Türkei

Aus Klexikon – das Kinderlexikon
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Diese Meerenge trennt die Türkei in einen europäischen und einen asiatischen Landesteil. Man nennt sie Bosporus.

Die Türkei ist ein Land im Süd-Osten von Europa und im Westen von Asien. Der größte Teil liegt in Asien, er wurde früher auch Kleinasien genannt. Das Land hat ähnlich viele Einwohner wie Deutschland, nämlich etwa 80 Millionen. Es ist aber mehr als doppelt so groß. Die Hauptstadt Ankara liegt in der Mitte des Landes, die größte Stadt aber ist Istanbul.

Die Türkei liegt zwischen zwei Meeren: Das Mittelmeer liegt im Westen und Süden, und das Schwarze Meer im Norden. Die Landschaft besteht zum größten Teil aus Gebirge. Der höchste Berg, der Große Ararat, ist über 5000 Meter hoch. Es gibt wichtige Naturschutzgebiete und Orte, die als UNESCO-Weltkulturerbe gelten.

Die Türkei gibt es seit dem Jahr 1923. Sie heißt mit vollem Namen „Republik Türkei“. Ab dem Jahr 2019 wird der Präsident Recep Tayyip Erdogan noch mehr Macht erhalten. Seit vielen Jahren will die Türkei der Europäischen Union beitreten und verhandelt mit Europa. Bisher kam es jedoch nicht zu einem Beitritt. Viele europäische Länder denken, dass die Türkei zu wenig demokratisch ist und die Menschenrechte zu wenig beachtet.

Die Dienstleistungen wachsen. Es gibt viele Arbeitsplätze in Banken, Versicherungen, in der Freizeit, rund ums Essen, beim Transport und so weiter. Auch die Industrie wächst. Sie wird moderner und immer wichtiger, vor allem in den großen Städten. Die Landwirtschaft wird dafür unwichtiger. Viele Menschen verdienen mehr Geld als früher.

In der Türkei leben nicht nur Türken, sondern auch viele Kurden und andere Minderheiten. Seit etwa 1970 sind viele Türken in europäische Länder gezogen, um dort zu arbeiten, auch nach Deutschland.

Was ist früher in der Türkei passiert?

Zwei Grabmale aus dem 11. Jahrhundert. Damals besiedelten die Türken ihr heutiges Land.

Auf dem Gebiet der Türkei lebten lange Zeit Menschen, die Griechisch sprachen. Deshalb gibt es in der Türkei heute noch viele Sehenswürdigkeiten und Ruinen aus der Zeit des Alten Griechenlands. Am Ende des Mittelalters zogen die Türken aus der Mitte Asiens nach Westen. 1453 hatten sie das Gebiet erobert, das heute die Türkei ist. Damals und später eroberten sie auch noch große Teile von Nordafrika und von Südosteuropa. Weil die Herrscher „Osmanen“ hießen, spricht man vom Osmanischen Reich.

Nach dem Ersten Weltkrieg zerbrach das Osmanische Reich. Seit 1922 gibt es die heutige Türkische Republik. Der Staatsgründer Kemal Atatürk hat das Land moderner gemacht. Er hat zum Beispiel das arabische Alphabet durch das lateinische Alphabet ersetzt, also mit Buchstaben, wie wir sie mehr oder weniger auch im Deutschen kennen.

Seit dem Jahr 2014 ist Recep Tayyip Erdogan Präsident. Er zog immer mehr Macht an sich. Im Jahr 2019 ist vorgesehen, aus der Republik ein Präsidial-System zu machen. Der Präsident bekommt dadurch noch mehr Macht.

Was muss man über die Menschen in der Türkei wissen?

Menschen auf einem Markt in Istanbul

In der Türkei leben viele verschiedene Völker. Etwa 71 von 100 Einwohnern sind Türken. Die zweitgrößte Gruppe sind die Kurden mit etwa 12 von 100 Einwohnern. Dann gibt es noch viele weitere, kleinere Völkergruppen. Die meisten Menschen sind Moslem.

Viele Kurden leben nicht nur in der Türkei, sondern auch in Syrien, im Iran und im Irak. Sie haben auch eine eigene Sprache, die mit dem Türkischen gar nichts zu tun hat. Kurden und Türken leben auch sehr unterschiedlich. Man sagt: Sie haben eine andere Kultur. Die Kurden möchten deshalb schon lange einen eigenen Staat bilden. Dies ist ihnen jedoch bisher nicht gelungen.

Wer hat in der Türkei das Sagen?

Bild aus dem türkischen Parlament

Die Türkei hat eine Verfassung. Das Volk wählt das Parlament. Die Regierung, das Parlament und die Gerichte sind jedoch nicht wirklich voneinander unabhängig. Auch das Militär greift immer wieder in die Politik ein. Die Armee hat schon dreimal die Macht übernommen und über das Land bestimmt.

Es gibt auch keine richtige Pressefreiheit. Das bedeutet: Nicht jeder darf eine Zeitung schreiben oder in einer Zeitung berichten, wie er die Dinge sieht. Viele Menschen sind deswegen schon ins Gefängnis gekommen oder ins Ausland geflüchtet.

Kleine Volksgruppen oder Religionsgemeinschaften wie die Christen werden immer wieder vom Staat bedrängt. Sie können sich nicht so entwickeln und so leben, wie sie es sich selber wünschen.

Immer wieder gibt es Vorwürfe, dass Menschen gefoltert werden. Es gab deswegen auch schon viele Verfahren vor Gericht. Dabei kam es auch zu Verurteilungen. An den Vorwürfen muss also etwas dran sein.

Wofür ist die Türkei bekannt?

Viele Europäer verbringen gerne ihren Urlaub in der Türkei. Es locken schöne Strände oder die Orte des UNESCO-Weltkulturerbes.

Bei uns ist die Türkei vor allem als Ferienort bekannt. Es gibt wunderschöne Strände. Dort sind die Winter kurz, weil es im östlichen Mittelmeer wärmer ist als im westlichen Teil. Urlaub in der Türkei ist viel billiger als in Mitteleuropa. Das bringt viele Touristen dorthin.

In der Türkei gibt es viele Orte, die von der UNESCO als Weltkulturerbe ausgezeichnet wurden. Dazu gehören Moscheen, Städte, Festungen, Karawansereien, Thermalquellen und viele andere Sehenswürdigkeiten. Ganz wichtig ist Istanbul, die größte Stadt. Es gibt auch viele Naturschutzgebiete. Sie liegen an Küsten oder im Landesinneren.

Wie verdient man in der Türkei sein Geld?

Die Hagia Sophia in Istanbul: Früher war es eine Kirche, dann eine Moschee und heute ist es ein Museum. Sie ist eines der Hauptziele der Touristen.

Das kommt sehr darauf an, von welchem Landesteil man spricht: Im Westen gibt es viel Dienstleistungen und Industrie. Dort verdienen die Leute mehr Geld als früher und sie können sich damit mehr leisten.

Eine wichtige Dienstleistung ist der Verkehr. Die Türkei liegt zwischen Asien und Europa. Viele Transportwege führen also durch die Türkei. Das Meer ist ebenfalls ein wichtiger Transportweg. Es führt zwischen dem europäischen und dem asiatischen Teil der Türkei hindurch. Für Erdöl und Erdgas führen Röhren durch das Land, die man „Pipeline“ nennt, sprich: Peip-lein.

Im Osten ist vieles noch wie früher. In der Landwirtschaft braucht es viel Handarbeit. Viele Bauernbetriebe sind sehr klein. In den trockenen, gebirgigen Gegenden leben weniger Kühe, dafür mehr Schafe und Ziegen. Das gibt viel Arbeit und bringt wenig Geld ein. Gerade in diesen Gegenden erhalten viele Familien Geld von Verwandten, die nach Westeuropa ausgewandert sind.

Der Tourismus bringt dem Land viel Geld ein. Er schafft viele Arbeitsplätze. Darunter gibt es auch Anstellungen für Leute, die keinen Beruf erlernt haben, zum Beispiel als Zimmermädchen in einem Hotel, als Hilfsgärtner rund um Hotels oder als Taxifahrer.




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