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Franz von Assisi

Aus Klexikon – das Kinderlexikon
Version vom 21. November 2024, 20:44 Uhr von Ziko van Dijk (Diskussion | Beiträge)
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Dieses Mosaik zeigt Franziskus, wie er zu einigen Vögeln spricht.

Franz von Assisi war ein sehr bekannter Mann im Mittelalter. Er gründete einen Orden, also ein Verein von Männern mit bestimmten Regeln. Man nennt sie heute noch Franziskaner. Einen Orden für Frauen, die Klarissen, gründete er zusammen mit Klara von Assisi. Über kaum einen anderen Menschen aus dem Mittelalter wurde so viel geschrieben wie über Franziskus. In der Katholischen Kirche ist er ein Heiliger.

Franziskus war dafür bekannt, dass er freiwillig in Armut lebte. Manchmal lebte er für sich allein. Manchmal ging er in die Dörfer der Umgebung und predigte den Menschen von Jesus. Er predigte auch den Tieren und war überzeugt, dass sie ihn verstehen würden. Lange Zeit lebte er auch mit anderen Menschen zusammen. Es waren vor allem Männer.

Franziskus lebte von 1181 oder 1182 bis zum 3. Oktober 1226. Er wurde also etwa 44 Jahre alt. Sein Gedenktag in der katholischen und vielen anderen Kirchen ist der 4. Oktober. In einigen Evangelischen Kirchen ist es der 3. Oktober, also sein Todestag. Der Unterschied kommt daher, dass man früher die Zeit nach Sonnenuntergang bereits zum nächsten Tag gerechnet hat.

Wie lebte Franziskus?

Die heutige Stadt Assisi in Italien

Franziskus kam in der Stadt Assisi in der Mitte Italiens zur Welt. Seine Eltern waren durch den Handel mit Stoffen reich geworden. Während seiner Geburt befand sich sein Vater gerade in Frankreich. Getauft wurde er auf den Namen Giovanni. Auf Deutsch sagt man „Johannes“. Sein Vater nannte ihn aber nach der Rückkehr „Francesco“. Das bedeutet „Kleiner Franzose“.

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Giovanni
Francesco

Franziskus lernte lesen, schreiben und rechnen. Das war damals nicht selbstverständlich. Mit 14 Jahren trat er in das Unternehmen seines Vaters ein. Dies entsprach damals dem üblichen Alter. Er verdiente schnell Geld und gab vieles davon für andere Menschen aus.

Mit zwanzig Jahren zog er in den Krieg gegen eine Nachbarstadt. Er geriet in Gefangenschaft und wurde wieder freigelassen. Als er in einen nächsten Krieg ziehen sollte, kehrte er unterwegs wieder um. Eine Legende berichtet, Gott sei ihm in einem Traum erschienen und hätte ihn in seinen Dienst berufen. Seinen Wunsch, Ritter zu werden, verfolgte er dann nicht mehr.

Daraufhin lebte er immer einsamer. Mit etwa 24 Jahren pilgerte er nach Rom. Hier erzählt eine weitere Legende, er habe seine wertvollen Kleider mit einem Bettler getauscht. Er wollte als armer Mensch leben, nicht als reicher.

Kurze Zeit später soll Gott zu ihm gesagt haben, er solle „sein Haus wieder aufbauen“. Darunter kann man ein Kirchen-Gebäude verstehen oder aber auch die Kirche als Gemeinschaft gläubiger Menschen. Sicher ist: Er bettelte Geld zusammen, um eine kleine, halb zerfallene Kapelle wieder aufzubauen. Weiteres Geld nahm er aus dem Geschäft seines Vaters. Nach einem Streit trennte sich Franziskus von seinem Vater.

Danach lebte Franziskus allein außerhalb der Stadt. Aber immer mehr Menschen scharten sich um ihn. Er schrieb Regeln auf, wie sie zusammenleben wollten. Ganz wichtig war dabei die Armut und die Hilfe gegenüber armen und kranken Menschen. So entstanden die ersten Ordensregeln. Er musste die Regeln mehrmals überarbeiten und bekam schließlich im Jahr 1215 die Erlaubnis des Papstes, damit einen eigenen Orden zu gründen.

In dieser Kirche wurde Franziskus begraben.

Immer wieder predigte er in den Dörfern und erzählte den Menschen von Jesus. Damit sie gut verstehen konnten, wie Jesus geboren worden war, baute er zusammen mit einigen Dorfbewohnern in einer Höhle seinen Geburtsort nach: Er erschaffte eine Krippe mit Stroh, einen Ochsen und einen Esel herbei und ließ Menschen die wichtigen Figuren spielen. Man kann also sagen, dass Franziskus der Erfinder der Weihnachtskrippe war.

Später schloss er sich einem Kreuzzug an und kam nach Palästina. Dabei wurde er krank. Vermutlich hatte er eine Entzündung in den Augen. Wieder zuhause zog er sich aus der Gemeinschaft zurück und lebte wieder allein.

Bald darauf, mit etwa 44 Jahren, starb Franziskus. Grund waren vermutlich seine Augenkrankheit und seine Schwäche. Aus Bescheidenheit hatte er nämlich immer weniger gegessen. Schon zwei Jahre nach seinem Tod erklärte ihn der Papst zu einem Heiligen. Sein Grab befindet sich in der Basilika San Francesco in Assisi.

Was für Legenden gibt es über Franziskus?

Nachdem Franziskus einen gekreuzigten Mann gesehen haben soll, sollen am Körper von Franziskus selbst solche Wunden sichtbar geworden sein.

Es gibt sehr viele Legenden. In den einen steckt wohl etwas mehr Wahrheit als in den anderen. Hier sind die bekanntesten und wichtigsten:

Die erste hat mit seiner Geburt zu tun: Als seine Mutter schwanger war, erschien ihr ein Engel. Der sagte zu ihr, sie soll sich zur Geburt in einen Stall begeben und das neugeborene Kind auf Heu und Stroh betten. Die Mutter gehorchte dem Engel und kam erst am nächsten Tag mit dem Säugling zurück nach Hause.

Einmal kam Franziskus in ein Dorf und stellte fest, dass alle Leute Angst vor einem Wolf hatten, der im Wald lebte. Sie getrauten sich nicht mehr ohne Waffe aus dem Dorf. Franziskus ging in den Wald, und sofort kam der Wolf auf ihn zu gerannt. Franziskus befahl ihm, sich hinzusetzen und schrieb mit der Hand ein Kreuz über dem Wolf in die Luft. Der Wolf wurde sofort zahm und hörte auf zu knurren. Franziskus konnte ihn sogar mitnehmen ins Dorf. Dort ließ er sich jeweils füttern, bis er friedlich starb.

Eine weitere Legende berichtet, dass Franziskus sich so stark in den gekreuzigten Jesus hinein versetzt hat, dass die Wunden der Kreuzigung an seinem eigenen Körper aufgetaucht sind. Das nennt man eine Stigmatisation.

Als Franziskus spürte, dass er bald sterben würde, legte er sich nackt auf den Boden. Er wollte so aus dem Leben gehen, wie er hier angekommen war. Er duldete dann aber, dass ein Mann seinen Mantel auszog und Franziskus damit zudeckte. Kurz darauf starb er. Zuerst war es totenstill. Obwohl es Abend war, erhoben sich dann aber die Lerchen und sangen ihre Lieder am Himmel. Lerchen pfeifen sonst nur am Morgen.

Was ist von Franziskus übrig geblieben?

Zwei Franziskaner in der heutigen Zeit. Sie leben nach den Regeln des Franz von Assisi.

Seit dem Leben von Franziskus gibt es Franziskaner. Das sind Männer, die nach den Ordensregeln von Franziskus leben. Heute sind es zwischen zehn und fünfzehn tausend. Klarissen gibt es sogar noch etwas mehr.

Franziskus hat viele Gebete gesprochen und teilweise selbst aufgeschrieben. Das Bekannteste ist der Sonnengesang. Er gilt als älteste Niederschrift der italienischen Literatur. Dieses und andere Gebete werden auch oft gesungen.

Er hat auch viele Lieder erfunden. Einige kennt man noch. Von anderen hat man nur noch den Text. Viele Komponisten haben sich dazu eigene Melodien einfallen lassen. Diese Lieder werden heute an vielen Orten gesungen oder von Orchestern gespielt.

Die Idee der Weihnachtskrippe ist geblieben und hat sich weiter entwickelt. Heute noch gibt es von Menschen gespielte Weihnachtstheater. Krippenfiguren, die annähernd die wirkliche Größe von Menschen erreichen, gibt es da und dort in Kirchen. Die meisten Krippen sind aber kleine Modelle wie man sie an vielen Orten sieht.

Viele Schriftsteller haben einzelne Begebenheiten aus dem Leben des Franziskus herausgegriffen und zu Erzählungen ausgeschmückt. In derselben Art wurden auch viele Filme gedreht.

Im Jahr 2013 wurde der argentinische Kardinal Jorge Mario Bergoglio zum Papst gewählt. Er gab sich als erster Papst den Namen Franziskus.




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