Siebenschläfer
Siebenschläfer sind kleine graubraune Nagetiere mit hellem Bauch. Ihr Kopf gleicht etwas dem von einer Maus. Ansonsten erinnert der Siebenschläfer auch an das Eichhörnchen. Er ist aber kleiner, nur etwa 15 Zentimeter lang. Dazu kommt sein Schwanz, der noch einmal so lang ist. Er ist aber weniger buschig als beim Eichhörnchen. Außer dass beide Nagetiere sind, sind sie auch nicht näher verwandt.
Siebenschläfer gibt es in weiten Teilen Europas, sofern es dort nicht zu kalt ist. Sie schlafen tagsüber und sind nachts unterwegs. Außerhalb der Paarungszeit leben sie alleine. Wenn sie in Gruppen vorkommen, ist es immer eine Mutter mit ihren Jungen. Normalerweise leben sie in Laubwäldern und ernähren sich von Obst, Nüssen, Kastanien und gelegentlich auch von Vogeleiern.
In der Natur suchen sich die Siebenschläfer eine Höhle in einem Baum zum Schlafen und für die Aufzucht der Jungtiere. Da sie aber auch gerne in Gärten leben, benutzen sie auch Nistkästen oder Dachböden als Wohnungen. Dort können sie, wenn sie nachts aufwachen, auch Lärm machen. Manchmal schreien sie. Das klingt dann wie ein grelles aber nicht allzu lautes „au“.
Der Siebenschläfer sieht nicht nur ausgezeichnet in der Nacht mit seinen schwarzen Kulleraugen, er hört und riecht auch hervorragend. Außerdem sind Siebenschläfer sehr gute Kletterer. Sie haben sehr kräftige Krallen und ihre Sohlenballen wirken wie Saugnäpfe. So können sie problemlos senkrechte Wände oder Stämme hinaufklettern. Ihren buschigen Schwanz benutzen sie wie Eichhörnchen. Bei Sprüngen in den Ästen dient er zur Steuerung und außerdem wirkt er wie ein Fallschirm.
Wie gelingt der Winterschlaf?
Siebenschläfer halten einen sehr langen Winterschlaf. Der kann sieben Monate oder länger dauern, daher kommt auch ihr Name. Sie fressen sich dafür wie andere Tiere mit Winterschlaf im Sommer und Herbst viel Fett an. Sie graben sich tiefe Höhlen in die Erde, weil tief unten der Boden nicht gefriert. Wenn sie auch sonst schon in der Nähe von Menschen leben, suchen sie sich manchmal auch einen geschützten Ort für den Winterschlaf in einem Gebäude.
Im Winterschlaf senken sie ihre Körpertemperatur auf wenige Grad, so warm wie es dort unten in der Höhle ist. Sie müssen dann also ihren Körper nicht warmhalten. Das Herz schlägt nur noch ein paarmal in der Minute. Das ist für sie sehr wenig, denn im Sommer schlägt das Herz 300-mal pro Minute. So sparen sie sehr viel Energie, und auch die wenige Luft reicht zum Atmen aus.
Steigt die Temperatur im Mai draußen auf 20 Grad Celsius, dann wacht der kleine Nager wieder auf. Das geht aber nicht alles auf einmal. Er wacht ein wenig auf und wärmt sich ein wenig auf. Dann döst er weiter und wiederholt das Ganze, bis er wieder fit ist wie im Sommer.
Wie vermehren sich Siebenschläfer?
Wie viele Jungtiere es gibt, entscheidet sich zum Teil schon im Jahr zuvor: Nur wenn die Männchen im Herbst genügend Futter finden, schwellen im Frühling ihre Hoden an, so dass sie Junge machen können. Sie suchen sich dann also ein Weibchen. Das geschieht oft erst im Sommer, da die Weibchen zuerst viel essen und sich vom Hunger des Winterschlafs erholen müssen.
Die frisch gezeugten Jungtiere bleiben etwa einen Monat lang im Bauch ihrer Mutter. Das nennt man Tragzeit. Im August oder September kommen vier bis sechs Jungtiere zur Welt. Es können auch mal bis zu elf sein, aber das ist sehr selten.
Die Jungen sind bei der Geburt blind und saugen Milch bei ihrer Mutter. Nach etwa einem Monat öffnen sie die Augen und fressen ab dann auch feste Nahrung. Davon müssen sie viel finden, denn der nächste Winter kommt bald.
Welche Gefahren gibt es für die Siebenschläfer?
Ihre natürlichen Feinde sind Katzen, Marder und Eulen. Manchmal kann sich ein Siebenschläfer vor diesen Fressfeinden mit einem Trick retten: Wenn ihn seine Feinde am Schwanz packen, wirft er ab einer bestimmten Stelle die Schwanzhaut ab. Die Katze hat dann nur ein Stück Fell zwischen den Zähnen. Der Siebenschläfer hat nun zwar einen kürzeren Schwanz, doch er hat überlebt. Auch Menschen können für ihn gefährlich werden. In einigen europäischen Ländern gilt das Fleisch der Siebenschläfer als besonders schmackhaft, obwohl an so einem kleinen Tier nicht viel dran ist.
Stark gefährdet ist er nicht. Es gibt also noch genügend Siebenschläfer. Viele Jungtiere überleben aber den ersten Winter nicht, wenn es ihnen nicht gelingt, genügend Fett anzufressen. Dass es in manchen Gegenden immer weniger von ihnen gibt, liegt daran, dass es immer weniger natürliche Wälder mit Baumhöhlen und dergleichen gibt.
Diesen jungen Siebenschläfer hat jemand in der Natur gefunden.
Eine Hauswand ist für einen Siebenschläfer kein Problem.
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