John F. Kennedy
John F. Kennedy war ein Präsident der Vereinigten Staaten von Amerika. Er wurde mit 43 Jahren Präsident. Damit war er der zweitjüngste Präsident in der Geschichte des Landes und der erste katholische.
Bekannt ist er unter anderem deshalb, weil er als Präsident einem Attentat zum Opfer fiel. Er wurde nur 46 Jahre alt. Auch in anderen Ländern waren die Menschen darüber sehr traurig. Ältere Menschen erinnern sich daran, wie sie vom Mord erfahren haben. Einige Jahre später wurde auch sein jüngerer Bruder Robert erschossen.
Für viele Amerikaner war Kennedy der größte Präsident aller Zeiten. Später erfuhren sie, was an Kennedy weniger bewundernswert war. Trotzdem bleibt er einer der bekanntesten und beliebtesten Präsidenten im 20. Jahrhundert.
Woher kam Kennedy?
John Fitzgerald Kennedy wurde im Jahr 1917 in der Nähe von Boston geboren. Sein Vater Joe war ein reicher Unternehmer und Politiker, der hoch hinaus wollte. Er wollte, dass seine Söhne mächtige Politiker werden. Allen voran sein ältester Sohn, Joe junior.
Dadurch fühlte sich John weniger beachtet. An den teuren Schulen, an denen er lernte, wurde er aufmüpfig. Schon in dieser Zeit bekam er schwere Krankheiten. Sein Bruder Joe junior starb als Soldat im Zweiten Weltkrieg. Danach legte der Vater seine Hoffnungen auf den zweitältesten Sohn, John.
John, der schon Europa bereist hatte, war ebenfalls Soldat in diesem Krieg. Dort hat er mutig seine Aufgaben erledigt. Er wurde auch am Rücken verletzt. Später behauptete er, wenn seine Krankheiten ihn plagten, das komme von der Rückenverletzung im Krieg.
Tatsächlich hatte er als Kind schlimmen Scharlach erlebt, sowie Bauchschmerzen, Knochenschmerzen und eine Blinddarmentzündung. Er litt an Asthma und fühlte sich ständig müde. Heute weiß man, dass er an der Addison-Krankheit litt. Dabei funktioniert die Nebenniere nicht richtig, das ist schlecht für das Immunsystem. Doch gegenüber anderen Leuten logen die Kennedys, dass John kerngesund sei.
Wie wurde er Präsident?
Schon im Jahr 1947 wurde John F. Kennedy Mitglied im Abgeordnetenhaus. Das ist ein Teil des amerikanischen Parlamentes. Das Parlament beschließt über Gesetze. Joe Kennedy hatte viel Geld dafür ausgegeben, dass John in seinem Wahlkreis gewann. John versprach, dass er mehr für die ehemaligen Soldaten und Armen im Land tun will. Im Jahr 1953 wählte man ihn in den anderen, wichtigeren Teil des Parlaments: den Senat.
Im selben Jahr heiratete er Jacqueline Bouvier. Sie arbeitete für Zeitungen als Reporterin und Fotografin. Ihre Rufnamen waren Jack und Jackie. Sie bekamen vier Kinder, von denen zwei früh starben.
Im Januar 1960 verkündete Senator Kennedy, dass er Präsident der USA werden will. Sein Vater gab viel Geld dafür aus, und der jüngere Bruder Robert half ihm im Wahlkampf. Kennedy war beliebt und hatte immer viele Stimmen bekommen. Das half ihm, damit die Demokratische Partei Kennedy zu ihrem Kandidaten machte.
Weil er recht jung war, wählte er einen älteren Politiker als Kollegen, der Vizepräsident werden sollte. Lyndon B. Johnson war ebenfalls Mitglied im Senat, stammte aber nicht aus dem Norden, sondern aus dem Süden der USA. Das war wichtig, um im Süden viele Stimmen zu bekommen.
Die Wahl von 1960 war die erste Wahl, bei der es eine Debatte im Fernsehen gab. Kennedy wirkte frischer und entspannter als sein Gegner, Richard Nixon von den Republikanern. Vielleicht hat ihm das geholfen: Kennedy erhielt bei der Wahl nur ganz wenig mehr als die Hälfte der Stimmen.
Was hat Kennedy als Präsident geleistet?
Am 20. Januar 1961 wurde der gewählte Kennedy schließlich neuer Präsident. Der junge Präsident machte den Amerikanern Mut und gab ihnen die Hoffnung, dass die Zukunft besser werden würde.
Kennedy wollte verhindern, dass die kommunistische Sowjetunion mehr Macht erhielt. Dazu half er zum Beispiel Ländern in Südamerika und Asien, zum Beispiel in Südvietnam. Er tat zwar nichts gegen die Berliner Mauer, die damals gebaut wurde. Zwei Jahre später kam er aber nach West-Berlin und hielt seine berühmte Rede mit den Worten: „Ich bin ein Berliner“.
Doch im Jahr 1962 erfuhr er, dass die Sowjetunion in Kuba Atomraketen aufbaute. Diese Atomraketen konnten die USA erreichen. Er schickte Kriegsschiffe nach Kuba, um die Sowjetunion einzuschüchtern. Man befürchtete einen neuen Weltkrieg. Die Sowjetunion hat dann die Raketen wieder abgebaut. Dafür haben die USA Atomraketen aus der Türkei abgebaut.
In den USA wollte er dafür sorgen, dass Schwarze nicht mehr so schlecht behandelt wurden. Tatsächlich tat er eher wenig gegen Rassismus. Ebenso wollte er, dass man Einwanderer nicht wegen ihrer Herkunft diskriminierte. Aus seinen Vorschlägen wurden aber erst später Gesetze, als er schon tot war.
Warum wurde er ermordet?
Die Kennedys besuchten am 22. November 1963 Dallas, eine große Stadt in Texas. Sie fuhren in einem offenen Wagen und zeigten sich den Einwohnern, die ihnen zujubelten. Um 12.30 Uhr hörte man Schüsse. John F. Kennedy wurde in den Kopf und in den Rücken geschossen. Jackie Kennedy wurde nicht getroffen. Man fuhr ihn sofort ins Krankenhaus. Eine halbe Stunde später machte man bekannt, dass er gestorben sei.
Kurz darauf nahm die Polizei Lee Harvey Oswald fest. Der junge Mann wurde jedoch zwei Tage später selbst erschossen, und zwar von einem Barbesitzer, der angeblich zur Mafia gehörte. Später kamen Gerüchte auf: Oswald sei von der Sowjetunion, von Kuba, von der Mafia oder von anderen Bösewichten bezahlt worden. Für nichts davon hat man Beweise gefunden. So weiß man bis heute nicht genau, warum Oswald wollte, dass Kennedy nicht mehr lebte. Er gilt als Einzeltäter ohne Helfer.
Was ist nach Kennedys Tod passiert?
Nach den Schüssen brachte man den Vizepräsidenten Johnson ins Präsidentenflugzeug, wo es am sichersten war. Es stand auf dem Flughafen von Dallas. Durch den Tod von Kennedy wurde Johnson sofort der neue Präsident.
Johnson war ein viel erfahrenerer Politiker als Kennedy. Er war knapp zehn Jahre älter und war lange im Senat ein wichtiger Anführer gewesen. Im Jahr 1964 wurde er erneut zum Präsidenten gewählt, mit großem Vorsprung. Johnson setzte sich dafür ein, dass es zu Gesetzen gegen Rassismus und Armut kam. Dabei konnte er sagen, dass Kennedy es auch so gewollt hätte.
Für viele junge Amerikaner wurde Johnson ein großer Held. Allerdings führte er sein Land auch in den Vietnamkrieg, den das Land schließlich verlor. Johnson wurde so unbeliebt, dass er im Jahr 1968 nicht mehr zur Wahl antrat. Heute weiß man, dass schon Kennedy mit dafür gesorgt hatte, dass dieser Krieg entstehen konnte.
Was ist sonst in der Familie passiert?
Manche Leute sprechen davon, dass ein Fluch über der Familie Kennedy laste. Viele Mitglieder dieser Familie sind jung ums Leben gekommen. Außer Joe junior und John F. Kennedy war dies zum Beispiel Robert F. Kennedy.
Dieser jüngere Bruder Robert war Mitglied in der Regierung von John F. Kennedy gewesen. Im Jahr 1968 kündigte „Bobby“ an, dass er ebenfalls Präsident werden wollte. Es war ein unruhiges Jahr mit viel Protesten und Gewalt. Im April wurde Martin Luther King ermordet und im Juni Robert F. Kennedy selbst. Im Jahr 1999 starb John F. Kennedy junior, der Sohn von John F. Kennedy. Er war mit seinem Flugzeug abgestürzt.
Darum sprechen manche vom einem Fluch. Andere weisen jedoch darauf hin, dass die Kennedy-Familie eben sehr groß sei. Der jüngste Bruder von John F. Kennedy, Edward Kennedy, war trotz einiger schlimmer Erlebnisse viele Jahre Senator. Die Tochter Caroline Kennedy wurde Schriftstellerin, Anwältin und Diplomatin. Ihr Sohn John Schlossberg, der 1993 geboren wurde, ist Schriftsteller.
Als Joe Kennedy 75 Jahre alt wurde, gab es eine Geburtstagsfeier im Weißen Haus.
John junior und Caroline spielten Halloween im Weißen Haus.
Dieses Bild hängt nun im Weißen Haus, in der Reihe der ehemaligen Präsidenten.
Diese Bibliothek wurde zu Ehren von Kennedy gebaut.
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