Marder: Unterschied zwischen den Versionen
K (Textersetzung - „Fell“ durch „Fell“) |
|||
(7 dazwischenliegende Versionen von 3 Benutzern werden nicht angezeigt) | |||
Zeile 1: | Zeile 1: | ||
[[Datei:Martes martes crop.jpg|mini|Baummarder in der [[Wildnis]]]] | [[Datei:Martes martes crop.jpg|mini|Baummarder in der [[Wildnis]]]] | ||
Marder sind Raubtiere. Sie bilden eine [[Tierarten|Familie]] unter den [[Tierarten]]. Zu ihnen gehören auch | Marder sind Raubtiere. Sie bilden eine [[Tierarten|Familie]] unter den [[Tierarten]], nämlich die hundeartigen Raubtiere. Zu ihnen gehören auch die [[Dachse]], die Iltisse, die Nerze, die Wiesel, die Otter und der Vielfraß. Sie leben fast auf der ganzen Welt außer am [[Nordpol]] oder in der [[Antarktis]]. Wer [[bei uns]] vom Marder spricht, meint den Steinmarder oder den Baummarder. Zusammen sind sie die „Echten Marder“. | ||
Von der [[Nase]] bis zum Po sind die Echten Marder 40 bis 60 [[Meter|Zentimeter]] lang. Dazu kommt ein buschiger Schwanz von 20 bis 30 Zentimetern. Sie wiegen etwa ein bis zwei [[Kilogramm]]. Marder sind also eher schlank und leicht. Sie können sich deshalb sehr flink bewegen. | Von der [[Nase]] bis zum Po sind die Echten Marder 40 bis 60 [[Meter|Zentimeter]] lang. Dazu kommt ein buschiger Schwanz von 20 bis 30 Zentimetern. Sie wiegen etwa ein bis zwei [[Kilogramm]]. Marder sind also eher schlank und leicht. Sie können sich deshalb sehr flink bewegen. | ||
Manchmal spricht man auch vom Marderhund. Das ist eine eigene [[Tierarten|Tierart]] wie der [[Waschbär]]. Alle drei sehen sich ähnlich, sind aber nur ziemlich weit weg miteinander verwandt. Marderhunde stammen aus [[Asien]] und sind erst in den Jahren nach 1960 nach [[Europa]] gekommen. | |||
==Wie leben Marder?== | ==Wie leben Marder?== | ||
[[Datei:Nilgiri marten by N A Nazeer.jpg|mini|Dies ist ein Südindischer | [[Datei:Nilgiri marten by N A Nazeer.jpg|mini|Dies ist ein Südindischer Buntmarder, der vor allem auf Bäumen lebt.]] | ||
Marder sind nachtaktiv. Sie jagen und fressen also in der [[Tag und Nacht#Was liegt zwischen Tag und Nacht?|Dämmerung]] oder nachts. Sie fressen eigentlich alles: Kleine [[Säugetiere]] wie [[Mäuse]] und [[Eichhörnchen]] sowie [[Vögel]] und deren [[Ei]]er. Aber auch [[Reptilien]], [[Frösche]], Schnecken und [[Insekten]] gehören auf ihren Speiseplan, auch tote Tiere. Dazu kommen [[Früchte]], [[Beere]]n und [[Nuss|Nüsse]]. Im [[Herbst]] legen Marder Vorräte für den [[Winter]] an. | Marder sind nachtaktiv. Sie jagen und fressen also in der [[Tag und Nacht#Was liegt zwischen Tag und Nacht?|Dämmerung]] oder nachts. Sie fressen eigentlich alles: Kleine [[Säugetiere]] wie [[Mäuse]] und [[Eichhörnchen]] sowie [[Vögel]] und deren [[Ei]]er. Aber auch [[Reptilien]], [[Frösche]], Schnecken und [[Insekten]] gehören auf ihren Speiseplan, auch tote Tiere. Dazu kommen [[Früchte]], [[Beere]]n und [[Nuss|Nüsse]]. Im [[Herbst]] legen Marder Vorräte für den [[Winter]] an. | ||
Zeile 17: | Zeile 19: | ||
Marder sind meist etwa Drillinge. Die Neugeborenen sind [[Blindheit|blind]] und nackt. Nach etwa einem Monat öffnen sie die [[Auge]]n. Sie saugen [[Milch]] bei der Mutter. Man sagt auch: Die Mutter säugt die Jungen. Deshalb sind Marder Säugetiere. | Marder sind meist etwa Drillinge. Die Neugeborenen sind [[Blindheit|blind]] und nackt. Nach etwa einem Monat öffnen sie die [[Auge]]n. Sie saugen [[Milch]] bei der Mutter. Man sagt auch: Die Mutter säugt die Jungen. Deshalb sind Marder Säugetiere. | ||
Die Säugezeit dauert etwa zwei Monate lang. Im Herbst sind die kleinen Marder selbständig. Mit etwa zwei Jahren können sie selber Junge | Die Säugezeit dauert etwa zwei Monate lang. Im Herbst sind die kleinen Marder selbständig. Mit etwa zwei Jahren können sie selber Junge bekommen. In der freien [[Natur]] leben sie höchstens gegen zehn Jahre lang. | ||
==Welche Feinde haben Marder?== | ==Welche Feinde haben Marder?== | ||
Zeile 40: | Zeile 42: | ||
Datei:Martes foina 03 MWNH 849.jpg|Der [[Schädel]] dieses Steinmarders zeigt klar ein Raubtiergebiss. | Datei:Martes foina 03 MWNH 849.jpg|Der [[Schädel]] dieses Steinmarders zeigt klar ein Raubtiergebiss. | ||
File:European otter 02.jpg|Ein Europäischer Otter im Naturpark Hochmoor Schrems in [[Österreich]] | File:European otter 02.jpg|Ein Europäischer Otter im Naturpark Hochmoor Schrems in [[Österreich]] | ||
File:Giant otters (Pteronura brasiliensis).jpg|Riesenotter in [[Brasilien]] | File:Giant otters (Pteronura brasiliensis).jpg|Ein Riesenotter in [[Brasilien]] | ||
File:Видра.jpg|Ein Europäischer Fischotter in der [[Ukraine]] | |||
File:Єнотовидний собака (Nyctereutes procyonoides).jpg|Zum Vergleich: So sieht ein Marderhund aus. | |||
</gallery> | </gallery> | ||
{{Artikel|mini=ja}} | {{Artikel|mini=ja}} | ||
[[Kategorie:Tiere und Natur]] | [[Kategorie:Tiere und Natur]] |
Aktuelle Version vom 13. Dezember 2023, 13:48 Uhr
Marder sind Raubtiere. Sie bilden eine Familie unter den Tierarten, nämlich die hundeartigen Raubtiere. Zu ihnen gehören auch die Dachse, die Iltisse, die Nerze, die Wiesel, die Otter und der Vielfraß. Sie leben fast auf der ganzen Welt außer am Nordpol oder in der Antarktis. Wer bei uns vom Marder spricht, meint den Steinmarder oder den Baummarder. Zusammen sind sie die „Echten Marder“.
Von der Nase bis zum Po sind die Echten Marder 40 bis 60 Zentimeter lang. Dazu kommt ein buschiger Schwanz von 20 bis 30 Zentimetern. Sie wiegen etwa ein bis zwei Kilogramm. Marder sind also eher schlank und leicht. Sie können sich deshalb sehr flink bewegen.
Manchmal spricht man auch vom Marderhund. Das ist eine eigene Tierart wie der Waschbär. Alle drei sehen sich ähnlich, sind aber nur ziemlich weit weg miteinander verwandt. Marderhunde stammen aus Asien und sind erst in den Jahren nach 1960 nach Europa gekommen.
Wie leben Marder?
Marder sind nachtaktiv. Sie jagen und fressen also in der Dämmerung oder nachts. Sie fressen eigentlich alles: Kleine Säugetiere wie Mäuse und Eichhörnchen sowie Vögel und deren Eier. Aber auch Reptilien, Frösche, Schnecken und Insekten gehören auf ihren Speiseplan, auch tote Tiere. Dazu kommen Früchte, Beeren und Nüsse. Im Herbst legen Marder Vorräte für den Winter an.
Marder sind Einzelgänger. Sie leben in eigenen Revieren. Männchen verteidigen ihr Gebiet gegen andere Männchen, Weibchen gegen andere Weibchen. Reviere von Männchen und Weibchen können sich jedoch überschneiden.
Wie vermehren sich Marder?
Marder paaren sich im Sommer. Die befruchtete Eizelle entwickelt sich aber erst etwa im nächsten März weiter. Man spricht deshalb von einer Keimruhe. Die eigentliche Schwangerschaft dauert etwa einen Monat. Die Jungen kommen dann etwa im April zur Welt, wenn es draußen wieder wärmer ist.
Marder sind meist etwa Drillinge. Die Neugeborenen sind blind und nackt. Nach etwa einem Monat öffnen sie die Augen. Sie saugen Milch bei der Mutter. Man sagt auch: Die Mutter säugt die Jungen. Deshalb sind Marder Säugetiere.
Die Säugezeit dauert etwa zwei Monate lang. Im Herbst sind die kleinen Marder selbständig. Mit etwa zwei Jahren können sie selber Junge bekommen. In der freien Natur leben sie höchstens gegen zehn Jahre lang.
Welche Feinde haben Marder?
Marder haben wenige Feinde, weil sie so flink sind. Ihre häufigsten natürlichen Feinde sind Greifvögel, weil sie urplötzlich aus der Luft herabschießen. Füchse und Katzen erwischen meist nur ganz junge Marder, so lange diese noch hilflos und nicht so schnell sind.
Der größte Feind der Marder ist der Mensch. Die Jagd nach ihren Pelzen oder der Schutz von Kaninchen und Hühnern kostet vielen Mardern das Leben. Zahlreiche Marder sterben auch auf der Straße, weil Autos sie überfahren.
Welche Besonderheiten hat der Steinmarder?
Steinmarder getrauen sich näher an die Menschen heran als Baummarder. Sie fressen deshalb auch Hühner und Tauben sowie Kaninchen, sofern sie in die Ställe eindringen können. Viele Bauern stellen deshalb Fallen auf.
Steinmarder kriechen gerne unter Autos oder von unten her in den Motorraum. Den markieren sie mit ihrem Urin als ihr Revier. Der nächste Marder wird durch den Geruch so wütend, dass er oft Gummiteile zerbeißt. Das führt zu teuren Schäden am Auto.
Der Steinmarder darf gejagt werden. Die Gewehre der Jäger oder ihre Fallen kosten vielen Steinmardern das Leben. Trotzdem sind sie nicht vom Aussterben bedroht.
Wie lebt der Baummarder?
Baummarder leben häufiger auf Bäumen als Steinmarder. Sie können sehr gut klettern und von Ast zu Ast springen. Sie legen ihre Nester meist in Baumhöhlen an, manchmal auch in leeren Nestern von Eichhörnchen oder Greifvögeln.
Das Fell der Baummarder ist bei den Menschen beliebt. Wegen der Pelzjagd gibt es in vielen Gebieten nur noch wenige Baummarder. Der Baummarder ist jedoch nicht gefährdet. Sein Problem ist jedoch, dass viele große Wälder abgeholzt werden. Dort gibt es dann auch keine Baummarder mehr.
Dieser Steinmarder versteckt sich im aufgeschichteten Holz.
Der Schädel dieses Steinmarders zeigt klar ein Raubtiergebiss.
Ein Europäischer Otter im Naturpark Hochmoor Schrems in Österreich
Ein Riesenotter in Brasilien
Ein Europäischer Fischotter in der Ukraine
Klexikon.de ist die Wikipedia für Kinder zwischen 5 und 15 Jahren, also ein kostenloses Online-Lexikon für Schulkinder. Zum Thema Marder findet ihr einen besonders einfachen Artikel auf MiniKlexikon.de und weitere Kinderseiten in der Kindersuchmaschine „Frag Finn“.
Das Klexikon wird gefördert durch den weltgrößten Wikipedia-Förderverein Wikimedia Deutschland, die Beauftragte der Bundesregierung für Kultur und Medien, die Bundeszentrale für Kinder- und Jugendmedienschutz und die Medienanstalt Berlin-Brandenburg.
Unsere Klexikon-Botschafter sind die KiKA-Moderatoren Ralph Caspers („Wissen macht Ah!“, “Die Sendung mit der Maus“ und „Frag doch mal die Maus“) und Julian Janssen („Checker Julian“).
Das Kinderlexikon Klexikon sorgt für Medienkompetenz und Bildungsgerechtigkeit und ist wie die Wikipedia auf Spenden angewiesen. Denn hier finden Schülerinnen und Schüler zu 3.500 Themen das Wichtigste einfach erklärt, mit Definition und Bildern. Das ist Grundwissen kindgerecht und leicht verständlich für Unterricht, Hausaufgaben und Präsentationen in der Schule.