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Gorillas

Aus Klexikon – das Kinderlexikon
Dieser Berggorilla in Uganda frisst gerade eine Wurzel.

Gorillas sind die größten und stärksten Menschenaffen. Sie gehören somit zu den Säugetieren und sind die nächsten Verwandten der Menschen. In der Natur leben sie nur in der Mitte von Afrika, ungefähr im selben Gebiet wie die Schimpansen.

Wenn sich Gorilla-Männchen aufrichten, sind sie etwa so groß wie ein erwachsener Mensch, nämlich 175 Zentimeter. Sie sind auch oft viel schwerer als Menschen. Männliche Tiere werden bis zu 200 Kilogramm schwer. Weibliche Gorillas sind nur etwa halb so schwer.

Gorillas sind gefährdet. Der Mensch rodet immer mehr Urwald und pflanzt dort Plantagen an. Dort, wo Bürgerkrieg herrscht, kann man Gorillas auch schlecht schützen. Menschen jagen Gorillas auch zunehmend, um ihr Fleisch zu essen. Forscher, Wilderer und Touristen stecken immer mehr Gorillas mit Krankheiten an, beispielsweise mit Ebola. Das kann den Gorillas das Leben kosten.

Wie leben Gorillas?

Gorillas sind gesellige Tiere. Sie leben in Gruppen. Die Jungtiere tollen gerne miteinander herum.

Gorillas fressen vor allem Blätter. Daraus holen sie die meiste Nahrung und ihre Flüssigkeit: Sie trinken ansonsten wenig. Bei den Flachlandgorillas kommen auch noch Früchte hinzu. Ab und zu verspeisen Gorillas auch schon mal Insekten oder andere kleine Tiere.

Gorillas können gut in Bäumen herumklettern. Auf dem Boden gehen sie auf den Füßen und den Händen. Sie stützen sich jedoch nicht auf der ganzen Hand ab, sondern nur auf dem zweiten und dem dritten Finger. Das wäre bei uns der Zeigefinger und der Mittelfinger.

Gorillas sind am Tag wach und schlafen in der Nacht, ganz ähnlich wie wir Menschen. Am Vormittag fressen sie. Über Mittag ruhen sie etwa vier Stunden lang. Am Nachmittag fressen sie wieder und bereiten sich dann einen Schlafplatz vor. Das ist ein Nest aus Ästen und Blättern. Das Nest bauen sie auf einem Baum oder auf dem Boden. Dafür benötigen sie nur wenige Minuten. Meist schläft ein Gorilla nur eine Nacht im selben Nest.

Gorillas sind gesellige Tiere. Sie leben in Gruppen zusammen. Je nach Gorilla-Art besteht eine Gruppe aus nur wenigen Tieren. Es können aber auch bis zu 40 Gorillas sein. In jeder Gruppe ist ein Männchen der Chef. Es ist meistens das älteste und trägt schon graue Haare. Man nennt es deshalb „Silberrücken“ oder „Silberrücken-Männchen“. Zur Gruppe gehören noch weitere Männchen, die nennt man „Schwarzrücken“. Dazu gehören die Weibchen und die Jungtiere.

Jede Gorillagruppe hat ihr eigenes Revier. Die sind in der Größe sehr verschieden. Sie reichen von etwa 400 bis zu über 3.000 Fußballfeldern. Die Gruppen weichen sich aus, so kommt es nicht zu Streitigkeiten. Innerhalb der Gruppe prügeln sich Gorilla-Männchen, wenn es darum geht, wer der Chef der Gruppe sein darf. Wenn ein neues Männchen Herr über eine Gruppe wird, dann tötet es die kleinen Gorillas, die einen anderen Vater haben. Der Chef der Gruppe will, dass nur er und seine eigenen Kinder sich vermehren.

Wie vermehren sich Gorillas?

Ein Gorilla-Baby trinkt Milch an den Brüsten seiner Mutter.

Nur der Silberrücken darf mit den Weibchen Junge machen. Die Weibchen sind etwa einmal im Monat dazu bereit. Die Schwangerschaft dauert knapp neun Monate. So lange trägt eine Mutter also ihr Jungtier im Bauch. Meist bringt sie immer nur ein einziges Jungtier zur Welt. Es gibt sehr selten Zwillinge.

Ein Gorilla-Baby ist etwa zwei Kilogramm schwer. Das entspricht einem eher leichten Menschenbaby. Es trinkt dann Milch an den Brüsten seiner Mutter. Mit etwa drei Monaten kann es krabbeln, danach reitet es mehrere Jahre lang auf dem Rücken seiner Mutter. Fast die Hälfte der Gorilla-Babys stirbt jedoch im ersten Lebensjahr. Mit etwa drei oder vier Jahren bekommt das Jungtier keine Milch mehr. Die Mutter kann dann wieder schwanger werden.

Bis ein Weibchen schwanger werden kann, muss es etwa sechs bis acht Jahre alt werden. Männchen können erst mit etwa zehn Jahren Junge machen. In der Natur dauert es aber meist noch länger. Etwa um diese Zeit verlassen die Männchen und die Weibchen ihre Gruppe und suchen sich eine andere Gruppe. Das ist wichtig, sonst würden die Gruppen mit der Zeit krank werden. Gorillas werden etwa 40 Jahre alt, in Zoos sogar noch älter.

Welche Arten von Gorillas gibt es?

Ein männlicher Gorilla im Zoo von San Francisco in den USA. Bei älteren Männchen wird das Fell auf dem Rücken grau. Man nennt sie deshalb Silberrücken.

Es gibt mehrere Arten von Gorillas. Man teilt sie zunächst ein in Westliche Gorillas und Östliche Gorillas. Die Westlichen sind eher kleiner und schlanker und haben ein grau-braunes Fell. Sie leben etwa dort, wo der Golf von Guinea liegt, ein Teil des Atlantischen Ozeans.

Die Östlichen leben im Osten der Demokratischen Republik Kongo und noch etwas östlicher. Das ist viel weiter von der Küste entfernt. Diese Gorillas sind etwas größer und haben ein dunkleres Fell. Sie sind seltener als ihre westlichen Verwandten.

Sowohl im Osten als auch im Westen gibt es Flachlandgorillas. Sie mögen Wälder und klettern auch gern. Nur im Westen leben die Berggorillas: Sie mögen die hügelige Landschaft. Sie bleiben eher am Boden.

Sind Gorillas gefährlich?

Im Jahr 1933 erschien der Film „King Kong“. Darin geht es um einen riesigen Gorilla, der die Stadt New York unsicher macht. Gorillas werden oft als eine Art Monster dargestellt. Dieses Museum in Kanada ist zum Spaß so gebaut, als hätte es ein Gorilla umgehauen.

Gorillas sind zwar groß und sehr stark, aber auch scheu. Wenn sie Menschen im Urwald begegnen, können sie Angst bekommen. Wenn der Mensch nicht Abstand hält, versuchen die Gorillas sich zu verteidigen. Erst schreien sie und greifen zum Schein an. Wenn der Mensch davon nicht zurückschreckt, beißen und schlagen Gorillas.

Gegen einen Gorilla hat ein Mensch ohne Waffen keine Chance. Ein ausgewachsenes Tier hat die Körperkraft von bis zu 20 erwachsenen Männern. Meist überlebt der Mensch einen Gorilla-Angriff, wenn auch mit gebrochenen Knochen. Das alles passiert aber sehr selten. Manche Menschen sind für Gorillas viel gefährlicher, weil sie Gorillas jagen oder ihnen den Urwald absägen. Sie leben heute fast nur noch in Schutzgebieten wo sie bewacht werden.




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