Recep Tayyip Erdoğan
Recep Tayyip Erdoğan ist ein türkischer Politiker. Sein Name wird ungefähr wie „Re-tschep Tajip Erdo-an“ ausgesprochen. Seit dem Jahr 2014 ist er der Präsident seines Landes. Er gehört der „Partei für Gerechtigkeit und Aufschwung“ an. Auf Türkisch wird diese Partei mit AKP abgekürzt. Sie ist islamisch und konservativ.
Erdoğan wurde im Jahr 1954 geboren. Er stammt aus einer Familie, die angeblich aus dem heutigen Georgien eingewandert ist. Er wuchs in einer armen Familie im Beyoğlu auf. Das ist ein Stadtteil von Istanbul und wird ungefähr wie „Be-jo-lu“ ausgesprochen.
Sein Vater arbeitete bei der türkischen Küstenwache. Um das Familieneinkommen aufzubessern, verkaufte der kleine Recep auf der Straße Wasser, Sesamkringeln und Süßigkeiten. Später, als Jugendlicher, besuchte er ein muslimisches Gymnasium, wo er sein Abitur ablegte. Danach studierte er Wirtschaft.
Von 1994 bis 1998 war Erdoğan Bürgermeister von Istanbul. Danach musste er einige Monate ins Gefängnis, weil er in einer Rede Dinge sagte, die zum Hass gegen Nicht-Muslime aufriefen. Auch seine damalige Partei, die MSP, wurde in der Türkei verboten. Nach der Entlassung aus dem Gefängnis war er dann von 2003 bis 2014 Ministerpräsident der Türkei, ehe er zum Präsidenten ernannt wurde.
Was macht Erdoğan als Präsident?
Erdoğan ist ein streng gläubiger Muslim und bezeichnet sich als Patriot. Er möchte, dass die Türkei wieder so stark wird, wie das Osmanische Reich. Außerdem will er, dass die Regierung das macht, was die islamische Religion gut findet. Seit dem Jahr 1928 sind Religion und Politik in der Türkei eigentlich voneinander getrennt. Das nennt man Laizismus. Kritiker sagen, Erdoğan mache die Türkei dadurch wieder altmodischer.
Erdoğan stellt sich als ein einfacher Mann aus dem Volk vor, der Präsident für alle Türken sein will. Als er noch Ministerpräsident war, zeigte er mal seinen Ehering in die Kamera und sagte, dies sei sein einziger wertvoller Besitz, alles andere sei Sünde. Trotzdem ließ er sich später als Präsident in Ankara einen riesigen Palast mit eintausend Zimmern bauen.
Viele Türken bewundern ihn, viele andere sind gegen ihn. Mehrere politische Gegner und Journalisten, die etwas gegen ihn gesagt haben, ließ er einsperren. Erdoğan möchte, dass die Türkei der Europäischen Union beitreten kann. Bisher ist die EU aber noch dagegen. Besonders, weil Journalisten nicht normal arbeiten dürfen, möchte die EU nicht, dass die Türkei ein Mitgliedsstaat wird.
Im Jahr 2016 versuchten Teile der türkischen Armee den Präsidenten mit Gewalt zu entmachten. Dieser Putschversuch scheiterte jedoch. Im Jahr darauf erließ Erdoğan eine Gesetz, wonach er mehr alleine bestimmen kann, ohne dass er das Parlament fragen muss. Im Jahr 2019 schickte er türkische Soldaten in den Bürgerkrieg in Syrien, um dort gegen die Kurden zu kämpfen.
Recep Tayyip Erdoğan mit Angela Merkel, Wladimir Putin und dem französischen Präsidenten Emmanuel Macron
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