Entwurf:Qualzucht

Qualzucht bedeutet, dass Tiere so gezüchtet werden, dass sie Merkmale haben, die für sie selbst schädlich sind. Manche Leute finden es schön oder niedlich, wenn Hunde oder Katzen zum Beispiel sehr kurze Nasen oder große Augen haben. Doch für die Tiere bedeuten sie oft Schmerzen und Krankheiten.
Auch Nutztiere auf dem Bauernhof leiden oft unter ihrer Zucht. So gibt es Hühner, die kaum noch laufen können, weil sie zu schnell wachsen und ihr Brustfleisch zu schwer ist. Qualzucht ist Tierquälerei und in manchen Ländern zum Teil verboten.
Wer sich ein Haustier kaufen will, sollte daher erst etwas über Qualzucht lernen. Außerdem sind manche Rassen zwar nicht unbedingt eine Qualzucht. Trotzdem leiden sie öfter unter einer Krankheit oder Behinderung als andere Rassen.
Warum gibt es Qualzucht?

Qualzucht entsteht, weil sich viele Menschen Tiere wünschen, die besonders aussehen. Vielleicht wollen sie damit angeben, dass sie Haustiere haben, die anders aussehen als die Tiere ihrer Nachbarn. Manche Leute wissen nicht, welche Rassen ein Problem haben. Anderen ist es egal.
Züchter versuchen, diese Merkmale bei den Tieren durch gezielte Zucht immer stärker auszuprägen. Das bedeutet, dass sie nur Tiere miteinander paaren, die diese Merkmale haben. So entstehen Rassen, die für den Menschen interessant sind, für die Tiere selbst aber oft sehr ungesund.
Manchmal geht es bei der Zucht auch darum, dass die Tiere besonders viel Fleisch oder Milch liefern. Manche Hühner wachsen so schnell, dass ihre Beine das Gewicht kaum tragen können. Kühe werden so gezüchtet, dass sie viel Milch geben, viel mehr, als sie in der Natur für ihre Kälber bräuchten. Daher entzündet sich der Euter leicht.
Welche Probleme haben die Tiere?
Viele Rassen von Hunden und Katzen sind betroffen. Zum Beispiel haben Möpse und Bulldoggen oft Probleme beim Atmen, weil ihre Nase so kurz ist. Manche Katzen haben so große Augen, dass sie die Augenlider nicht richtig schließen können. Manchmal sind die Tränenkanäle zu eng.
Tiere aus Qualzuchten haben oft Atemnot: Einige Hunde und Katzen können wegen ihrer kurzen Nasen nur schlecht atmen und schnarchen sogar im Schlaf. Das ist nicht nur ein störendes Geräusch – es zeigt, dass sie ständig um Luft ringen. Es gibt auch Gelenkschmerzen oder Probleme mit der Haut. Manche Tiere können sich nicht richtig bewegen oder haben ihr Leben lang Schmerzen.
Manche Leute mögen Hunde oder Katzen ohne Fell oder Schnurrhaare. Das sieht angeblich gut aus oder fühlt sich schön an. Einige Menschen sind allergisch gegen Katzen und glauben, dass eine haarlose Katze für sie in Ordnung ist. Doch in Wirklichkeit leidet der allergische Mensch unter den Hautschuppen und dem Speichel einer Katze.
Die Haut von Nacktkatzen ist oft empfindlich und tut weh. Ohne Fell ist ihnen zu kalt oder zu warm. Sie kriegen leicht einen Sonnenbrand und können nicht ihr Fell sträuben, um anderen Katzen zu zeigen, was sie von ihnen halten. Ohne Schnurrhaare können Katzen sich nicht gut im Dunkeln zurechtfinden.
Auch bei anderen Tierarten gibt es Probleme. Manche Goldfische wurden so gezüchtet, dass ihre Augen riesig sind, aber dadurch sehen sie schlechter. Pferde mit zu langen Beinen bekommen oft Rückenschmerzen.
Was wird gegen Qualzucht getan?
In manchen Ländern gibt es Gesetze gegen Qualzucht. Dort ist es verboten, Tiere zu züchten, die durch ihr Aussehen krank oder behindert werden. Auch in Deutschland gibt es solche Regeln, aber sie werden nicht immer streng genug durchgesetzt. Außerdem klären Tierschutz-Freunde die Menschen darüber auf, warum Qualzucht schlecht ist. Doch solange Menschen Qualzucht-Tiere kaufen, werden gewissenlose Züchter diese Tiere züchten.
Manche Menschen haben ihr Tier nicht vom Züchter, sondern aus dem Tierheim. Sie haben so ein Tier gewählt, weil sie nichts von der Qualzucht wussten oder weil sie bewusst so einem armen Tier helfen wollen. Das ist gut, und sie unterstützen damit die Züchter nicht. Aber sie müssen wissen, dass so ein Tier oft zum Tierarzt muss.