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Pyramiden von Gizeh

Aus Klexikon – das Kinderlexikon
Von links nach rechts: die Mykerinos-Pyramide, die Chephren-Pyramide, und die Große, die Cheops-Pyramide. Vorne dran stehen die drei kleineren Könniginnenpyramiden.

Die Pyramiden von Gizeh sind Grabstätten von Pharaoen aus dem Alten Ägypten. Sie sind nicht nur die bekanntesten Pyramiden in Ägypten: Als einziges der Sieben Weltwunder haben sie die Zeiten überstanden. Die UNESCO hat die Pyramiden im Jahr 1979 zum Weltkulturerbe erklärt.

Jede der drei großen Pyramiden hat ihren Namen von einem anderen Pharao, einem König. In den Pyramiden lagen die Pharaonen begraben. Die Grabkammern wurden jedoch ausgeraubt. Man fand darin höchstens noch einen Sarkophag, also einen Sarg, aus Stein. Auch in den kleinen Pyramiden war es nicht anders.

Die Pyramiden wurden etwa vor viereinhalbtausend Jahren gebaut. Weil sie sehr stabil gebaut worden sind, fast nur aus Steinen, haben sie sich gut erhalten. Allerdings hatten sie alle einmal eine Hülle aus weißem, poliertem Kalkstein. Das meiste davon haben die Menschen mittlerweile für andere Gebäude weg gebracht.

Die größte ist die Cheops-Pyramide. Sie ist 146 Meter hoch. Erst im Jahr 1311, im Mittelalter, hat man in England ein Gebäude gebaut, das höher ist: die Kathedrale von Lincoln.

Wie hat man die Pyramiden gebaut?

Niemand weiß genau, wie die Pyramiden gebaut wurden. Der Steinbruch lag gleich in der Nähe. Dort wurden die Kalksteinblöcke herausgeschlagen. Vielleicht legte man große Rampen aus Sand an, um die schweren Steinblöcke hin und auf die unteren Blöcke hoch zu schleppen. Auffällig ist auch, dass man nirgends Spuren von Rädern gefunden hat, obwohl die Ägypter damals das Rad mit großer Sicherheit schon kannten.

Während langer Zeit dachte man, die Arbeiter seien Sklaven gewesen. Archäologische Grabungen zeigen aber eindeutig, dass es sich hierbei um Fachleute handelte. Sie hatten gute Unterkünfte und sehr gutes Essen, wie man an den gefundenen Knochen erkennen kann.

Die Pyramiden liegen in der Nähe der ägyptischen Stadt Gizeh. Man sagt „Gisee“. Gizeh ist eine Vorstadt von Kairo. Gizeh selbst hat über drei Millionen Einwohner und ist die drittgrößte Stadt des Landes. Viele der Besucher sind allerdings Touristen aus der ganzen Welt.

Wie sehen die drei großen Pyramiden aus?

Im Mittelalter wollte ein arabischer Herrscher die Pyramiden zerstören lassen. Nach acht Monaten gab er auf. In der Mykerinos-Pyramide sieht man die Stelle noch, wo er angefangen hat.

Für die Pyramiden nahm man Kalk-Steine aus der nahen Umgebung. Es waren große Blöcke, so schwer wie heute einer oder zwei Personenwagen. Außen waren die Pyramiden verkleidet, so dass eine glatte Oberfläche entstand. Im Lauf der Zeit holten sich aber immer mehr Menschen solche Steine als Baumaterial für ihre eigenen Häuser oder sogar für Tempel. Die Pyramiden sind deshalb außen nicht mehr glatt und auch nicht mehr ganz so breit und hoch wie am Anfang. Die Zahlen hier beziehen sich auf die ursprüngliche Größe, die man berechnet hat.

In jeder Pyramide gibt es mehrere Hohlräume. In den meisten Grabkammern fand man einen Sarkophag. Das ist ein Sarg aus Stein, in dem die Mumie des Pharaos lag. Sein unterer Teil ist in den meisten Pyramiden noch anzutreffen. Der Deckel und alle Grabbeigaben sind verschwunden. Man vermutet, dass die Gräber schon früh durch Grabräuber geplündert wurden.

Die Cheops-Pyramide ist die älteste und größte Pyramide in Gizeh. Ihre Seitenlänge beträgt 230 Meter, die Höhe 146 Meter. Bemerkenswert ist aber auch, wie genau alles vermessen wurde. Das war für die damalige Zeit ein riesiges Kunststück. Die Fachleute rechnen aber damit, dass es noch mehr Hohlräume gibt, die man bisher nicht entdeckt hat. Erbaut wurde sie für den Pharao Cheops, der etwa in den Jahren von 2620 bis 2580 vor Christus regierte.

Die mittlere ist die Chephrem-Pyramide. Sie wirkt höher, ist es aber nicht. Sie steht nur etwas weiter oben. Ihre Seitenlänge beträgt 215 Meter, die Höhe knapp 216 Meter. Die Seitenflächen sind also etwas steiler als bei der Cheops-Pyramide. Ihre Steine sind viel ungenauer behauen als bei der Cheops-Pyramide und es gibt breite Fugen ohne Mörtel, vor allem im Innern der Pyramide. Chephrem war der Sohn des Cheops. Er regierte etwa von 2570 bis 2530 vor Christus.

Die Mykerinos-Pyramide nennt man auch die „kleine Pyramide“. Die Seiten messen ungefähr 103 Meter, die Höhe 65 Meter. Mykerinos war der Sohn des Chephrem. Er regierte etwa von 2530 bis 2510 vor Christus. Vor knapp 200 Jahren drang erstmals in der Neuzeit ein Engländer in die Grabkammer vor und fand den besonders schön verzierten Steinsarkophag vor, auch dieser ohne Deckel. Er wollte ihn nach England mitnehmen. Allerdings versank sein Schiff in einem Sturm. Darin ging auch der wertvolle Sarkophag verloren.

Was gehört noch zu den drei großen Pyramiden?

Die große Sphinx von Gizeh, die Statue eines Löwen mit einem Menschenkopf

Die Gegend der Pyramiden nennt man eine Nekropole, eine „Stadt der Toten“. Dort befinden sich viele Gräber, nicht nur von Königen und Königinnen, sondern auch von ihren Familien und wichtigen Leuten im Staat. Südlich der drei großen Pyramiden stehen zum Beispiel drei kleine, die man „Königinnenpyramiden“ nennt.

Nahe den Pyramiden steht die Große Sphinx von Gizeh. Eine Sphinx ist ein Fabelwesen, mit dem Körper eines Löwen und dem Kopf eines Menschen. Von solchen Statuen gibt es mehrere, die bei Gizeh ist allerdings die größte und berühmteste. Möglicherweise hat Pharao Cheops diese 73 Meter lange Statue erschaffen lassen.

Zwischen und neben den Pyramiden liegen die Überreste kleinerer Pyramiden, Tempelanlagen und Gräberfelder. Auch ganze Arbeiterdörfer wurden freigelegt. Sie erzählen dem Archäologen viel über die Entstehung der Pyramiden.

Es gibt auch noch ein ganz besonderes Bauwerk, das Grab der Chentkaus der Ersten. Chentkaus war eine Königin. Das Grabmal wurde im Steinbruch der Cheops-Pyramide errichtet. Es besteht aus einem Felsengrab mit einer aufgesetzten Stufe. So sieht es aus wie eine Stufenpyramide. Dieses Bauwerk ist einzigartig in ganz Ägypten.




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