Judentum: Unterschied zwischen den Versionen

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[[Datei:Jerusalem IMG 6765 (6190648136).jpg|mini|Ein Jude betet an der Klagemauer in Jerusalem]]
Das Judentum ist eine [[Religion]]. Die Juden glauben, wie die [[Christentum|Christen]] und [[Islam|Muslime]], an einen einzigen [[Gott]]. Für die Juden heißt dieser Gott Jahwe. Jude sein bedeutet auch, dass man eine bestimmte [[Kultur]], Gebräuche und Ideen wichtig findet.
Die Juden leben in vielem gleich wie Andersgläubige, aber in gewissen Dingen unterscheiden sie sich deutlich: Ihr wichtigster Wochentag ist der Samstag. Dann gehen die Juden in die [[Synagoge]], das ist ihr Gotteshaus. Sie haben zahlreiche Feste, die sich über das Jahr verteilen, wie [[Chanukka]] oder das Laubhüttenfest.
Streng gläubige jüdische Männer und [[Junge|n]] tragen immer eine Kopfbedeckung: Das kleine, runde Käppchen ist die Kippa. Juden von höherem Rang tragen auffällige Hüte, teilweise mit viel Fell. Frauen und [[Mädchen]] tragen keine Hosen, sondern ausschließlich Röcke.
[[Datei:Torah and jad.jpg|mini|In jeder [[Synagoge]], einem jüdischen Gotteshaus, gibt es eine Schriftrolle. Sie enthält die Tora, das [[Gesetz]]. [[Mose]] soll das Gesetz von Gott erhalten haben. Das Gesetz ist auf Hebräisch. Diese alte [[Sprache]] ist für die Juden so wichtig wie [[Griechische Sprache|Griechisch]] und [[Latein]] für die Christen.]]
[[Datei:Torah and jad.jpg|mini|In jeder [[Synagoge]], einem jüdischen Gotteshaus, gibt es eine Schriftrolle. Sie enthält die Tora, das [[Gesetz]]. [[Mose]] soll das Gesetz von Gott erhalten haben. Das Gesetz ist auf Hebräisch. Diese alte [[Sprache]] ist für die Juden so wichtig wie [[Griechische Sprache|Griechisch]] und [[Latein]] für die Christen.]]
Das Judentum ist eine [[Religion]]. Die Juden glauben, wie die [[Christentum|Christen]] und [[Islam|Muslime]], an einen einzigen [[Gott]]. Für die Juden heißt dieser Gott Jahwe. Jude sein bedeutet auch, dass man eine bestimmte [[Kultur]], Gebräuche und Ideen wichtig findet. Sie haben eigene Feste wie [[Chanukka]].
==Wie kam es zum Judentum?==
Die [[Geschichte]] des Judentums steht ausführlich im Alten Testament. Dies ist der erste Teil der [[Bibel]]. Nur ist dies kein Geschichtsbuch, sondern ein Glaubensbuch: Es beginnt mit der Schöpfungsgeschichte und Adam und Eva im Paradies. Später kommt Noah mit der Sintflut, dann [[Abraham]]. Es heißt, Abraham sei von heutigen [[Irak]] oder [[Iran]] in das heutige [[Land]] [[Israel]] ausgewandert. Das habe ihm Gott so befohlen.
 
Abrahams erster Sohn war Ismael. Seine Mutter war aber nicht Abrahams Frau, sondern seine Magd Hagar. Von Ismael stammen die [[Islam|Moslems]] ab. Abrahams zweiter Sohn war Isaak. Isaaks Mutter war Abrahams richtige Frau Sarah. Von Isaak stammen die Juden ab. Gott hatte Abraham befohlen, sich selber und seine Jungen zu beschneiden. Das heißt, er schnitt sich selber und seinen Jungen die Vorhaut am Penis ab. So machen es gläubige Juden und Muslime heute noch.
 
Isaaks Sohn war Jakob. Jakob hatte 12 Söhne. Diese 12 Söhne bildeten die 12 Stämme Israels. Einer davon hieß Juda. Daher kommt der Name „Juden“. Später mussten die Juden nach [[Altes Ägypten|Ägypten]] fliehen und gerieten dort in die [[Sklaverei]]. Mose führte sie wieder zurück in das heutige Land Israel.
 
Dies alles erzählt das Alte Testament. Wie viel davon richtig geschehen ist, kann man kaum sagen. Aber darum ging es den Juden auch gar nicht. Es ging darum, ob und wie sie an Gott glauben sollen. Aber auch darum, wie sie leben sollen, damit Gott Freude an ihnen hat.
 
Sicher ist, dass die Juden etwa 600 Jahre vor Christus erobert wurden. Ihr [[Tempel]] wurde zerstört. Die Menschen wurden nach Babylon verschleppt, konnten aber etwa 80 Jahre später wieder zurückkehren und bauten den Tempel wieder auf.


Etwa 1000 Jahre [[Zeitrechnung|vor Christus]] hat das Judentum angefangen. Einige [[Zeit]] später wurden die ältesten heiligen Bücher geschrieben, die wir heute noch kennen. Solche Schriften sind der erste Teil der [[Bibel]]. Darin steht, was man tun muss, um ein guter Jude zu sein, zum Beispiel darf man kein [[Schwein]]efleisch essen. Die Regeln für die Juden nennt man „das Gesetz“.
Zurzeit von [[Jesus]] waren die [[Römer]] die Herren in Israel. Etwa im Jahr 70 nach Christus zerstörten sie den Tempel wieder und verjagten die Juden. Seither hatten sie kein eigenes Land mehr und lebten verstreut über die ganze Welt.


Die Juden lebten zunächst etwa in dem Gebiet, das heute der Staat [[Israel]] ist. Aber schon im [[Altertum]] wanderten viele in andere Länder um das [[Mittelmeer]] aus. Heute gibt es viele Gruppen von Juden, je nach dem, wo ihre Vorfahren gelebt haben.
[[Datei:Berlin Neue Synagoge 2005.jpg|mini|Die neue Synagoge von Berlin]]
==Wo und wie leben die Juden heute?==
Die Juden lebten, wenn immer möglich, in kleiner oder größeren Gruppen zusammen. Sie hatten keinen Tempel mehr, aber ihre Gebetshäuser: die Synagoge. Das kommt aus dem [[Griechische Sprache|Griechischen]] und bedeutet so viel wie „zusammen-kommen“.  


Juden hatten später auch verschiedene Vorstellungen davon, wie man als Jude leben soll. Die Rechtgläubigen, wollten weiter so leben wie schon immer und sich an alle alten Regeln halten. Andere Juden, die Reformjuden, interessierten sich auch dafür, wie man sonst auf der Welt lebt.
Heute leben die meisten Juden in [[Europa]], Arabien oder [[Amerika]]. Die einen nannten sich Zionisten: Zion ist ein anderes [[Wort]] für Israel. Um 1900 wollten sie schon dort einen neuen Staat gründen, wo sie vor fast 2000 Jahren gelebt hatten. Sie hatten nämlich Angst, dass man sie woanders nicht in [[Frieden]] leben lassen würde.


Schließlich gab es Juden, die dort wohnen bleiben wollten, wo sie waren: In [[Europa]], Arabien oder [[Amerika]]. Andere nannten sich Zionisten: Zion ist ein anderes [[Wort]] für Israel. Um 1900 wollten sie schon einen neuen Staat dort gründen, wo die Juden herkamen. Sie hatten nämlich Angst, dass man sie woanders nicht in [[Frieden]] leben lassen würde. Tatsächlich hat der [[Nationalsozialismus]] sechs [[Million]]en Juden in Europa ermordet. Die Nationalsozialisten glaubten, dass die Juden eine bösartige Rasse seien. So einen Hass auf die Juden nennt man Antisemitismus.
Tatsächlich ging es den Juden vor und während dem zweiten Weltkrieg miserabel: Der [[Nationalsozialismus]] hat sechs [[Million]]en Juden in Europa ermordet. Die Nationalsozialisten glaubten, dass die Juden eine bösartige Rasse seien. So einen Hass auf die Juden nennt man Antisemitismus.


Heute leben immer noch viele Juden in der ganzen Welt. Sie gehören zu den Ländern, in denen sie wohnen, und sprechen die dortige Sprache. Außerdem gibt es seit 1948 den Staat Israel. Das ist das einzige Land der Welt, in dem die Juden in der Mehrheit sind.
Heute leben immer noch viele Juden in der ganzen Welt. Sie gehören zu den Ländern, in denen sie wohnen, und sprechen die dortige Sprache. Außerdem gibt es seit 1948 den Staat Israel. Das ist das einzige Land der Welt, in dem die Juden in der Mehrheit sind.

Version vom 25. Oktober 2016, 18:34 Uhr

Ein Jude betet an der Klagemauer in Jerusalem

Das Judentum ist eine Religion. Die Juden glauben, wie die Christen und Muslime, an einen einzigen Gott. Für die Juden heißt dieser Gott Jahwe. Jude sein bedeutet auch, dass man eine bestimmte Kultur, Gebräuche und Ideen wichtig findet.

Die Juden leben in vielem gleich wie Andersgläubige, aber in gewissen Dingen unterscheiden sie sich deutlich: Ihr wichtigster Wochentag ist der Samstag. Dann gehen die Juden in die Synagoge, das ist ihr Gotteshaus. Sie haben zahlreiche Feste, die sich über das Jahr verteilen, wie Chanukka oder das Laubhüttenfest. Streng gläubige jüdische Männer und n tragen immer eine Kopfbedeckung: Das kleine, runde Käppchen ist die Kippa. Juden von höherem Rang tragen auffällige Hüte, teilweise mit viel Fell. Frauen und Mädchen tragen keine Hosen, sondern ausschließlich Röcke.

In jeder Synagoge, einem jüdischen Gotteshaus, gibt es eine Schriftrolle. Sie enthält die Tora, das Gesetz. Mose soll das Gesetz von Gott erhalten haben. Das Gesetz ist auf Hebräisch. Diese alte Sprache ist für die Juden so wichtig wie Griechisch und Latein für die Christen.

Wie kam es zum Judentum?

Die Geschichte des Judentums steht ausführlich im Alten Testament. Dies ist der erste Teil der Bibel. Nur ist dies kein Geschichtsbuch, sondern ein Glaubensbuch: Es beginnt mit der Schöpfungsgeschichte und Adam und Eva im Paradies. Später kommt Noah mit der Sintflut, dann Abraham. Es heißt, Abraham sei von heutigen Irak oder Iran in das heutige Land Israel ausgewandert. Das habe ihm Gott so befohlen.

Abrahams erster Sohn war Ismael. Seine Mutter war aber nicht Abrahams Frau, sondern seine Magd Hagar. Von Ismael stammen die Moslems ab. Abrahams zweiter Sohn war Isaak. Isaaks Mutter war Abrahams richtige Frau Sarah. Von Isaak stammen die Juden ab. Gott hatte Abraham befohlen, sich selber und seine Jungen zu beschneiden. Das heißt, er schnitt sich selber und seinen Jungen die Vorhaut am Penis ab. So machen es gläubige Juden und Muslime heute noch.

Isaaks Sohn war Jakob. Jakob hatte 12 Söhne. Diese 12 Söhne bildeten die 12 Stämme Israels. Einer davon hieß Juda. Daher kommt der Name „Juden“. Später mussten die Juden nach Ägypten fliehen und gerieten dort in die Sklaverei. Mose führte sie wieder zurück in das heutige Land Israel.

Dies alles erzählt das Alte Testament. Wie viel davon richtig geschehen ist, kann man kaum sagen. Aber darum ging es den Juden auch gar nicht. Es ging darum, ob und wie sie an Gott glauben sollen. Aber auch darum, wie sie leben sollen, damit Gott Freude an ihnen hat.

Sicher ist, dass die Juden etwa 600 Jahre vor Christus erobert wurden. Ihr Tempel wurde zerstört. Die Menschen wurden nach Babylon verschleppt, konnten aber etwa 80 Jahre später wieder zurückkehren und bauten den Tempel wieder auf.

Zurzeit von Jesus waren die Römer die Herren in Israel. Etwa im Jahr 70 nach Christus zerstörten sie den Tempel wieder und verjagten die Juden. Seither hatten sie kein eigenes Land mehr und lebten verstreut über die ganze Welt.

Die neue Synagoge von Berlin

Wo und wie leben die Juden heute?

Die Juden lebten, wenn immer möglich, in kleiner oder größeren Gruppen zusammen. Sie hatten keinen Tempel mehr, aber ihre Gebetshäuser: die Synagoge. Das kommt aus dem Griechischen und bedeutet so viel wie „zusammen-kommen“.

Heute leben die meisten Juden in Europa, Arabien oder Amerika. Die einen nannten sich Zionisten: Zion ist ein anderes Wort für Israel. Um 1900 wollten sie schon dort einen neuen Staat gründen, wo sie vor fast 2000 Jahren gelebt hatten. Sie hatten nämlich Angst, dass man sie woanders nicht in Frieden leben lassen würde.

Tatsächlich ging es den Juden vor und während dem zweiten Weltkrieg miserabel: Der Nationalsozialismus hat sechs Millionen Juden in Europa ermordet. Die Nationalsozialisten glaubten, dass die Juden eine bösartige Rasse seien. So einen Hass auf die Juden nennt man Antisemitismus.

Heute leben immer noch viele Juden in der ganzen Welt. Sie gehören zu den Ländern, in denen sie wohnen, und sprechen die dortige Sprache. Außerdem gibt es seit 1948 den Staat Israel. Das ist das einzige Land der Welt, in dem die Juden in der Mehrheit sind.

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