Hochkultur
Mit Hochkultur meint man bestimmte Gesellschaften in der Geschichte der Menschen. Die älteste Hochkultur war die der [[Sumer]|Sumerer]] vor 5000 Jahren. Eine Kultur ist in diesem Sinne eine große Gruppe von Menschen, die etwas auf eine ähnliche Weise tun. Sie haben vielleicht dieselbe Sprache, dieselben Herrscher, dieselben Feste oder bestatten ihre Toten auf eine bestimmte Weise.
Eine Hochkultur ist eine Kultur, die besonders weit entwickelt ist. Die Menschen so einer Kultur hatten große Städte, und übten verschiedene Berufe aus, das heißt, nicht alle waren Bauern. Es gab bei ihnen bereits Wissenschaftler und Techniker. Hochkulturen haben oft Dinge geschaffen, die auch Jahrhunderte später noch bewundert werden, wie Pyramiden und Tempel. Mit einer Schrift konnten sie ihre Ideen festhalten.
Welche Hochkulturen gab es?
Hochkulturen sind zum Beispiel im Alten Orient entstanden. Die bekanntesten Beispiele dafür sind das Alte Ägypten und Babylonien. Auch in Gebieten, die heute in Indien und China liegen, gab es welche. Sie alle entstanden und vergingen vor Christi Geburt.
Auch in Amerika gab es Hochkulturen bevor die europäischen Eroberer kamen, zum Beispiel die Azteken, Maya und Inka. Diese Hochkulturen gab jedoch es zum Teil erst nach Christi Geburt, also nach dem Beginn unserer Zeitrechnung vor etwa 2000 Jahren.
Das Römische Reich und das Alte Griechenland zählt man nicht zu den Hochkulturen. Man kann nicht genau sagen, woran das liegt. Zudem haben nicht alle Wissenschaftler die gleiche Meinung darüber, welches eine Hochkultur ist und welches nicht.
Die alten Hochkulturen gibt es nicht mehr. Manchmal sind ihre Gebiete von einer anderen Gruppe erobert worden. Bei anderen weiß man nicht mehr, warum die Hochkultur geendet hat. Vielleicht haben ihre Angehörigen sich zerstritten, oder das Klima hat sich geändert, so dass sie kein Wasser oder keine Nahrung mehr hatten.
Manche Wissenschaftler mögen das Wort Hochkultur nicht. Das könnte sich so anhören, als denke man schlecht über eine Kultur, die keine Hochkultur ist. Sie sagen daher: komplexe Kultur, weil sie eine vielfältige Gesellschaft kennt. Das Wort Hochkultur nutzt man übrigens noch anders: Hochkultur kann in einer Gesellschaft die Kultur der reichen und mächtigen Leute sein. Die übrigen Leute haben dann eine Volkskultur.
Wie entstanden Hochkulturen?
Der erste Schritt zur Entstehung einer Hochkultur war immer die Landwirtschaft. Darunter versteht man, dass Menschen auf einem Stück Land Pflanzen und Tiere für Nahrung und andere Zwecke nutzen. Dazu brauchte es fruchtbares Ackerland und genügend Wasser. Kam dieses von einem Fluss, begünstigte dies auch noch den Handel mit anderen Völkern und den Fischfang.
Durch Erfindungen entwickelten sich viele verschiedene Berufe. Es ernährte sich also nicht mehr jede Familie selbst, nähte die Kleider und schnitzte ihre Werkzeuge aus Holz. Sie teilten sich die Arbeit untereinander auf. Das nennt man „Arbeitsteilung“. Es gab Bauern, Töpfer, Baumeister, Hersteller von Bronze und viele andere. Dann tauschten oder kauften sie untereinander, was sie brauchten. So entstand Handel.
Mit gutem Land, genügend Wasser, einer guten Arbeitsteilung und einer geschickten Organisation entstanden mehr Nahrung und andere Güter als man gerade brauchte. Damit konnten Vorräte für schlechte Zeiten angelegt werden. Auch mussten sich lange nicht mehr alle Menschen darum kümmern und sorgen, was wirklich notwendig war. So konnte ein Teil als Künstler, Priester oder Soldat arbeiten.
Es gab auch Politiker und Beamte, die sich um die Organisation des Staates kümmerten. Um das zu regeln, brauchte man Schriftzeichen und Zahlen, um sich eine Information notieren zu können. Das war wichtig, wenn man sich etwas für lange Zeit merken und auch Botschaften verschicken wollte. Je mehr Menschen in einer Hochkultur zusammen lebten, desto mehr wurde gemeinsam geregelt.
Woher wissen wir heute etwas über die Hochkulturen?
Archäologen haben viele Dinge aus der Vergangenheit gefunden haben. Diese Forscher graben nach alten Städten, Gräbern und Gegenständen. Oft finden sie Werkzeuge, Schmuck oder Teile von Gebäuden.
Besonders wichtig sind alte Schriften, die in Stein geritzt oder auf Papier geschrieben wurden. Diese Texte erzählen uns, wie die Menschen früher lebten, was sie wussten und was ihnen wichtig war. Auch Bilder und Zeichnungen auf alten Vasen oder Wänden zeigen ihren Alltag und ihre Götter. Durch all diese Funde können wir uns heute ein ziemlich gutes Bild von den Hochkulturen der Vergangenheit machen!
Vor 6000 Jahren im Alten Ägypten: Die Inschrift auf dieser Vase berichtet von der Reise eines Königs.
Die minoische Kultur entstand auf der Insel Kreta. Auf diesem alten Bild sieht man einen Mann, der über einen Stier springt.
Diese Inschrift in Keilschrift ist etwa 2500 Jahre alt. Der persische König Xerxes hat sie an einer Festung anbringen lassen.
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