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Version vom 16. April 2018, 10:20 Uhr

Ein Ren auf der Suche nach Gras und Moos. Etwas anderes frisst es in der Natur nicht.

Das Ren ist ein Säugetier. Es gehört zur Familie der Hirsche. Als einzige Hirsch-Art wurde das Ren von Menschen gezähmt. Es lebt im hohen Norden von Europa und Asien, dort nennt man es Ren oder Rentier. In der Mehrzahl heißen sie Rener oder Rentiere. Dieselbe Art lebt auch in Kanada und in Alaska. Dort nennt man sie Karibus, das kommt aus einer indianischen Sprache.

Die Größe des Rens hängt vom Lebensgebiet ab. Es kann ungefähr so groß werden wie ein Pony, auch ebenso schwer. Es trägt ein dichtes Fell mit langen Haaren gegen die Kälte. Im Winter ist das Fell etwas heller als im Sommer. Auf einer kanadischen Insel lebt das Peary-Karibu, das ist fast weiß und somit im Schnee sehr schlecht zu erkennen.

Rentiere tragen ein Geweih wie alle Hirsche, aber mit einigen Besonderheiten: Die beiden Teile sind nicht spiegelverkehrt, also symmetrisch, sondern ganz verschieden. Als einzige Hirschart trägt auch das Weibchen ein Geweih, allerdings ist es kleiner als bei den Männchen. Die Weibchen verlieren ihr Geweih im Frühling, die Männchen im Herbst. Beide verlieren aber immer nur eine Geweihhälfte aufs Mal, so dass immer ein halbes Geweih übrigbleibt. Dass die Rentiere mit dem Geweih den Schnee beiseite schaufeln, ist nicht wahr.

Wie leben Rentiere?

Junge Rentiere können eine Stunde nach der Geburt bereits laufen, ihrer Mutter folgen und bei ihr Milch trinken.

Rentiere leben in Herden. Herden können riesig sein: bis zu 100.000 Tiere, in Alaska gibt es sogar eine Herde mit einer halben Million Tieren. In diesen Herden wandern die Rentiere im Herbst in den wärmeren Süden und im Frühling zurück in den Norden, immer auf der Suche nach Nahrung, also nach Gras und Moos. Am Ziel lösen sie sich in kleinere Gruppen auf. Dann sind nur noch 10 bis 100 Tiere zusammen.

Im Herbst versuchen die Männchen, eine Gruppe von Weibchen um sich zu scharen. Das Männchen paart sich möglichst mit allen Weibchen. Das Weibchen trägt sein Jungtier fast acht Monate lang im Bauch. Es ist immer nur ein einzelnes. Im Mai oder Juni kommt es zur Geburt. Nach einer Stunde kann es bereits laufen, der Mutter folgen und bei ihr Milch trinken. Nur wenn gerade sehr nasses und kaltes Wetter herrscht, sterben viele Jungtiere. Nach etwa zwei Jahren kann ein Jungtier selber Junge kriegen. Rentiere werden 12 bis 15 Jahre alt.

Feinde der Rentiere sind Wölfe, Luchse, Bären und der Vielfraß, ein besonderer Marder. Die gesunden Rentiere können diesen Räubern aber meistens davonlaufen. Schlimm sind hingegen bestimmte Parasiten, vor allem arktische Stechmücken.

Wie nutzt der Mensch die Rentiere?

Lappen mit Zelten und Kleidung aus Rentierfell: Früher und heute nutzten die Menschen fast alles vom Ren, auch das Fleisch, das Geweih und die Knochen.

Menschen jagen wilde Rentiere schon seit der Steinzeit. Das Fleisch ist bekömmlich. Aus dem Fell kann man Kleider oder Zelte nähen. Aus dem Geweih und den Knochen lassen sich Werkzeuge herstellen.

Die Menschen jagen aber nicht nur wilde Rentiere, sie halten sich Rentiere auch aus Haustiere. Dazu wurden die wilden Tiere nur leicht gezüchtet. Zahme Rentiere eignen sich gut um Lasten zu tragen oder mit dem Schlitten zu ziehen. In vielen Geschichten hat der Weihnachtsmann ein Ren vor seinen Schlitten gespannt.

Die heutigen Rentierherden können frei umherwandern, die Menschen folgen ihnen einfach. Sie treiben sie dann zusammen, markieren die Jungtiere und nehmen einzelne Tiere zum Schlachten oder zum Verkaufen mit. Wer sich ein Rentier in der Nähe hält, kann dessen Milch trinken oder zu Käse verarbeiten. Rentiermilch ist viel nahrhafter als Kuhmilch.



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