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[[Datei:'BEWARE FALLING COCONUTS' sign in Honolulu, Hawaii.JPG|mini|Ein Schild in der [[Stadt]] Honolulu, [[Vereinigte Staaten von Amerika|USA]]. Es warnt auf [[Englische Sprache|Englisch]], [[Chinesische Sprache|Chinesisch]] und Japanisch: „Achtung, fallende Kokosnüsse!“ Englisch schreibt man mit Zeichen für Laute, Japanisch mit Zeichen für Silben. Die [[Chinesische Sprache|chinesische Schrift]] besteht aus Bild-Zeichen, die für ein Ding oder eine Idee stehen.]]
[[Datei:'BEWARE FALLING COCONUTS' sign in Honolulu, Hawaii.JPG|mini|Ein [[Schild]] in der [[Stadt]] Honolulu, [[Hawaii]]. Es warnt auf [[Englisch]], [[Chinesische Sprache|Chinesisch]] und [[Japanische Sprache|Japanisch]]: „Achtung, fallende Kokosnüsse!“ Englisch schreibt man mit Zeichen für [[Laut]]e, Japanisch mit Zeichen für [[Silbe]]n. Die [[Chinesische Sprache|chinesische Schrift]] besteht aus Bild-Zeichen, die für ein Ding oder eine Idee stehen.]]
Sprache ist ein Mittel, mit dem sich die Menschen gegenseitig verstehen können. Es gibt auf der Welt viele verschiedene Sprachen, manche Fachleute sagen: 3000 bis 6000. Wir sprechen aber auch von Sprache allgemein und meinen damit, dass Menschen sprechen können – [[Tier]]e können das nicht, zumindest nicht so wie wir.
[[Datei:Luxemburgkrise.JPG|mini|Auf dieser Hauswand in der [[Luxemburg]]er [[Altstadt]] steht das Motto der Luxemburger: „Mir wölle bleiwe wat mir sin“. Das heißt auf Hochdeutsch: „Wir wollen bleiben, was wir sind.“ Luxemburgisch gilt als Sprache und nicht als [[Dialekt]], denn es wird in den [[Schule]]n unterrichtet, in den [[Zeitung]]en geschrieben und im [[Parlament]] gesprochen.]]
Sprache ist ein Mittel, mit dem sich die [[Mensch]]en gegenseitig verstehen können. Es gibt auf der Welt viele verschiedene Sprachen, manche Fachleute sagen: 3.000 bis fast 7.000. Wir sprechen aber auch von Sprache allgemein und meinen damit, dass Menschen sprechen können – [[Tiere]] können das nicht, zumindest nicht so wie wir. [[Vereinigte Staaten von Amerika|US-amerikanische]] [[Forscher]] unterrichteten [[Affen]] in der Gebärdensprache der Gehörlosen und hatten damit Erfolg. Sie konnten [[Schimpansen]] und [[Gorilla]]s mehr als einhundert Gebärden beibringen. Die Unterhaltung lief dann in etwa wie mit einem zweijährigen [[Kind]].


Eine Sprache besteht aus Zeichen und Regeln. Ein solches Zeichen hat zwei Teile: das Bezeichnende und das Bezeichnete. Das Bezeichnende ist zum Beispiel ein Laut oder eine Folge von Lauten. Das Bezeichnete ist ein Ding oder eine Idee, wie „Baum“ oder „Liebe“. Wer das Wort „Baum“ hört, denkt an eine [[Pflanze]] mit dickem Stamm und grünen Blättern.
Eine Sprache braucht für jedes Ding ein [[Wort]]. In [[Deutschland]] hört man beispielsweise „[[Baum]]“, in [[England]] hört man „tree“. Der Deutsche und der Engländer denkt dann an eine [[Pflanze]] mit dickem Stamm und grünen [[Blätter]]n. „Baum“ oder „tree“ ist also das Zeichen oder das [[Symbol]] für die Sache selbst. Dazu braucht man aber nicht unbedingt Wörter. Es können auch Bilder oder Gebärden sein.


Zeichen einer Sprache müssen nicht unbedingt Laute sein. Es können auch [[Buchstabe]]n, Bilder oder Gebärden sein. Aus den einzelnen Zeichen baut man etwas größeres: Aus Lauten wird ein Wort, aus Wörtern ein Satz, aus Sätzen ein Text.
Jede Sprache hat ihren Aufbau: Aus [[Laut]]en werden [[Silbe]]n zusammengesetzt, aus Silben [[Wörter]], aus Wörtern Satzteile und aus Satzteilen [[Satz|Sätze]]. Aus mehreren Sätzen entsteht schließlich eine ganze Geschichte oder ein [[Buch]]. Die Regeln, welchen der Aufbau einer Sprache folgt, heißen [[Grammatik]]. Wie man die Wörter und Sätze aufschreibt, bestimmt die [[Rechtschreibung]].


Die [[Wissenschaft]], die sich mit Sprache beschäftigt, nennt man Sprachwissenschaft oder Linguistik. Sie teilt die Sprachen der Welt in Gruppen ein, die Sprachfamilien. Die deutsche Sprache gehört zur indoeuropäischen Sprachfamilie. Diese Sprachen kommen aus [[Europa]] und Indien, werden heute aber auch in anderen Teilen der Welt gesprochen.
Die [[Wissenschaft]], die sich mit Sprache beschäftigt, nennt man Sprachwissenschaft oder Linguistik. Sie teilt die Sprachen der Welt in Gruppen ein, die Sprachfamilien. Die deutsche Sprache gehört zur indoeuropäischen Sprachfamilie. Diese Sprachen kommen aus [[Europa]] und [[Indien]], werden heute aber auch in anderen Teilen der Welt gesprochen.


Die erste Sprache, die ein Mensch kann, nennt man [[Muttersprache]]. Menschen können aber weitere Sprachen lernen, als Fremdsprache. Auch wenn Menschen dieselbe Sprache haben, sprechen sie sie oft unterschiedlich aus. In der einen [[Stadt]] oder Gegend spricht man Deutsch anders als in der nächsten. Die Art, wie man das macht, nennt man Dialekte. Das Gegenteil von einem Dialekt ist die Standardsprache, die in der [[Schule]] unterrichtet wird.
Auch wenn Menschen dieselbe Sprache haben, sprechen sie sie oft unterschiedlich aus. In der einen [[Stadt]] oder Gegend spricht man Deutsch anders als in der nächsten. Die Art, wie man das macht, nennt man [[Dialekt]]e. Das Gegenteil von einem [[Dialekt]] ist die Standardsprache, die in der [[Schule]] unterrichtet wird. Luxemburgisch wird zum Teil als Dialekt der deutschen Sprache betrachtet. Da aber in der Schule auf Luxemburgisch unterrichtet wird, gilt es als Sprache.


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==Wie lernt man eine Sprache?==
[[Kategorie:Klexikon-Artikel]]
Es gibt zwei ganz unterschiedliche Arten, eine Sprache zu lernen. Die erste Art gelingt nur kleinen [[Kind]]ern. Sie hören, wie die Erwachsenen und Kinder um sie herum sprechen und machen das nach. Am meisten hören sie ihre [[Mutter]]. Deshalb nennt man die erste Sprache, die ein [[Mensch]] beherrscht, [[Muttersprache]]. Ein [[Kind]] kann aber auch zwei Sprachen gleichzeitig lernen, zum Beispiel eine von der Mutter und eine vom [[Vater]]. Vielleicht gibt es auch noch ein Kindermädchen, das nochmals eine andere Sprache spricht. Dann lernt das Kind eben noch eine dritte Sprache. Auch die nennt man Muttersprache.
 
Die Fähigkeit, eine Sprache einfach so vom Hören zu lernen, verliert sich jedoch mit zunehmendem Alter. Dann braucht es Sprachunterricht. Es ist dann wie bei der [[Mathematik]]. Die lernen wir auch nicht einfach so, sondern wir müssen sie uns erarbeiten.
 
Wenn also eine [[Familie]] zum Beispiel aus der [[Türkei]] zu uns kommt, dann haben es die Erwachsenen mit dem Spracherwerb am schwierigsten. Je kleiner die Kinder sind, desto einfacher ist es für sie. Zumindest gilt dies, so lange die Kinder ihre [[Zeit]] nicht nur in der Familie verbringen, sondern wenn sie auf dem Spielplatz oder in einer Kindertagesstädte oft und gutes Deutsch hören.
 
Sprachen, die man in einem besonderen Unterricht lernt, bezeichnen wir auch als Fremdsprachen. Damit ist der Gegensatz zur Muttersprache gemeint. Man kann das aber auch etwas neutraler ansehen und spricht dann nur noch von Erstsprache, Zweitsprache, Drittsprache und so weiter.
 
==Warum gibt es so viele Sprachen?==
[[Datei:Pieter Bruegel the Elder - The Tower of Babel (Rotterdam) - Google Art Project - edited.jpg|mini|So stellte man sich den Turm von Babel vor.]]
Die Zahl der Sprachen lässt sich nicht leicht zählen. Oft ist es nicht klar, was noch als Dialekt oder schon als Sprache gilt. Gehen wir von knapp 7.000 Sprachen aus, sind das gar nicht so viele. Vor Tausenden Jahren gab es mehr als 10.000 Sprachen. Niemals in den letzten Jahrtausenden gab es so wenige Sprachen.
 
In der [[Bibel]] wird die Vielzahl der Sprachen als Strafe für den Turmbau zu Babel gesehen. Babel ist der biblische Name für die Stadt [[Babylon]]. Dort wollten die Menschen einen Turm bis in den Himmel bauen. Doch [[Gott]] wollte das nicht, er zerstörte den Turm. Und damit sich die Menschen nicht zu einem neuen Versuch verabreden konnten, ließ er sie plötzlich in verschiedenen Sprachen sprechen. Wenn heute Menschen so reden, bezeichnet man dies oft als „Babylonisches Sprachengewirr“ oder als „Babylonische Sprachenverwirrung“.
 
Wissenschaftler sind der Ansicht, dass es so viele Sprachen gibt, weil die Menschen früher nicht so viel Kontakt zueinander hatten. Ein Beispiel ist das Land [[Papua-Neuguinea]]. Dort werden mehr Sprachen als in ganz [[Europa]] gesprochen. Die Menschen dort leben in kleinen [[Dorf|Dörfern]] und sprechen ihre eigenen Sprachen. Mit anderen Menschen haben sie nicht viel zu tun. Sie haben alles, was sie brauchen in ihrem Dorf. Auch geht kein Kind in die Schule. Heiratet aber ein Mann eine Frau aus einem Nachbardorf, wachsen die Kinder mit beiden Sprachen auf.
In großen [[Länder]]n aber, in denen es eine Schulpflicht und eine Wehrpflicht gibt, müssen die Menschen die [[Amtssprache]] ihres [[Staat]]es lernen.
 
==Gibt es bald nur noch eine Sprache?==
[[Englisch]] ist heute die wichtigste Sprache auf der [[Erde]]. Es ist in vielen Staaten die Amtsprache und hat Französisch an vielen Stellen verdrängt. Doch das Beispiel des Lateinischen zeigt, wie sich das Englische weiterentwickeln könnte. Aus dem Latein der [[Römer]] entwickelten sich das Französische, das [[Spanische Sprache|Spanische]] und das [[Portugiesische Sprache|Portugiesische]].
 
Das [[Internet]] trägt viel dazu bei, dass die Welt sich mehr und mehr auf Englisch unterhält. Die meisten wissenschaftlichen Schriften erscheinen in dieser Sprache. So sind sie praktisch auf der ganzen Welt lesbar. Dafür drohen andere Sprachen zu verschwinden. Der [[Kanton]] [[Graubünden]] in der [[Schweiz]] beispielsweise kämpft dafür, dass die [[rätoromanische Sprache]] nicht ausstirbt.
 
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Datei:Barack Obama meets with Mahmoud Abbas in the Oval Office 2009-05-28 1.jpg|Zwischen dem Präsidenten der [[Palästina|Palästinenser]] und dem [[USA|US]]-Präsidenten [[Barack Obama]] sitzt ein Dolmetscher.
Datei:160127 Informal Meeting Ministers of Competitiveness - Day 1 EEK9476 (24616951216).jpg|Zwei Dolmetscherinnen in ihren Kabinen
Datei:Praha Street Sign Fünfkirchengasse Pĕtikostelská ulice 163-172.-1.jpg|Ein altes Straßenschild in [[Prag]]: [[Deutsche Sprache|deutsch]] und [[Tschechische Republik|tschechisch]].
Datei:Human Language Families.png|Eine Weltkarte: Wo werden Sprachen gesprochen, die zu welcher Sprachfamilie gehören?
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[[Kategorie:Sprache und Kultur]]
[[Kategorie:Sprache und Kultur]]
[[Kategorie:Politik und Gesellschaft]]
[[Kategorie:Politik und Gesellschaft]]

Aktuelle Version vom 17. November 2023, 13:19 Uhr

Ein Schild in der Stadt Honolulu, Hawaii. Es warnt auf Englisch, Chinesisch und Japanisch: „Achtung, fallende Kokosnüsse!“ Englisch schreibt man mit Zeichen für Laute, Japanisch mit Zeichen für Silben. Die chinesische Schrift besteht aus Bild-Zeichen, die für ein Ding oder eine Idee stehen.
Auf dieser Hauswand in der Luxemburger Altstadt steht das Motto der Luxemburger: „Mir wölle bleiwe wat mir sin“. Das heißt auf Hochdeutsch: „Wir wollen bleiben, was wir sind.“ Luxemburgisch gilt als Sprache und nicht als Dialekt, denn es wird in den Schulen unterrichtet, in den Zeitungen geschrieben und im Parlament gesprochen.

Sprache ist ein Mittel, mit dem sich die Menschen gegenseitig verstehen können. Es gibt auf der Welt viele verschiedene Sprachen, manche Fachleute sagen: 3.000 bis fast 7.000. Wir sprechen aber auch von Sprache allgemein und meinen damit, dass Menschen sprechen können – Tiere können das nicht, zumindest nicht so wie wir. US-amerikanische Forscher unterrichteten Affen in der Gebärdensprache der Gehörlosen und hatten damit Erfolg. Sie konnten Schimpansen und Gorillas mehr als einhundert Gebärden beibringen. Die Unterhaltung lief dann in etwa wie mit einem zweijährigen Kind.

Eine Sprache braucht für jedes Ding ein Wort. In Deutschland hört man beispielsweise „Baum“, in England hört man „tree“. Der Deutsche und der Engländer denkt dann an eine Pflanze mit dickem Stamm und grünen Blättern. „Baum“ oder „tree“ ist also das Zeichen oder das Symbol für die Sache selbst. Dazu braucht man aber nicht unbedingt Wörter. Es können auch Bilder oder Gebärden sein.

Jede Sprache hat ihren Aufbau: Aus Lauten werden Silben zusammengesetzt, aus Silben Wörter, aus Wörtern Satzteile und aus Satzteilen Sätze. Aus mehreren Sätzen entsteht schließlich eine ganze Geschichte oder ein Buch. Die Regeln, welchen der Aufbau einer Sprache folgt, heißen Grammatik. Wie man die Wörter und Sätze aufschreibt, bestimmt die Rechtschreibung.

Die Wissenschaft, die sich mit Sprache beschäftigt, nennt man Sprachwissenschaft oder Linguistik. Sie teilt die Sprachen der Welt in Gruppen ein, die Sprachfamilien. Die deutsche Sprache gehört zur indoeuropäischen Sprachfamilie. Diese Sprachen kommen aus Europa und Indien, werden heute aber auch in anderen Teilen der Welt gesprochen.

Auch wenn Menschen dieselbe Sprache haben, sprechen sie sie oft unterschiedlich aus. In der einen Stadt oder Gegend spricht man Deutsch anders als in der nächsten. Die Art, wie man das macht, nennt man Dialekte. Das Gegenteil von einem Dialekt ist die Standardsprache, die in der Schule unterrichtet wird. Luxemburgisch wird zum Teil als Dialekt der deutschen Sprache betrachtet. Da aber in der Schule auf Luxemburgisch unterrichtet wird, gilt es als Sprache.

Wie lernt man eine Sprache?

Es gibt zwei ganz unterschiedliche Arten, eine Sprache zu lernen. Die erste Art gelingt nur kleinen Kindern. Sie hören, wie die Erwachsenen und Kinder um sie herum sprechen und machen das nach. Am meisten hören sie ihre Mutter. Deshalb nennt man die erste Sprache, die ein Mensch beherrscht, Muttersprache. Ein Kind kann aber auch zwei Sprachen gleichzeitig lernen, zum Beispiel eine von der Mutter und eine vom Vater. Vielleicht gibt es auch noch ein Kindermädchen, das nochmals eine andere Sprache spricht. Dann lernt das Kind eben noch eine dritte Sprache. Auch die nennt man Muttersprache.

Die Fähigkeit, eine Sprache einfach so vom Hören zu lernen, verliert sich jedoch mit zunehmendem Alter. Dann braucht es Sprachunterricht. Es ist dann wie bei der Mathematik. Die lernen wir auch nicht einfach so, sondern wir müssen sie uns erarbeiten.

Wenn also eine Familie zum Beispiel aus der Türkei zu uns kommt, dann haben es die Erwachsenen mit dem Spracherwerb am schwierigsten. Je kleiner die Kinder sind, desto einfacher ist es für sie. Zumindest gilt dies, so lange die Kinder ihre Zeit nicht nur in der Familie verbringen, sondern wenn sie auf dem Spielplatz oder in einer Kindertagesstädte oft und gutes Deutsch hören.

Sprachen, die man in einem besonderen Unterricht lernt, bezeichnen wir auch als Fremdsprachen. Damit ist der Gegensatz zur Muttersprache gemeint. Man kann das aber auch etwas neutraler ansehen und spricht dann nur noch von Erstsprache, Zweitsprache, Drittsprache und so weiter.

Warum gibt es so viele Sprachen?

So stellte man sich den Turm von Babel vor.

Die Zahl der Sprachen lässt sich nicht leicht zählen. Oft ist es nicht klar, was noch als Dialekt oder schon als Sprache gilt. Gehen wir von knapp 7.000 Sprachen aus, sind das gar nicht so viele. Vor Tausenden Jahren gab es mehr als 10.000 Sprachen. Niemals in den letzten Jahrtausenden gab es so wenige Sprachen.

In der Bibel wird die Vielzahl der Sprachen als Strafe für den Turmbau zu Babel gesehen. Babel ist der biblische Name für die Stadt Babylon. Dort wollten die Menschen einen Turm bis in den Himmel bauen. Doch Gott wollte das nicht, er zerstörte den Turm. Und damit sich die Menschen nicht zu einem neuen Versuch verabreden konnten, ließ er sie plötzlich in verschiedenen Sprachen sprechen. Wenn heute Menschen so reden, bezeichnet man dies oft als „Babylonisches Sprachengewirr“ oder als „Babylonische Sprachenverwirrung“.

Wissenschaftler sind der Ansicht, dass es so viele Sprachen gibt, weil die Menschen früher nicht so viel Kontakt zueinander hatten. Ein Beispiel ist das Land Papua-Neuguinea. Dort werden mehr Sprachen als in ganz Europa gesprochen. Die Menschen dort leben in kleinen Dörfern und sprechen ihre eigenen Sprachen. Mit anderen Menschen haben sie nicht viel zu tun. Sie haben alles, was sie brauchen in ihrem Dorf. Auch geht kein Kind in die Schule. Heiratet aber ein Mann eine Frau aus einem Nachbardorf, wachsen die Kinder mit beiden Sprachen auf. In großen Ländern aber, in denen es eine Schulpflicht und eine Wehrpflicht gibt, müssen die Menschen die Amtssprache ihres Staates lernen.

Gibt es bald nur noch eine Sprache?

Englisch ist heute die wichtigste Sprache auf der Erde. Es ist in vielen Staaten die Amtsprache und hat Französisch an vielen Stellen verdrängt. Doch das Beispiel des Lateinischen zeigt, wie sich das Englische weiterentwickeln könnte. Aus dem Latein der Römer entwickelten sich das Französische, das Spanische und das Portugiesische.

Das Internet trägt viel dazu bei, dass die Welt sich mehr und mehr auf Englisch unterhält. Die meisten wissenschaftlichen Schriften erscheinen in dieser Sprache. So sind sie praktisch auf der ganzen Welt lesbar. Dafür drohen andere Sprachen zu verschwinden. Der Kanton Graubünden in der Schweiz beispielsweise kämpft dafür, dass die rätoromanische Sprache nicht ausstirbt.




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