Küche

Aus Klexikon – das Kinderlexikon
In einer modernen Küche mit vielen Haushaltsgeräten

Mit der Küche meint man meistens einen bestimmten Raum in einem Wohnhaus, einem Restaurant oder einem Hotel. In der Küche wird vorwiegend Essen gekocht. In den meisten Haushalten wird dort zudem das schmutzige Geschirr abgewaschen und es werden die frischen Esswaren aufbewahrt. In Betrieben wie Restaurants oder Hotels gibt es eine getrennte Spülküche und eine Vorratskammer.

In einer Küche gibt es viele Geräte wie einen Herd, eine Mikrowelle, eine Spülmaschine oder einen Kühlschrank. Ein Hahn mit Trinkwasser sowie ein Spülbecken mit einem Ablauf für das Schmutzwasser gehören ebenfalls dazu. In kleinen Wohnungen sind die Küche, das Wohnzimmer und das Esszimmer manchmal in einem einzigen Raum untergebracht. Dann spricht man von einer Wohnküche.

Das Wort Küche wird auch oft für Speisen verwendet, die zur Kultur eines bestimmten Landes gehören. Man spricht zum Beispiel von der Deutschen Küche, wenn man Speisen wie Sauerkraut, Schweinebraten oder Brezeln meint. Was in einem Land gegessen wird, hängt meistens davon ab, welche Pflanzen dort wachsen und welche Tiere dort gehalten werden.

Wie sahen Küchen früher aus?

Eine Zeichnung einer Küche aus dem Mittelalter. Einen Herd gibt es nicht, sondern nur eine offene Feuerstelle. Der Funkenhut über dem Feuer sorgt dafür, dass die Funken keinen Brand verursachen. Durch den Schornstein entweicht der Rauch nach draußen. Am Haken kann ein Kessel aufgehängt werden.

Die ältesten Küchen, die Archäologen gefunden haben, stammen aus der Jungsteinzeit. Zu diesen „Steinzeit-Küchen“ gehörte ein Mahlstein und eine offene Feuerstelle. Manchmal gab es auch einen kleinen Ofen aus Lehm. Der sah etwa aus wie heute ein Pizza-Ofen.

In diesem ausgehöhlten Stein konnte man Geschirr und Töpfe waschen. Das Schmutzwasser floss hinten durch das Loch in der Mauer auf die Gasse. Die heutige Spüle nennt man deshalb manchmal noch „Schüttstein“.

Ein besonderes Problem in der Küche war der Rauch. Am Anfang zog er einfach durch Öffnungen im Dach ab. Durch solche Öffnungen flog manchmal sogar eine besondere Schwalben-Art ins Haus, nämlich die Rauchschwalbe. Der Rauch hinterließ eine dicke schwarze Schicht aus Ruß auf den Balken. Sie gerieten dadurch weniger in Brand. Zudem konnten sich in den Balken keine Holzwürmer und andere Schädlinge einnisten.

Später wurde der Rauchfang mit dem Kamin erfunden. Die Kochstelle wurde dann nicht mehr in der Mitte des Raumes, sondern an einer Wand gebaut. Bis zum richtigen Herd, der gar nicht mehr rauchte, dauerte es allerdings noch lange.

Frisches Wasser musste man sich bis weit in die Neuzeit hinein am Brunnen holen. Einen Ausguss gab es jedoch in den Städten zum Teil schon im Mittelalter: Ein flacher, ausgehöhlter Stein wurde an einer Außenmauer angebracht. Hinten durch eine Öffnung floss das Schmutzwasser durch die Mauer und plätscherte in die Gasse hinunter, oft auch von oberen Stockwerken. Wer auch keinen solchen Schüttstein besaß, musste das Schmutzwasser in einem Eimer auf die Gasse tragen.

Wie gut eine Küche ausgestattet war, hing natürlich vom Wohlstand der Leute ab. Bei den ärmeren Leuten war die Küche im Winter auch der einzige warme Raum. Das ganze Familienleben fand deshalb in der Küche statt. So mancher kleine Handwerker arbeitete deshalb mindestens zum Teil auch in seiner Küche anstatt in der kalten Werkstatt. Nur reichere Leute konnten sich weitere beheizte Wohnräume leisten.

Die ersten elektrischen Geräte für die Küche gab es um das Jahr 1930. Anfangs konnten sich aber nur wohlhabende Menschen so etwas leisten. Das änderte sich nach dem Zweiten Weltkrieg, als die Geräte und die Elektrizität billiger wurden. Davor hatten beispielsweise viele ärmere Menschen noch keinen Kühlschrank. Sie lagerten Obst und Gemüse im Keller. Frische Milch zum Beispiel brachte der Milchmann täglich vorbei.




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