Eulen

Aus Klexikon – das Kinderlexikon
Ein wachsamer Raufußkauz auf einem Ast. Kauz ist ein anderes Wort für Eule.

Eulen sind eine Gattung von Vögeln, die man auf der ganzen Welt findet, außer in der Antarktis. Es gibt mehr als 200 Arten. Ihre nächsten Verwandten sind die Greifvögel. Bei uns leben aber nur etwa zehn verschiedene Arten wie die Waldohreule und der Uhu. Die Eule galt schon bei den alten Griechen als Symbol für die Weisheit.

Am besten erkennt man die Eulen an ihrem runden Kopf und am Körper. Der wirkt eher breit und massig, das kommt aber nur vom Federkleid. Die Federn ihrer Flügel sind ganz weich und an den Rändern wie in einem Kamm angeordnet. So entsteht kein sausendes Geräusch, wenn sie fliegen. So können sie in der Dunkelheit ihre Beute überraschen. Die größte Eulenart ist der Uhu, er kann über 70 Zentimeter groß werden.

Eulen sind nur schwierig zu entdecken, da sie am Tage versteckt in Bäumen, Gebäuden und Felsen hocken. Sie sind auch gut getarnt, denn ihre Federn haben eine braune Farbe. Einige sind etwas heller, andere dunkler. Dadurch fallen sie in ihren Baumhöhlen und auf den Ästen m auf.

Wie leben Eulen?

Dieser Malayen-Uhu schläft gerade. So machen das alle Eulen am Tag.

Eulen können gut jagen, und die meisten Eulenarten ernähren sich am liebsten von Mäusen. Aber auch andere kleine Säugetiere und Vögel jagen sie häufig. Einige Eulen fressen auch Fische, Schlangen, Schnecken oder Frösche. Auch Käfer und viele andere Insekten gehören auf ihren „Speiseplan“.

Meist verschlingen Eulen ihr ganzes Beutetier. Nach der Verdauung stoßen sie die Knochen und das Fell wieder aus. Diese Knäuel nennt man Gewölle. Daran erkennen Fachleute, was die Eule gefressen hat.

Eulen schlafen tagsüber, und in der Abenddämmerung beginnen sie ihre Beute zu suchen. Eulen können sehr gut hören und haben große, starr nach vorne gerichtete Augen. Mit denen können sie auch im Dunkeln bestens sehen. Ihren Kopf können sie ohne Probleme ganz nach hinten drehen.

Wie vermehren sich Eulen?

Ein junger Uhu sitzt vor seiner Bruthöhle.

Im Frühling lockt das Männchen durch seine Rufe ein Weibchen an, um sich mit ihm zu paaren. Eulen bauen keine eigenen Nester, sondern legen ihre Eier je nach Art in Felshöhlen oder Baumhöhlen, verlassene Vogelnester, auf den Boden und in Gebäude.

Eine Eule legt mehrere Eier, immer im Abstand von wenigen Tagen. Die Anzahl hängt von der Art und vom Angebot an Nahrungab. Die Schleiereule kann sogar zweimal im Jahr brüten, wenn sie genug Mäuse als Futter findet. Die Brutzeit beträgt etwa einen Monat. Während dieser Zeit besorgt das Männchen das Futter für sein Weibchen.

Die Eulenjungen sind verschieden alt, je nachdem, wann ihr Ei gelegt wurde. Sie sind deshalb auch verschieden groß. Oft überleben nur die ältesten. Immerhin braucht eine Waldkauzfamilie mit drei Jungen jede Nacht etwa 25 Mäuse. Nicht immer gelingt es ihnen, diese zu erjagen.

Ältere Jungtiere verlassen das Nest und klettern auf Ästen herum, bevor sie fliegen lernen. Sobald sie das auch können, bringen ihnen die Eltern die Jagd bei. Im Herbst verlassen die Jungtiere die Eltern und suchen sich gegen das Ende des Winters eine eigene Partnerschaft.

Wer gefährdet die Eulen?

Ein Uhu-Küken sitzt in seinem Nest. Bald fliegt es davon.

Große Eulen haben keine natürlichen Fressfeinde. Kleinere Eulen werden von anderen Eulen gejagt, aber auch von Adlern Habichten und Katzen. Marder fressen nicht nur gerne kleine Eulen, sondern vor allem auch Eier und Jungtiere aus den Nestern.

In unseren Ländern stehen alle Eulen unter Naturschutz. Menschen dürfen sie also nicht jagen oder ihnen etwas antun. Dennoch sterben viele Eulen durch Zusammenstöße mit Autos und Eisenbahnen oder an elektrischen Leitungen durch Strom. Daher leben diese Vögel in der Wildnis nur etwa fünf Jahre, während sie in einem Zoo bis zu 20 Jahre alt werden können. Am meisten sind sie jedoch bedroht, weil ihre natürlichen Lebensräume immer kleiner werden.




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