Polarlicht

Aus Klexikon – das Kinderlexikon
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Polarlichter am Himmel über einer Kirche auf Island in der Nähe der Polargebiete

Das Polarlicht ist ein Leuchten am Himmel in den Gebieten um den Nordpol und den Südpol. Es kann rot oder grün sein, manchmal auch blau bis violett. Es entsteht, wenn der Sonnenwind in die Atmosphäre eindringt. Sonnenwind nennt man elektrisch geladene Teilchen aus der Sonne. Sie gelangen bis zur Erde und bringen Atome in der Luft zum Leuchten.

Am häufigsten sind Polarlichter in den Polargebieten zu beobachten, also in den Regionen oberhalb des nördlichen oder südlichen Polarkreises. Sie lassen sich demnach im Norden unter anderem in Teilen von Skandinavien, Sibirien, Alaska, Kanada, Grönland oder in Island beobachten. Auf der Südhalbkugel muss man schon bis in die Antarktis reisen, um sie zu sehen. Nur selten sind Polarlichter in den südlichsten Spitzen von Argentinien, Chile, Australien oder Neuseeland zu bewundern. Manchmal kann man sie auch noch weiter von den Polargebieten entfernt erblicken.

Polarlichter kann man mit bloßem Auge beobachten. Damit sie sichtbar sind, muss es dunkel sein. In den Polargebieten wird es allerdings an vielen Tagen im Frühling und Sommer nicht oder nur kaum dunkel. Daher kann man sie zu dieser Zeit auch dort nicht beobachten. Im Herbst und Winter bleibt es dort hingegen tagelang dunkel. Dann, während der Polarnacht, lassen sich Polarlichter also gut bewundern.

Für die Menschen hoch im Norden und im Süden gehören Polarlichter zum Alltag. Früher sahen die Menschen darin oft ein Zeichen der Götter. Sie sagten mit einem Polarlicht oft schlimme Dinge voraus, zum Beispiel Hunger, Krankheit oder Krieg. Andere Völker verbanden die Polarlichter mit den Toten. Erst seit etwa einhundert bis zweihundert Jahren können Wissenschaftler erklären, wie das Licht entsteht.

Was sagt die Wissenschaft über das Polarlicht?

Um die Erde ist ein Magnetfeld, man sieht es hier in Orange oder Gelb. Es lenkt den Sonnenwind ab, der hier blau ist. Nur an den Polen gibt es zwei kleine „Löcher“, wo man den Sonnenwind sieht.

Schon eine 2500 Jahre alte Keilschrift aus Babylonien berichtet über Polarlichter. Es war eine Ausnahme, dass sie so weit bis in den Süden reichten. Im 18. Jahrhundert beschäftigten sich Forscher mit den Polarlichtern und dachten, dass sich Sonnenlicht in den Eiskristallen der Wolken spiegeln und so das Leuchten hervorbringen würde.

Später dachte man, dass Elektronen aus dem Weltall auf das Gas in der Atmosphäre treffen würden und so das Leuchten entstehen würde. Elektronen sind kleinste Teilchen, die wir als Elektrizität wahrnehmen. Aber auch diese Theorie stimmte noch nicht.

Erst im Jahr 1959 fand eine sowjetische Raumsonde heraus, dass es den Sonnenwind gibt. Das sind elektrisch geladene Teilchen aus der Sonne. Je nachdem, welche Luft-Teilchen sie treffen und in welcher Höhe, leuchten sie dabei in verschiedenen Farben.

Damit blieb noch die Frage offen, warum Polarlichter vor allem an den Polen entstehen. Die Erklärung geht so: Die Erde ist von einem großen Magnetfeld umgeben, welches die allermeisten Sonnen-Teilchen um die Erdatmosphäre herum ablenkt und so einen Zusammenstoß mit Luft-Atomen verhindert. Nur an den beiden magnetischen Polen der Erde durchbricht dieses Magnetfeld die Atmosphäre, so dass die Sonnen-Teilchen dort in Kontakt mit der Luft kommen können.




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