Nikosia

Aus Klexikon – das Kinderlexikon
Das Zypern-Museum erzählt von der frühen Geschichte der Insel. Man findet dort Werkzeuge aus der Steinzeit ebenso wie Mosaiken aus dem alten Rom.
Ein Blick über die Stadt

Nikosia ist die Hauptstadt von Zypern, einer Insel im Mittelmeer, und die südlichste Hauptstadt in der Europäischen Union. Sie hat etwa 280.000 Einwohner. Auf Griechisch heißt sie Lefkosia und auf Türkisch Lefkosa.

Die Stadt ist geteilt, ähnlich wie Berlin vor dem Jahr 1990. Im Süden leben viele Menschen, die Griechisch sprechen. In den nördlichen Stadtteilen leben viele Türken. Die Türkei erkennt als einziges Land der Welt den Norden Zyperns als „Türkische Republik Nordzypern“ an. Für die Türkei ist der Norden der Stadt Nikosia die Hauptstadt dieser Türkischen Republik Nordzypern.

Heute ist Nikosia nicht nur Zyperns Hauptstadt, sondern auch die wichtigste Stadt für Bildung, Wirtschaft, Kunst und Kultur des Landes. In der Altstadt gibt es viele alte Gebäude mit traditionellen Restaurants, Gaststätten und Geschäften, die Kunsthandwerk verkaufen. Im Süden gibt es viele orthodoxe und katholische Kirchen, im türkischen Norden gibt es die Selimiye-Moschee. Diese war genauso wie die Hagia Sophia in Istanbul im Mittelalter eine orthodoxe Kirche und wurde dann von den Osmanen in eine Moschee umgewandelt. Mitten in der Stadt liegt auch das Zypern-Museum. Dort gibt es viele Ausgrabungsstücke von der Steinzeit bis in die byzantinische Zeit.

Was ist früher in der Stadt passiert?

Nikosia ist laut Wissenschaftlern mindestens 2.700 Jahre alt. Erste Menschen gab es in der Gegend aber schon vor weit über 4.000 Jahren. Im Altertum war es ein Stadt-Staat mit griechischer Sprache, Religion und Kultur, ehe dieser von den alten Römern erobert wurde. Nach dem Fall des römischen Reichs wurde die Stadt immer wieder von anderen Reichen beherrscht. Unter anderem von den Byzantinern und von Adeligen aus Venedig. Die Venezianer errichteten eine Stadtmauer, die noch heute eine der wichtigsten Sehenswürdigkeiten von Nikosia ist.

Um das Jahr 1570 eroberten die Osmanen, also die heutigen Türken, die Insel Zypern und damit auch Nikosia. Die osmanische Herrschaft dauerte rund dreihundert Jahre. Dann wurde Nikosia ein Teil des Britischen Weltreichs bis zur Unabhängigkeit Zyperns im Jahr 1960. Schon bald gab es Streit zwischen der griechischen und der türkischen Bevölkerung auf Zypern. Die Türkei schickte im Jahr 1974 die Armee nach Zypern, um dort den Norden zu besetzen. Seitdem ist Nikosia geteilt. Überall in der Stadt gibt es die sogenannten „grünen Linien“: Dort verläuft die Grenze zwischen der Nordstadt und der Südstadt.




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