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Benutzer:Lex Braun/Steinzeit

Aus Klexikon – das Kinderlexikon
Wie die Menschen in der Steinzeit lebten, müssen die Archäologen aufgrund von Funden herausfinden.
Von den ältesten Menschen fand man nur Spuren, beispielsweise diese Malereien in der berühmten Höhle von Lascaux in Frankreich.

Die Steinzeit ist der älteste Abschnitt in der Geschichte der Menschheit. Mit ihr beginnt die Urgeschichte. In der Steinzeit war Stein der wichtigste Werkstoff. Man stellte daraus Werkzeuge und Waffen her. Daher nennt man diese Zeit heute auch Steinzeit. Diesen Namen hat sich sich ein Archäologe im Jahr 1836 ausgedacht.

Die Steinzeit begann vor etwa zweieinhalb Millionen Jahren in Afrika. Dort tauchten die ersten Menschenaffen der Gattung „Homo“ auf. Aus ihr entwickelten sich mehrere Arten, wie zum Beispiel der Homo Erectus, der Neandertaler und der Homo Sapiens. Sie konnten aufrecht gehen und Werkzeuge gebrauchen und herstellen. Dies unterschied den Menschen von den Tieren: Nur sehr wenige von ihnen nutzen Werkzeuge. Von allen Homo-Arten überlebte nur der Homo Sapiens bis heute. Alle Menschen, die heute leben, sind Homo Sapiens.

Man teilt die Steinzeit noch weiter auf: am Anfang war die Altsteinzeit. Sie ist der bei weitem längste Abschnitt in der Geschichte des Menschen. Erst gegen Ende der Steinzeit, kam die Jungsteinzeit. Manche Wissenschaftler schieben noch die Mittelsteinzeit dazwischen. Andere benennen ganz am Schluss noch die Kupfersteinzeit. Auf die Steinzeit folgte die Bronzezeit, dann die Eisenzeit.

Es ist sehr schwierig, die verschiedenen Zeitabschnitte gegeneinander abzugrenzen. Man versucht heute, jeden Zeitabschnitt an bestimmten Erfindungen festzumachen. Aber Erfindungen wie beispielsweise das Rad oder die Verarbeitung von Kupfer fanden nie schlagartig statt. Sie schlichen sich langsam ein, verbreiteten sich von Ort zu Ort und nahmen schließlich überhand.


Wie war das Leben in der Altsteinzeit?

Ein Gletscher ist ein riesiges Stück Eis in der Landschaft. So sieht der Aletschgletscher in der Schweiz heute aus. In der Altsteinzeit gab es davon noch viel mehr.
Der Faustkeil war das wichtigste Werkzeug in der Altsteinzeit.

In der Altsteinzeit herrschte eine Eiszeit. Im Durchschnitt war es etwa so kalt wie bei uns nur im Winter. Viele Gebiete waren von Gletschern überzogen, beispielsweise große Teile der heutigen Schweiz. Die eisfreien Gebiete glichen einer Tundra: Das ist eine Landschaft mit Gräsern, Sträuchern und nur kleinen Bäumen. Es gab noch nicht so viele Tierarten, dafür aber einige sehr große Tiere wie das Mammut oder der Riesenhirsch.

Die Menschen der Altsteinzeit mussten sich an dieses raue Klima anpassen. Sie lebten als Jäger und Sammler. Sie ernährten sich also von erlegten Tieren und schützten sich mit ihren Fellen gegen Kälte und Regen. Sie sammelten Beeren, Pilze, Früchte und Wurzeln, die sie in der Natur fanden.

Die Wildtiere der Eiszeit waren meist Herdentiere und zogen immer wieder auf der Suche nach Nahrung weiter. Deshalb waren auch die Menschen nicht sesshaftt: Sie zogen meist den Tierherden nach oder dorthin, wo es am besten zur Jahreszeit passte. Sie waren also Nomaden. Schutz zum Arbeiten und Übernachten fanden sie in den Eingängen von Höhlen, in einfachen Hütten oder Zelten. Diese bauten sie aus Holz oder Tierknochen, sowie aus Gras oder Tierfellen.

Eines der ältesten Werkzeuge der Menschheit war der Faustkeil. Mit Faustkeilen konnten die Menschen graben, Löcher in Holz schlagen und vieles anderes mehr. Faustkeile stellte man aus Stein her, vor allem aus Silex. Silex wird auch Feuerstein genannt, ist sehr hart und lässt sich sehr gut bearbeiten. Viele Werkzeuge und Waffen wurden daraus hergestellt. Man benutzte aber auch andere Werkstoffe wie Holz, Knochen oder Geweihe um Werkzeuge und Waffen herzustellen. Der Speer war eine wichtige Jagdwaffe.

In dieser Zeit lernten die Menschen auch den Umgang mit Feuer. Feuer war sehr nützlich: Man konnte damit unter anderem Nahrung erwärmen, seine Wohnstätte beleuchten, sich aufwärmen und wilde Tiere abschrecken. Vermutlich konnten die Menschen anfänglich kein Feuer selber entfachen, sondern sie fanden es in der Natur, beispielsweise nach einem Blitzeinschlag. Dann hüteten sie es, sie ließen es also nicht ausgehen. Später entwickelten sie auch Techniken um selber Feuer zu entfachen.


Wie war das Leben in der Mittelsteinzeit?

Als die Eiszeit vor etwa 12.000 Jahren endete, veränderte sich die Landschaft bei uns stark. Die meisten Gletscher verschwanden oder zogen sich weit in die Berge zurück. Wälder bedeckten das Land nun. Die großen Wildtiere der Eiszeit wie das Mammut waren ausgestorben. Rentiere und Wildpferde begannen sich stattdessen auszubreiten. Später gesellten sich das Reh, der Rothirsch, der Elch und das Wildschwein, der Bär und der Wolf dazu.

Die Menschen lebten aber noch ganz ähnlich wie in der Altsteinzeit: Sie waren noch immer Jäger und Sammler und lebten als Nomaden ohne festes Zuhause. Die Jagd veränderte sich dadurch, dass die Tiere nun kleiner und weniger gefährlich waren. Die Waffen wurden an das Jagen in den Wäldern angepasst. So wurden Pfeil und Bogen entwickelt.

Weil es in den wärmeren Gewässern mehr Fische gab, wurde auch das Fischen wurde eine noch wichtigere Nahrungsquelle. Außerdem wuchsen nun noch mehr nahrhafte Früchte bei uns, wie zum Beispiel die Haselnuss. Diese waren zudem sehr lange haltbar, sodass die Menschen auch immer mehr Vorräte anlegen konnten.

Wie war das Leben in der Jungsteinzeit?

Keramik aus der Jungsteinzeit. Die Muster wurden mit Schnüren eingedrückt, deshalb heißt diese Kultur „Schnurkeramiker“.

In der Jungsteinzeit änderte sich das Leben der Menschen wesentlich. Es war ein langsamer Übergang und das Leben veränderte sich auch nicht überall gleichzeitig. So begann die Jungsteinzeit vor etwa 12.000 Jahren in Teilen Asiens. Bei uns in Mitteleuropa begann sie aber erst vor etwa 7.500 Jahren.

Die Menschen wurden damals immer mehr zu Tierzüchtern anstatt Tiere zu jagen. Sie gewöhnten wilde Tiere daran, angebunden oder auf einer eingezäunten Weide zu leben. Man nennt diesen Vorgang „Domestizierung“. So entstanden die Haustiere. Die Menschen domestizierten wilde Schafe, Rind, Schweine, Hühner und viele andere mehr. Die heutigen Hunde sind domestizierte Wölfe.

Die Menschen fanden auch Gräser mit Samen, die sie essen konnten. Anstatt alles dem Zufall zu überlassen, begannen sie, jeweils die größten Samen aufzubewahren und wieder auszusäen. So entwickelten sich aus Süßgräsern die heutigen Getreidesorten wie Weizen, Hafer, Gerste, Roggen und andere mehr.

Damit verbunden war, dass die Menschen ihr Nomadenleben mehr und mehr aufgaben und in kleinen Dörfern sesshaft wurden und Häuser bauten. Die Menschen wurden also von Sammlern zu Ackerbauern. Sie gingen weiterhin zusätzlich zur Jagd und sammelten Nahrung in den Wäldern.

In der Jungsteinzeit wurden zahlreiche wichtige Erfindungen gemacht. Eine der wichtigsten war das Rad. Bis dahin mussten die Menschen ihre Lasten auf dem Rücken tragen oder auf Schlitten ziehen. Das war viel anstrengender.

Eine weitere wichtige Erfindung war die Keramik. Die Menschen formten Gefäße aus Lehm, brannten sie im Feuer und konnten somit Vorräte aufbewahren und transportieren. Die Menschen fanden auch heraus, dass man aus bestimmten Pflanzen und der Wolle von Schafen Fäden gewinnen konnte. Mit der Erfindung des Webstuhls konnte man so Stoffe herstellen. Für die Arbeit auf dem Feld und in vielen anderen Bereichen brauchten die Menschen besondere Werkzeuge, die zu dieser Zeit erfunden wurden, wie zum Beispiel Pflug und Sichel.

Wie endete die Steinzeit?

Ein Kupfer-Nugget, wie es manchmal zu finden ist.

Die Steinzeit endete damit, dass die Menschen einen neuen Werkstoff für sich entdeckten: Metall. Vor allem Metalle wie Gold und Silber waren den Menschen schon länger bekannt. Anfangs benutzten sie sie in reiner Form wie andere Steine auch, also als Nugget. Man sagt „Nagget“.

Schließlich fanden sie heraus, dass man Metalle aus Erzen herausschmelzen konnte. Durch Erhitzen machte man das Metall weicher und konnte es mit einem Hammer bearbeiten. Mit dieser Kenntnis ließen sich auch Werkzeuge und Waffen aus Kupfer herstellen. Heute sprechen wir von der Kupfersteinzeit. Sie ist noch ein Teil der Steinzeit.

Die ersten Gegenstände aus Kupfer waren aber noch nicht besonders stabil und wurden schnell stumpf. Sie waren dadurch nicht besser, als Gegenstände aus Feuerstein. Dann entdeckte man die Bronze. Das ist eine Legierung, also eine Mischung aus viel Kupfer und wenig Zinn. Die Wissenschaftler nehmen heute an, dass die Menschen ein Erz fanden, welches diese Mischung enthielt und die Bronze so entdeckten.

Werkzeuge und Waffen aus Bronze waren besser als jene aus Feuerstein und Kupfer. Damit löste Bronze Stein endgültig als Werkstoff ab und die Steinzeit endete. Ihr Ende war ein langer, allmählicher Übergang in dem Kupfer und Bronze immer mehr an Bedeutung gewannen. Schon während der Steinzeit gab es Händler, die von einem Ort zum anderen zogen und ihre Waren tauschten. Nun nahmen sie auch Bronze mit, um damit zu handeln. So verbreitete sich die Bronze über Europa. Es entstanden immer mehr Bronzewerkstätten. Somit begann die Bronzezeit. Sie begann vor etwa 5.000 Jahren und fing je nach Ort mehrere hundert Jahre früher oder später an.




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