Nationalhymne
Eine Nationalhymne ist das Lied eines Landes. Wenn etwas Wichtiges passiert, das mit diesem Land zu tun hat, dann wird genau dieses Lied gespielt oder auch gesungen. In manchen Ländern steht in einem Gesetz, welches Lied Nationalhymne ist, manchmal haben sich die Menschen anders darauf geeinigt.
„National“ ist die Hymne, weil sie zur Nation gehört. Damit sind die Menschen gemeint, die dauerhaft im Land wohnen oder Staatsbürger sind. Das Wort „Hymne“ kennt man sonst aus der Kirche: Man lobt mit einem solchen Lied Gott. Aber auch ansonsten wurden Hymnen für etwas Feierliches gedichtet.
Manche Nationalhymnen sind tatsächlich ehemalige Kirchenlieder. Andere Länder haben ein altes Kriegslied oder Volkslied zur Nationalhymne. Oft hat jemand die Worte eines Liedes geschrieben und dafür eine alte Melodie wiederverwendet. Gerade im 19. Jahrhundert wurden viele patriotische Lieder geschrieben, also Lieder, die das Land oder Volk besingen.
Welche Nationalhymne ist am ältesten?
Die Nationalhymne von Japan hat einen sehr alten Text. Diese Worte sind ein Gedicht aus dem Jahr 905 nach Christus. Ihre heutige Melodie kam erst fast tausend Jahre später hinzu, im Jahr 1880. Einige Zeit später verwendete man es als Nationalhymne. Ein Gesetz dazu aber gibt es erst seit 1999.
Bei der Nationalhymne der Niederlande sind Worte und Melodie schon viel länger zusammen. Das „Wilhelmus van Nassouwe“ gibt es seit etwa vierhundert Jahren. Allerdings war dieses Lied lange nur eines von mehreren patriotischen Liedern. Nationalhymne ist es erst seit dem Jahr 1932.
In Spanien gibt es die „Marcha Real“, den Königsmarsch. Diese Melodie wurde, im Jahr 1770, als erste die amtliche Nationalhymne eines Landes. Im Jahr 1795 hat das Parlament von Frankreich die „Marseillaise“ als Hymne der Republik angenommen. Es dauerte aber noch lange, bis es üblich wurde, dass ein Staat sich offiziell eine Nationalhymne gibt.
Wie hören sich Nationalhymnen an?
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Die deutsche Nationalhymne:
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Die österreichische Bundeshymne:
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Der Schweizerpsalm, die schweizerische Nationalhymne:
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Die Nationalhymne Japans, das Kimi Ga Yo:
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Het Wilhelmus ist die Nationalhymne der Niederlande:
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Eine Nationalhymne soll an das Land, an den König oder etwas anderes Wichtiges erinnern. Darum klingen viele dieser Stücke feierlich und würdig. Sie hören sich trotzdem unterschiedlich an: Manche werden langsam, andere werden schnell gespielt.
Außerdem kann man ein und dieselbe Melodie unterschiedlich spielen. Die deutsche Nationalhymne hat Joseph Haydn 1797 komponiert. Eigentlich war es ein sanftes Klavierstück. Haydn hat die Melodie auch in einem Quartettstück für Streichinstrumente verwendet, das Kaiserquartett. Darin spielt man sie mal schneller, mal langsamer.
Als Haydn schon über 30 Jahre tot war, hat August Heinrich Hoffmann von Fallersleben seinen Text dazu geschrieben. Erst im Jahr 1922 wurde das Lied die Nationalhymne. Als Nationalhymne wurde das Lied meist kräftiger und schmissiger gespielt, und zwar mit vielen Bläsern im Orchester.
In Italien, Polen, Irland, Spanien und vielen anderen Ländern ist die Nationalhymne eine Marschmusik. Auch die Marseillaise aus Frankreich gehört dazu. Am Anfang der chinesischen Nationalhymne hört man eine Trompete spielen, die an ein Signal in der Armee erinnert.
Oft erinnert eine Nationalhymne an ein religiöses Lied, wie man es aus der Kirche kennt. Der Schweizerpsalm war ursprünglich ein Kirchenlied. Die niederländische Hymne klingt zwar wie ein religiöses Lied, und es wird Gott darin erwähnt. Trotzdem hat sie an sich nicht mit der Kirche zu tun.
Warum gibt es manchmal Streit über die Nationalhymne?
Viele Menschen finden eine Nationalhymne sehr wichtig, weil sie für das ganze Land steht. Manchmal stören sie sich an bestimmten Wörtern oder Behauptungen. Sie mögen die Wörter nicht oder das, wofür diese Wörter stehen. Manche Leute finden ein Lied nicht patriotisch genug, andere finden, dass das eigene Land oder der Krieg zu sehr gelobt wird.
Aus Großbritannien stammt das Lied „God save the Queen“, „Gott schütze die Königin“. Diese Hymne wurde auch in vielen anderen Ländern verwendet, um den König zu loben. In Deutschland wurde daraus das Lied „Heil dir im Siegerkranz“ für den Kaiser. Man sang es wie eine Nationalhymne. Doch nach dem Ersten Weltkrieg wollte man ein anderes Lied: Im Krieg war Großbritannien ein Feind gewesen, und außerdem hatte Deutschland keinen Kaiser mehr.
Viele Länder der Welt waren Kolonien von Großbritannien. Als sie unabhängig wurden, wollten sie meistens eine eigene Nationalhymne. In der Republik Irland wählte man ein Lied aus dem Krieg gegen die britischen Herrscher, ein Kriegslied. Heute finden manche Leute es zu britenfeindlich und kriegerisch.
Die Österreichische Bundeshymne lautet seit 1947: „Land der Berge, Land am Strome“. Darin hieß es: „Heimat bist du großer Söhne“. Nach langem Streit wurde die Zeile geändert in: „Heimat großer Töchter und Söhne“. So soll auch an die Frauen in Österreich gedacht werden.
Welche Sprache wird im Lied gesungen?
In manchen Ländern werden mehrere Sprachen gesprochen. Für die Nationalhymne hat man sich unterschiedliche Lösungen ausgedacht. Als Tschechien und die Slowakei noch ein gemeinsamer Staat waren, sang man erst ein kurzes tschechisches Lied und dann ein anderes, ein slowakisches.
In Belgien hat die Nationalhymne nur eine Melodie: Man singt die erste Strophe des Textes dreimal hintereinander, nämlich auf Französisch, Niederländisch und Deutsch. In Südafrika hat man die fünf meist gesprochenen Sprachen in einen gemeinsamen Text gepackt.
Wann wird eine Nationalhymne gespielt?
Es gibt nicht immer strenge Regeln, wann und wie man eine Nationalhymne verwendet. Viele Länder haben einen Feiertag im Jahr, an dem man das Land und seine Einwohner feiert. Dann gibt es Treffen, auf denen die Nationalhymne wahrscheinlich gespielt wird. Wenn ein hoher Vertreter eines Landes ein anderes Land besucht, zum Beispiel das Staatsoberhaupt, dann spielt man die Nationalhymnen beider Länder.
Das Spielen oder Singen der Nationalhymnen kennt man auch aus dem Sport, wenn Sportler aus verschiedenen Ländern teilnehmen. Oftmals erklingt sie, wenn die Sieger eines Wettstreits geehrt werden. Das Lied ist dann aus dem Land des Siegers. Spielen zwei Mannschaften gegeneinander, hört man am Anfang beide Nationalhymnen. Viele Menschen im Stadion singen mit.
Ist man mit vielen Leuten beisammen, und die Nationalhymne erklingt, dann halten die meisten sich an bestimmte Sitten. Man steht auf und bleibt so lange stehen, wie das Lied gespielt wird. Männer nehmen den Hut ab. In manchen Ländern wie den USA legt man die rechte Hand auf die Brust. Die Spanier gehören zu denen, die bei der Nationalhymne nicht mitsingen: Ihr Lied hat gar keine Worte.
Die deutsche Hymne hat einen besonders berühmten Komponisten: Joseph Haydn.
Ein Denkmal für Wage Rudolf Supratman: Er hat die Noten für die indonesische Hymne so aufgeschrieben, wie man sie heute kennt.
Vor rund 100 Jahren wurde Litauen ein eigenes Land. Dazu wurde die Nationalhymne als Broschüre gedruckt.
Vor einem Rugby-Spiel zwischen Uruguay und Argentinien: Man spielt für die Mannschaften die Nationalhymnen.
Ein amerikanischer Football-Fan hört über Lautsprecher die Nationalhymne.
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