Polarkreis

Aus Klexikon – das Kinderlexikon
Die rote Linie oben zeigt, wo der nördliche Polarkreis verläuft. Die andere rote Linie zeigt den südlichen Polarkreis.
Diese Zeichnung veranschaulicht, warum es den Polarkreis gibt. Die Sonne ist natürlich im Vergleich zur Erde zu klein und zu nahe. Die beiden Polarkreise sind hier blau eingezeichnet.

Ein Polarkreis ist eine gedachte Linie, die einmal um die Erde herumreicht. Diese Linie ist die Grenze zwischen einem Polargebiet und der übrigen Welt. So, wie es zwei Pole gibt, gibt es auch zwei Polarkreise: den nördlichen und den südlichen Polarkreis. Beide sind Breitenkreise und liegen auf etwas mehr als 66 Grad nördlicher oder südlicher Breite.

Der nördliche Polarkreis verläuft durch mehrere Länder: Norwegen, Schweden, Finnland, Russland, Kanada, Grönland, sowie den Bundesstaat Alaska der USA. Auch über diesem Breitenkreis leben auf der Nordhalbkugel noch Menschen und es wachsen vielerorts noch recht viele verschiedene Pflanzen und sogar Bäume. Andere Gebiete, wie zum Beispiel Grönland, sind das ganze Jahr von Schnee und Eis bedeckt. Dort, wo der Polarkreis verläuft, haben die Menschen manchmal Statuen gebaut und Markierungen gemacht, damit man bemerkt, dass man diese gedachte Linie überquert.

Der südliche Polarkreis verläuft durch kein Land, er umrundet in etwa den Kontinent Antarktika. Dieser Kontinent gehört keinem Land und wird nur von Wissenschaftlern bewohnt, die eine Zeit lang dort arbeiten. Auch Pflanzen wachsen fast gar keine mehr südlich dieses Polarkreises, das Gebiet ist vielmehr eine riesige Wüste aus Schnee und Eis. Wegen seiner Größe ist es auch die größte Wüste der Welt.

Was sind Mitternachtssonne und Polarnacht?

Mitternachtssonne am Nordkap an der nördlichen Spitze Norwegens. Dort geht die Sonne im Sommer mehr als 2 Monate lang nicht unter. Im Winter geht sie hingegen fast genauso lang gar nicht auf.

Nur um den Äquator herum dauern Tag und Nacht das ganze Jahr über in etwa gleich lang. Weiter vom Äquator entfernt steht die Sonne nicht jeden Tag gleich lang über dem Horizont. Diese Zeit verändert sich mit den Jahreszeiten. So ist es zum Beispiel in Mitteleuropa im Frühling und Sommer viel länger heller als im Herbst und Winter. So könnte die Sonne in Frankfurt im Juni mehr als 16 Stunden lang pro Tag scheinen, im Dezember aber nur gut 8 Stunden. Je näher man zu Nord- oder Südpol kommt, umso größer wird dieser Unterschied.

Am nördlichen Polarkreis steht die Sonne um den 20. Juni herum so lang über dem Horizont, dass sie an diesem Tag überhaupt nicht untergeht. Es ist also sozusagen 24 Stunden lang Tag und es gibt keine Nacht und wird nicht richtig dunkel. Man spricht von der Mitternachtssonne, weil die Sonne selbst um Mitternacht noch am Himmel steht.

In den Gebieten über dem Polarkreis geht die Sonne an mehreren Tagen im Sommer nicht unter. Je näher man zu Nord- oder Südpol kommt, während umso mehr Tagen scheint dort die Mitternachtssonne. An der Nordspitze Europas etwa geht die Sonne mehr als 2 Monate lang gar nicht unter. Am Nord- und Südpol sind es gar 6 Monate. Man spricht vom Polartag.

Nach diesen 6 Monaten allerdings, geht die Sonne auch dort unter und es dauert im Gegenzug etwa 6 Monate bis sie wieder aufgeht. Man spricht von der Polarnacht. In den gesamten Gebieten über dem Polarkreis gibt es im Winter mehrere Tage, an denen die Sonne überhaupt nicht aufgeht und es größtenteils dunkel bleibt. Die Zahl der Tage, an denen die Sonne im Winter nicht aufgeht, ist in etwa so groß wie die Zahl der Tage, an denen sie im Sommer nicht untergeht. Manchmal kann man in der Polarnacht auch Polarlichter sehen. Das sind farbige Leuchterscheinungen am Himmel. Durch das fehlende Sonnenlicht, kann es im Winter über und um dem Polarkreis herum besonders kalt werden. Auch dauert der Winter dort erheblich länger als zum Beispiel in Mitteleuropa.




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