Insel
Eine Insel ist ein Stück Land, das von Wasser umgeben ist. Manche Inseln liegen im Meer, andere in einem Fluss oder einem See. Auf der Erde gibt es unzählige Inseln, viele davon sind ganz klein. Grönland ist die größte Insel der Welt, fünfmal so groß wie Deutschland.
Riesige Landmassen wie Australien sehen aus dem Weltall wie Inseln aus. Man nennt sie aber Kontinente und nicht Inseln, weil sie so groß sind. Neben den natürlichen Inseln gibt es noch die künstlichen Inseln, die von Menschen errichtet worden sind.
Was genau ist nun eine Insel?
Eine Insel muss fest mit dem Boden verbunden sein. Etwas, das schwimmt, ist keine Insel, sondern zum Beispiel ein Gestrüpp. Die Insel muss auch ständig über dem Wasser sein. Ein Stück Land, das bei hohen Wellen und bei Flut untertaucht und für eine Weile verschwindet, ist keine Insel.
Manchmal ragt ein Stück Land ins Wasser hinein. Das nennt man eine Landzunge. Wenn Landzungen am Ende viel breiter sind als ihre Verbindung zum Festland, dann spricht man von einer Halbinsel. Die Halbinsel ist also fast überall von Wasser umgeben, nur eben an einer Stelle nicht.
Zur deutschen Insel Sylt führt ein künstlicher Damm, ein langer schmaler Landstreifen. Darauf hat man sogar Schienen gebaut, damit Züge zur Insel fahren können. Ist Sylt immer noch eine Insel? Ja, denn den Damm haben Menschen gebaut, er kommt nicht von der Natur.
Die St. Petersinsel im Bielersee in der Schweiz war früher eine richtige Insel. Seit man aber den Seespiegel abgesenkt hat, ist sie mit dem Festland verbunden und deshalb eigentlich nur noch eine Halbinsel. Trotzdem nennt man sie meist noch Insel, von früher her.
Wohnen auf allen Inseln Menschen?
Die meisten Inseln sind sehr klein, so dass nicht einmal ein einziges Haus darauf passen würde. Andere Inseln liegen in einer ganz heißen oder kalten Gegend der Erde, wo keiner wohnen will.
Auf keiner Insel leben mehr Menschen als auf Java, nämlich über 140 Millionen. Java gehört zu Indonesien. Das ganze Land Indonesien besteht nur aus Inseln oder Teilen von Inseln.
Eine Insel kann auch mitten in einer Stadt liegen, durch die ein Fluss fließt. Ein Fluss teilt sich manchmal in mehrere Arme. Auch wenn das Land dazwischen nicht unbedingt wie eine Insel aussieht, ist es trotzdem eine. Die Donauinsel in Wien ist von Menschen angelegt worden und hat sogar eine eigene U-Bahn-Station.
Es gibt außerdem große Inseln, die von Menschen angelegt wurden, aber wo eigentlich keiner wohnt. Der Flughafen Chubu in Japan liegt auf so einer Insel. In der Nähe gab es kein freies Land mehr, darum musste man eine neue Insel im Meer erschaffen.
Welches sind die bekanntesten Inseln in Mitteleuropa?
Deutschland hat an der Nordsee-Küste eine ganze Reihe von Inseln nebeneinander. In Niedersachsen sind das die ostfriesischen Inseln und in Schleswig-Holstein die nordfriesischen Inseln. Eine Besonderheit ist Helgoland, das am weitesten von der Meeresküste entfernt ist. In der Ostsee liegt die größte Insel Deutschlands: Rügen. Man kann leicht über eine Brücke dorthin fahren.
Im Inneren von Deutschland, also weit weg von der Küste, befinden sich auch Inseln. Nicht die größte, aber eine der bekanntesten ist die Mäuseturminsel im Fluss Rhein. Auf dieser unbewohnten Insel steht ein alter Turm aus dem Mittelalter.
Österreich und die Schweiz haben keine Küste, aber Seen. Bekannt in Österreich ist der Attersee mit dem Schloss Litzlberg, das dort auf einer kleinen Insel steht. Die größte Insel der Schweiz findet man im Zürichsee: die Ufenau.
Können Inseln verloren gehen?
Manche Inseln gibt es heute nicht mehr. Wenn der Meeresspiegel steigt, oder das Wasser im See oder Fluss, dann wird eine Insel überflutet. Aber wenn das Wasser sinkt, dann entsteht vielleicht eine Art Landbrücke zum Festland. Dann ist die Insel höchstens noch eine Halbinsel.
Andere Inseln wurden von einer Sturmflut weggespült. Zum Beispiel gab es im Mittelalter eine große Inseln in der Nordsee, die Strand hieß. Eine Sturmflut ließ davon nur weg übrig. In den Fluten versank die Stadt Rungholt.
Manche Inseln kennt man heute nur noch, weil Menschen etwas darüber aufgeschrieben haben. Nur deswegen wusste man noch etwas von Rungholt, bevor man Überreste im Meeresboden gefunden hat. Außerdem haben manche Menschen sich Inseln ausgedacht: Platon aus dem Alten Griechenland hat von Atlantis geschrieben, einer reichen Stadt auf einer Insel. Angeblich ist die Insel bei einer Sturmflut untergegangen.
Auf alten Seekarten stehen manchmal Inseln, die einst von einem Seefahrer eingetragen wurde. Später konnte man sie aber nicht mehr finden. Man nennt solche Inseln Phantominseln oder Scheininseln. Das liegt meist nicht daran, dass die Insel untergegangen wäre, sondern an einem Fehler.
Ein Beispiel ist eine Insel namens König-Oskar-Land. Julius Payer aus Österreich hat mit seiner Expedition den Arktischen Ozean erforscht und diese Insel „entdeckt“. Das war im Jahr 1874. Andere Forscher haben später nach dem König-Oskar-Land gesucht, konnten es aber nicht finden. Im Jahr 1914 gab es eine russische Expedition in den Arktischen Ozean. Sie stellte fest, dass es das König-Oskar-Land gar nicht gibt. Eine weitere Phantominsel heißt Thule.
Die Insel Madagaskar im Indischen Ozean ist größer als Deutschland, Österreich und die Schweiz zusammen.
Fogo gehört zu den Kapverdischen Inseln. Man erkennt gut den Kegel eines Vulkans. Durch einen Vulkanausbruch ist die Insel erst entstanden.
Der Mont-Saint-Michel ist eine Gezeiteninsel in Frankreich, auf der eine Abtei steht. Eine Insel ist die Gezeiteninsel nur bei Flut.
Die schwimmenden Inseln von Bingöl sind große Pflanzen, Türkei
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