Mars

Aus Klexikon – das Kinderlexikon
Version vom 25. April 2023, 15:40 Uhr von Ziko van Dijk (Diskussion | Beiträge) (→‎Wie erforschen die Menschen den Mars?: Fein, ich habe mal anhand von Nominalstil und deutlichen Handelnden gegengelesen.)


Der Mars in seinen echten Farben fotografiert: Weiß sind die Polkappen aus Eis.

Der Mars ist der vierte Planet in unserem Sonnensystem. Er gehört zu den Gesteinsplaneten. Wegen seiner roten Farbe nennt man ihn auch den roten Planeten. Neben der Venus ist er der zweite Nachbar unseres Heimatplaneten Erde. Die Bahn des Mars ist dabei noch weiter von der Sonne entfernt als die der Erde.

Für einen Umlauf um die Sonne braucht der Mars 687 Tage, die Erde dagegen nur 365 Tage. Hierbei sind natürlich unsere „Erdentage“ gemeint. Der Mars dreht sich ähnlich schnell um seine Achse wie die Erde. Daher dauert ein Tag auf dem Mars nur ein paar Stunden länger als auf der Erde.

Der Mars ist im Durchmesser nur etwa halb so groß wie die Erde. Der Mars hat zwei kleine Monde. Sie heißen Phobos und Deimos.

Schon im Altertum kannte man den Mars. Auch wegen seiner roten Farbe, gab man dem Planeten den Namen des römischen Gottes für den Krieg: Mars. Lange Zeit glaubte man, es könnte außerirdisches Leben dort geben. Inzwischen haben Wissenschaftler aber herausgefunden, dass es keine Lebewesen dort gibt.

Wie sieht es auf dem Mars aus?

Der Vulkan Olympus Mons ist weit mehr als doppelt so hoch wie der höchste Berg der Erde und gilt als höchster Berg des Sonnensystems.

Der Boden des Mars ist rot. Das kommt vom Staub. Genau wie Rost besteht dieser Staub aus einer chemischen Verbindung von Eisen und Sauerstoff. Viele Meteoriten aus dem Weltall sind auf dem Mars eingeschlagen. Darum sieht man viele Einschlagkrater: große Flächen mit einem runden Rand aus Bodentrümmern. Das ist so ähnlich wie beim Mond der Erde.

Auf dem Mars gibt es große Gräben und hohe Berge. Es gibt auch Vulkane. Der Vulkan Olympus Mons ist mehr als 21 Kilometer hoch. Einige Täler auf dem Planeten sehen so aus, als wäre vor langer Zeit Wasser durch sie geflossen, sind aber trocken.

Die Polkappen des Mars sind weiß: sie sind von Eis bedeckt. Der größte Teil davon ist gefrorenes Kohlendioxid. Ein kleinerer Teil davon ist Wassereis.

Auf dem Mars ist es deutlich kälter als auf der Erde. Das liegt vor allem daran, dass der Planet weiter von der Sonne entfernt ist als die Erde. Im Durchschnitt ist es auf dem Mars mit etwa minus 70 Grad Celsius noch ein gutes Stück kälter als auf der Erde am Südpol. Am Äquator des Mars kann es hingegen am Tag etwa 20 Grad Celsius warm werden. Nachts wird es überall auf dem Mars eisig kalt.

Wie die Erde hat auch der Mars eine Atmosphäre. Sie ist aber staubig und ganz dünn. Sauerstoff gibt es in der Marsluft so gut wie gar nicht. Menschen und Tiere könnten dort also nicht atmen.

Wie erforschen die Menschen den Mars?

Dieses Fahrzeug ist ein Rover aus den USA Er heißt Curiosity. Das ist Englisch für „Neugierde“. Seit 2012 fährt es auf dem Mars herum und funkt sein Wissen zur Erde – wie auch dieses Foto von sich.

Der Mars leuchtet am Himmel recht hell, daher ist er den Menschen schon im Altertum aufgefallen. Schon die Alten Ägypter beobachteten den Planeten vor mehr als 3.000 Jahren. Seit der Neuzeit wurde er immer genauer von Astronomen erforscht: Nachdem das Fernrohr erfunden wurde, konnte man den Mars noch viel genauer beobachten.

Ab dem 19. Jahrhundert wurden die Teleskope immer besser und man konnte die Oberfläche des Planeten genauer erkennen und erste Landkarten zeichnen. Weltraumteleskope liefern heute noch genauere Daten und Bilder. Auch Hobby-Astronomen können den Planeten wegen seiner Nähe zur Erde ziemlich gut beobachten.

Mit dem Beginn der Raumfahrt in der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts, konnte der Mars noch genauer erforscht werden. Damals schickten die USA und die Sowjetunion erste unbemannte Raumsonden zum Mars. Die meisten flogen daran vorbei und lieferten genauere Daten und Bilder. Die zwei amerikanischen Viking-Sonden landeten sogar auf dem Planeten und schickten erste Fotos der Oberfläche zur Erde.

Seitdem hat man immer wieder neue Raumsonden entwickelt, um den Mars besser zu erforschen. Einige Raumsonden haben den Planeten jahrelang als Satellit umrundet, andere sind auf seiner Oberfläche gelandet. Mit Raumsonden hat man auch mehrere Rover abgesetzt. Das sind besondere Fahrzeuge, die auf dem Mars herumfahren können. Zuletzt ließ man auch einen Hubschrauber für kurze Zeit auf dem Mars herumfliegen. Man hat auch bereits kleine Löcher ins Gestein des Planeten gebohrt.

All diese Missionen haben Fotos und Filme zur Erde geschickt. Zahlreiche Messgeräte haben die Atmosphäre und die Oberfläche des Planeten genau untersucht. Daher wissen wir bereits relativ viel über diesen Planeten. Für die Zukunft planen mehrere Länder weitere Raumsonden, die ihn noch genauer erkunden sollen. Dazu gehört auch eine Mission, bei der Steine auf dem Mars eingesammelt und zur Erde gebracht werden sollen.

All diese Missionen zum Mars waren aber unbemannt. Das bedeutet, dass sie von der Erde aus gesteuert wurden und kein Astronaut mitgeflogen ist.

Gibt es Leben auf dem Mars?

Spuren von Wasser auf dem Mars: Anscheinend ist hier Wasser aus dem Boden gesickert und dann einen Hang hinunter geflossen. Das ist wohl vor weniger als 10 oder 20 Jahren passiert.

Schon seit vielen Jahrhunderten stellen sich Menschen vor, dass es auf dem Mars Leben geben könnte. Der Mars ist der Erde im Vergleich zu den meisten anderen Planeten ziemlich nah. Er lässt sich also gut von der Erde aus beobachten. Dabei haben die Menschen immer wieder Dinge entdeckt, die Ihre Fantasie beflügelt haben.

Im Jahr 1877 meinte ein Astronom, mit seinem Fernrohr Rillen auf dem Mars zu sehen. Später behauptete jemand sogar, dass die Rillen Kanäle seien. Die Bewohner des Mars hätten die Kanäle gebaut, um Wasser von den Polen zum Äquator zu bringen. Schließlich erkannte man, dass sich die Astronomen mit den Rillen getäuscht hatten: Es gibt sie gar nicht.

Man stellte sich sogar Wesen vor, die so aussehen wie wir Menschen. Deshalb spricht man auch von „Marsmenschen“. In zahlreichen Science-Fiction -Büchern und -Filmen treiben sie bis heute ihr Unwesen, obwohl es sie in Wirklichkeit gar nicht gibt.

Mittlerweile hat man den Mars mit modernen Teleskopen und Raumsonden schon ziemlich genau erforscht. Bislang hat man allerdings noch keinerlei Spuren für Leben gefunden. Manche Wissenschaftler glauben aber: Vielleicht sind früher wenigstens mal Bakterien entstanden. Dafür braucht man Elemente wie Kohlenstoff, Sauerstoff, Phosphor und einige andere. Die sind alle auf dem Mars vorhanden. Daher sucht man unter anderem auch nach Spuren von früherem Leben.

Eine andere wichtige Bedingung für Leben, wie wir es kennen, ist flüssiges Wasser. Gefrorenes Wasser gibt es reichlich auf dem Mars: Man hat Eis, an den Polkappen und unter dem Marsboden gefunden. Flüssiges Wasser kann es eigentlich heute keines auf dem Mars geben, da seine Atmosphäre viel zu dünn ist. Auch ist es zu kalt dazu. Wissenschaftler haben allerdings Anzeichen für Wassertröpfchen gefunden, die aber kurz danach wieder gefrieren.

Werden einmal Menschen zum Mars fliegen?

Obwohl bislang noch kein Mensch war, könnten vielleicht in Zukunft Astronauten dort landen, wie auf dieser Zeichnung

Bislang hat noch kein Mensch den Mars oder einen anderen Planeten betreten. Nur auf dem Mond waren bislang zwölf US-amerikanische Astronauten. Eine Reise zum Mond ist sehr aufwendig, teuer und gefährlich. Eine Reise zum Mars wäre allerdings noch wesentlich komplizierter und teurer.

Eine solche Reise würde wahrscheinlich etwa zwei Jahre lang dauern. Das ist etwa viermal so lang, wie Astronauten meistens im All bleiben, wenn sie zur Internationalen Raumstation ISS fliegen. Während der Rückflug von der ISS nur einige Stunden dauert, würde ein Rückflug vom Mars sechs bis neun Monate lang dauern. Das wäre ein riesiges Problem, wenn Menschen krank würden oder es technische Probleme am Raumschiff gäbe. Die Astronauten wären dann auf sich allein gestellt und könnten nicht ins Krankenhaus oder Hilfe holen.

Während der ganzen Zeit wären die Astronauten außerdem gefährlichen Strahlen von der Sonne ausgesetzt, die Menschen krank machen können. Auf der der Erde sind wir davor geschützt. Die ganze Reise würden die Astronauten in Schwerelosigkeit verbringen und auch auf dem Mars ist die Schwerkraft wesentlich schwächer als auf der Erde. Das könnte vor allem ihren Knochen schaden.

Auch mental, also im Kopf, würden die Astronauten stark belastet. Sie wären monatelang zusammen auf kleinstem Raum eingesperrt und müssten miteinander auskommen. Ihre Heimat, die Erde, würden sie irgendwann nur noch als winzigen Punkt sehen können. Wenn sie mit Freunden und Familie daheim telefonieren wollten, müssten sie teilweise mehr als eine halbe Stunde auf eine Antwort warten.

Man braucht ein geeignetes Raumschiff und eine starke Rakete für den Hin- und Rückflug und die Zeit auf dem Mars. Während der ganzen Zeit brauchen die Astronauten Luft zum Atmen, müssen essen und trinken, und es darf für sie nie zu kalt oder zu warm sein. Möglicherweise würde eine einzige Reise zum Mars auch mehr als eine Rakete und ein Raumschiff benötigen, um genügend Ausrüstung und Treibstoff zu haben.

Die Entwicklung davon kostet sehr viel Zeit und Geld. Schon als die Amerikaner in den Jahren um 1970 zum Mond geflogen sind, haben Menschen geklagt, dass das viel zu teuer sei und nicht so viel nütze. Stattdessen könnte man dieses Geld dazu nutzen andere Probleme auf der Erde zu bekämpfen.

Einige Menschen halten diese Schwierigkeiten in naher Zukunft für lösbar und mehrere Länder möchten Menschen zum Mars bringen. Die amerikanische NASA möchte dies schon zwischen 2030 und 2040 schaffen. Auch die ESA will irgendwann europäische Astronauten zum Mars bringen.

Auch einige reiche Menschen träumen von bemannten Missionen zum Mars. Die Firma SpaceX von Elon Musk entwickelt zurzeit mit dem „Starship“ die größte Rakete der Welt. Sie soll später auch zum Mars fliegen. Musk möchte sogar, dass Menschen den Mars besiedeln und dort in Städten leben und arbeiten wie auf der Erde. Das sind aber bislang alles nur Pläne und Visionen.




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