt. Sie fuhren durch die USA und in 22 andere Länder, wo man sie begeistert empfing. Erst im November kamen sie wieder nach Hause.
Das Raumschiff Columbia steht nun im Nationalen Museum für Luft- und Raumfahrt in Washington. Die Steine vom Mond wurden untersucht. Manche Splitter hat man an andere Staaten geschenkt, als Zeichen der Freundschaft.
Wie viele Reisen zum Mond gab es noch?
Das Apollo-Programm sollte nicht nur einmal Astronauten zum Mond bringen. Nach Apollo 11 gab es noch die Missionen Apollo 12 bis 17. Jeweils reisten drei Astronauten zum Mond. Insgesamt betraten zwölf Männer den Mond. Sie alle kamen aus den USA.
Die Mission Apollo 13 im April 1970 verlief anders als geplant: Ein Tank mit Sauerstoff explodierte. Plötzlich war das Ziel der Reise nicht mehr die Mondlandung, sondern das Überleben der drei Männer. Sie umkreisten schließlich nur den Mond, ohne ihn zu betreten. Sie überlebten in der Landefähre und kamen heil wieder nach Hause.
Alle anderen Missionen verliefen aber ohne größere Probleme. Dabei blieben die Astronauten länger auf dem Mond als bei Apollo 11 und sammelten auch mehr Gestein ein. Einige Missionen nahmen auch eine Art Mondauto mit. Damit konnten sie sich weiter von der Landefähre weg bewegen und größere Gebiete erkunden. Die letzte Mission, Apollo 17, fand im Jahr 1972 statt, vom 7. bis zum 19. Dezember. Eugene Cernan hieß der letzte Mann auf dem Mond. Seitdem hat kein Mensch mehr den Mond betreten.
Warum fanden viele Menschen die Mondreisen schlecht?
Schon damals haben viele Menschen über das Apollo-Programm geklagt. Es diente als Werbung für die USA und sollte der Sowjetunion zeigen, dass man weiter war als sie. Manche Wissenschaftler fanden: Auch Raumsonden ohne Astronauten könnten Gestein vom Mond holen oder Messinstrumente dort aufstellen. Das wäre billiger und nicht so gefährlich gewesen.
Vor allem hielten viele Amerikaner die Mondreisen für unglaublich teuer. Das Apollo-Programm kostete über 25 Milliarden Dollar. In heutigem Geld wären das über 150 Milliarden Euro. Manche schätzen, dass es sogar noch teurer war. Bis zu 400.000 Menschen haben gleichzeitig für das Apollo-Programm gearbeitet: nur, um ein paar Männer zum Mond zu bringen.
Das bedeutet: In manchen Jahren haben die USA von dem Geld, das sie für Forschung ausgegeben haben, ein Drittel für das Apollo-Programm verbraucht. Ein weiteres Drittel war für das Militär. Und nur das übrige Drittel war für alle andere Forschung: um die Erde zu erforschen, um Medizin gegen Krankheiten zu finden, um herauszufinden, wie man die Welt friedlicher macht und so weiter.
Eigentlich sollte es noch mehr Missionen zum Mond geben. Man hat aber die übrigen Landungen abgesagt, um Geld zu sparen. In der damaligen Zeit machte man Umfragen unter den Amerikanern, was sie von den Mondlandungen hielten: Weniger als die Hälfte der Leute, die man gefragt hat, waren für die Mondlandungen. Heute ist das anders: Drei Viertel der Amerikaner sagten in Umfragen, dass die Mondlandungen das viele Geld wert gewesen seien.
Wernher von Braun aus Deutschland war der Chef des Apollo-Programms. Im Zweiten Weltkrieg hatte er noch deutsche Raketen für den Krieg gebaut.
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