Aare

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Die Aare beim Ort Grenchen, mit einer Insel

Die Aare ist der längste Fluss innerhalb der Schweiz. Sie ist außerdem der wasserreichste Fluss, der in den Rhein strömt. Die Aare ist insgesamt 288 Kilometer lang.

Ihre Quelle hat die Aare in den Aargletschern, die in den Berner Alpen liegen. Im Tal unter der Quelle fließt sie in einer engen Schlucht durch die Felsen. Mehr Platz nimmt das Wasser kurz darauf im Brienzersee sowie im Thunersee ein.

In Bern, der Hauptstadt der Schweiz, macht der Fluss einen starken Bogen. Im Schutz dieser Fluss-Schlaufe entstanden die ersten Häuser der Stadt Bern, die heutige Altstadt. Das Mattenquartier, das direkt am Flussufer liegt, wird heute noch manchmal durch die Aare überschwemmt.

Unterhalb von Bern schlängelte sich die Aare früher wild durch das Seeland. Sie hat viele Überschwemmungen verursacht. Die Aare wurde dann in den Hagneckkanal gelegt und in den Bielersee geleitet. Dort lagert sie all den Sand und die Steine ab, die sie mitbringt. In Biel verlässt das Wasser den See durch einen weiteren Kanal und fließt zurück in das alte Bett. Diese Arbeit wurde als „Juragewässerkorrektion“ bekannt. Seither gibt es in diesem Gebiet nur noch selten Überschwemmungen, und wenn, dann sind sie weniger schlimm als früher.

Im ebenen Gebiet vom Bielersee bis Solothurn kann man mit dem Motorschiff auf der Aare reisen. Wer möchte, kann die Aare auch mit dem Schlauchboot befahren. Man darf auch in ihr baden. Die Aare wurde auch mehrmals mit einem Stauwehr verbaut, damit man elektrischen Strom herstellen kann.

Der Kanton Aargau ist nach der Aare benannt. Dort mündet die Aare in den Rhein. An dieser Stelle liegt auch die Grenze zwischen der Schweiz und Deutschland.

Was machte man gegen die Überschwemmungen?

Die Überschwemmung am unteren Teil des Neuenburgersees im Jahr 1950. Der Hügelzug hinten ist der Jura.

Entlang der Aare wurden viele Dämme gebaut. Dadurch gab es weniger Überschwemmungen. Der Brienzersee und der Thunersee haben an ihrem Ausgang ein Regulierwerk. Damit kann Wasser zurückbehalten oder abgelassen werden. Auch dadurch verbesserte sich die Situation.

Am schlimmsten war es jeweils im Seeland. Damit meint man die Landschaft um den Neuenburgersee, den Bielersee und den Murtensee. Um die Seen gab es große Sumpf gebiete. Nach starkem Regen überschwemmten auch große Landwirtschaftsgebiete. Für die Natur war dies eine tolle Sache: Tiere und Pflanzen hatten hier ihren Lebensraum und konnten sich gut entwickeln.

Für die Menschen war das Hochwasser eine Plage. Nicht nur wurden Häuser überschwemmt, sondern es fielen auch ganze Ernten aus. Dann litten die Menschen Hunger.

Die ersten Arbeiten begannen im Jahr 1868 und dauerten über zwanzig Jahre. Knapp hundert Jahre nach Beginn verbesserte man die ursprünglichen Arbeiten deutlich. Das Ergebnis sah so aus:

Die drei Seen wurden durch Kanäle verbunden. Die Aare wurde in den Bielersee geleitet, damit sie dort ihr Geschiebe abladen konnte. Von Biel aus wurde ihr Wasser durch einen weiteren Kanal zurück in das alte Flussbett geführt. Dieser Kanal war so tief angelegt, dass die Seespiegel über zwei Meter tiefer lagen.

In Biel wurde ein Regulierwerk errichtet, mit dem man die Seepegel einstellen kann. Die Kanäle wurden auch später noch vertieft, so dass das Wasser auch „rückwärts“ fließen kann, vor allem vom Bieler- in den Neuenburgersee. Der Neuenburgersee ist also heute der Wasserspeicher für die Aare, obwohl diese gar nicht in den Neuenburgersee mündet. Wenn die Pegelstände wieder sinken, fließt das Wasser wieder Richtung Biel.

Mit der Juragewässerkorrektion bekam man nicht nur die Überschwemmungen mehr oder weniger in den Griff. Die vielen trockengelegten Sümpfe konnte man gut für die Landwirtschaft brauchen. Heute wird hier sehr viel Gemüse angebaut. Das ganze Gebiet trägt den Namen „Seeland“ oder „Berner Seeland“. Ein etwas engeres Gebiet zwischen dem Murtensee und dem Hagneckkanal nennt sich „Grosses Moos“. Schlecht war es jedoch für die Natur, besonders für die Artenvielfalt, denn wichtige Lebensräume gingen für Tiere für immer verloren.





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